Sony öffnet sich offenen Formaten

Besitzern eines proprietären E-Book-Readers PRS-505 eröffenen sich ab sofort nach einem Softwareupdate neue Möglichkeiten, denn nun können sie auch Bücher im offenen EPUB-Format oder in Adobes E-Book-Format (mit digitalem Rechtemanagement, DRM) nutzen. Der Abschied von DRM ist damit jedoch nicht wirklich zu verzeichnen. Der Erfolg von Amazons Kindle zwingt Sony sozusagen zum einlenken.

Den Anfang macht der PRS-505, für den bereits entsprechend aktualisierte Software zum Download:engl: bereitsteht. Ob in Zukunft auch Besitzer eines PRS-500 in den Genuss der neuen Offenheit kommen werden, ist noch nicht bekannt.

Das EPUB-Format:x: :engl: wird International Digital Publishing Forum (IDPF):engl: 1 entwickelt.

“.epub” is the file extension of an XML format for reflowable digital books and publications. “.epub” is composed of three open standards, the Open Publication Structure (OPS), Open Packaging Format (OPF) and Open Container Format (OCF), produced by the IDPF. “.epub” allows publishers to produce and send a single digital publication file through distribution and offers consumers interoperability between software/hardware for unencrypted reflowable digital books and other publications.

Die jetzt erfolgte Öffnung der
Sony-Reader-Plattform für E-Books von Drittanbietern könnte als Zeichen gewertet werden, dass Sony nicht mehr hofft, im Wettbewerb gegen Amazons Kindle zu bestehen.

Der Umsatz des E-Book-Marktes hat sich dank des guten technischen Fortschrittes deutlich gesteigert und es gibt noch viel Wachstumspotenzial. Hinderlich sind neben den hohen Preisen für die Lesegeräte auch die fehlende Interoperabilität bezüglich dern Datenformate. Der Schritt Sony dürfte laut Robert A. Gehring als klares Zeichen einer Konsolidierung zu deuten sein, dem weitere Anbieter folgen dürften.

Mag der Weg Sonys der erste Schritt in die richtige Richtung zu sein, so ist es doch in mancher Hinsicht fraglich, ob ohne Verzicht auf DRM in seiner restriktiven Form eine dauerhafte Marktdurchdringung möglich ist.

Quelle:
Gehring, Robert A.: Sony unterstützt E-Books im EPUB- und Adobe-Format auf golem.de

  1. ehemals: Open eBook Forum []

Elektronisches Papier – Telekom

Die Telekom experimentiert mit einem tragbaren Lesegerät in Deutschland, das ähnlich dem Kindle von Amazon.com mit Textinhalten gefüllt werden soll. Noch ist man auf der Suche nach Inhaltslieferanten, aber ab Herbst soll ein Testprogramm in Berlin mit einigen Dutzend Kunden durchgeführt werden. Die ausgewählten Testkunden erhalten ein spezielles Gerät, um die personalisierten Nachrichten anzuzeigen.

Eine Versuchsabteilung der Telekom erarbeitet zusammen mit der TU München ein e-Paper-Konzept (“elektronische Zeitung”), bei dem der Kunde ein personalisiertes Informationsangebot abrufen können sollen. Der Arbeitstitel lautet “News4Me“. Nicht geplant ist es laut Spiegel, eigene Geräte zu bauen oder eigene Inhalte anzubieten.

Quellen:
Elektronisches Papier von der Telekom bei golem.de
Telekom will ePaper-Angebot testen auf heise online
Telekom testet elektronische Zeitung via Spiegel online

Die Zeit läuft: Wann überholt das E-Book das Print-Buch?

Mac Slocum fragt in O’Reillys TOC : When Will Digital Books Overtake Print Books?

Ein Punkt für E-Books ist sicherlich, dass jüngere Leser Web2.0-orientierter und technisch versierter sind, so dass ihnen die Nutzung von E-Books leichter fällt und vielleicht auch näher liegt. Zumindest muss bei ihnen keine Scheu vor Technik abgebaut werden.

Die große Frage ist:

I’m interested in hearing what TOC readers think of the following:

1. Do you believe digital books will supplant printed books?
2. If no, why? If yes, when will it happen?

Ben Kaden macht in seinem Kommentar zu seinem Beitrag im IBI-Weblog auf folgendes Phänomen aufmerksam:

War es bisher so, dass gedruckte Publikationen zu elektronischen umgewandelt werden, finden sich dann elektronische Publikationen, die auf einmal in Druckware umgeformt sind.

Quelle: Slacum, Mac: Open Question: When Will Digital Books Overtake Print Books?:engl: in O’ReillyTOC

Digital vs. Gedruckt : Bücher sind unsere Freunde

Jakob hat in seinem Blog ein Plädoyer für digitale Fachzeitschriften gehalten. Das kann ich ganz gut nachvollziehen, weil das Problem, Papierausgaben hinterherzurennen, kenne ich auch. Und nach einem dritten vergeblichen Versuch (incl. Suchauftrag) kann dann schon mal leichte Frustration entstehen. Er macht aber für das Digitale auch einige Einschränkungen:

P.S: Belletristik, Taschenbücher, Bildbände, Zeitungen etc. sind erstmal ausgenommen.

Ben Macintyre der Times kommt in seinem Artikel:engl: zum Schluss:

E-books will never be our friends

Dies ist unabhängig von guten Kontrasten, Suchfunktionen und integrierten Ton- und Filmsequenzen zu sehen.
Dafür macht Macintyre auch einen ganz spezifischen Grund aus:

A reader who falls in love with a book, even if first read in electronic form, will still want to own it. Books do more than furnish a room: they are our intellectual companions.

E-Book-Renaissance

Der Hype um die E-Books ist nach 2000 erheblich abgeebbt. In den letzten Jahren wurde die Hardware nur belächelt und als zu untauglich, umständlich und zu teuer abgelehnt.

Inzwischen entwickele sich der Markt jedoch deutlich dynamischer, meint Werner-Christian Guggemos, Geschäftsführer des großen deutschen E-Book-Händlers Ciando im Interview mit dem Technologie-Magazin Technology Review. “Man hat uns zum Zeitpunkt, an dem der erste Internetboom zu Ende ging, gefragt, ob jetzt alles in den Keller geht, und jetzt, ob alles nach oben geht. Die tatsächliche Entwicklung ist jedoch völlig unabhängig von diesen Marktzyklen.”

Typischerweise wird das E-Book für den PC oder Laptop gekauft. Hier hat sich das Leseverhalten der Käufer wohl inzwischen an die Möglichkeiten des Bildschirmlesens angepasst.

Die mobilen Plattformen werden zwar für etliche Applikationen genutzt, aber nicht notwendigerweise für das Lesen von Büchern.”

Der Themenbereich, der von Ciando hauptsächlich verkauft wird, sind vor allem Fachbücher und Ratgeber und eher nicht unterhaltende Bücher. Die Angebote von Ciando stützen sich auf ein großes Verlagsangebot, da nahezu alle großen Marktteilnehmer ihre Inhalte inzwischen in digitalisierter Form verfügbar machen.

Unterhaltende E-Books könnten sich aber erst dann durchsetzen, wenn auch gute Lesegeräte zur Verfügung stünden, so Guggemos: “In Amerika hat Sony ja vor kurzem sein neues E-Book auf den Markt gebracht. Damit ist die E-Paper-Technologie, die endlich serienreif geworden ist, stark auf den Vormarsch. Und dann werden auch unterhaltende Inhalte eine größere Rolle spielen. Momentan spielt dieser Faktor noch keine bedeutende Rolle, weil eben das adäquate Endgerät fehlt.”

Verschwiegen wird hierbei, dass käuflich zu erwerbende E-Books stark durch DRM restriktiv geschützt werden. Ciando ist ein Anbieter, der Bibliotheken beim Verleihen von E-Books unterstützt, aber auch mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen arbeitet.

Quellen:
Renaissance der E-Books via heise online

Interview mit Guggemos
Magdans, Frank : “Jedes Jahr Wachstum” in Technology Review

E-Books – Opfer von DRM?

Rob Beschizza kommt in seinem Artikel:engl: in Wired Blogs zu dem Fazit: Killed By DRM: e-Books!

Zu den Gründen:

  • Die Technologie für eBooks ist durch agressives DRM in Verruf gekommen.
  • Nutzer von eBooks möchten nicht mit tausenden mehr oder minder stabilen Formaten/Standards konfrontiert werden.
  • eBooks sind immer an einen Computer/ an eine begrenzte Anzahl von Computern gebunden durch DRM. (eingeschränkte Bewegungsfreiheit)
  • Durch die enge Bindung an den PC sollte dieser möglichst nie ausfallen, weil dann bereits vorher erworbene eBooks nicht mehr genutzt werden können. (Viel Geld für nix ausgegeben.)
  • Viele eBook-Firmen sind pleite gegangen. Für die Nutzer bedeutet dies Unsicherheiten bei den dort erworbenen eBooks. (Updates, Backfiles usw.)
  • DRM-geschützte Inhalte der public domain können nicht andersweitig verwendet werden, weil nach dem digital millenium copyright act (DMCA) das Umgehen von DRM strafbar ist.
  • Die hohe Komplexität von DRM-Schutzmaßnahmen macht sie und damit die eBooks sehr störranfällig.
  • Hit Control-C, go directly to jail? – Wer kopiert geht sofort hinter schwedische Gardinen?
  • DRM-Systeme werden immer wieder geknackt und sind daher keine wirklich wirksame Garantie dafür, dass man auch eine legale Kopie des Buches erworben hat.

Nur zu verständlich daher die Forderung:

E-books are growing, thanks to the improving simplicity and mobility of acquired content. With the masters of digital music finally relenting and offering DRM-free tracks, it’s time to kill e-book rights management once and for all: give us we want, in the file format we want, and you get our money. Once.

Quelle:
Beschizza, Rob: Killed By DRM: e-Books:engl: in Wired Blogs

Streit um Online-Bücher beigelegt

Heise verkündet: Verlage und Bibliotheken legen Streit um Online-Verwertung bei. Zukünftig sollen die Preise durch Gerichte für den Buchhandel und die Bibliotheken auf Angemessenheit überprüft werden.

Bildung und Wissenschaft könnten nur dann auf hohem Niveau bleiben, wenn beim Urheberrecht marktwirtschaftliche Anreize mit einem umfassenden Versorgungsangebot der Bibliotheken verbunden seien, sagte Börsenvereinsvorsteher Gottfried Honnefelder.

Die Bibliotheken versprechen, digitale Bücher zu marktgerechten Preisen zu erwerben. Dafür werden wholesale jerseys die Verlage interessante Online-Angebote für Bibliotheken entwickeln, so dass cheap jerseys deren Benutzer die Werke auch unabhängig vom Standort des Rechners verwenden können.

Die Frage ist, ob dadurch nicht noch mehr Streitigkeiten entstehen. Wird es nicht teuerer für beide Seiten, wenn immer wieder Gerichte eingeschaltet werden müssen, um die „Angemessenheit“ der Vergütung Generalversammlung und der Verwendung zu überprüfen? In welchen Zeitabschnitten soll dies geschehen? Wer regelt dies zentral für die Bibliotheken? Und cheap jerseys China wer soll eigentlich diese Mehrkosten tragen? Der Bibliotheksbenutzer, der Steuerzahler? Und wie stark sind die Rechte der Bibliotheken bei einem auf den Markt ausgerichteten System?

[Korrektur aufgrund eines technischen Problems: 03.06.2018]

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