Keine Jahresgebühren mehr in der Stadtbibliothek Nürnberg ab 2013

Die Stadtbibliothek Nürnberg machte nun vor ihrer und nun nach ihrer Eröffnung im neuen Gebäude zum zweiten Mal Schlagzeilen, nachdem es bereits die “Leiht-uns-leer-Aktion” mit dem Flashmob-Aufruf via Bayern1 in den Bayerischen Rundfunk schaffte: “Leiht uns arm …”, bittet die Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg, “… damit wir weniger zum Umziehen haben.”

Am 25. Oktober 2012 wurde die neu “Stadtbibliothek Zentrum” eröffnet. Mit dem Neubau wurden die Zentralbibliothek, die Bibliothek Egidienplatz und die Musikbibliothek zusammengefasst. Hier der Link zur neuen Webseite: www.stadtbibliothek.nuernberg.de

Ab Januar 2013 wird die Ausleihe für alle Medien kostenfrei sein und es wird keine Jahresgebühr mehr geben. Das klingt zunächst Mal erstaunlich und revolutionär für eine große Stadtbibliothek in Deutschland, die zudem zu den ältesten kommunalen Bibliotheken Deutschlands zählt . In Zukunft werden sich die Nutzer und Nutzerinnen genau überlegen, wieviel sie ausleihen und wie lange, denn es gibt stattdessen bald eine sogenannte Verlängerungsgebühr.

Folgende Vorteile ergeben sie laut Stadtbibliothek in Zukunft für die KundInnen:

“1. Mediennutzung in der Bibliothek und Medienentleihung sind kostenlos.
2. Leihfristverlängerung für Kindermedien ist auch weiterhin kostenfrei.
3. Sie zahlen nur für Leistungen, die Sie in Anspruch nehmen.
4. Sie können steuern, ob und in welcher Höhe Gebühren anfallen.
5. Für Sie Interessante Medien sind schneller wieder verfügbar.
6. Die neuen Gebühren sind fair, weil sie nicht zu umgehen sind und damit
7. Missbrauch zu Lasten der Allgemeinheit ausgeschlossen ist.”

Das folgende Video geht kurz auf die Eröffnung der Bibliothek nach dreijähriger Bauphase ein.

Ein Werbespot der Berner Kornhausbibliotheken

Der folgende Werbespot stammt aus dem Jahr 2009. Zum 10-jährigen Jubiläum haben die Berner Kornhausbibliotheken einen Werbespot entwickelt. Neben einer Hauptbibliothek zählen insgesamt 20 weitere Bibliotheken in Stadteilen und umliegenden Gemeinden zum Berner Verbund. Besonders interessant hierbei ist, das auch die Bibliotheken im Inselspital und in der Psychiatrischen Klinik Waldau zum Zweigstellenverbund gehören.

Haimo L. Handl (Wort zum Sonntag): “Bibliotheken als Social City Centers”

“Mit der Spaßgesellschaft wuchs der Serviceanteil öffentlicher Einrichtungen in Konkurrenz mit dem «privaten» Markt. Auch Bibliotheken und Büchereien dürfen nicht mehr sein, was sie waren. Sie waren nämlich nicht effizient genug, nicht kostendeckend. Als ob derartige öffentliche Einrichtungen je Kosten decken könnten.” Haimo L. Handl, 24.6.2012

BibApp – die Navigation durch die Bibliothek

Die folgende BibApp ist Ergebnis einer Seminararbeit im Kurs “Usability Engineering” im Wintersemester 2011/12 an der Universität Konstanz. Die Entwickler hierzu sind Sebastian Beisch, Steffen Maurer und Oke Tennie. Die Musik in den folgenden Videos stammt von Sean Dorff.

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Nichtnutzer in Bibliotheken – Studie von DBV und Stiftung Lesen

Der DBV hatte diese Studie bereits im Vorfeld groß angekündigt und das ist wohl allein das Thema an sich schon wert.

Studie: Ursachen und Gründe zur Nichtnutzung von Bibliotheken in Deutschland : Repräsentative Telefonbefragung von 1.301 Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren, Deutscher Bibliotheksverband e.V. und Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen, 2012 (PDF, 890 KB).

Große Überraschungen hielt die Studie meiner Meinung nach nicht bereit, aber zumindest hat man die Gründe einer Nichtnutzungs erstmals gezielt erfragt und nun schwarz auf weiß stehen. Berechtigt ist die Kritik, die Karsten Schuldt in seinem Blog übt, denn bei allem, was die Studie herausfindet, scheint es mehr um “Marketingdenken statt Problembewusstsein” zu gehen. Ein wissenschaftliches Vorgehen ist nicht zu erkennen bzw. nicht dokumentiert worden.

Schuldt, Karsten: Marketingdenken statt Problembewusstsein? : eine kurze Polemik zur „Nichtnutzungsstudie“ des dbv, Bibliotheken als Bildungseinrichtungen

Recht schnell entsteht hier der Eindruck, dass die erhobenen Daten in bunte Bilder verpackt worden sind, die wiederum notdürftig und überschnell interpretiert werden. Dabei ist das Ergebnis ganz offensichtlich bereits im Vorfeld feststehend, wie die zum Teil oberflächlich hingeworfenenen, Allgemeinplätzen gleichenden Handlungsempfehlungen für Öffentliche Bibliotheken zeigen:
Als wichtig wird dabei erachtet, dass unter anderem eine Prägung im Kindesalter, in der Bibliotheken eben nicht als staubtrocken und weltfremd, streng und klischeebehaftet erlebt werden sollte und auch Eltern eine wichtige Rolle als Bibliotheksbesucher vorleben. Im späteren Altern sind dann innovative und digitale Angebote und auch eher ganz banale Dinge wie Öffnungszeiten ausschlagsgebende Kriterien für eine (Nicht-)Nutzung. Dabei ist die Zeit der Bibliothek als Insel ist vorbei. Mehr denn je spielt eine Vernetzung in alle Richtungen eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung der Bibliothek als Bereicherung der Freizeit und im Rahmen des lebenslangen Lernens.

Hm, an einigen Stellen kann man sich hier bereits an die Werbeplätze der “21 guten Gründe für Bibliotheken” erinnert fühlen, ganz nach dem Motto: Hier nun die Gründe, warum unsere Marketingkampagne notwendig ist.

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