Der E-Book-Reader-Olymp wird heiß umkämpft

M.J. Rose war schon von E-Book begeistert, als die Buchindustrie sich vor der Idee noch fürchtete und veröffentlichte ihr erstes Buch als E-Book. So verwundert es nicht, dass sie eine begeisterte Besitzerin eines Amazon Kindle ist. Ausschlaggebend wie für viele Besitzer des Kindles war die WLAN-Technologie, die einen einfachen Download eines Buches aus dem Kindle-Store erlaubten. Die Autorin glaubt, dass Kindle den Markt dominieren wird.

Wenige zweifeln daran, dass Amazon seinen Kindle im Buchmarkt gerne so gut aufgestellt sehen will, wie Apple’s iPod im Musikmarkt. James McQuivey, ein Technologie-Analyst der Forrester Forschungsanstalt, sieht das nicht so deutlich, da auch Sony sich mit seinem Lesegerät sehr gut auf dem Markt behauptet und auch neue Anbieter warten bereits darauf, in den Wettbewerb einzugreifen.

Nach McQuivey Meinung hat sich die Medienlandschaft seit der Einführung des iPods und dem iTunes-Portal geändert. Die Verleger haben in den letzten Jahren sehr genau beobachtet, was Apple in der Musikindustrie getan hat und sind nicht bereit, kampflos gegenüber Amazon aufzugeben.

Es gibt Parallelen. Wie Apple mit iTunes hat auch Amazon seinen eigenen Laden, in dem Kindle-Besitzer aufgrund der sehr begrenzten unterstützten Formate ihre E-Books erwerben müssen. Diese Art des Geschäftsmodell kann laut dem Bertelsmann Co-Chairman Richard Sarnoff zu einer monopolistischen Preisgestaltung führen.

Manchmal scheint das in der Euphorie, die zur Zeit mit Kindle & Co einhergeht nicht ganz so klar.

No one expects e-books to overtake printed books as rapidly as digital music overtook CDs and albums.

Ob das nur damit zu tun hat, dass viele Leser bereits älter und daher mehr dem Buch verbunden sind, wage ich zu bezweiflen. Es hat wohl auch mit fehlenden, komplizierten oder überflüssigen Funktionen der Geräte zu tun und einer gewissen Lust- und Ideenlosigkeit der Buchindustrie.
Andererseits sind die Verleger nicht in der gleichen Situation wie es die Musikindustrie war, als der iPod auf den Markt kam.

“There’s a fair amount of trust in our business, and we think that will provide a reasonable basis to find the appropriate levels of pricing up and down the chain for digital books,” Sarnoff says.

Problematisch wird die Situation allerdings für den Buchhandel, die am meisten zu verlieren haben.

Milwaukee bookseller Daniel Goldin says his mantra is A.B.K. — “anything but Kindle.”

Der Buchhandel ist darauf angewiesen, dass die E-Book-Reader-Anbieter sie mit einschließen. Voraussetzung ist eine differenzierte Plattform, wo der Buchhandel als Einzelhändler von Inhalten ein Stück des E-Book-Geschäfts abbekommt.

However, do expect over the next ten years to see a hybrid industry of books both in print and digital formats. We likely will see books published in two versions at two different costs to serve more markets.

Ob das ausreicht, um sich diesen Markt zu erschließen? Das wage ich zu bezweifeln. Warum besitzen derzeit so wenige Leser einen E-Book-Reader (mich eingeschlossen)?

Hm, da ist wohl einmal die Vielfalt an Angeboten. Es gibt die Handy-iPhone-Vertreter, die Besitzer eines PDAs, die Laptop-Leser, die Netbook-Nutzer und Leseratten, die weiterhin das Rascheln des Papieres, die Browse-Möglichkeiten bevorzugen, die nur ein Buch möglich macht. Die Faszination der “eigenen Bibliothek” im Wohnzimmer oder der büchergepflasterten Wand im Flur kann so ein Gerät, dass bequem in einen Briefumschlag passt, nicht ersetzen.

Ein zweites Problem sind die anfallenden Kosten. Für ein Produkt, was gestern angekündigt wurde, heute auf den Markt kommt und eigentlich schon veraltet ist, weil längst die nächste Generation angekündigt wurde, ist mit minimal 250,- Euro Geldeinsatz einfach zu teuer. Wer will so viel Geld für eine veraltete Hardware auszugeben. Das Buch als Hardware ist ja mehr oder weniger über Jahrhunderte gleich geblieben. 😉

Most people read print and use electronic devises to search, browse and discover. E-book reading technology may be acceptable to many people as an additional book-type device, but only if the price is right.

Die Rechtesituation ist ein dritter Punkt. Was passiert mit dem erworbenen Inhalt, wenn ich ihn auf einem anderen Gerät auch lesen möchte? Wie ist die Lizenzsituation, wenn ich das gelesene E-Book weiterverkaufen will? Alltagssituationen wie Geschenk, Tausch oder Leihe werden erheblich komplizierter. Das bei der Musik verteufelte Digital Rights Management in seiner negativen Form begegnet uns nun im Bereich des E-Books.

But what does bother me about the Kindle’s DRM is the fact that once you download a book, it is permanently bound to your Kindle account. The new Kindle lets you share the content if you own multiple units and Amazon says it will make Kindle content available on other devices. But what you cannot do is sell, trade, or give away the book when you are done with it.

Dadurch wird nicht nur die Weitergabe eingeschränkt, sondern auch Nutzungsfunktionen, wie das Unterstreichen oder Annotieren, denn damit würde ja die Originaldatei verändert oder es müsste eine entsprechende Kopie gespeichert werden.

Nicht zu vergessen sind auch die Nutzungseinschränkungen, die durch die “Technologisierung” des Buches entstehen. Man braucht immer Strom, wenn dies auch durch die E-Paper-Displays verschwindend gering ist. Man muss sehr sorgsam mit dem Gerät umgehen, denn Wasser und Staub sind tödlich. Ein Nachmittag am Strand oder ein Abend in der Badewanne sind nur mit erhöhter Vorsicht möglich. Auch ein einmal nass gewordenes Buch lässt sich danach noch problemlos nutzen. Es sieht halt nur nicht mehr so gut aus.

Das sind mehr Probleme als man für ein “Zusatzprodukt” akzeptieren würde. Sicherlich helfen Suchfunktionen der Volltextsuche weiter, aber die helfen so nicht über die anderen Mankos hinweg. Und die Suchfunktionen lassen sich auch über andere Geräte nutzen. Dafür benötige ich zumindest kein eigenes Lesegerät.

Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto eher komme ich zu dem Ergebnis: 2009 ist nicht das Jahr des E-Books, sondern 2009 ist das Jahr des Hypes um das E-Book.

Quellen:
Neary, Lynn: Battle Brewing Over Electronic Books:engl: bei NPR
Spieler, Geri: Slouching Towards E-books:engl: bei The Huffington Post
Wildstrom, Stephen: How Do I Sell My eBook: Kindle, Rights Management, and First Sale:engl: via The TechBeat

Und noch ein E-Book-Reader…

Plastic Logic will mit einem E-Book für Geschäftskunden auf den Markt drängen. Geplant war ursprünglich ein Start des E-Books im ersten Viertel von 2009, aber davon ist jetzt nicht mehr die Rede. In der zweiten Jahreshälfte 2009 soll jetzt mit ersten Testläufen begonnen werden

Technische Details:
Größe: 215,8 x 279,4 x 7 mm – gut geeignet für Magazine;
Gewicht: ca. 170 g
Display: E-Paper von E-Ink, leicht biegbar
Betriebsdauer: mehrere Tage
Betriebsystem: Win CE
Die Bücher können über einen Windows-PC oder Mac erworben werden. Aber eine Anbindung ans Mobilfunktnetz ist bei Plastic Logic nicht geplant. Auch eine WLAN-Schnittstelle gibt es woh nicht.

Dateiformate: PDF, ePUB, eReader, ASCII-Textdateien, RTF- und HTML-Dateien, Microsoft Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien, JPEG-, PNG- und BMP-Bilder, keine Unterstützung Open Document Format (ODF)
Unterstützung verschiedener DRM-Systeme, u.a. Adobe

Genauere Details soll es Anfang 2010 von Plastic Logic geben. Damit verschiebt sich der Verkaufsstart weit ins nächste Jahr. Erste Partner, die Inhalte liefern sollen, sind jedoch bereits bekannt.

Genannt wurden Zeitungen wie die Financial Times und USA Today, der E-Book-Händler Fictionwise, Vertriebspartner wie Ingram Digital, LibreDigital und Zinio. Zinio soll vor allem kostenpflichtige Inhalte liefern.

Preisliche Vorstellungen sind noch nicht bekannt. Die Frage ist auch, womit dieser Reader gegenüber dem Kindle 2, dem Sony-Reader oder anderen angebotenen Readern punkten will.

Quelle:
Plastic Logic Reader – erste Partner bekannt via golem.de


[Korrektur zur Verbesserung des Datenschutzes. Umstellung Youtube-Video auf “privacy-enhanced mode”: 03.06.2018]

FLEPia – jetzt wird’s bunt

Fujitsu probiert ein buntes E-Book:engl: aus.
Daten:
Auflösung: 768 x 1.024 Pixeln
Displays: Hochformat, max. 4.096 Farben, farbiges E-Paper
Maße: 210 x 304 x 12 mm, ca. 480 Gramm
Akku: bei häufiger Aktualisierung ein Akkuladung max. 50 Stunden, ohne Strom Anzeige Standbild
In&Out: WLAN-fähig, kein Web-BrowserWiFi, USB-2.0-Anschluss, Slot für SD-Karten, Stereo-Lautsprecher

Der Testzeitraum in Japan geht noch bis Mitte Februar 2009. Getestet wird mit einer Zeitung, Werbung für ein Restaurant und ein angeschlossenes Shoppingzentrum, Abfahrtszeiten von Zügen und einer Wettervorhersage. Eingesetzt werden die Lesegeräte zur Zeit in einem Restaurant. Dort stehen die Reader aufrecht in Halterungen und zeigen automatisch wechselnd gespeicherte Seiten der Reihe nach durch, wenn sie nicht benutzt werden, um so die Aufmerksamkeit der Gäste zu erhalten.

Im Rahmen des Praxistests soll herausgefunden werden, ob das elektronische Papier akzeptiert wird und die Kundenzufriedenheit erhöht und die Umsätze steigern kann.

Die preislichen Vorstellungen mit ca. 890,00 Euro sind für den normalen Geldbeutel doch noch etwas zu hoch.

Quelle:
Fujitsu probiert farbiges E-Book aus via golem.de
Farbige Konkurrenz für den Amazon Kindle via Entwickler-Magazin


[Korrektur zur Verbesserung des Datenschutzes. Umstellung Youtube-Video auf “privacy-enhanced mode”: 03.06.2018]

Wie wird das E-Book vom Trendsetter zum Mainstream?

Was muss passieren, damit das E-Book massentauglich wird?
Morgen soll Amazon.com die neue Version des Kindle vorstellen, welche besser und billiger sein soll als die erste Version. Außerdem sollen Kindle-E-Books auch auf dem Handy zu lesen sein.
Hinzu kommt Googles Ankündigung, dass 1,5 Millionen Bücher der Public Domain kostenlos auch bald fürs Handy zugänglich sein sollen.

Dies kann dazu führen, dass das Handy bald zum bevorzugtesten E-Book-Reader wird. Das i-Phone ist hier schon ein starker Konkurrent zu bestehenden Lesegeräten.

When asked by The New York Times a year ago about the quality of the Amazon Kindle, Apple CEO Steve Jobs said, famously, that “it doesn’t matter how good or bad the product is, the fact is that people don’t read anymore.” (It was an ironic statement, because one heard it by reading — all the more so for me (Mike Elgan, Anmerkung d. Verf.), as I first read it on a Kindle.)

Nun, im Vergleich gewinnt wohl erstmal Amazons Kindle, welcher im ersten Jahr ca. 500.000 Mal verkauft wurde, während es Apples iPods nur auf 378.000 Mal schafft.

Apple mag momentan noch nicht den Wert von E-Boosk verstehen, aber die Nutzer des iPhones werden schon dafür sorgen, denn sie nutzen das iPhone auf Grund seines sehr guten und großen Displays auch zum Lesen langer Texte.

Damit sich das E-Book durchsetzt, bedarf es nicht nur guter Lesegeräte. Beantwortet werden muss auch die Frage: “Warum sollte ich ein E-Book lesen?”

Nur weil bessere und mehr Geräte vorhanden sind, heißt das nicht, dass sich das E-Book durchssetzt. Wir sind gewohnt Texte auf Papier anzustreichen und zu kommentieren, in ungewöhnlichen Positionen und Situationen zu lesen und viele lieben auch das haptische Gefühl, ein Buch in den Händen zu halten und es umzublättern. Auch das Buch als “Dekorationsgegenstand” sollte in seiner Bedeutung nicht vergessen werden.

Dennoch will Mike Elgan sechs Gründe1 ausgemacht haben, warum das E-Book sich auf eine Art und Weise durchsetzen wird, die jeden überraschen wird.

1. Die Wirtschaftlichkeit

Menschen schauen, wie sie sparen können – Geld, Platz… Preiswertere Geräte und E-Books sorgen dafür, dass sich die Anschaffung nach 20 bis 30 Büchern oder beim Abonnement von 1-2 Zeitschriften zu rentieren beginnt. Diese Möglichkeit zu sparen wird durch die Rezession noch attraktiver.
Sparfüchse werden hier allerdings skeptisch, da unklar ist, was mit den gebrauchten Büchern passiert. Da die Bücher lizensiert werden, ist eine Weiterverkauf, ein Tausch, eine Leihe i.d.R. nicht möglich, es sei denn man gibt das entsprechende Gerät weiter.

2. Die Umwelt

Umweltschutz steht immer mehr im Mittelpunkt. Das spricht dafür, die täglich aktuelle Zeitschrift oder wöchtlich bzw. monatlich erscheinende Magazine auf dem E-Book-Reader zu lesen und sich damit Unmengen an Papier und somit gefällten Bäumen zu sparen. Das wird die Akzeptanz an E-Books erhöhen.
Allerdings kann dieser so verstandene Umweltschutz auch nach Hinten losgehen. Denn wenn die Jagd auf das immer aktuellste Modell angeheizt wird, ist der Preis für gespartes Papier jede Menge giftiger Elektroschrott.

3. Pulikationsrevolution

Die Verlage sind eine der konservativsten Industrien der Wirtschaft. Sie sind eigentlich zu rückständig und überflüssig, das informationen sich fast in Realtime verbreiten lässt, der Buchdruck aber ein Überbleibsel aus dem Mittelalter ist.

Der Prozess der Veröffentlichung ist zu langwierig und es kann mehrere Monate dauern, bis ein Buch gedruckt und verlegt wird. Das umgehen die Leute, indem sie ihre Werke im Selbstverlag veröffentlichen. Dieser Selbstverlag ist für die Printverleger derzeit der einzige Geschäftsbereich der noch funktioniert. Zunehmend werden immer mehr Autoren diese Verlagssparte nicht weiter unterstützen und ihre Werke selbst elektronisch veröffentlichen. Dafür werden sie freie Lektoren engagieren und das Marketing dafür selbst übernehmen. Die Veröffentlichung eines Manuskripts wird nur ein paar Minuten statt Monate kosten.
Verleger der alten Schule werden die schlechte (inhaltliche) Qualität selbstverlegter E-Bücher bemängeln. Die Entwicklungen werden an ihnen vorbeigehen wie es beispielsweise bei den Medien und den Blogs passiert ist.

First, the media didn’t understand blogs. Then they invalidated them. Then they accepted them. And now blogs are where the credibility is. Every columnist and reporter has a blog, and now major TV news programs are built around the opinions of bloggers.

Eine ähnliche Wendung erwartet Mike Elgan in Bezug auf die Glaubwürdigkeit von Eigenpublikationen und elektronischen Büchern.

4. Zunehmend agressive E-Book-Werbung

Wie beim Übergang vom Stummfilm zu den “sprechenden Bildern” wird der Übergang zum elektronischen Publizieren sich fatal auf Nachzügler auswirken. Diese agressive Engwicklung bei den E-Books wird zunehmend die Verlagsindustrie beeinflussen. Angetrieben werden wird diese Revolution durch ein entsprechendes E-Book-Marketing.
Die neue Generation E-Book-Verleger wird sich dabei den Social Media, kontextsensitiver Werbung und anderen Innovationen bedienen. So wird jeder, der sich online aufhält, wird mit speziellen E-Book-Titeln bombardiert, die zunehmend in andere Inhalte integriert werden. Zur Zeit sind E-Books fast unsichtbar, aber bald wird man nicht mehr um sie drumherum kommen.
Zu befürchten ist meiner Meinung nach, dass hier die Grenzen zwischen Inhalt und Werbung weiter verschwimmen und man diese kaum noch wird trennen können.

5. Zunahme von Büchern, die nur für das elektronische Lesen geschrieben wurden

Durch den Wechsel von Gedruckt zu Digital wird sich auch die Natur des Buches ändern. Viele Bücher werden kürzer, aber dafür aktueller und kulturell relevanter sein. Sie werden bunter und verbindlicher geschrieben sein und ein jüngeres Lesepublikum ansprechen.

The idea that “people don’t read anymore,” especially young people, will be revealed as false. Young people today read more, and write a lot more, than any generation in history.

Zur Zeit sind sie nicht neugierig auf Bücher, Magazine und Zeitungen, weil sie mit sozialen Netzwerken und Social Media aufwachen, aber wenn Bücher digital werden, relevanter und gesellschaftlicher, werden sie anfangen sie zu lesen und selbst wie verrückt Bücher zu schreiben.

So gesehen setzten sich E-Books mit der jungen Generation durch und werden zu einem Massenphänomen, an dem jeder teilhaben kann. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen mehr denn je an diese zu erwartende Entwicklung angepasst werden, ansonsten wird das Urheberrecht einfach überrollt werden.

6. Der Verfall der Zeitungsindustrie

Die Zeitungshersteller sind eine sterbende Spezies.

The old method of physically delivering blog entries on dead tree pulp is obsolete.

Wie problematisch die Lage für die Zeitungsverleger ist, zeigen die Berechnungen des Silicon Valley Insider:engl: . Würde die New York Times jedem ihrer Abonnementen einen Kindle kaufen und sie würden die Hälfte der Kosten haben, als wenn sie ihnen ein Jahr eine Papierausgabe der Zeitung senden.
Eine erfolgreiche Werbemaßnahme für die Zeitschriftenverlage wäre wohl die Subventionierung von E-Book-Lesegeräten. In Kombination mit einem Abonnement wäre dies vielleicht auch die Rettung oder eine Überlebensstrategie für die Verlage.

Elgan vertritt die Meinung, dass nach all den Fehlstarts uns endlich die E-Book-Revolution bevorsteht und es die E-Books vom Trendgerät zum Gebrauchsgerät der Masse schaffen.

Quelle:
Elgan, Mike: Elgan: Here comes the e-book revolution:engl: in Computerworld

  1. Vergleiche dazu auch die 2009 – Jahr des E-Books – Ein paar Gründe []

Sony-Reader kommt nach Deutschland

Der Run auf den Deutschen Markt für E-Book-Lesegeräte wird gestartet. Sony startet mit dem PRS-505. Hauptkonkurrent Amazon wollte im ersten Quartal mit seinem Kindle 2 Deutschland erobern. Und dritter Marktanwärter ist derzeit der txtr-Reader aus Berlin, der im Sommer auf den Markt kommen soll.

Sony will zum 11.03. den E-Book-Readers PRS-505 in Deutschland einführen. Ab diesem Datum ist dann das Lesegerät bundesweit für den Preis von 299 Euro in 230 Thalia-Filialen und anderen Buchhandlungen erhältlich. Passende E-Books lassen sich auf der Website von Thalia erwerben.

“Das Angebot von Content und Hardware aus einer Hand ist für uns einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Reader”, sagte Martin Winkler, Marketing Director von Sony Deutschland. “Wir freuen uns, mit dem deutschen Buchhandel einen kompetenten Partner gewonnen zu haben.” Grundsätzlich könne jeder Buchhändler den Reader sowie E-Books von Sonys Großhandelspartner Libri beziehen und in seinem Geschäft verkaufen.

Wichtig ist, dass bereits zum Marktstart ein attraktives Angebot von E-Books aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch von Verlagen wie C. Bertelsmann, Goldmann, Heyne, Siedler, Eichborn, Hoffmann und Campe, Hanser, Lübbe, Campus, DTV und Beltz zur Verfügung stehen. Laut Sony werden mehrere Tausens Titel im Epub-Format angeboten.

Zum Einführungsangebot des dem PRS-505 gibt es die vorinstallierten Romane “Gut gegen Nordwind” von Daniel Glattauer und “Querschläger” von Silvia Roth und außerdem Leseproben von Helmut Schmidts “Außer Dienst” oder “Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Eine philosophische Reise” von Richard D. Precht und weitere Auszüge aus aktuellen Bestsellern.

Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel zum Download der Inhalte über einen Computer und zum Laden des Readers. Ein passendes Netzteil muss allerdings als Zubehör extra erworben werden.

Sony verspricht, dass der Akku für die Lektüre von zwölf Romanen nur einmal aufgeladen werden muss.

Der große Vorteil des Sonys Reader ist die Unterstützung des nichtproprietären Formats EPUB, aber auch die Wiedergabemöglichkeit für Text-, Audio- und Fotodateien in den gängigen Dateiformaten. Speicherbar sind auf dem internen Speicher von 192 MByteetwa 160 Titel im EPUB-Format. Insgesamt ist das Lesegerät mit einem Speicherstick oder mit SD-Karten auf maximal 16 GByte erweiterbar. Dies soll für 13.000 Bücher reichen.

Bestellmöglichkeiten gibt es ab sofort: im Sony Style Store in Berlin, auf Sony Style Online oder bei Thalia.

Quellen:
Greif, Björn: Sony Reader kommt am 11. März nach Deutschland bei ZDNet
Sonys E-Book-Reader ab 11. März in Deutschland via golem.de

Der Börsenverein wird zum Anbieter von E-Book-Readern

Die Wirtschaftstochter des Börsensvereins MVB macht sich stark für die Beteiligung der Verlage an der Online-Plattform Libreka. Um hier entstehende Angebote auch perfekt weiternutzen zu können, macht sich Ronald Schild, der September 2006 von Amazon zum Börsenverein gewechselt ist, stark für das Angebot eines passenden E-Book-Readers als einen weiteren Service.

„Wir führen derzeit intensive Gespräche mit mehreren Herstellern“, bestätigte Schild gegenüber buchreport.express in der aktuellen Ausgabe 5/09.

  • Im engeren Blick hat der MVB-Geschäftsführer u.a. das Cybook „Bookeen“:engl: .
  • Die Einführung des Gerätes soll noch im ersten Halbjahr und damit parallel zum Libreka-Echtstart erfolgen.
  • Ausgelotet werden Kooperationsmodelle, die den Bezug der Geräte durch Sortimenter zu möglichst günstigen Preisen ermöglichen.

Das neue Angebot dürfte nicht auf ungeteilte Zustimmung der Barsortimenter stoßen, die vehement ihren eigenen Platz im E-Commerce-Konzept von Libreka eingefordern. Für sie ist Libreka ein Wettbewerber, der mehr als nur das Marketinginstrument “Volltextsuche” einbringt.

Libri setzt künftig bei E-Books und Lesegeräten auf eine Kooperation mit Sony.

Erster Filialist mit E-Book-Angebot ist die Mayersche, die seit Herbst letzten Jahres in ihrem Filialnetz Erfahrungen mit dem Lesegerät „iLiad“ sammelt.

Quelle:
Börsenverein will E-Book-Gerät anbieten auf Buchreport.de
Börsenverein will E-bookreader anbieten via kindlez.de

Sony oder Kindle – Das Für und Wider

Wirtschaftswoche-Korrespondent Matthias Hohensee bewertet rein subjektiv das Lesegerät Sony PR 505 und den Amazon Kindle.

Aussehen:
Sony PR 505: schlankes, silbriges Gehäuse
Amazon Kindle: plastik, “hässlich”, auf der linken Seite für Rechtshänder fehlplazierte Tasten zur Bedienung

Technik und Funktionen:
Sony PR 505: muss zum Befüllen an einen Computer mit Betriebssystem Microsoft Windows gekoppelt werden, keine Notizfunktion; Achtung: Dank des US-Programmierers Kovid Goyal gibt es zumindest ein kostenloses Programm namens Libprs 500, das den Sony auch für den Mac und für Linux nutzbar macht. – nicht erwähnt wird die Formatvielfalt, die dieses Gerät darstellen kann.
Amazon Kindle: “Mobilfunkmodul” – Computer nicht notwendig, mit einem Tastendruck abstellbar, über die Tastatur eingebbare Notizen, Nachschlagefunktion für Bedeutungen von Wörten in einem integrierten Lexikon, durch Internetfunktion möglich das Abrufen von E-Mails, Erwerb neuer Literatur. Verschwiegen wird die Formatbindung für die E-Books (Mobipocket-Format, Kindle-Format).

Preis:
Amazon Kindle: 399 Dollar (in den USA gibt es dafür bereits Notebooks)

Inhalte:
Sony PR 505: nur Bücher, keine Zeitschriften o. Magazine
Amazon Kindle: aktuelle Nachrichten von bspw. Forbes, Fortune, Wall Street Journal, FAZ, – d.h. neueste Zeitungen und Magazine, schon ab 60 Cent pro Ausgabe

Größe:
Amazon Kindle: klein, leicht, handhabbar im Flugzeug
Laptop: schwerer, unhandlicher, größer

Display:
Sony PR 505: von E-Ink (leichter Grauschleier), keine Hintergrundbeleuchtung, augenschonend, ungeeignet fürs Lesen im Dunkeln
Amazon Kindle: von E-Ink (leichter Grauschleier), keine Hintergrundbeleuchtung, augenschonend, ungeeignet fürs Lesen im Dunkeln

Fazit:

Toll wäre ein Zwitter aus beiden Geräten. Amazon könnte sich auf die Inhalte konzentrieren, Sony auf die Weiterentwicklung der Hardware. Alternativ könnte Sony sein Lesegerät ebenfalls mit einem Mobilfunkmodul ausstatten. Auf jeden Fall sollten beide Hersteller ernsthaft darüber nachdenken, ihre Geräte auch in Europa anzubieten. Das Sony hat in Deutschland bereits viele Anhänger, die das Gerät über US-Internet-Händler ordern.

Quelle:
Hohensee, Matthias: Produkt-Vergleich: Digitale Lesegeräte im Test via Wirtschaftswoche

E-Book-Reader aus Berlin

In Deutschland geht es voran mit dem E-Book. 😉 Der Berliner Hersteller txtr will einen zum Kindle und dem Sony PRS-505 konkurrenzfähigen Reader:engl: im Sommer 2009 auf den Markt bringen. Überzeugen soll das Lesegerät:engl: mit seiner E-Ink-Technik für das Display, verschiedene drahtlose Schnittstellen, einer Displaygröße von 6 Zoll und einer Auflösung von 800 x 600 Pixeln. Da das Display auf der Technik von E-Ink:engl: beruht, soll wie bei echtem Papier auch bei direkter Sonneneinstrahlung eine gute Lesbarkeit sichergestellt bleiben. Nach Herstellerangaben können bis zu 16 Graustufen dargestellt und sogar Animationen abgespielt werden. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Stromverbrauch, da diese Displays ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Strom wird nur zum Umblättern gebraucht, so dass eine Akkuladung mehrere Wochen halten soll.

Der linux-basierte Reader wird mit einem internen Flash-Speicher von 1 GByte ausgerüstet, wobei die Speicherkapazität über den SD-Karten-Slot jederzeit vergrößert werden kann. Mit zum Lieferumfang wird eine 8 GByte-Karte gehören, auf der Texte vorinstalliert sind. Über einen USB-Anschluss, per WLAN, GPRS oder UMTS können E-Books heruntergeladen werden. Ergänzt wird das Angebot über den Dienst “txtr share”. Dort können Nutzer Texte direkt zwischen zwei Geräten austauschen.

Der Nutzer kann Textdateien von der Plattform textr.com, die bereits existiert, direkt auf sein Lesegerät übertragen. Die E-Texte stammen teilweise sogar von Nutzern, aber das Angebot wird durch einen Shop für digitale Bücher ergänzt, so dass die Leser Titel aus Verlagsprogrammen erwerben können.

Der E-Book-Reader kann laut Hersteller alle digitalen Dokumentenformate darstellen. Dazu gehören neben verschiedenen E-Book-Formaten auch Powerpoint-Präsentationen oder verschiedene Textverarbeitungsformate. Kombiniert mit einem Bluetooth-Headset wird aus dem Reader ein Vorleser, der Audiodateien im MP3-Format abspielt.

Wenn der Preis des Gerätes mithalten kann mit den Preisen für die Reader der großen Konkurrenten, wird sich dieses Lesegerät sicherlich behaupten können.

Quelle:
txtr reader – der E-Book-Reader aus Berlin via golem.de

2009 – Jahr des E-Books – Ein paar Gründe

Bereits Ende August 2008 habe ich ja schon mal gemutmaßt, dass dieses neue Jahr, das Jahr des E-Books wird. Siehe dazu auch die ersten beiden Kommentare. Jetzt habe ich bei Chris Andrews 20 Gründe:engl: als Bestätigung gefunden und werde sie nachfolgend ins Deutsche übertragen (ohne Gewähr 😉 ).

1. NEUE E-BOOK-READER LASSEN LAPTOPS UND iPHONE ALT AUSSEHEN

In 2009 wird es eine Verschmelzung digitaler Technologien und Materialien geben, die die Lesegeräte leichter, vielseitiger und attraktiver machen. Diese werden eine ästhetische Lücke zwischen existierenden Laptops und Handys schließen. Die Reader-Hardware wird nicht nur mobil sein, sondern sich auch für die Arbeit im Büro oder die Nutzung Zuhause eignen. Das beste ist, diese Geräte werden Café-freundlich sein.Ob das ausreichend ist? Siehe dazu die Diskussion im heutigen Beitrag: E-Book-Reader – Was ist die Zukunft?

2. KRITISCHE MASSE IST ERREICHT – JETZT GEHT ES UMS WACHSTUM

E-Book-Reader haben inzwischen ein ähnliches Wachstum wie der iPod während seiner ersten Jahre auf dem Markt. Der iPod benötigte ca. zwei Jahre bis die erste Million an Nutzern erreicht war. Das E-Book hat jetzt ungefähr eine halbe Million Nutzer, welche im letzten Jahr entsprechende Lesegeräte erworben haben und etwa eine weitere halbe Million, die vorhandene Geräte (PCs, PDAs, Laptops, Handys, Spielekonsolen) – vorrangig iPod und iPhone.

3. MILLIONEN MENSCHEN WERDEN ERSTE ERFAHRUNGEN MIT DIGITALER TINTE (ELEKTRONISCHEM PAPIER) MACHEN UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Weniger als 1% der Menschen, die das Internet nutzen, haben schon einmal mit Elektronischem Papier zu tun gehabt, welches den Leskompfort deutlich steigert. Der erste Anbieter dieser neuen Technlogie hinter den E-Book-Readern ist die Firma E-Ink:engl: . Sie werden überrascht feststellen, wie sich die Meinung der Menschen zu E-Books komplett ändern wird, je mehr Menschen dieser Technologie begegnen.

4. WENN ES EINE SACHE GIBT, DIE SICH JEDER WÜNSCHT, IST ES KOMPFORT

Bücher und E-Books, in allen ihren Formen, sind Komfort und Nahrung für den Geist. Bücher emöglichen es Ihnen, für einen Moment abzuschalten, zu denken, sich zu erinnern und zu reflektieren, alles in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. Sie sind dauerhaft und persönlich. Ob Sie Siddhartha zum 11. Mal lesen oder ob Sie auf der Suche nach einem neuen Kochbuch sind, eBooks bieten auch einen zeitgemäßen Komfort für geistige Bedürfnisse.

5. WAS SIE WOLLEN, WENN SIE ES BENÖTIGEN? – NUN, DAS IST PRAKTISCH

Jedes Buch, zu jeder Zeit und an jedem Ort? Sie müssen den Lieblingsausschnitt von “Alice im Wunderland” genau jetzt finden? Wie ist es mit einem ruhigen Gedicht, bevor Sie eine dynamische PowerPoint-Präsentation beginnen? Sie benötigen ein Kapitel aus Ihrem Lehrbuch für Buchhaltung? Die praktischen Vorteile eines E-Books werden hier die emotionalen Gründe für ein Buch überwiegen. (Anmerkung: Bei hochaktulellen, zeitlich begrenzt aktuellen, kurzen Beiträgen oder Faktenwissen setzt sich das E-Book zunehmend durch. Eine Akzeptanz langer Texte in elektronischer Form ist wohl noch nicht ausreichend. Hier hat man wohl erst die erreicht, die stark technisch versiert sind.)

6. WOLLEN SIE EINEN FILM HERUNTERLADEN ODER TAUSEND EBOOKS?

Tausend E-Books herunterzuladen dauert ungefähr genauso lange und verbraucht etwa den gleichen Speicherplatz wie man für einen Film benötigt. Das heißt, die Kosten für die Lieferung sind billig, wovon alle Seiten profitieren (d.h. sowohl die Verleger als auch die Nutzer). Es müssen auch keine neuen Netzwerke für Vertrieb, Werbung etc. aufgebaut werden. Auch wenn das nicht heißt, dass die E-Book-Preise geringer sein werden als die ihrer gedruckten Gegenparts, so gibt es zumindest ein wenig Hoffnung. (Anmerkung: Diese Hoffnung ist verschwindend gering, wenn sich die Verlagslobby mit ihrer Forderung nach einer Buchpreisbindung für E-Books die gleichen Erfolge feiert wie bei der Lobby-Arbeit im Bereich Urheberrecht.)

7. DIE GELDMENSCHEN: EINSTIEGSKOSTEN SIND IM MOMENT NIEDRIG, POTENTIELL ABER AUCH HOCH

In einigen Jahren, wenn die E-Book-Industrie besser entwickelt ist, wird es Firmen weit mehr Geld kosten, in dieses Feld einzusteigen. 2009 ist das perfekte Jahr sowohl für Risiko-Investitoren (, die ihre Methoden verfeinert haben, nicht aber ihr Endziel GEWINNE), Firmeninvestoren als auch kleinere Kapitalanleger Geld zu risikieren, in der Hoffnung ein Akteur auf einem Wachstumsmarkt zu werden.

8. EINE MILLION E-BOOKS IMMER ZUR HAND: ES IST DAS “ANDERE INTERNET”

Viele Bücher sind durch einen rigorosen konzeptionellen, korrigierenden, editierenden und abschließenden Bearbeitungsprozess gegangen. Jedes Buch hat seinen eigenen einzigartigen Inhalten, zusammengefasst in einem kompakten, fest umrissenen Angebot.
Stellten Sie sich eine Million E-Books ähnlich wie einer Million Websites vor, bei der jede(s) mehr als 200 Seiten enthält und wo auf jede Seite des Buches direkt zugegriffen werden kann. Zusammengenommen stellen diese E-Books eine riesige neue Informationsquelle dar.

9. DAS BUCH IST NUR EIN FORMAT, NICHT ANDERS ALS EINE CD, VHS ODER DVD

Wir liebten diese linearen Medien wie LPs, dann die weniger linear aufgebauten CDs, aber inzwischen haben wir uns im Großen und Ganzen von LPs gelöst und bald auch von den CDs. Das Buch ist nur ein Lieferformat, das über erstaunliche 500 Jahre bestand, aber im Grunde genommen diente es nur dazu, Inhalte zu transportieren, etwas, das E-Books viel Besser können. (Anmerkung: Der Umgang mit dem Internet und seinen freien Verlinkungen fällt noch immer vielen “linear” geprägten Lesern schwer. Häufig werden entsprechende lineare Strukturen genutzt, um Inhalte sinnvoll zu transportieren. Über Verlinkungsstrukturen des Internets können hingegen in E-Books Themenbeziehungen dargestellt werden, die in linearer Form verloren gegangen sind.)

10. EIN WORT: ENERGIE

Der Energieverbrauch für E-Book-Reader ist deutlich geringer als für derzeitig genutzte Laptops und Handys. Sie können für einige Wochen fortwährend lesen, ohne dass der Reader aufgeladen werden muss. Vergleichen Sie das einmal mit anderen Geräten, die Sie momentan so nutzen. (Anmerkung: Interessant wäre hier auch der Vergleich zwischen der Energie, die derzeit aufgewendet werden muss, um ein Buch zu drucken und der Erstellung und Verwendung der elektronischen Form des Buches. Welche Energiebilanz ist langfristig gesehen besser?)

11. AUTOREN, VERLEGER UND VERKÄUFER PROFITIEREN FINANZIELL

Bereits jetzt vermelden Firmen einen höheren Profit mit E-Books als mit Büchern. Viele direkte Kosten, die mit der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern verbunden sind, entfallen bei E-Books, z.B. Druck-, Vertriebs-, Lager- und Verwaltungskosten. Es entfallen bei E-Books auch indirekte Kosten wie Personalkosten.

12. MIT BÜCHERN HERUMSPIELEN IST OKAY, SIE ZU LESEN IST BESSER

Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Zeit im Auto verbringen, um zum Buchladen zu fahren oder die Bibliothek zu durchforsten. Es ist okay. Die Wahrheit zu dieser Zeit ist, dass die Bücherjagd nicht die Zeit ist, die Sie mit dem Buch verbringen. Sie können aufgrund von E-Book-Suche und Softwaredownlaod schneller in ein Buch eintauchen, was bedeutet, Sie mehr Zeit, um sie mit dem Buch zu verbringen. (Anmerkung: Das funktioniert nur, wenn der Leser in der Lage ist, die Software zu installieren (Technische Kompetenz) und das gewünschte Buch über die Suchmöglichkeit zu finden (Recherchekompetenz). Macht das die Bibliotheken überflüssig? Es klingt ein wenig so. Nein, es macht nur deutlich, dass Bibliotheken einen Wandel mitmachen müssen. Ihre Angebote dürfen nicht in den Gebäuden bleiben. Sie müssen den Nutzer am Schreibtisch, im Café oder auf dem Sofa erreichen. Es heißt ein wenig Abschied vom Bibliotheksgebäude – ich denke, für die wird es zunehmend im Rahmen der Bibliothek eine andere Aufgabe geben – und ein Willkommen für Online-Angebote. Die Formel 24/7 wird genauso ausschlaggebend sein, wie ein gutes elektronisches Angebot und die entsprechende Vermittlung von Kompetenzen (i.e.S. Informationskompetenz).)

13. EINE WIRKLICH GRÜNE TECHNOLOGIE – OHNE ES NUR ZU VERSUCHEN

Obwohl sehr viel über Technologien gesprochen wurde, die “Bäume retten” sollen, war dies meistens nur Gerede. Vor über 20 Jahren feierte Chris Andrews die CD-ROM als die Technologie, “die Bäume rettet”, nur um dann festzustellen, dass die Menschen CD-ROMS in dem Umfang nutzen, wie sie Seiten drucken. Jetzt mit den Vorteilen der Digitalen Tinte für E-Books besteht keine Notwendigkeit all diese Seiten zum besseren Lesen auszudrucken, da das bessere Lesen durch den E-Book-Reader ermöglicht wird. (Anmerkung: Nur die bessere Lesbarkeit ist in vielen Fällen nicht der einzige Grund, Seiten auszudrucken. Gerade im wissenschaftlichen Bereich sind manuelle, handgeschriebene Anmerkungen ein wichtiger Grund. Das Unterstreichen per Stift und die handschriftliche Anmerkung geht schneller als das Scrollen oder Hinspringen per Maus zu der gewünschten Stelle. Auch wird durch das manuelle Verfassen der Annotationen der Gedankenprozess erheblich weniger gestört. Nur wenn die Reader diese Funktionalität ebenfalls integrieren, haben sie eine Chance, sich gegen andere Geräte und das Gedruckte durchzusetzen.)

14. AUF GRUND EINER SCHWIERIGEN WIRTSCHAFTSLAGE WERDEN FIRMEN VERSUCHEN, SICH IM E-BOOK-GESCHÄFT ZU ETABLIEREN

Wie viele Firmen fragen sich gerade, in welche Wachstumsmärkte sie vorstoßen können und wo sie wirklich im Wettbewerb mithalten können? Viele Firmen der Unterhaltungsindustrie,Telefonhersteller und Anbietern von Geschäftsequipment können ihre bestehenden Ressourcen so umstellen, dass sie E-Book-Reader, Peripheriegeräte, Software herstellen und Dienstleistungen erbringen können. Dies bedeutet ein höheres Investment in E-Books und mehr Wahlmöglichkeiten fürr Konsumenten.

15. EIN VERSUCH UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Das erste Mal, wenn Sie ihr Lieblings-E-Book per WLAN auf Ihren E-Book-Reader in weniger als einer Minute heruntergeladen haben, wird garantiert nicht Ihr letztes Mal sein. Es ist eine wunderbare Erfahrung, plötzlich in einem Buch zu lesen, vielleicht in einem neuen Buch oder in einem Buch, dass Sie die letzten fünf Jahre nicht angesehen haben – und das alles ohne Stress. Einfach das Buch bestellen, einen Schluck Tee und das Buch ist fertig.

16. DAS iPHONE, NINTENDO DS SETZEN ZUNEHMEND AUF E-BOOKS UND WERBEN DAFÜR

Es gibt bereits Geräte ohne die aktuelle Technologien der Digitalen Tinte, die ihren Nutzern aktuell einen Zugang zu Büchern ermöglichen. Obwohl die Qualität: der Lesbarkeit ein Problem sein wird, bringt dies einigen Millionen Menschen die Idee des E-Book-Lesens näher.

17. RECHTEGERANGEL: ALLES OKAY BEI E-BOOKS

Bei Musik und Filmen gab es (und gibt es) bezüglich der Rechte schwere Argumentationsschlachten zwischen Firmen und der Industrie. Für Bücher ist die Situation wesentlich klarer, denn es gibt einfachere Regelungen zum geistigen Eigentum mit weniger Beteiligten. Normalerweise werden Bücher von einer Person geschrieben. Vergleichen Sie das einmal mit den riesigen komplex gestalteten Teams, die Musik oder einen Film schaffen. (Anmerkung: Wenn es so einfach wäre, es nicht zu viele verschiedene zu kommerzielle Interessen gäbe, die mit Büchern verbunden wären, könnten Bibliotheken E-Books “gewinnbringend” im geistigen Sinne für Ihre Nutzer anbieten, müssten nicht krampfhaft Lösungen gesucht werden, die alte Nutzungsmöglichkeiten für dieses “neue” Medium erzwingen, so z.B. die rechtlichen Bedingungen des § 52 b UrhG oder das Angebot der Onleihe)

18. DIE RIESIGE ANZAHL FREI ERHÄLTLICHER E-BOOKS

Es gibt hunderttausende gutbekannter Bücher in der Public Domain (in Deutschland betrifft dies die Zahl der gemeinfreien Werke), die frei angeboten werden können, genau jetzt und legal. Wo wir selten Musik hören oder Filme sehen, deren Schutzfristen abgelaufen sind, lieben wir viele klassische Bücher, die vor langer Zeit geschrieben worden sind. Denken Sie einmal an Alice im Wunderland:engl: oder Die Kunst des Krieges:engl: .

19. EINE NEUE GENERATION UNABHÄNGIGER AUTOR TRITT JETZT HERVOR

Das Schreiben und Editieren von 200 Seiten ist harte Arbeit, egal ob für ein Buch oder E-Book. Dennoch gibt es wie im Musikbusiness die Theorie, dass einige gute Autoren – bedingt durch das bestehende System – niemals verlegt werden. Nun können sie die Sache selbst in die Hand nehmen und ihr Werk unabhängig als E-Book veröffentlichen, um es so einer großen Öffentlichkeit für wenig Geld zugänglich zu machen. Achtung: Unabhängig bedeutet nicht gleich “gut” – dieses Label ermöglicht nur eine neue Möglichkeit für neue Stimmen.

20. ES IST DER INHALT

Tatsächlich ist das Buch oder das E-Book nur der Informationsträger. Es vermittelt ein lange und vielleicht herzerwärmende oder möglicherweise informative Mitteilung – vom Autor an Sie. Alles was Ihnen hilft, sich in einer dynamischeren, effizienteren und informativer Art in den Inhalt zu vertiefen, nützt Ihnen. In diesen Bereichen punktet das E-Book. Entscheidend ist der Inhalt.

Vieles spricht dafür, dass 2009 entscheidend sein kann für die Durchsetzung von E-Books. Die Punkte sind allerdings auch diskussionswürdig.

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