Aus aktuellem Anlass: Ein Bibliothekssketch zum Weltlachtag aus der Serie Harald & Eddi

Die Idee zum Weltlachtag kommt aus der Yoga-Lachbewegung. Um Punkt 14 Uhr darf für 3 Minuten gelacht werden. Im folgenden Sketch aus dem Jahr 1988 geht es um Aufmerksamkeit und Ordnung in der Bücherei.

Beschwerde einer Schulbibliothekarin

Jess deCourcy Hinds aus Long Island City ist eine Schulbibliothekarin und sieht in ihrem Job nur das Aushändigen von 3.500 Textbüchern und dem Betteln, dass die Schüler achtsam mit den Büchern umgehen. Sie berichtet in der Beschwerdebox des Times-Blogs über ihre Erlebnisse, so z.B. die Rückgabe es Englischtextbuches, welches wie sein Titel aussah: “Things Fall Apart”. Es war zerstört, der Einband mit Tomatensoße bespritzt, so als ob man ihm ins Herz geschossen hat. Der rückgebende Vater bemerkte nicht einmal ihr entsetztes Gesicht.

Seit der Rezession steigerte sich nicht nur die Bibliotheksbenutzung sondern auch die Mißhandlung der Bücher. Die junge Generation sind begeisterte Lese, aber sie sind im digitalen Zeitalter nicht mehr gewöhnt, die Körperlichkeit des Buches richtig und immer zu beachten. Eselsohren werden in die Sieten geknickt wie ein Mausklick, ohne zu bemerken, welchen dauerhaften Schaden die Bücher dabei nehmen. Auch die Kindle-lesenden Eltern haben die Grundlagen im Umgang mit den büchern scheinbar vergessen.

Die 1980 geborene Bibliothekarin zählt sich zu der inzwischen veralteten Generation, die noch zusammenzuckt, wenn sie einen Bleistiftstrich in einem unschuldigen Bibliotheksbuch entdeckt. Ihre Freunde und sie bastelten noch Schutzumschläge für Bücher und dekorierten diese mit Zeichnungen und Aufklebern.

Manchmal entdeckt die Bibliothekarin auch “passende” Beschädigungen, etwa einen Vampirroman mit Bisspuren oder ein Kochbuch, das in Soße gebeizt wurde. Zwar sind die Buchbeschädigungen an ihrer Schule gering, aber es regt sie dennoch immer auf und sie weiß, es geht immmer noch schlimmer. Sie verfolgt eine Mailingliste von Schulbibliothekaren, wo immer öfter über die Mißhandlung von Büchern berichtet wird.

My in-box was flooded with e-mails, including one from a librarian at a Brooklyn high school who offered to mail me a book gnawed beyond recognition by a student’s dog.

Jedes beschädigte Buch ist eines zu viel, denn die öffentlichen Schulen haben nicht mehr genug Geld, um diese Bücher zu ersetzen und diese Bücher gehen so anderen verloren. Daher ruft die Bibliothekarin auf, auf die Bücher der Schulbibliothek aufzupassen, auch als Eltern, damit ihr Kind nicht in einem Buch lesen muss, dessen Seiten mit Soße durchtränkt wurden.

Quelle:
deCourcy Hinds, Jess: Complaint Box | Book Batterers in City Room der New York Times

Chinas Kampf gegen Raubkopien

Die WTO:engl: hat ihren Schiedsspruch:engl: zu einer Beschwerde der USA aufgrund mangelndem Vorgehens Chinas gegen Urheberrechtsverletzungen und Produktpiraterie veröffentlicht.
Im Ergebnis rügte die WTO Pekings Praxis, “anstößigen” und “unmoralischen” Werken das Copyright vorzuenthalten und somit nicht den Verpflichtungen der TRIPS-Vereinbarung nachzukommen. Zensurmaßnahmen gegenüber diesen Veröffentlichungen sind okay, aber generell dürfe die chinesische Regierung ihnen den Urheberrechtsschutz nicht vorenthalten.

Die Strafvorschriften für Urheberrechtsverletzungen müssen nicht verschärft werden. Durch die USA wurden v.a. die hohen Grenzwerte des chinesischen Strafrechts für die Verfolgung von Urheberrechtsvergehen bemängelt.

Die Limits liegen bei 500 Raubkopien oder gefälschten Waren im Wert von über 7000 US-Dollar. Selbst Großhändler könnten so mit Fälschungen handeln und sich vor Strafverfolgung sicher wähnen, beklagte Washington. Den WTO-Schiedsrichtern reichte die Grenze aber aus.

Die Möglichkeiten zur Durschsetzung von Urheberrechten in China und der Umgang mit beschlagnahmter Ware ist im ganzen ist laut WTO relativ gut vereinbar mit internationalen Verträgen. Erlaubt bleibt weiterhin die Weitergabe von Fälschungen nach Entfernung vermeintlicher Markenzeichen ans Rote Kreuz oder das Angebot dieser Ware an Rechteinhaber und auch eine Versteigerung. Eine Zerstörung, wie das von den USA gefordert wurde, muss nicht die alleinige Vorschrift sein.

Trotz dieses gemischten Ergebnisses spricht der amtierende Handelsbeauftragte der US-Regierung, Peter Allgeier, von einem positiven Ergebnis.

Washington werde sich nun mit Nachdruck dafür einsetzen, dass China bald Korrekturmaßnahmen im Interesse der US-Rechteinhaber durchführe. Zugleich kritisierte Allgeier, dass gefälschte Waren ohne Label wieder dem Markt zugeführt werden dürften. Dies könne Verbraucher “verwirren” und dem Image der Markenhersteller schaden.

Weniger positiv sieht das der kanadische Rechtsprofessor Michael Geist. Er interpretiert den Schiedspruch der WTO größtenteils als “schwere Schlappe” für die USA und die unterstützenden Länder wie Kanada.

Dies könnte sich auch auf die geheimen Verhandlungen um das umstrittene Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) auswirken. Das geplante Anti-Piraterie-Abkommen beruhe schließlich auf der Annahme führender Industriestaaten, dass die rechtlichen Regelungen zur Durchsetzung der Rechte an immateriellen Gütern und zur Grenzbeschlagnahme gefälschter Waren in vielen Ländern zu lasch seien und diese daher über internationale Zusatzvereinbarungen verschärft werden müssten.

Quelle:
Krempl, Stefan: WTO erteilt Chinas Kampf gegen Raubkopien größtenteils den Segen via heise online

USA beschwert sich bei WTO über China

Die US-Regierung will bei der Welthandelsorganisation WTO:engl: zwei formelle Beschwerden gegen Chinas illegalen Handel mit DVDs oder CDs einreichen. Damit soll der Durck auf Peking verstärkt werden, gegen Fälschungen und Diebstahl im großen Stil vorzugehen.

Die Beschwerden richten sich einerseits gegen die erschwerten Bedingungen bei der Strafverfolgung von Herstellern und Verkäufern illegaler Kopien in China. Zum Zweiten stören sich die USA an den Importbedingungen für die von den Kopisten besonders beliebten Güter wie Software, Musik oder Filme.

China wies die Vorwürfe als unklugen Schritt zurück. Die Bemühungen der chinesischen Patentbehörde Intellectual Property Office:engl: und die Errungenschaften der chinesischen Regierung im Bereich des Urheberrechtsschutzes würden dabei von den USA einfach ignoriert.

So sei die Grenze für eine Strafverfolgung bei Fälschungen von 1000 auf 500 Exemplare gesenkt worden. Wer mehr als 500 gefälschte CDs oder DVDs herstellt, könne mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.

Ob diese Bemühungen als ausreichend betrachtet werden können, muss auch am Erfolg der aufgedeckten und verfolgten Fälle gemessen werden, aber auch an der Verhältnismäßigkeit der verhängten Strafen.

Den Schaden für die US-Wirtschaft beziffern die Amerikaner auf mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber stehen nach Xinhua-Angaben Geldstrafen in Höhe von 1293 US-Dollar für ein Unternehmen, das illegale Kopien von Microsoft-Programmen hergestellt hatte.

Quelle:
USA beschweren sich bei WTO über China wegen Raubkopien via heise online