Sicher Surfen – ein paar Tipps

Seit massenhaft Daten gesammelt werden und man mehr und mehr erfährt, wie die NSA so an Daten gelangt, will man seine Privatssphäre im Netz besser schützen. Das geht zum Teil einfacher als man denkt.

1. Privates Fenster
Firefox nennt diese Möglichkeit “Privates Fenster” (z.B. mit Strg + Shift + P öffnen). Wer einen einzelnen Tab im Privaten Modus starten möchte, kann dies mit dem AddOn “Private Tab“. Bei Chrome öffnet man zu diesem Zweck ein “Inkognito-Fenster” (Strg + Shift + N), der Chrome hat ein “Privates Fenster” (Strg + Shift + N) und der Internet Explorer bietet die Möglichkeit als “InPrivate-Browsen” (Strg + Shift + P) an. Man kann den Privaten Modus über die Optionen gleich dauerhaft aktivieren.

Ihnen gemein ist, dass die Browser nicht speichern, wo sie waren. Außerdem verspricht Firefox einen Schutz vor Firefox weist darauf hin1, dass dieser Modus keinen Schutz vor Keylogger) oder Spyware bietet, die auf einem Rechner vorhanden sein könnten. Allerdings fallen so bequeme Dinge wie geöffnete Tabs speichern beim Schließen, um sie alle beim nächsten Mal wieder zu öffnen, einfach weg. Das könnte natürlich eine Lösung für Tabmessies sein.

2. HTTPS
An verschlüsselte Daten kommen die Datensammler nicht so leicht. Daher bietet die Electronic Frontier Foundation (EFF) mit HTTPS Everywhere ein AddOn für Mozilla Firefox, Opera und Google Chrome, welches automatisch dafür sorgt, dass die zwischen Browser und Server übertragenen Daten verschlüsselt werden. Für nicht unterstützte Seiten können AddOns weiterhelfen.

3. Privater Browser
Wer ganz anonym Surfen will und verhindern will, dass überhaupt bekannt wird, wo gesurft wird, muss auf andere Dienste zugreifen, z.B. mit Tor-Browser surfen. Den Browser gibt es für Windows, Apple OSX und Linux und kann auch vom USB-Stick aus gestartet werden. Der Browser leitet dabei den Internetverkehr über verschiedene Sicherheitsserver weiter und tarnt so die IP-Adresse.

4. Virtuell Private Network
WissenschaftlerInnen kennen dies häufig als ein Angebot seitens ihrer Einrichtungen, um z.B. auf das Intranet ihrer Uni und auf einen bestimmten IP-Bereich festgelegte Datenbanken zuzugreifen. Dies kann ebenfalls helfen, sich zu schützen. Dabei kann es dann für einen “Lauscher” so aussehen, als ob man von Singapur oder einer großen öffentlichen Einrichtung auf eine bestimmte Website zugreif. In Deutschland gibt es mit mit ZenMate ein Modell, welches für private Anbieter frei nutzbar ist. Der Virenschutzanbieter Avast! bietet kostenpflichtig mit “avast! SecureLine VPN” einen Dienst an, der besonders ans Herz gelegt wird, wenn man viel in Öffentlichen WLAN-Netzen unterwegs ist.

5. Antitracking, Skriptausführschutz
Mit Ghostery als Plugin für die diversen Browser, können Sie in vielen Fällen ein Tracking verhindern. Das kleine Programm erkennt Problemfälle und überlässt einem dann die Entscheidung, was man zulassen möchte.

Ein weiteres nützliches AddOn für FireFox ist NoScript. NoScript erlaubt das selektive Ausführen von JavaScript, Java (und anderen Plugins) z.B. bei vertrauenswürdigen Domains (Positivliste).

Hinweise entnommen:
Fister, Barbara: Tools for Keeping Your Search Habits Private, Library Babel Fish

  1. Ich habe beim ersten Lesen das kleine Wort “nicht” überlesen. Danke für den Hinweis an Ch. Pietsch. []

Citavi wird erweiterbar

Nach den gestrigen doch nicht so guten Nachrichten zur Entwicklerpolitik bei Citavi, gibt es heute wieder interessante Neuigkeiten zu vermelden. Citavi wird AddOn-fähig. Damit kann das Programm um die Funktionen, die man selbst benötigt, ergänzt werden, ohne dass das Hauptprogramm unter einer ähnlichen Featuritis zu leiden hat, wie dies bspw. bei OPUS der Fall war.

Im dazugehörigen Forum werden die entsprechnden Features zum Download angeboten. Es können neue Vorschläge gemacht werden und das Team von Citavi öffnet damit das Programm auch einer Entwicklercommunity:

Falls Sie über Kenntnisse in C# verfügen, können Sie auch selbst ein AddOn entwickeln – es ist einfacher, als Sie denken. Damit können Sie Citavi zielgenau für die Anforderungen Ihrer Universität oder Ihrer Firma anpassen. Bitte schreiben Sie uns an info@citavi.com.

Bibliotheken haben so die Möglichkeit als Anbieter institutionsspezifische Zusatzangebote für Citavi zu entwicklen, z.B. für Dozenten das Übermitteln von Literaturlisten für die Erstellung von Semesterapparaten oder die Integration von Literaturlisten in Lernumgebungen mit einem Knopfdruck etc.

Eines der AddOns finde ich besonders wichtig: “AddOn ‘Titel mit verlorenen Dateien finden’ (1.0)”. Durch dieses AddOn wird das Dokumentenmanagement mit Citavi insoweit vereinfacht, dass man auf Knopfdruck herausfindet, zu welchem aufgenommenen Titel die lokale Datei verloren gegangen ist. Diese kann man dann entweder nachrecherchieren im Netz oder zumindest den neuen Speicherort anhängen.

[CfP] Deutsch-Deutsche Kontakte zwischen 1949 und 1989

Auch für die junge Generation ist es interessant zu erfahren, in welcher Form sich deutsch-deutsche Bibliothekare während der Teilung von 1949 bis 1989 austauschten. Dieser Frage möchte sich Dr. Georg Ruppelt, Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek Hannover, widmen und sucht daher für seine geplante Publikation nach persönlichen Berichte und Dokumente, die über Kontakte zwischen Bibliothekaren aus Ost und West erzählen. Bibliothekare aus Ost und West, bitte tragen Sie mit Ihren persönlichen Erinnerungen und Zeugnissen dazu bei, diese Zeit auch für uns jüngere KollegInnen erleb- und nachvollziehbar zu machen. Falls Sie selber noch nicht zu dieser Zeit tätig waren, sprechen Sie bitte auch Ihre KollegInnen an.

Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem nachfolgend zitierten Schreiben von Dr. Ruppelt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in zahlreichen Gesprächen über Kontakte zwischen Bibliothekaren aus Ost und West in Zeiten der deutschen Zweistaatlichkeit ist häufig der Wunsch an mich herangetragen worden, man solle doch Berichte über diese Kontakte einmal aufschreiben, sammeln und publizieren, und zwar vor allem solche Begebenheiten, die sich außer- oder unterhalb der offiziellen Ebene zwischen Ost und West ereigneten. Kolleginnen und Kollegen aus Ost aus West gaben mir bereitwillig zu Fragen in diesem Zusammenhang Auskunft oder sprudelten geradezu über, wenn sie sich an besondere, auch besonders traurige oder besonders heitere Vorkommnisse erinnerten.

Vor diesem Hintergrund erlaube ich mir heute die Frage und Bitte an Sie, ob es Ihnen möglich wäre, Ihre Erinnerungen an Kontakte zur jeweils “anderen Seite” zu beschreiben und/oder über einzelne Ereignisse zu berichten. Geplant ist eine Veröffentlichung dieser Erinnerungen, ohne sie auszuwerten oder zu kommentieren. Ich möchte einfach etwas festhalten, was nicht nur meines Erachtens zu bewahren sich lohnt.

Von besonderem Interesse sind Erinnerungen an Gespräche und Diskussionen zwischen Kolleginnen und Kollegen aus Ost und West, etwa auf internationalen Tagungen. Aufmerksamkeit verdienen dabei auch weiter zurückliegende Gespräche zwischen bibliothekarischen Vereinen und Verbänden über Kooperationen oder gemeinsame Publikationen.

Wenn Sie bereit wären, mir Ihre Erinnerungen zur Verfügung zu stellen und die Abdruckgenehmigung dafür zu erteilen, so bitte ich Sie um Übersendung eines Textes, der von einer halben Schreibmaschinenseite bis zu 20 Seiten umfassen könnte. Abgabefrist ist der 3. Oktober 2010.

Sie können mir Ihren Beitrag auf folgende Weise übermitteln:

  • Am einfachsten wäre es, wenn Sie mir Ihren Text als E-Mail-Anlage an folgende Adresse senden könnten: Georg.Ruppelt @ gwlb.de
  • Möglich ist aber ebenso die Zusendung eines Schreibmaschinen- oder eines handschriftlichen Textes, und zwar an folgende Adresse: Dr. Georg Ruppelt, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Waterloostraße 8, 30169 Hannover.
  • Falls Ihnen dies alles nicht möglich ist, Sie mir aber doch Ihre Erinnerungen zukommen lassen möchten, bitte ich um die Mitteilung Ihrer Telefonnummer. Ich würde Sie dann zurückrufen, um gegebenenfalls einen Interviewtermin mit Ihnen zu vereinbaren. Meine Telefonnummer lautet: 0049 511 1267-303 oder -304, Fax: -207.
  • Des weiteren wäre ich dankbar für eine Kurz-Vita von nicht mehr als einer halben Schreibmaschinenseite und ein Portraitfoto, möglichst aus der Zeit vor 1990.

Und noch eine weitere Bitte: Wenn Sie Fotos aus dieser Zeit besitzen, übersenden Sie mir diese doch unter Angabe des Entstehungsdatums und – wenn möglich – mit einer kurzen Beschreibung der abgebildeten Personen, Gegenstände oder Bauten sowie die Genehmigung zu ihrem Abdruck. Gern schicke ich Ihnen die Fotos nach ihrer Reproduktion zurück.

Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie diese Bitte freundlich und wohlwollend aufnähmen, und noch schöner wäre es, wenn Sie sich dann zu einem Beitrag entschließen könnten. Für Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich gern zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Georg Ruppelt

Der Call for Papers ist veröffenticht worden durch den Verein Deutscher Bibliothekare
West-östliche Bande: Interdeutsche Kontakte zwischen Bibliothekaren 1949-1989

Google personalisiert

Für mehr Transparenz für personalisierte Suchergebnisse verrät Google, inwiefern Suchergebnisse speziell auf den angemeldeten Benutzer zugeschnitten wurden, da nicht jeder Nutzer die gleichen Suchergebnisse auf die selbe Suchanfrage sieht.

Die Suchergebnisse eines Nutzers sind abhängig von

  • seinem Standort
  • seiner Such-Historie
  • seinen zuletzt gestellten Anfragen

Bislang war dies nicht für den Nutzer sichtbar, wird aber jetzt nach und nach geändert.

In der rechten oberen Ecke der Suchergebnisseiten gibt Google künftig einen Hinweis darauf, dass die jeweiligen Suchergebnisse auf den Nutzer zugeschnitten wurden und welche Faktoren eine Rolle spielten.

Der Standort kann durch Nutzer mit einem Google-Account hinterlegt werden, ansonsten versucht Google anhand der IP-Adresse diesen zu ermitteln. Wenn der Standort bekannt ist, werden die Suchergebnisse auf die Region zugeschnitten.

Google versucht anhand der zuletzt gestellten Suchanfragen auf den Kontext der aktuellen Suche zu schließen. Das funktioniert bereits auch ohne, dass der Nutzer angemeldet sein muss. Google speichert dazu die Suchanfragen bereits kurzzeitig in einem Cookie.
Die Web History kann nur genutzt werden, wenn der Nutzer angemeldet ist und die Funktion aktiviert hat.

Dann kann Google anhand aller Suchanfragen der Vergangenheit versuchen, die Suchergebnisse zu optimieren. Allerdings haben Nutzer hier auch die Möglichkeit, einzelne Suchanfragen aus ihrer Web History zu löschen, denn die Daten gehören dem Nutzer, so Google.

Nicht alles, was Google hier offentlegt, ist wirklich neu. Neu ist, dass Google erstmals offenlegt, welche Suchanfragen auf welche Art und Weise personalisiert werden. Die Anpassung der Sucherergebnisse wird von Google schon lange vorgenommen. :peinlich:
Noch bekommt nicht jeder Nutzer die neuen Hinweise bereits angezeigt, aber die Funktion soll in den kommenden Tagen nach und nach aktiviert werden.

Wer nur ungern von Google ausspioniert werden will und Firefox nutzt, kann zu diesem Zweck ein entsprechendes Plugin1 installieren.

Quelle:
Google zeigt, wie Nutzer ihre Suche beeinflussen: Mehr Transparenz für personalisierte Suchergebnisse – via golem.de

  1. Mehr dazu von Segert, Ralph: Add-on CustomizeGoogle []