Deutsch als Wissenschaftssprache

Der Deutsche Kulturrat kommt in seiner Presseerklärung vom 27.01.2009 zum Schluss: “Wissenschaftssprache Deutsch liegt im Sterben” und fordert daher “Konzepte zur Sicherung der Wissenschaftssprache Deutsch”. Die am Abend des 26.01.09 stattgefundene Anhörung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Deutschen Bundestags zu Deutsch als Wissenschaftssprache zeigte, dass Deutsch als Wissenschaftssprache immer mehr an Bedeutung verliert. Der Kulturrat fordert, dass sich die Politik gegen diesen Verlust an kultureller Vielfalt stämmt und und nicht noch zu fördern.

Deutsch war einst in den Natur-, in den Ingenieur- als auch den Geisteswissenschaften weltweit die führende Wissenschaftssprache. Davon ist sie heute mit nur noch 1% im Bereich der veröffentlichten naturwissenschaftlichen Beiträge Lichtjahre entfernt. Deutsche Studierende sollen inzwischen von deutschsprachigen Professor auf Englisch unterrichtet werden. Der Kulturrat kritisiert, dass ein Verzicht auf Deutsch als Wissenschaftssprache die Aufgabe von Traditionen ist und es an einer kritischen Auseinandersetzung mit diesen mangelt.

Ganz zurecht sieht der Kulturrat im Verlust der Wissenschaftssprache Deutsch auch einen Verlust an wissenschaftlichem Denken. Zu sehr ist das Wissenschaftsdenken sprachkulturell geprägt.

Auf lange Sicht wird so der Wissenschaftsstandort Deutschland eher leiden als international anschlussfähig

In einer fremden Sprache lassen sich Feinheiten nicht so gut darstellen wie in der Muttersprache, d.h. auch wichtige Feinheiten können nicht in einer Form kommuniziert werden, die ihre Bedeutung entsprechend hervorhebt und unterstreicht.

Zurecht warnt Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann:

„Das Festhalten an der Wissenschaftssprache Deutsch hat nichts mit Deutschtümelei oder gar Nationalismus zu tun. Ganz im Gegenteil, es geht um die Sicherung der kulturellen Vielfalt und den Erhalt kultureller Eigenständigkeit.”

So notwendig das Festhalten an einer deutschen Wissenschaftssprache ist, müssen auch andere Probleme bedacht werden.

Michael Seadle deutet in seinem Blog auf die andere Seite des Problems:

The language problem affects library publications. German language library journals simply are not read outside of Germany, except by a few German subject specialists, and many of Germany’s best library authors write in English for international journals because they want a broader audience for their ideas. Does this mean that the German-only journals are doomed to a local-only significance? It is hard to argue that the answer is not “yes”.

In welcher Form sollte Wissenschaft sich mit diesem Problem auseinander setzen? Deutsche Konferenzen nur noch in Deutscher Sprache? Wie soll die Politik reagieren? Gesetzliches Festschreiben von Sprachstandards (natürlich Deutsch) für wissenschaftliche Veröffentlichungen geförderter Forschungsergebnisse? Und wie sollten Bibliotheken ihren Bestand aufbauen? Deutsch ausgerichtet oder doch verstärkt englischsprachig?

Umfrage: Blogs zur Unterstützung von Seminaren

Hier ein Hinweis auf eine Umfrage von Ralf Appelt auf LOVE it or CHANGE it . com :
11 Fragen zur Gestaltung von Seminarblogs

Kostet 5 Minuten Zeit…

Hintergrund:

Bedingt durch das vergangene Semester und den Einsatz eines Blogs als zentrale Online-Plattform zur Begleitung eines Seminars stellt sich mir in Vorbereitung auf das kommende Semester folgende Frage:

Wie sieht ein optimales Seminarblog aus?

Um nicht nur meine Erfahrungen im Umgang mit Blogs als Seminarplattform nutzbar zu machen starte ich hiermit eine kleine Umfrage (11 Fragen) die dazu beitragen sollen dem Ergebnis auf die Spur zu kommen. Ich würde mich sehr über zahrleiche Beteiligung und Verlinkung freuen. Im Gegenzug werden die Umfrageteilnehmer (auf Wunsch) über die Ergebnisse informiert, ausserdem werde ich die Ergebnisse selbstverständlich an dieser Stelle veröffentlichen.

Urheberrecht in der Wissenschaft – ein neues Blog

Wissenschaftliches Arbeiten geht von wissenschaftlichen Publikationen aus und mündet in neue Veröffentlichungen. Diese für die Wissenschaft so wichtige Zirkulation und Verfügbarkeit von publiziertem Wissen wird entscheidend vom Urheberrecht geprägt.

Damit beginnt das neue Blog Wissenschaftsurheberrecht von Eric Steinhauer. In seinem neuen Blog beschäftigt sich Herr Steinhauer mit “Fragen des Wissenschaftsurheberrechts in theoretischer und praktischer Perspektive”.

Ich freu mich schon auf neue, interessante Beiträge zu diesem Thema und wünsche Herrn Steinhauer ähnlichen Erfolg wie mit seinem Blog Bibliotheksrecht.

Bloggiquette für zufriedene Leser

Wie gestaltet man sein Blog so, dass der Leser sich dabei wohl fühlt? Wie geht man dabei am besten vor? Nun vielleicht schaut man sich selbst erstmal eine Weile verschiedenste Blogs an. Dabei merkt man sicherlich, was einem gefällt, was einen stört und was so als Standard angesehen werden kann.

Gut Tipps, was man beachten sollte gibt Steffi Nitzpon in ihrem Blog Blogwiese. Sie zählt folgende 13 Punkte auf.

  • 1. Werbung in Blogs
  • 2. Sichtbarer Feedbutton bzw -link
  • 3. Suchfeld ist wichtig
  • 4. Emailbenachrichtigung bei Folgekommentare
  • 5. Opt-in statt Opt-out
  • 6. Gekürzte Feeds
  • 7. Editfunktion für Kommentare
  • 8. Zwangsregistrierung
  • 9. Bild-Captcha
  • 10. Schliessen von Beiträgen
  • 11. Lieber heller Hintergrund statt dunkler
  • 12. Linkvorschau
  • 13. Nimm dir Zeit für deine Leser

Nun, dazu lassen sich sicherlich weitere Punkte finden. Strittig können auch einige der folgenden Vorstellungen sein:

  • Kennzeichnung von Links
    Ich bevorzuge persönlich, wenn ich sehe, ob der Link auswärts geht, ob er auf ein PDF- oder Word-Dokument verweist, welche Sprache mich erwartet. Andere finden das zu viele Informationen und verzichten auf eine solche Kennzeichnung, um den Textfluss nicht zu stören oder um zu viele bunte Bilder zu vermeiden.
  • Öffnen in einem neuen Fenster/Tab
    Immer wieder lese ich, dass es doof ist, verweisende Links ein neues Fenster öffnen zu lassen. Ich bevorzuge es, wenn ich einen längeren Blogbeitrag lese, mich interessierende Links bereits zu öffnen, aber den Text weiterlesen zu können. Bei Firefox, mit dem ich die meiste Zeit arbeite, kann man es so einstellen, dass sich die neue Seite automatisch in einem neuen Tab und nicht in einem neuen Fenster öffnet. Wenn es auch eine “Unsitte” sein soll, werden in diesem Blog verweisende, externe Links per target="_blank" geöffnet, es sei denn, es hagelt hier Proteste. :naja:
  • Smilies
    Texten fehlt Mimik, fehlt Gestik, fehlt die stimmliche Tonlage, so dass oft nicht klar ist, ob etwas ironisch, sarkastisch oder ernst gemeint ist. Smilies sind eine nette Form, Dinge deutlicher zu kennzeichnen.
  • Netiquette
    Schon aus Mails und Foren ist die Netiquette ein wichtiges Stichwort, dessen dahinter stehenden Inhalte man unbedingt verinnerlichen sollte.
  • Wohlfühlen
    Beim Schreiben und Pflegen seines eigenen Blogs sollte man sich auch wohlfühlen. Nur wer Spass hat und sich den Spass erhält, bleibt kreativ und mit Lust dabei.

Quelle:
Nitzpon, Steffi: 13 Tipps für zufriedene Blogbesucher auf der Blogwiese

Das Urheberrecht ist krank

William Patry, der durch sein Blog zum Thema Urheberrecht:engl: sich als Copyrightexperte einen Namen gemacht hat, hat sein Blog geschlossen. Patry, der nicht in seiner Funktion als Copyrightexperte für Google schrieb, schloss sein Block ohne Aufforderung durch Google, da seine in den kritischen Beiträgen geäußerte persönliche Meinung immer wieder dem Unternehmen Google zugeschrieben worden (trotz Disclaimer)

Ausschlaggebend für die Schließung war außerdem: “The Current State of Copyright Law is too depressing”. Patry kritisierte dabei stark die Verschärfung des Urheberrechts.

Copyright law has abandoned its reason for being: to encourage learning and the creation of new works. Instead, its principal functions now are to preserve existing failed business models, to suppress new business models and technologies, and to obtain, if possible, enormous windfall profits from activity that not only causes no harm, but which is beneficial to copyright owners.

Patry tat es nach 26 Jahren Arbeit im Bereich Urheberrecht und vier Jahren Block mit ca. 200 Beiträgen im Jahr leid, ewig als “Kassandra” auftreten zu müssen.

But in my view, […], we are well past the healthy dose stage and into the serious illness stage.

Interessenten können sich das Archiv des Blogs auf Anfrage als Archiv-File zuschicken lassen, außerdem will Patry ältere, bereits gelöschte Beiträge wieder herstellen.

Quellen:
Patry, William: End of the Blog:engl: in “The Patry Copyright Blog”
Ermert, Monika: Urheberrecht: “Wir befinden uns im Stadium einer ernsthaften Krankheit” via heise online

Aus dem Blog Chaoslinie.de wird Bibliothekarisch.de

Das ist ein Beitrag in eigener Sache.

Nach vielen Anfragen gerade zur Kommentarfunktion meines Blogs Chaoslinie.de habe ich eine neue Lösung gefunden. Da ein Hosting unter der Domain Chaoslinie.de nicht in kurzer Zeit realisierbar war und in absehbarer Zeit sein wird, wird aus dem Blog Chaoslinie.de das Blog Bibliothekarisch.de. Richtig los geht es hier ab dem 01.08.08.

Die alten Beiträge werden weiterhin im alten Blog zu lesen sein, werden aber auch nach und nach – neu getaggt und weiteren Kategorien zugeordnet – in diesem Blog veröffentlicht. Frei nach dem alten Motto “Chaos auf ganzer Linie – oder in (un)geordneten Bahnen” geht es hier weiter.

😀

Ein Jahr bloggen

Das Blog von Chaoslinie ist jetzt seit einem Jahr online. Ich bin selbst ein wenig erstaunt, dass in diesem Zeitraum 316 Beiträge zusammengekommen sind. Zwar ist es zur Zeit etwas ruhiger im Blog, was aber eher den Prüfungen geschuldet ist, als gesunkenem Interesse. Dann hoffe ich mal, dass ich bald wieder mehr Zeit habe, hier wieder aktiver zu werden.

Blogs in / für Wissenschaft und Bildung

Die Diskussion rund um Blogs in Wissenschaft & Bildung und ihr Nutzen für Wissenschaft & Bildung ist zum Glück nicht eingeschlafen. Dinge zum Selbstzweck zu betreiben macht keinen Sinn, daher ist es schon wichtig, immer wieder zu überprüfen, inwieweit Zielsetzungen innerhalb dieses Bereiches erfüllt werden.
1. Wird die gewünschte Zielgruppe erreicht?
2. Wie hoch ist der Aufwand zu bewerten und welche Ergebnisse ergeben sich daraus?
3. Welche Vorteile bieten sich im Vergleich zu anderen Kommunikationsmöglichkeiten und werden diese genutzt?
4. Welche Mehrwerte können Blogs bieten?

Christian Hauschke stellt akutell in seinem Beitrag zu “Weblogs in Wissenschaft und Bildung” in Infobib die Frage, die den “Knackpunkt für viele Lehrende und Lernende” darstellt:

Was habe ich eigentlich vom Bloggen?

Eine mögliche Antwort: Nur wer bloggt und aktiv in die Bloggosphäre eintaucht, kann den Wert für sich feststellen. Es ist ein Nachdenken, Sich-einordnen, Informieren und letztendlich auch die Diskussion, die möglich wird, weil man nicht an Raum und Zeit gebunden ist. Wissenschaftliches Bloggen ist ein Stück Freiheit.

1 2 3 4 5