Auskunft morgens in der Bibliothek

This hilarious musical-comedy video uses dancing Librarians to demonstrate the six steps of roving reference service known as M.A.P.H.A.T., designed and taught in Pro-active Service and Roving workshops by Joan Giannone, President of Mentor Group Training Inc. For more info. go to www.mentorgrouptraining.com

Vielen Dank für den Hinweis an Hamster von magucken


[Korrektur zur Verbesserung des Datenschutzes. Umstellung Youtube-Video auf “privacy-enhanced mode”: 03.06.2018]

Eine Bibliothek ohne Katalog

Die Bibliothek in Niederkassel-Ranzel erinnert an längst vergangener Zeiten. Eine Zeit als der Leser noch, ob er wollte oder nicht, an die Theke treten musste und die für ihn geeignete Literatur ausgehändigt bekam. Eine Zeit als das oberste Ziel der Bibliothek noch Erziehung hieß und man dem Leser nicht zutraute sich selber die für ihn geeignete Literatur zu suchen. Die Zeit der Thekenbibliothek, die so weit weg scheint. Doch es gibt sie noch!

Wer in Niederkassel-Ranzel auf der Suche nach einem bestimmten Buch ist oder dieses bestellen will, muss ob er will oder nicht in die Bibliothek. Einen OPAC, wie er inzwischen fast überall üblich ist, gibt es nicht und selbst eine Homepage der Bibliothek sucht man im Netz vergeblich. Diese Tatsache mutet vielleicht noch nicht all zu schlimm an, doch der nächste Schock erwartet den Nutzer in der Bibliothek selbst. Einen Zettelkatalog gibt es ebenfalls nicht. Es bleibt nur der Weg an die Theke, wo die Bibliothekarin anhand einer Liste nachschaut, ob das Buch da ist.

Der Vorteil, den diese Form der Auskunft bietet, ist sicher der direkte Kontakt zum Nutzer. Doch langfristig wird man mit dieser Art der Information nicht konkurrenzfähig bleiben können und den Leser eher abschrecken als binden. Das Argument der Bibliothekarin, dass EDV teuer ist, mag zutreffen, aber ist für den Nutzer nicht ganz nachvollziehbar, zumal dieser auch noch doppelt zur Kasse gebeten wird, in Form einer Jahresgebühr und Gebühren für jedes entliehene Buch.

Auch das Argument, dass die Nutzer gar nicht erst kommen würden, wenn sie feststellen, dass das Buch nicht da ist, kann ich nicht ganz nach vollziehen. Verärgert man so nicht die Nutzer auf Dauer, weil sie ganz umsonst zur Bibliothek kommen? Das wirft für mich noch die Frage auf: Wieso werden die Öffentlichen Bibliotheken in anderen Orten trotz OPAC genutzt?

Um diese Frage zu beantworten, wäre es interessant sich mal exemplarisch einige Öffentliche Bibliotheken heraus zu suchen und deren Benutzerstatistiken vor und nach der Einführung des OPACs zu analysieren.

Aufmerksam geworden durch:
Plieninger, Jürgen : Kein Online-Katalog – und schon müssen die Leute kommen! via Netbib.de

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