Europas Digitale Bibliothek Europeana
Der Herbst 2008 wirft seine langen Schatten voraus.
Um die kulturelle Vielfalt Europas zu präsentieren, will die Europäische Union Bücher, Musik, Bilder, Fotos und Filme mit einem Mausklick in einem Portal zugänglich machen. Als geplantes, grobes Datum steht der Herbst 2008 fest. Dann soll die europäische digitale Bibliothek Europeana:engl: an den Start gehen. Enthaltenen sollen die Bestände von Europas Bibliotheken, Museen und Archiven sein, allerdings ist zu erwarten 😉 , dass es noch eine Weile dauern wird, bis sie bequem und „vollständig“ digital von Zuhause aus verfügbar sind.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg: Zwar lagern in den Bibliotheken Europas mehr als 2,5 Milliarden Bücher, aber nur etwa 1 Prozent des archivierten Materials ist derzeit in digitaler Form verfügbar.
Auf Grund dieser „schlechten Bilanz“ forder die Kommission ihre Mitgliedsstatten auf, sich stärker zu engagieren, um die Werke digital für Studium, Arbeit und Freizeit zugänglich zu machen. Dafür ist die Kommission bereit, in den Jahren 2009 und 2010 120 Mio Euro dafür zu investieren. Weiter 69 Mio Euro will die Kommission aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm für die Digitalisierung und Entwicklung digitaler Bibliotheken ausgeben. Zudem sollen weitere 50 Mio Euro aus dem EU-Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation verteilt werden, um den Zugang zu europäischen, bereits digitalisierten Inhalten zu verbessern.
Allein die Gesamtkosten für die Digitalisierung von fünf Millionen Büchern in den europäischen Bibliotheken sollen sich auf schätzungsweise 225 Millionen Euro belaufen, wobei besondere Objekte wie Manuskripte oder Gemälde noch nicht berücksichtigt sind.
Um den Traum einer digitalen Bibliothek für Europa zu verwirklichen, bedarf es weiterer erheblicher Investitionen auch auf nationaler Ebene.
EU-Medienkommissarin Viviane Reding bemängelt zudem das Fehlen
an geeigneten Methoden, Technologien und Erfahrungen in Bezug auf die langfristige Aufbewahrung digitalen Materials, damit die Inhalte auch für künftige Generationen zugänglich bleiben“.
Zudem müssten
„gemeinsame Normen aufgestellt werden, um unterschiedliche Informationsquellen und Datenbanken kompatibel und für die Europäische Digitale Bibliothek nutzbar zu machen. Weiterhin müssten „Urheberrechtsfragen geregelt werden, vor allem in Bezug auf verwaiste Werke, für die kein Rechteinhaber auffindbar ist, der einer Digitalisierung zustimmen könnte“
Die von den meisten Ländern zur Verfügung gestellten Mittel sind jedoch zu gering und alles ist zu unkoordiniert. :peinlich:
Quelle:
Europas digitale Bibliothek soll im Herbst 2008 öffnen via golem.de
EU-Kommission mahnt mehr Initiative für Europäische Digitale Bibliothek an bei heise online
Mehr dazu:
Mitteilung der EU-Kommission