Die Gefahren des Internets


In Zusammenarbeit mit Ana Stefaniak produziert

Erstellt von der School of Life

Tatort Internet. Hör auf zu suchen, fang an zu fragen!

In der Reihe der SWR Tele-Akademie unternimmt Geert Lovink eine kritische Google-Recherche und Catarina Katzer beschreibt die Mechanismen des Cyber-Mobbing.

Bibliotheksbrand und Kulturzerstörungen in Timbuktu

It’s true. They have burned the manuscripts. […] This is terrible news. The manuscripts were a part not only of Mali’s heritage but the world’s heritage. By destroying them they threaten the world. We have to kill all of the rebels in the north.” Hallé Ousmani Cissé

Bereits im April 2012 wurde hier im Blog unter dem Titel “Das kulturelle Erbe Timbuktus ist in Gefahr” von den Befürchtungen berichtet, welche nun leider eintraten. Wie der VÖBBLOG, Spiegel-Online, der britische Guardian und andere Medien berichteten, wurde vor wenigen Tagen das  “Ahmed Baba Institute of Higher Learning and Islamic Research” von militanten Islamisten angezündet. Obwohl die UNESCO schon lange davor gewarnt hatte, wurde teilweise zu spät darauf reagiert, da bereits im Sommer 2012 erste Zerstörungen von Gelehrtengräbern in Timbuktu vorgenommen wurden. Viele der Zerstörungen, die jetzt und im Dezember erfolgten, waren eine Reaktion auf die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates für einen Militäreinsatz im Lande.

Dennoch konnten Menschen wie Mohamed Diagayete, Sophie Sarin und Familien, in deren Privatbesitz sich Handschriften befinden, wertvolle Manuskripte retten oder zumindest Digitalisate nach London oder Bamako schmuggeln. Boubacar Sadeck ist einer der letzten verbliebenen Kopisten und Kalligraphisten in Mali, der wie der Christian Science Monitor Ende Dezember 2012 berichtete, in der Lage war zahlreiche Handschriften zusammen seinem Bruder und mit dem Bibliothekar Abdel Kader Haidara zu retten.  Ali Ould Sidi von der Timbuktu Cultural Mission erklärte 2008 Reportern:

“The nomads had moving libraries. When a camp struck, they buried manuscripts in leather sacks, and the people went on their way. Coming back months later, they knew the land and would dig up their library again. Some of them still have them, but in pitiful condition.”

Einige Handschriften konnten durchaus versteckt, geschmuggelt und in Sicherheit gebracht werden. Trotzdem ist wohl ein Großteil der  unwiederbringlich für immer verloren. Andere Pressemeldungen gehen auch davon aus, dass die Islamisten einen Teil des wertvollen Kulturguts auf dem Schwarzmarkt verkauf(t)en.

Als erste Journalistin nach der französischen “Befreiung” in Timbuktu, berichtete Alex Crawford für Sky News über die Zerstörungen des kulturellen Erbens und die Freude der Einwohner über die wiedergewonne Freiheit.  Im folgenden Videobeitrag des britischen Channel 4, der von den Zerstörungen berichtet, kommt die aus Mali stammende Sängerin Fatoumata Diawara zu Wort, die einen Hilfsappell an das Volk der Tuareg richtete.

Das Erklärvideo zum Blogeintrag “Schließt die Bibliothek und verbrennt die Bücher” ist nun auf Vimeo frei verfügbar

“Als der Höhepunkt erreicht war, gaben sich die Bibliothekare schließlich zu erkennen und nannten den wahren Hintergrund der Aktion: “A vote against the library, is like a vote to burn books”.” Stefanie Hotze am 15.01.2012

Nachdem Steffi Hotze am 15.01. diesen Jahres über die werbewirksame “Book Burning – Aktion” der Troy Library (im Bundesstaat Michigan) berichtete, will ich an dieser Stelle das Video anfügen. Es ist nun seit kurzem auf Vimeo in zwei verschiedenen Versionen frei verfügbar.

“Troy, Michigan couldn’t afford to keep its library open, so it scheduled a vote for a tax increase. A strong anti-tax group waged a dominating campaign against it. Posing as a political group, we posted signs around town that said, “Vote to close Troy library Aug 2, book burning party Aug 5.” We invited everyone to our Facebook page, adding Twitter, Foursquare, want ads, flyers and more to drive engagement. The campaign became international news as outcry over the idea of burning the library’s books drowned out the opposition and galvanized support for the library – which won by a landslide.”

Leo Burnett Detroit

 

Der Kurzfilm "Man with no Library Card"

Der folgende Film gewann 2009 auf dem Kurzfilmwettbewerb der MELSA zwei Preise (den “Audience Choice Award” und für die beste Story). Regie führte Jonathan Craig, der auch die Gitarre spielte. Die Namen der Darsteller lauten Taylor Gruye (“Der Mann ohne Bibliothekskarte”) und Preston Palmer (“Kartenspieler”).

Die Gefahr lauert überall – Zwei Ratgeber für die wirklichen Gefahren des Alltags

Es gibt Momente in denen man ahnt, dass eine Flucht das Problem nicht löst. Alltägliche Situationen in denen sich plötzlich alle Nackenhaare aufrichten und man hofft, dass alles nur ein Alptraum ist. Momente in denen man das Gefühl hat, in einem ganz schlechten Horrorfilm gelandet zu sein, aber auch wenn der Arm vom vielen Kneifen schon blau ist, man feststellen muss: Verdammt, das passiert wirklich! Doch die Panik ist völlig unbegründet, denn schließlich gibt es für jedes noch so alltägliche Problem mittlerweile einen Ratgeber. So war es also nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand mal der wirklichen Gefahr annimmt, die einem im Alltag begegnen kann: Zombies!

Der erste Zombie Survival Guide von Max Brooks erschien im Jahr 2003 und ist mittlerweile in einer überarbeiteten Version erschienen. Das Buch ist als Nachschlagewerk aufgebaut, so dass man in einer gefährlichen Situation nicht erst Ewigkeiten nach einer Lösung suchen muss. Es bietet einem aber nicht nur erfolgreiche Strategien zur Abwehr von Zombies, sondern informiert auch darüber, wie man sie erkennt und über die Anatomie der Untoten, so weit sie denn bereits erforscht ist. Dieser Ratgeber ist ein unbedingtes “must-have” der Session, das in keiner Damenhandtasche fehlen darf.

In der Zeit von Handy-web und Web 2.0. darf natürlich ein Ratgeber im Internet nicht fehlen. Diesen Service bietet das Blog horrorsurvivalguide, welches im Rahmen eines Projekttutoriums am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin entstanden ist. Es orientiert sich im Aufbau an Max Brooks Buch. Hier werden also nicht nur die Erkenntnisse des Semesters zusammengetragen und verschiedene Gattungen vorgestellt, vielmehr präsentieren die Autoren der einzelnen Beiträge Überlebensstrategien, um sich erfolgreich gegen Angriffe jeglicher Art zu wehren. Das Angebot ist hier nicht nur auf Zombies beschränkt, sondern bietet auch praktische Tipps wie man mit Horror-Müttern oder Vampiren fertig wird. Die gewählte Form des Blogs ermöglicht es außerdem, das Wissen gemeinsam weiter auszubauen und somit aus den Erfahrungsberichten anderer zu lernen.

Welchen Ratgeber man zu Rate zieht, kann man dank dieser zwei Angebote frei nach Interesse und Situation wählen. Kennen sollte man sie auf jeden Fall alle beide, um sich im alltäglichen Wahnsinn gegen jegliche Gefahr wehren zu können. Denn man sollte nie vergessen: Die Gefahr lauert überall und vor allem immer da wo man nicht mit ihr rechnet.

Ein Bibliothekssketch aus der “At Last The 1948 Show”

Einer der Vorläufershows von Monty Python’s Flying Circus hieß die “At Last the 1948 Show” und stammt aus den Jahren 1967 bis 1968.  Im Sketch geht es um einen flüchtigen Räuber, der in einer öffentlichen Bibliothek Unterschlupf findet. Herbeieilende Polizisten versuchen bei strikter Einhaltung der Bibliotheksvorschriften den Dieb dingfest zu machen. Bitte leise sein! Pscht! 🙂