Immer öfter haben Algorithmen Einfluss auf unser Leben. Sie berechnen alles Mögliche aus Daten – vom Wetter über das beste Kochrezept bis zu unserer Kreditwürdigkeit. Ihre Ergebnisse können also weitreichende Konsequenzen für den Einzelnen haben.
In der modernen Datenwelt sind Menschen vollkommen berechenbar. Was wir kaufen, wohin wir reisen, mit wem wir sprechen, was wir mögen…der Computer weiß es, noch bevor wir entscheiden! Doch um welchen Preis?“ Miriam Meckel
In dem Artikel „Auf in die Zukunft! Was kommt nach der bücherlosen Bibliothek?„, der dieses Jahr in der Zeitschrift Libreas erschien, wurde bereits auf den Internetsoziologen Stephan Humer verwiesen, der darauf aufmerksam machte, dass bei der Nutzung eines E-Books das Leseverhalten überwacht wird. Sind wir bereits gläserne Leser und den Konzernen wie Amazon, Apple und anderen Ebookherstellern hilflos ausgeliefert? Werden sich Verlage und Autoren künftig anhand markierter Textstellen und gelesener Kapitel danach richten, was der Leser für wichtig erachtet und sich dem an den Massengeschmack anbiedern? Kann dadurch der Erfolg eines Autors im Vorhinein gemessen bzw. im Voraus kalkuliert werden?
Michael B. Eisenberg ist emeritierter Leiter und Professor der Information School an der University of Washington. Er erklärt, warum Wissen Macht ist und wie die Zukunft denen gehört, die Informationen aufnehmen und sie als Handlungsstrategien begreifen. Er gilt zusammen mit Bob Berkowitz als Mitentwickler des Prozessmodells der Big6, die weltweit als Richtschnur dienen, um Informationskompetenz zu lehre bzw. zu vermitteln.