In der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung mit dem Titel “Der Protest der Bibliothekare” macht Damir Fras auf die aktuell stattfindende „banned books week“, die „Woche der zensierten Bücher“ in den USA aufmerksam:
“Die ALA hat mitgezählt: Seit 1982 gab es mehr als 11 300 Versuche, Romane und Comics aus Büchereien und Schulen zu verbannen. Allein im Jahr 2012 gingen bei der ALA 464 Beschwerden ein. In Wirklichkeit ist die Zensur aber noch viel gewaltiger. Der Büchereiverband schätzt, dass nur jeder fünfte Fall überhaupt gemeldet wird. […] Dav Pilkey und Toni Morrison sind in guter Gesellschaft. Auch Mark Twain tauchte schon auf der Liste der Zensur und Zensurversuche auf, ebenso John Steinbeck und JD Salinger. Selbst in Harry Potter wurde schon Problematisches entdeckt.”
Dabei verwies Damir Fras auch auf das Video von Rocketboom. Die Protagonistin prangert im folgenden Video auf intelligente und humorvoile Weise die Bigotterie der US-amerikanischen Zensur- und Moralapostel an. Das Fernsehen wurde doch bislang auch noch nicht verboten, so der Tenor von Rocketboom, da darin weitaus Schlimmeres gezeigt werde, als in Büchern.
“Archivists and librarians associated with the Ahmed Baba library, in fact, over the months of the occupation, worked to take the manuscripts out, to conserve them and hide them. […] there were a few items in the Ahmed Baba library, but the rest were kept away.”
“It’s true. They have burned the manuscripts. […] This is terrible news. The manuscripts were a part not only of Mali’s heritage but the world’s heritage. By destroying them they threaten the world. We have to kill all of the rebels in the north.” Hallé Ousmani Cissé
“The nomads had moving libraries. When a camp struck, they buried manuscripts in leather sacks, and the people went on their way. Coming back months later, they knew the land and would dig up their library again. Some of them still have them, but in pitiful condition.”
Einige Handschriften konnten durchaus versteckt, geschmuggelt und in Sicherheit gebracht werden. Trotzdem ist wohl ein Großteil der unwiederbringlich für immer verloren. Andere Pressemeldungen gehen auch davon aus, dass die Islamisten einen Teil des wertvollen Kulturguts auf dem Schwarzmarkt verkauf(t)en.
Als erste Journalistin nach der französischen “Befreiung” in Timbuktu, berichtete Alex Crawford für Sky News über die Zerstörungen des kulturellen Erbens und die Freude der Einwohner über die wiedergewonne Freiheit. Im folgenden Videobeitrag des britischen Channel 4, der von den Zerstörungen berichtet, kommt die aus Mali stammende Sängerin Fatoumata Diawara zu Wort, die einen Hilfsappell an das Volk der Tuareg richtete.
Wie die New York Times am 7. September berichtete, gibt es an der Upper West Side eine Telefonkabine, in der gleichzeitig zwei angepasste Buchregale enthalten sind. Deshalb nenne ich diese Form der Bibliothek nicht Bücherzelle, da sich nach wier vor ein funktionsfähiges Telefon darin befindet. In New York gibt es nach wie vor etwa 13.000 Telefonzellen, deren Nutzung stetig zurückgeht und im Jahr 2014 wird sich entscheiden, ob all die Zellen erhalten bleiben, da durchschnittlich nur seches Gespräche pro Tag je Zelle geführt werden. Verlage, Buchläden und Nachbarn des Designers John H. Locke spendeten Bücher. Manchmal blieben diese darin nur wenige Stunden, manchmal einige Tage.
Wer einmal nach Paris kommt, sollte sich spätestens nach dem folgenden Animationsfilm die bekannte Buchhandlung Shakespeare and Company ansehen. Sie war im vorletzten Film von Woody Allen (“Midnight in Paris”) Schauplatz, aber erlangte erstmals in den 1950er und 1960er Jahren durch Vertreter der “Beat Generation” und Henry Miller einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Buchhandlung “Shakespeare and Company” befindet sich in der “Rue de Bûcherie” im 5. Arrondissement in Reichweite der Metrostationen Cluny-la-Sorbonne oder Maubert-Mutualité (Linie 10). Auf der Webseite NOWNESS erklärt der US-amerikanische Musikvideo- und Filmregiesseur Spike Jonze (u.a. “Being John Malkovich”), wie es zur Entstehung dieses Films kam. Er traf die Handtaschendesignerin Olympia Le-Tan, die bei dem Film auch mitwirkte. An dem Stop-Motion-Film war zudem noch der junge französische Regiesseur Simon Cahn beteiligt. Insgesamt dauerte die Produktion und der Dreh dieses sechsminütigen Animationsfilm etwa 5 1/2 Monate.
“Als der Höhepunkt erreicht war, gaben sich die Bibliothekare schließlich zu erkennen und nannten den wahren Hintergrund der Aktion: “A vote against the library, is like a vote to burn books”.” Stefanie Hotze am 15.01.2012
“Troy, Michigan couldn’t afford to keep its library open, so it scheduled a vote for a tax increase. A strong anti-tax group waged a dominating campaign against it. Posing as a political group, we posted signs around town that said, “Vote to close Troy library Aug 2, book burning party Aug 5.” We invited everyone to our Facebook page, adding Twitter, Foursquare, want ads, flyers and more to drive engagement. The campaign became international news as outcry over the idea of burning the library’s books drowned out the opposition and galvanized support for the library – which won by a landslide.”