Die Leipziger Buchmesse kommt in eine Zeitkapsel

Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig, Leipziger Buchmesse und Studierende der Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HTWK Leipzig – eine interessante Mischung und alle drei vereint nun ein interessantes Projekt.

Professor Gerhard Hacker macht auf Mastodon wie folgt darauf aufmerksam:

“Wir wollen in Zeiten der digitalen Transformation gemeinsam mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der #DNB und unterstützt von der @buchmesse eine möglichst vollständige Sammlung von Materialien der #LBM23 durchführen, die Spuren der #LBM23 im Netz harvesten, alle Materialien erschließen und archivieren und so eine Zeitkapsel entstehen lassen, die exemplarisch einen Jahrgang der Buchmesse sammelt, erschließt und in die Zukunft bringt…” (Tröt)

“… Dabei soll es explizit nicht um die Sammlung von Publikationen gehen, die auf der Buchmesse präsentiert (und von der DNB zumeist ohnehin gesammelt) werden, sondern um alles andere: Marketingartikel, Postkarten, Faltblätter, Buchtüten, Give-aways, aber auch Buchmessewebsites und digitale Werbung – also so ziemlich alles, was keine ISBN hat.

Wer das ebenso spannend für künftige Forschungen findet wie ich, der möge das sehr gerne BOOSTEN .” (Tröt)

Webseiten

(Ergänzung am 12.04.2023)

Bibliothekartag #bibtag14 – Discovery als Abenteuer und Herausforderung

Ein großes Thema waren auf dem diesjährigen Bibliothekartag Discovery Systeme, fast schon Mainstream könnte man sagen, wenn man bedenkt, dass die Beiträge im Hanse-Saal, dem größten Saal des Bremer Kongresszentrums, stattfanden. Und genau dahinein waren Anja und ich mit unserem Beitrag “Discovery Systeme – Chance oder Risiko für Bibliotheken? – Eine Diskussion zum Für und Wider” gerutscht.

Wir haben uns auf das Wagnis eingelassen, keinen üblichen Beitrag zu halten, wo zwei Personen vorne stehen und einer das Für und die andere das Wider vorstellt, da für uns deutlich wurde, dass so einem Beitrag etwas Wichtiges verloren geht, nämlich die Zusammenhänge. Daher haben wir uns für ein Gespräch entschieden, das sicherlich in dieser oder jener Form, mehr oder weniger enthusiatisch bzw. skeptisch auch in einer Bibliothek geführt wird/wurde, in der es um das Abenteuer der Einführung eines Discovery Systems geht oder wo ein solches System gerade eingeführt wird/wurde. Anders ließe sich die Komplexität des Ganzen nicht widerspiegeln.

Wir haben dieses Gespräch oft geprobt, Anja in Hamburg, ich schon in Bonn. Vierhunderfünfzig Kilometer Enterfernung waren Dank Skype doch kein zu großes Hindernis, so dass dann die 4,50 Meter auf der Bühne keinen wirklichen Abstand mehr darstellten und vielleicht nur die gegenseitigen Positionen unterstrichen. 😉 Damit stellte die kleine Technik-Hürde – Pult-Mikrophone und Tischmikrophone mit kurzem Kabel – für uns beide zumindest nicht so ein wirkliches Problem mehr dar.

Hier nun unsere Folien zum Vortrag, die Anja natürlich nochmal auf den OPUS-Server des BIB hochladen wird.

Um auch den Zusammenhang des Gesprächs aufrecht zu erhalten, gibt es hier auch noch unseren Text dazu zum Nachlesen:
Weiterlesen

Wer archiviert das Internet? Eine Diskussion auf der re:publica 2014

Wer archiviert das Internet? So lautete der Titel einer Diskussion auf der re:publica 2014. Paul Klimpel (http://www.collaboratory.de),  Alexis Rossi (http://archive.org) und Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek) diskutierten hierzu am Mittwoch, den 7. Mai auf der re:publica 2014. Hier die Kurzthese zur Diskussion und dem Video hierzu:

Trau, schau, wem: Kulturelle Gedächtniskonzepte jenseits der NSA Im Zuge der NSA-Enthüllungen entstand der Eindruck, Geheimdienste sammeln alles, speichern alles und archivieren alles, was an digitalen Informationen verfügbar ist. Während die Praxis der Geheimdienste im Verborgenen stattfindet, agieren Gedächtnisinstitutionen wie Bibliotheken, Archive und Museen öffentlich und unterliegen Regeln und institutionellen Zuschreibungen. Doch auch nicht-staatliche Institutionen wie das Internet Archive archivieren digitale Daten in frei zugänglicher Form. Wie unterscheiden sich Konzepte, Rahmenbedingungen und Praxis, wo gibt es Überschneidungen, wo Abgrenzungen, wo Lücken?

Das Gedächtnis der Nation: 100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek

371 Regalkilometer und kein Ende. Seit 1912 sammeln die öffentlichen Bibliothekare in Leipzig, seit 1947 auch noch in Frankfurt am Main: alles, was in Deutscher Sprache erscheint, gedruckt und auf Platte, CD oder DVD. Eine Mammutaufgabe, die sich lohnt, wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann betont.

Die Deutsche Nationalbiblitothek:
www.dnb.de/100jahre

Zeichen-Bücher-Netze. Von der Keilschrift zum Binärcode

Der Film hat mir gefallen und ist wirklich gelungen. Er hebt zum Schluss die Bedeutung der Bibliotheken für die Zukunft hervor. Bibliotheken werden nicht überflüssig.

Zeichen — Bücher — Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode. Die neue Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums bietet Einblick in 5000 Jahre Mediengeschichte der Menschheit. Die Ausstellung stellt zugleich Fragen nach der Zukunft unserer Gesellschaft: Was hat ein Kerbholz mit einer SMS zu tun? Was eine chinesische Schriftrolle mit einem Papiertheater, eine Bleiletter mit einem zensierten Comic oder einem Wasserzeichen?

Vor 100 Jahren wurde die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig gegründet

Es wurde ja dieses Jahr schon mit zwei Blogbeiträgen von Dörte an den 100. Geburtstag der Deutschen Nationalbibliothek erinnert. Aufgrund des heutigen geschichtsträchtigen Datums gratuliert bibliothekarisch.de der Nationalbibliothek pünktlich zum 100. Geburtstag. Am 3. Oktober 1912 gab der Börsenverein der deutschen Buchhändler die Gründung der Deutschen Bibliothek in Leipzig bekannt, Vorläufer der DNB, der größten Universalbibliothek Deutschlands.

Im folgenden Videoclip von dctp.tv spielt Helge Schneider Walter Wöhler von altem Schrot und Korn. Bilder kann er nicht leiden. Er wird hierbei interviewt von Alexander Kluge. Das Interview ist auf sehr humorvolle Weise gestaltet und nimmt die .

Urheberrecht und das Aus für Digitale Bibliotheksangebote

Digitale Angebote der DNB wurden vom Netz genommen…” lautete mein Blogbeitrag vor knapp einer Woche zum Schließen der Angebote “Exilpresse digital” und “Jüdische Periodika in NS-Deutschland”. Da vermutete ich noch:

“Aus rechtlichen Gründen” heißt es in der Begründung. Nichtssagend und alles implizierend. Vermutlich geht aus aus “urheberrechtlichen Gründen” nicht, aber ein Hinweis auf dies, würde aus meiner Sicht den Ärger etwas mildern.

Genauer hätte ich sagen müssen, den Ärger etwas mildern, den die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) abbekommen hat deshalb. Ärgerlich bleibt es dennoch. Im Grunde ist es so, dass die Debatte um den Schutz geistigen Eigentums dafür sorgt, dass die DNB u.a. die Ausgaben der Exilzeitung Aufbau nicht mehr verfügbar macht. Ursache ist die unklare Urheberrechtslage, die zu diesem Schritt zwingt und somit wichtige Einblicke in eine Epoche der Geschichte zurück ins Versteck treibt.

Die Einrichtung muss derzeit für jeden Text der Zeitschrift im Einzelfall prüfen, ob diese online gestellt werden. Zwar hat der Aufbau-Verlag die Archivierung begrüßt, aber er kann das nicht erlauben, da er sich zum Zeitpunkt, als diese Texte verlegt wurden, die Rechte für diese damals unbekannte Nutzung nicht sichern konnte.

Matthias Spielkamp von iRights.info erklärt die Ursachen in einem Interview im Deutschlandradio. Darin macht er deutlich, warum “Gedächtsnisorganisationen” wie Museen, Bibliotheken udn Archive ihren Aufträgen dank des Urheberrechts nicht nachkommen dürfen. Spielkamp fordert u.a.:

“Wenn Gedächtnisorganisationen das tun, wofür sie eigentlich existieren, dann darf das keine Urheberrechtsverletzung sein.”

Nationalbibliotheken vs. Urheberrecht, 06.05 min.

Spielberg plädiert im Rahmen des dritten Korbs der Urheberrechtsnovelle für eine Bereichsausnahme, die sehr umfassend wäre, aber Bibliotheken erlaubt, im Rahmen ihrer Arbeit, Werke zu digitalisieren und in angemessener Form einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ohne im Einzelfall jeden Urheber überprüfen zu müssen.

Auf der anderen Seite sollte man in Deutschlands Bibliotheken darüber nachdenken, ein entsprechendes Risikomanagment einzuführen, wie dies in vielen Bibliotheken schon der Fall ist, z.B.:

Kennt jemand andere Beispiele hier in Deutschland?

Warum Risikomanagement an Bibliotheken. Bei diesem wird abgewogen, wie hoch das Risiko einer Klage tatsächlich ist. Dies kann nach reiflicher Überlegung dazu führen, dass ein Risiko als gering eingeschätzt wird und man dann trotz rechtlicher Bedenken z.B. eine digitalisierte Sammlung online zugänglich macht. Neben den Risiken werden auch pragmatische Gesichtspunkte in die Entscheidungen einbezogen.

Digitale Angebote der DNB wurden vom Netz genommen…

Fehler 404 – irgendwie schon, wenn man momentan die “Exilpresse digital” oder “Jüdische Periodika in NS-Deutschland” nutzen möchte. Dort kriegt man zwar nicht die Fehlermeldung angezeigt, aber den folgenden Text:

Die beiden Angebote „Exilpresse digital“ und „Jüdische Periodika in NS-Deutschland“ können aus rechtlichen Gründen nicht bereitgestellt werden.
Beide Dienste sind nach einer Übergangszeit in den Lesesälen der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und Frankfurt am Main nutzbar.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Leitung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945, Dr. Sylvia Asmus.

Die beiden Angebote der Deutschenen Nationalbibliothek sind offensichtlich seit dem 27.6.2012 nicht mehr zugänglich. Man teilt auf der Seite der Zielsetzung mit:

Dieser Dienst ist nach einer Übergangszeit in den Lesesälen der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und Frankfurt am Main nutzbar.

“Aus rechtlichen Gründen” heißt es in der Begründung. Nichtssagend und alles implizierend. Vermutlich geht aus aus “urheberrechtlichen Gründen” nicht, aber ein Hinweis auf dies, würde aus meiner Sicht den Ärger etwas mildern. Natürlich wäre es auch gut zu wissen, ob man die Rechtslage prüft, um möglichst den alten Service wieder anbieten zu können. So jedoch schließt man zwei wichtige Quellen für die historische Forschung und zwingt somit die vielleicht inzwischen “verwöhnten” Nutzer wieder zu Bibliotheksreisen, obwohl das digitale Angebot dies eigentlich unnötig macht.

Aufmerksam geworden über:
Graf, Klaus: Abschaltung “Exilpresse digital” und “Jüdische Periodika in NS-Deutschland”, Archivalia

GND löst PND, GKD und SWD ab

Das Blog “Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken” berichtet darüber, dass die GND (Gemeinsame Normdatei) ab sofort online (19.04.2012) einzusehen ist.
In der GND werden die während der letzten drei Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum aufgebauten großen überregionale Normdateien, d.h. die GKD (Gemeinsame Körperschaftsdatei), die PND (Personennamendatei) und die SWD (Schlagwortnormdatei) in eine einzige Normdatei überführt. Die Verbünde sind derzeit dabei, die neuen Normdateien in ihre Kataloge einzuspielen und damit die alten Normdaten zu ersetzen. Diese soll webfähig und zudem auch für MARC21 nutzbar sein.

Im Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek haben die Experten der Arbeitsstelle für Standardisierung in Zusammenarbeit mit den Expertengruppen Formalerschließung, Normdaten und Sacherschließung GND-Übergangsregeln (Version 1.2, Stand: 16. März 2012, PDF 2 MB) erstellt.

Am 05.04. werden PND, GKD und SWD bei der DNB geschlossen. Aktuelle Informationen zu den Datendiensten der DNB sind auf der Webseite des “Rundschreiben Datendienst” zu finden.

Mehr Informationen zum Thema GND auf der Website der DNB.

100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek

Einhundert Jahre Deutsche Nationalbibliothek (DNB) – zu diesem Jubiläum bietet die DNB nicht nur viele Veranstaltungen sondern auch ein Mitmach-Projekt für ihre Nutzer unter dem Titel “Wir sind ein Jahrgang!“.
100 Jahre DNB
Einhundert Jahre DNB heißen 100 Sammlungsjahrgänge von 1913 bis 2012. Für jedes Jahr möchte die Nationalbibliothek ein Bild von Ihnen mit einem Buch, einem Musiktitel oder einer anderen Veröffentlichung aus Ihrem Geburtsjahrgang. Diese Bilder sollen den Rahmen für ein großes Bildmosaik bilden.

Die Einsendungen aus insgesamt 100 Jahrgängen bilden nicht nur ein Bild unserer Gesellschaft sondern zeigen auch wie vielfältig die Interessen und Geschichten der Einzelnen sind.

Wir sind ein Jahrgang – Nachgefragt bei… der Deutschen Nationalbibliothek from CrowdsourcingDE on Vimeo.

Die Bilder werden unter einer CC BY-SA 3.0 bzw. unter der Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication veröffentlicht.

Über das Teilnahmeformular sollten Sie Ihre Kontaktdaten (wenn Sie möchten, kann später auch nur der Vorname öffentlich angezeigt werden)und Ihr Geburtsjahr sowie ein Foto. Das Foto sollte Sie mit dem gut sichtbaren Medium zeigen. Können Sie das Medium nicht konkret zeigen können, werden Sie kreativ, um darzustellen, warum dieses Werk für Sie etwas Besonderes ist. In einem kurzen Text schildern Sie Ihren persönlichen Bezug zu diesem Medium und/oder Büchern bzw. Musik.

Gerne können Sie an dieser Stelle auch Bezug auf Ihren Geburtsjahrgang nehmen.

Bei Fragen und technischen Problemen wenden Sie sich einfach an die Redaktion dieses Angebotes.

Sie finden weitere Informationen zu Ein Jahrgang auf
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Interessant sind auch die Ausgaben des Jubiläumsmagazins (1. Ausgabe).

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