Tatort Internet. Hör auf zu suchen, fang an zu fragen!

In der Reihe der SWR Tele-Akademie unternimmt Geert Lovink eine kritische Google-Recherche und Catarina Katzer beschreibt die Mechanismen des Cyber-Mobbing.

Bibliothekstourismus zum Mitmachen

Nachdem Studenten der Fachhochschule Potsdam im Rahmen eines von Frau Jank betreuten Seminars dieses Thema im vergangenen Jahr auf einer Tagung aufgriffen und hierzu sehenswerte Bibliotheken in Berlin und Brandenburg vorstellten, hat dies nun der französische Bibliotheksverband (Association des Bibliothécaires de France = ABF) für das Jahr 2014 auf die Agenda gesetzt, wobei die Internationalität im Fokus steht.

Seit Ende Februar stellt die Association des Bibliothécaires de France auf ihrer Webseite eine interaktive Weltkarte zum Mitmachen zur Verfügung. Derzeit sind es etwas 47 Bibliotheken, die bisher eingepflegt wurden. Die Internutzer und Surfer aller Länder sind eingeladen zum Mitmachen und mit Hilfe des Geo-Tagging diese Weltkarte mit mehr Inhalt zu füllen. Aus Deutschland ist bislang nur die Stadtbibliothek Stuttgart verzeichnet. Alle Bibliothekare und Bibliothekarinnen auch hierzulande sind eingeladen ihre Einrichtungen bzw. sehenswerte ihnen bekannte Bibliotheken unter dem folgenden Formular mitaufzunehmen: http://www.abf.asso.fr/pages/carte_formulaire.php

Das Projekt wird auf der diesjährigen der IFLA– und ABF-Konferenz vorgestellt. Ziel ist es die Bibliothekare und Bibliothekarinnen aus der französischsprachigen Welt für die Internationalität zu sensibilisieren/zu öffnen und ihnen zu ermöglichen Bibliotheken mit ähnlichen Schwerpunkten und Dienstleistungen zu finden, um einen Fachaustausch zu erleichtern bzw. den Bibliothekstourismus zu fördern.

Die Internationale Kommission des französischen Bibliotheksverbands (ABF) bedankt sich bei allen, die bei diesem interaktiven Projekt mitmachen!

 

Karte Literaturverwaltung in Bibliotheken

Literaturverwaltung – ein Thema in Bibliotheken

Literaturverwaltung ist ein Thema in Bibliotheken. Dies zeigt sich auf der Plattform Literaturverwaltung & Bibliotheken deutlich. Positiv ist die Entwicklung auch bei den eingestellten Materialien zur Literaturverwaltung auf Informationskompetenz.de.

Matti Stöhr hat sich auf Grundlage der bestehenden Kontaktdaten die Aufgabe gemacht, alle Bibliotheken im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem Thema Literaturverwaltung beschäftigen, in einer Landkarte zusammenzutragen.

Karte Literaturverwaltung in Bibliotheken

Dynamische Karte Literaturverwaltung in Bibliotheken


So können Sie sich nun über Serviceangebote in Ihrer Nähe rasch orientieren:

  • durch die Verlinkung der jeweiligen Servicewebsite zur Literaturverwaltung
  • eine allgemeine Nennung der unterstützten Programme
  • eine Nennung der Programme im Hinblick auf abgeschlossene Campuslizenzen
  • eine Nennung von softwarebezogenen Schulungsangeboten
  • eine Nennung von AnsprechpartnerInnen (sofern vorhanden)

Das Angebot kann bzw. soll u.a. ausgebaut werden durch die Verlinkung konkreter Dokumente wie etwa Schulungsunterlagen / Softwarevergleiche usw.

Auch die Bibliotheken selbst können hier aktiv dazu beitragen.

Zu Feedback, Hinweise und Anregungen – nicht nur zu diesem angesprochen Aspekt – sei herzlich eingeladen. Für etwaigige Änderungen und (Fehler-)Korrekturen genügt eine einfache, kurze Mail an: literaturverwaltung [at] online.de.

Was Google über uns weiß …

Dass Google die Suche personalisiert ist nichts Neues. Doch was weiß Google eigentlich wirklich über uns? Schauen wir uns mal einige Angebote von Google an und betrachten mal dabei das Verhalten eine aktiven Google-Nutzers wie Hänschen Dummy.

Hänschen sitzt in Berlin und sucht nach Tipp und Tricks der Websiteprogrammierung natürlich mit der normalen Suche von Google. Die Suchmaschine erfährt folgende Informationen (die Angaben der Aufzählungen sind größtenteils aus den unten angegebenen Quellen übernommen worden):

  • Länder Code
  • die Suchanfrage
  • Nutzung alternativer Suchvorschläge
  • IP Adresse
  • Sprache
  • Anzahl der Ergebnisse
  • Safe search an/aus
  • Klicks auf die Links der Suchanfrage
  • Nutzung Werbelinks

Um bequem weitere Dienste von Google nutzen zu können, hat sich Hänschen ein Konto bei Google angelegt. Fleißig protokolliert der Gigant mit:

  • das Registrierungsdatum
  • seinen Benutzernamen
  • sein Passwort
  • eine alternative E-Mail-Adresse
  • sein Land
  • Anzahl der Logins
  • welche der Google Dienste er nutzt.

Hänschen will um eine Suche zu starten nicht immer erst Google aufrufen. Als Website-Anbieter ist er auch neugierig, welchen Pagerank die Websites haben, die er besucht, weil sie ähnliche Inhalte wie er anbieten. Deshalb hat er die Google Toolbar installiert und erlaubt, dass Google den Pagerank anzeigt. Diese Bequemlichkeit bezahlt er damit, dass Google neben den Informationen, die aus der Suche gewonnen werden nachvollziehen kann:

  • welche Webseiten er besucht (ALLE – unabhängig davon, ob Hänschen von Google kommt oder nicht)
  • auf welche 404-Seiten Hänschen gestoßen ist und welche der alternativen Suchangebote er angenommen hat (Klickbestätigung)
  • die Nutzung der Synchronisationsfunktion mit dem Googleaccount
  • welche Lesezeichen Hänschen abgespeichert hat
  • und ob er mehrere Rechner nutzt

Selbst wenn Hänschen deshalb auf die Toolbar verzichtet, gewinnt Google über den Browserverlauf folgende Daten:

  • Webseite von der Google Suche
  • Datum
  • Zeit
  • Suchergebnis
  • welche Werbung geklickt worden ist

Hänschen hat festgestellt, dass er aktuelle Informationen und Trends nicht unbedingt in deutscher Srache findet. Da er aber nicht sehr sicher ist beim Übersetzen, nutzt er Googles Sprachtools, um englische, französische und holländische Texte zu übersetzen. Google erfährt so:

  • alle übersetzten Texte
  • und den Sprachradius genutzter Texte

Nach getaner Arbeit stellt Hänschen seinen PC nicht aus, sondern vernügt sich erstmal bei Youtube. Der Dienst ist kostenlos, aber Hänschen verrät dabei:

  • E-Mail Adresse
  • Passwort
  • Benutzername
  • Land
  • alle hochgeladenen Videos
  • alle Kommentare
  • gemeldete Videos
  • Gruppen
  • Favoriten
  • Kontakte
  • angesehene Videos
  • Datentransfer
  • Klickverhalten

Bequem über das Google-Konto angemeldet verschickt Hänschen per GMail (Google-Mail) E-Mails an seine Freunde und liest noch rasch einen erhaltenen Newsletter. Die Entscheidung für Google Mail hat ihm Google mit dem riesigen Speicherplatz einfach gemacht. Dafür erhält Google

  • alle E-Mails
  • Kontoaktivitäten
  • Speicherplatzverbrauch
  • Anzahl der Logins
  • Links, die angeklickt wurden
  • Kontaktlisten
  • Spamtrends
  • Datenverkehr
  • Datengröße
  • Kontaktdaten

Hänschen ist außerdem ein aktiver Blogger. Er schreibt mindestens einmal die Woche einen Blogbeitrag zu Themen, die ihn bewegen und kommentiert munter in den Blogs seiner Bloggerfreunde. Dazu nutzt er dankbar die Plattform Blogger und verrät Google weitere Informationen:

  • Benutzerfoto
  • Geburtstag
  • Land
  • Datentransfer
  • Datengröße
  • Klicks
  • Posts
  • Kontakte

Für seine Arbeit nutzt er seinen Rechner Zuhause, auf Arbeit, einen Laptop eines Freundes und Bibliotheksrechner. Um einen zentralen Ort für seine Dokumente zu haben, nutzt er Google Docs, zumal er hier auch mit anderen kooperativ an den Dokumenten arbeiten kann. Google erhält dadurch:

  • E-Mail Adresse
  • Anzahl der Logins
  • Anzahl der Aktionen
  • Datengröße
  • Klicks
  • den/die gesamte(n) Text/Daten/Präsentation
  • alle Bilder
  • alle Änderungen
  • Informationen zu den Kooperationspartnern

Da Hänschen zudem viel unterwegs ist, informiert er sich im Vorfeld bei Google Maps über Routen von seiner Heimatstadt zu seinen Zielorten. Dafür nutzt er auch den Service auch mit seinem Handy. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Google hier personalisierte Dienste anbietet und so auch ein Bewegungsprofil von Hänschen erstellen kann.

Google weiß noch viel mehr über Hänschen Dummy. Datenwachschutz|Blog von Carsten Hoppe zeigt immer wieder, was mit den Informationen passiert, die wir wie Hänschen freiwillig weitergeben.

Gratis ist gut. Gratis ist klasse. Gerne nutzen wir Gratis-Angebote und fragen nicht, warum jemand etwas umsonst anbietet. – – – Umsonst? Nein, umsonst bietet niemand etwas an. Google erhält Daten, viele persönliche Daten über uns.

Daten sind das Zahlungsmittel im heutigen Informationszeitalter. Der Suchmaschinengigant Google versteht dieses Geschäft wie kein anderer Konzern und pflegt sein Image als welt- und menschenverbundenes Unternehmen, das sich für die Gesellschaft engagiert, indem es Programme und Services kostenlos zur Verfügung stellt. Völlig kostenlos sind die Programme freilich nicht, denn der Nutzer bezahlt mit seinem persönlichen Daten- und Webnutzungsprofil.

Aber auch wenn man sehr bewußt mit seinen Daten umgeht, Angebote hinterfragt, sie kritisch nutzt und auch Nutzungsalternativen sucht –

Selbst wenn man dezidiert Googles Datenradar entkommen will, fällt das dem Normalnutzer nicht leicht. So ist das Unternehmen mit Analytics mittlerweile auf vielen Webseiten präsent und leistet dort Nutzer-Analysedienste für den Webseitenbetreiber, ohne dass der Besucher dies im Normalfall mitbekommt.

Hänschen nutzt diesen Service in seinem Webangebot und zieht somit auch andere weiter in die Arme der Datenkrake Google.

Viele der Informationen sind für das gute Angebot von Google notwendig und für die Verbesserung der Dienste auch nützlich.

Das muss teilweise natürlich auch sein, weil sonst einige Dienste ja nicht funktionieren können. Wer aber sehr viele Dienste nutzt, der kann einsortiert und kategorisiert werden. Google kann und wird in Zukunft diese Daten auch nutzen.

Als Folgen heute zu sehen sind die Verwendung der Daten für die lokalisierte und personalisierte Werbung, mit der Google viel Geld verdient, denn die Personalisierung erhöht die Relevanz der Werbung für entsprechende Zielperson. Die Personalisierung ermöglicht es Google im Gegenzug bei Nutzung des Google-Accounts auch eine Anzeige besserer und relevanterer Suchergebnisse durch Profilbildung.

Hoppe kommt zum Fazit:

Die Frage wird hier sein ob ein User das überhaupt will, das er in eine Schublade gesteckt wird ??? Es hat mit Sicherheit viele Vorteile da Suchergebnisse besser angepasst/personalisiert werden.

Die Entscheidung kann jemand wie Hänschen nur treffen, wenn er auf die Gefahren hingewiesen wird und sich kritisch damit auseinandersetzt. Aber selbst wenn er die Gefahren kennt, kann er ihnen nur aus dem Weg gehen, wenn er Alternativen und ihre Vorteile gegenüber Google entdeckt. Er benötigt hier Informationskompetenz.

Man kann auf Googles Motto „Don’t be evil‘ vertrauen oder sich bewußt machen, dass die Möglichkeiten dieser Informationsmassen auch die nettesten Firmen korrumpieren können.

Quellen:
Was Google alles über Sie weiss im Tagesanzeiger.ch Digital
Hoppe, Carsten: Welche Daten sammelt Google, ein interessanter Überblick im Datenwachschutz|Blog

Google wird unübersichtlicher

Google wird seine Suche umbauen. Bald kann man alles im Googleschlitz suchen, sei es ein Buch, sei es eine Karte, seien es Nachrichten, Bilder oder was auch immer Google als Suche anbietet. Damit will Google den Schritt in Richtung Universalsuchmaschine machen. Die Ergebnisse werden in Kürze in Echtzeit miteinander verglichen, gewichtet und nach Relevanz sortiert angezeigt.

Um die Idee der universellen Suche weiter voran zu treiben, baut Google derzeit eine neue technische Infrastruktur auf. Diese soll in der Lage sein, die notwendigen aufwendigen Berechnungen durchzuführen. Zugleich wird die erste Stufe eines neuen Ranking-Algorithmus eingeführt, der in der Lage ist, die unterschiedlichen Arten von Informationen objektiv miteinander zu vergleichen.

Die Ergebnisse werden weiterhin getrennt angezeigt. Man erhält dynamisch generierte Links, z.B. Web-, Bilder-, News-, Maps-, Blog-, Buch-, Code- oder Usenet-Suche, wo man dann in geordneter Form die jeweiligen Ergebnisse findet.

Anders ist dies bei neuen Suchfunktionen, die Google zunächst noch ausprobiert. Diese „Google Experimental“ getauften Suchfunktionen laufen unter dem Dach der Google Labs. Dort lassen sich Suchergebnisse z.B. auf einer Karte oder Zeitachse einsortieren. Zudem kann dort mit Tastenkürzeln durch Suchergebnisse navigiert werden und es gibt eine zusätzliche Such-Navigation um tiefer in Themen einzutauchen.

Quellen:
Google baut seine Suche um via golem.de
Searchology:engl: Pressekonferenz von Google zu den Änderungen