Verleger wollen DRM für Online-Medien

Hallo heißgeliebter Kompromiss zwischen Bibliotheken und Verlagen, das war es wohl schon. Denn wenn Verleger DRM für ihre Online-Medien verlangen, haben Bibliotheken mangels fehlender Öffnungsklauseln wohl wieder das Nachsehen.
Ein Grund für diese DRM-Forderungen ist Google.
Immer mehr sehen sich Verlage und Medien von Newsdiensten wie Google News angegriffen.
Und so sehr die Branche auch jammert, die hohen Kosten für DRM scheinen nicht abzuschrecken. Sogar Kampagnen gegen Open Access:engl: können sich die Verleger leisten.

Mehr dazu:
Verleger wollen DRM für Online-Medien:engl: auf Silicon.de
Ihlenfeld, Jens: Kampf um Open Access: Verlage kämpfen mit allen Mitteln um ihr traditionelles Geschäftsmodell, auf Golem

Open Access in der Europäischen Union

Die Europäische Union macht sich ja schon seit langem stark für einen Offenen Zugang (Open Access) zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Jetzt wagt sie wieder mal einen Angriff auf das bestehende System. Die EU will ein 85-Millionen-Euro-Programm für freies wissenschaftliches Publizieren auflegen.
Die Lobby der Verlage mag zurecht befürchten, dass damit ihre Tage im Schlaraffenland beendet sind. Open Access ist keine Lösung, aber das was die Verlage derzeit bieten, ist es auch nicht. Hier wird noch viel Arbeit geleistet werden. Denn eines muss klar sein: Ein Monopol auf Informationsangebote darf nicht ungeregelt bestehen bleiben. Daher gilt es, keine Angst vor Veränderungen zu haben, sondern mutig nach Alternativen zu suchen.

Meldungen:
EU will wissenschaftliche Veröffentlichungen freigeben auf Silicon.de
EU-Kommission unterstützt Open Access auf Futurezone.ORF.at

Neuer Ärger wegen DRM

Es schalten sich jetzt neue Schiedsrichter in den Ärger um DRM ein. Wer gewinnt das Spiel?
Apple mit seiner Musikplattform iTunes muss mit Auseinandersetzungen mit der europäischen Gesetzgebung rechnen.

Grund ist das geschlossene Digital Rights Management (DRM) Fairplay, welches das Unternehmen einsetzt: Es ermöglicht derzeit nur, die gekaufte Musik auf den iPod-Musikspielern wiederzugeben, nicht aber auf den Geräten der Konkurrenz. Das Gleiche gilt auch für Microsofts Zune-Musikspieler, den es in Europa aber noch nicht gibt. 1
Nun, das ist eine etwas andere Ebene als die, auf der bis jetzt gespielt wurde. Die “Charta für Verbrauchersouveränität in der digitalen Welt”2 der Verbraucherschutzverbände und des deutschen Bundesministeriums für Verbraucherschutz wartet auf Anwendung.

  1. Donath, Andreas: Wegen geschlossenem DRM droht Apple europäischer Ärger : FairPlay ist kein Fair Play, in Golem []
  2. 16.02.2007 Charta für Internet-Kunden in Warteschleife, auf Tariftip.de []

Studie: Verkaufsbremse DRM

Ganze 62 % der Musik-Labels haben sich laut einer Studie von Jupiter Research:engl: gegen DRM ausgesprochen. Insgesamt halten 54% DRM halten zudem die Kopierschutzbestimmungen für zu restriktiv. Interessante Informationen, wenn man bedenkt, dass derzeit mit allen Mitteln versucht wird, das Vertrauen in DRM-Systeme zu stärken. Zur Zeit setzen fast alle großen Musik-Anbieter noch auf ihre DRM-Maßnahmen. Vielleicht sollten sich alle, die DRM einsetzten an eine alte Weisheit erinnern: WENIGER IST MANCHMAL MEHR!

Quelle:
Greif, Björn: Studie: Viele Musiklabels fordern Abschaffung von DRM (ZDNet)

DRM-Entwickler auf Seiten der DRM-Abschaffer

Nun, das klingt wirklich spektakulärer als es ist. Im offenen Brief von Coral Consortium:engl: ruft das Konsortium Jobs und damit auch Apple zu einer Zusammenarbeit aus.
Eine Zusammenarbeit würde zumindest eine Interoperabilität des DRM-Systems “FairPlay” von Apple mit Abspielgeräten anderer Anbieter bedeuten, was schon ein erheblicher Fortschritt wäre. Dazu müsste Apple noch nicht einmal den Code von “FairPlay” offenlegen.

Dies ist ein anderer Weg, als Jobs ihn in seinen “Thoughts on Music”:engl: vorgeschlagen hat, wo er sich für eine Abschaffung jeglichen DRMs ausgesprochen habe, zumal weil man das Apple-System “FairPlay” aus Sicherheitsgründen nicht lizenzieren könne.

Quellen:
Jobs, Steve: Thoughts on music”:engl:
Lacy, Jack: Coral Consortium Letter to Steve Jobs:engl:
Ernst, Nico: DRM-Entwickler reichen Steve Jobs die Hand

Künstliche Knappheit im künstlichen Raum

Da möchte man meinen, im Second Life besteht die große Freiheit, die sich jeder im realen Leben wünscht. Allerdings scheint das Leben in Second Life realer zu sein als erwartet, denn als die Funktion “Copy & Paste” dort eingerichtet wurde, wurde der Fantasie auf anderer Seite sofort eine Grenze vorgeschoben. Fantasie ja, aber bitte nicht beim Verwerten der Dinge, die andere aus ihrem Wesen geschöpft haben. Egoismus in einer Welt, die mehr und mehr nur dem Geldverdienen gewidmet wird. Das ist traurig und auf jeden Fall ein Flop. Statt Regelungen zu finden, wann wer was darf, wird mal wieder gleich der Holzhammer herausgeholt.

Quelle: Stützle, Ingo: Unendliche Knappheit

Einigung zum Kopienversand schafft nur Probleme

Der digitale Kopienversand ist Verlagen schon länger ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung verstößt dies gegen das Urheberrecht. Daher dürfen nur sogenannte Bildkopien versendet werden, die nicht dauerhaft gespeichert werden dürfen.
Der bereits geschlossene Kompromiss zur Beilegung des Streites um Online-Bücher ist unzureichend und schafft mehr Probleme, als es löst.
Rainer Kuhlen, Pressesprecher des Aktionsbündnisse für meint, dies widerspricht den „Optionen, die sich heute durch offene Publikationsmodelle ergeben können” und die Befürwortung von DRM, „zu einer Zeit, in der Steve Jobs von Apple rät, Digital Rights Management (DRM) von den Musikobjekten zu entfernen, weil es zum einen sowieso nichts nutzt und für die Anbieter auch zu teuer wird“ kann auch nicht der richtige Weg sein.

Quelle: Gehring, A. Robert: Wissenschaft: Einigung zum Kopienversand schafft mehr Probleme, als sie löst via irights.info

Google-News illegal

Google hat in Belgien in zweiter Instanz eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Laut Gericht verstößt Google News gegen das Urheberrecht, da es unerlaubt Meldungen anderer Zeitungen anbietet.
Dieses Urteil könnte Auswirkungen auf andere Suchmaschinenbetreiber in ganz Europa haben.

Quelle:
Pilzweger, Markus: Gericht: Google News verstößt gegen das Urheberrecht auf pcwelt.de

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