Die Kindle-Konkurrenz wird munter

Der E-Book-Markt ist heiß umkämpft. Jeder will etwas davon abhaben. Da sind zu einem Gerätehersteller wie Sony, Online-Buchhändler wie Amazon und Verleger wie Hearst, die alle ein Stück vom großen Kuchen abschneiden wollen. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf E-Book-Lesegeräte. Sie alle hoffen dabei auf einen schnellen Durchbruch auf dem Massenmarkt.

Hearst, das US-Medienunternehmen, das ziemlich von der Medienkrise gebeutelt ist, möchte nun selbst in den E-Book-Markt einsteigen. Man hofft durch das eigene E-Book-Lesegerät, welches an die Besonderheiten von Zeitungen und Magazinen angepasst werden soll, Druck-, Papier- und Auslieferungskosten einzusparen. Hearst-Manager Kenneth Bronfin der Interactive-Media-Sparte sieht darin einen wichtigen Teil der Zukunft. Details wurden nicht bekannt gegeben, aber die Firma sitzt sozusagen an der Quelle der zukunftsträchtigsten Display.

Bronfin hat einen Sitz im Vorstand von E Ink, einem Spin-off des Massachusetts Institute of Technology (MIT), an dem der Verlag vor über zehn Jahren Anteile erwarb.

Nur soviel wurde verraten: Das Display soll größer als das des Amzons Kindle 2 sein. Termin für den Marktstart ist 2010. Das erste Display soll Schwarz-Weiß sein. Vermutlich gräbt man sich aber selbst den Markt dafür ab, wenn man jetzt schon die nächste Generation mit hochauflösendem Farbdisplay ankündigt. Natürlich erhält das Gerät auch einen drahtlosen Internetzugang, mit dem sich Inhalte heraufladen lassen. Der Reader soll zudem faltbar sein, aber daran muss noch getüftelt werden.

Dieser Magazin-Reader soll auch von anderen Verlegern genutzt werden können. Sie sollen dieses Gerät mit eigenem Firmenlogo vermarkten können. Damit will man sich besser als Amazon mit dem Kindle auf dem Markt plazieren. Amzon.com wird die Möglichkeit der Mehrfachvermarktung ihrer Kindle-Technik in anderem Layout wohl eher nicht zustimmen.

The question now is, will readers give up their newspapers and magazines for these new readers?

Ob die Rechnung wirklich so aufgeht, muss sich erst noch zeigen. Sicherlich kann man auf diese Weise auf Dauer gesehen Kosten einsparen, aber erstmal wird man viel Geld in eine Entwicklung stecken müssen.

Of course, the cost of developing and then hiring manufacturers to build a device that’s given away may be too great to make a profit through a content subscription. No matter which direction Hearst takes, its approach will be closely watched.

Quellen:
Copeland, Michael V.: Hearst to launch a wireless e-reader:engl: via Fortune
Gonsalves, Antone: Hearst Planning Electronic Reader Alternative To Kindle:engl: via InformationWeek
Sawall, Achim: Cosmopolitan-Verlag plant E-Book-Reader mit Farbdisplay via golem.de

Zurück zu Bezahlinhalten

Die Zeitungen, die vom US-Medienkonzern Hearst herausgegeben werden, sollen demnächst wieder kostenpflichtig werden. Damit schwimmt Hearst gegen den Strom, denn in den letzten Jahren haben immer mehr US-Zeitungen möglichst viele Angebote kostenlos zugänglich gemacht. Damit wollte man mehr Nutzer und vor allem mehr Werbung anlocken, um so die Papierausgaben querzufinanzieren.
Durch die Wirtschaftskrise, zurückgehende Online-Werbeerlöse und stetig sinkende Auflagenrückgänge, sieht man bei Hearst:

“Eine unausweichliche Schlussfolgerung unserer Analyse ist, dass unsere Kostenstruktur erheblich von dem heutigen Umsatzpotential unserer Branche abweicht”, schrieb Swartz. Kürzer gesagt: Zeitungen kosten in den USA heute mehr, als sie einbringen.

Der Chefredakteur der “New York Times” hat vor kurzer Zeit ebenfalls laut über eine Rückkehr zu Paid Content gegrübelt. Die “NYT”, der wie vielen anderen US-Medien das Geld ausgeht, überlebte nur durch ein 250 Millionen Dollar-Darlehen des Mexikaners Carlos Slim.

Die Frage ist allerdings, ob Menschen jetzt bereit sind für Nachrichten und Analysen Geld zu bezahlen, denn da sie es nicht gewesen sind, hatten sich auch diese beiden letzten großen US-Zeitungen von Bezahinhalten verabschiedet.

Damit geht Hearst ein hohes Risiko ein: Die Bezahlinhalte könnten Mehreinnahmen bedeuten oder auch den Untergang einläuten.

Die Wirschaftskrise wird somit zur schwersten Medienkrise in den USA.

Quelle:
Hearst-Gruppe will Geld für Online-Angebote verlangen via Spiegel online