[Leseempfehlung] Österreichs Büchereiperspektiven mit Schwerpunktheft zur E-Bibliothek

Der Büchereichverband Österreich gibt die Fachzeitschrift “Büchereiperspektiven” heraus. Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe 4/10 ist dieses Mal “Die E-Bibliothek. Lesen auf einen Klick”.

Simone Kremsberger beschreibt auf zwei Seiten im ersten Beitrag “Library without Walls” virtuelle Bibliotheken in Österreich und internationale Best-Practice-Beispiel.

Helmut Windinger weist mit “Die digitale Bibliothek” kurz auf Chancen und Probleme bei der Nutzung derzeitiger E-Book-Angebot hin. Robert Luckmann spricht von “E-Books für das ganze Land” und stellt in seinem Beitrag das Onleihe-Angebot der Stadtbibliothek Salzburg vor, ohne jedoch die technisch verursachten Nachteile dieses Angebotes zu erwähnen. Roswitha Schipfer berichtet im Artikel “Guter Start – was nun?” von den Grazer Erfahrungen mit der Onleihe und den weitergehenden Zielsetzungen, um das Angebot zu verbessern. Das “Berufsbild ändert sich” stellt Verena Lenes, Zuständige für das Onleihe-Angebot der Stadtbibliothek Linz, im Interview mit Simone Kremsberger fest, während Katharina Marie Bergmayr, der Stadtbücherei Wien im Interview mit Frau Kremsberger feststellt, dass man mit der “Virtuellen Bücherrei Wien” “mit der Zeit geht“. Bis dahin liest man viel Werbung für das Onleihe-Angebot der Divibib und nur ganz selten verirrt sich ein kritischer Ton in die Beiträge, weil alle viel zu “froh” sind, ein digitales Angebot in dieser Form ihren Nutzern zur Verfügung stellen zu können.

Michael Bloch, Herwig Jobst und Gerald Wödl beschreiben wie mit der “Digitalen AK-Bibliothek” und dem Vertriebspartner Ciando eine gemeinsame Digitale Bibliothek für Österreich mit den Länderkammern der Arbeiterkammer gestartet werden soll. Zielgruppe hier sind „Special-Interest-Zielgruppen“ (z. B. Betriebsräte).

Jens Thorhauge berichtet über die Bemühungen in unserem Nachbarland Dänemarke “Digitale Bibliotheken
in Dänemark”
aufzubauen. Marian Korens schreibt über die Erfahrung bei Musik und E-Books der “Digitalen Services in den Niederlanden“. Deutlich werden hier die Anforderungen an einen solchen Service genannt, wenn es um Musik geht. Für E-Books wird dieser Service gerade erst aufgebaut.

Weitere Themen sind die neuen E-Reader, die jedoch einfach nur kommentarlos verglichen werden, ein Rückblick auf die E-Book-Lounge in der Hauptbücherei Wien aber auch veränderte Nutzung der Medien, z.B. das Lernen mit dem iPad, das Lesen mit dem Handy und das World Wide Book als interaktive Literatur im Netz.

Alle Beiträge der Zeitschrift “Büchereiperspektiven” lassen sich als PDF online lesen.

[Leseempfehlung] Neue Bibliothekszeitschrift: “The Journal of Research on Libraries and Young Adults”

Es gibt eine neue bibliotheksorientierte Open-Access Onlinezeitschrift: “The Journal of Research on Libraries and Young Adults” (JRLYA) Die erste Ausgabe erschien am 15.11. 2010. Insgesamt gibt es vier Ausgaben pro Jahr (im November, Februar, Mai und August). Ziel ist es die Theorie, die Forschung und Praxis im Bereich der Jugendbibliotheksarbeit zu zusammenzubringen und zu unterstützen. Die elektronische Peer-Review-Zeitschrift wird von YALSA herausgegeben:

Weitere Zielsetzungen und Inhalte des Journal of Research on Libraries and Young Adults sind:

  • to serve as a vehicle for disseminating research of interest to librarians, library workers  and academics who focus on library service to young adults, ages 12 through 18.
  • to provide researchers with a respected vehicle for publishing research of interest to professionals who focus on library services to young adults.
  • to serve as the official research publication of the association, including but not limited to publishing annotated lists of recent research from YALSA’s Research Committee, Henne Award winning research and papers from YALSA’s biennial Young Adult Literature Symposium.
  • the scope of the journal includes all aspects of library services to young adults at every level and for all types of libraries.

Außerdem enthält das E-journal literarische und kulturelle Besprechungen von klassischen und aktuellen Publikationen für junge Erwachsene. In aller erster Linie richtet sich das Journal of Research on Libraries and Young Adults an Akademiker, MitarbeiterInnen an öffenlichen Bibliotheken und SchulbibliothekarInnen, sowie LehrerInnen  an Sekundarschulen, die sich für die Entwicklung und Bildung  junger Erwachsener einsetzen.

Volltextausgabe: Journal for Research on Libraries and Young Adults, 01 (2010) 01, ISSN: 2157-3980

Digital vs. Gedruckt : Bücher sind unsere Freunde

Jakob hat in seinem Blog ein Plädoyer für digitale Fachzeitschriften gehalten. Das kann ich ganz gut nachvollziehen, weil das Problem, Papierausgaben hinterherzurennen, kenne ich auch. Und nach einem dritten vergeblichen Versuch (incl. Suchauftrag) kann dann schon mal leichte Frustration entstehen. Er macht aber für das Digitale auch einige Einschränkungen:

P.S: Belletristik, Taschenbücher, Bildbände, Zeitungen etc. sind erstmal ausgenommen.

Ben Macintyre der Times kommt in seinem Artikel:engl: zum Schluss:

E-books will never be our friends

Dies ist unabhängig von guten Kontrasten, Suchfunktionen und integrierten Ton- und Filmsequenzen zu sehen.
Dafür macht Macintyre auch einen ganz spezifischen Grund aus:

A reader who falls in love with a book, even if first read in electronic form, will still want to own it. Books do more than furnish a room: they are our intellectual companions.

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 2002

An Namen, wie „Journal“, „Diary“ oder „Diarium“ erkennt man aber noch, dass viele Zeitschriften die Aufgabe übernahmen neuste Tagebucheintragungen der Wissenschaft sozusagen zeitnah einer interessierten Allgemeinheit zur Kenntnis zu geben. Sie waren und hießen „Mitteilungen“ und „Ergebnisse“, die dazu dienten möglichst rasch neuste Beobachtungen, Entdeckungen oder Erkenntnisse schon aus Urheberrechtsgründen sofort anzuzeigen.

(S. 143f.)

Walther Umstätter, emeritierter Professor für Bibliotheks- und Informationswissenschaft am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Berliner Humboldt-Universität

Quelle:
Umstätter, Walther : Was ist und was kann eine wissenschaftliche Zeitschrift heute und morgen leisten, S. 143 – 166, In: Parthey, H., Umstätter, W. (Hrsg.) : Wissenschaftliche Zeitschrift und Digitale Bibliothek : Wissenschaftsforschung Jahrbuch 2002 / Heinrich Parthey; Walther Umstätter (Hrsg.). Mit Beiträgen von Manfred Bonitz … – Berlin: Gesellschaft für Wissenschaftsforschung, 2003. – ISBN: 3-934682-36-7 .

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