Erstaunliche Infografiken aus “alter” Zeit

In den nächsten Tagen zeigen wir eine ganze Reihe von Bibliotheksinformationspostern, wo man heute “neudeutsch” von Infografiken spricht. Diese Poster wurden von Peabody Visual Aids in den 1930ern und 1940ern unter der der Aufsicht von Ruby Ethel Cundiff (Source) geschaffen und sollten weggeworfen werden. Gerettet wurden sie von Char Booth, die ausführlich über die Poster gebloggt hat.

Digitalisiert wurden die Bilder von Gabriel Jaramillo der Claremont Colleges Digital Library.

Was auf einer Katalogkarte steht

What the Catalog Card Tells Us

Von der Katalogkarte zum Bücherregal

From Card Catalog to the Book on the Shelf

How to find – Eine Suche im United States Catalog und kumulativen Buchindex

How to Find... the United States Catalog

Zeitschriftenmagie – Eine Leseranleitung zu Artikeln aus Periodika

Magazine Magic

Alle Bilder stehen unter einer Bestimmte Rechte vorbehalten

Aufmerksam geworden über:
Library Infographics: 1930′s style, SeattlePi

Twittern – Etwas für Bibliotheken?

“Twittern: Wird schon wieder die nächste Sau durch’s Dorf gejagt?” fragt sich heute Ilona Munique Jürgen Plieninger von Fobikom.
Man könnte das annehmen, denn nicht nur Suchmaschinen entdecken plötzlich den kleinen schnellen Nachrichtendienst.

Unter http://www.twitter.com/ finden Sie einen Dienst, bei dem Sie sich anmelden können und dann die Möglichkeit haben, entweder privat oder öffentlich kleine Nachrichten und Links von maximal 140 Zeichen formulieren und abschicken zu können.

Wie jedoch kann man diesen Dienst nun für Bibliotheken einsetzen? Natürlich müssen die Nachrichten öffentlich sein. Hier lassen sich kleine Ereignisse zeitnah vermitteln. Vorteilhaft ist dafür auch der mit diesem Nachrichtendienst verbundene RSS-Feed, denn so können die dort erstellten Einträge von jedermann abonniert oder in andere Informationsangebote integriert werden.

So lassen sich beispielsweise Neuerwerbungen twittern. Zum Beispiel:

Die Bibliothek der Fachhochschulstudiengänge Burgenland in Eisenstadt twittert ihre Neuerwerbungen.

Das bietet sicherlich nur an, wenn die Zahl der neu erworbenen Medien überschaubar ist.

Eine zweite Möglichkeit, für die Twitter von Bibliotheken einsetzbar ist, ist die Veröffentlichung von Hinweisen zu bibliotheksrelevanten Artikeln, Ereignissen, Konferenzen etc. Beispielsweise ist da das Microblog von der Library of Congress:engl: zu nennen.

Bereits im produktiven Einsatz ist Twitter, wenn es darum geht von Konferenzen zu zwitschern, d.h. auf neudeutsch zu twittern. Auch immer mehr Verlage wie Wiley-VCH:engl: sind bei Twitter, so dass Bibliotheken sich bei ihnen über neuste Verlagsangebote auf dem Laufenden halten können. Auch bibliothekarisch interessante Zeitschrifte informieren über neu erschienene Artikel:engl: oder interessante Quellen.
Auch der fachliche Austausch lässt sich mit Twitter beschleunigen. Da liest man dann auch schon mal folgende Bemerkung, die garantiert ihre Berechtigung hat:

ist man automatisch “informationskompetent”, wenn man BibliothekarIn ist? Einige scheinen es ja zu denken

Ich persönlich nutze Twitter, um wenigsten auf die Texte aufmerksam zu machen, die ich hier gerne genauer unter die Lupe genommen hätte, wofür mir aber letztendlich die Zeit gefehlt hat. 140 Zeichen bei Twitter schreiben sich schneller als ein langer Post hier im Blog. Erstaunlich fand ich, wie schnell sich Follower fanden, die das Microblog mitlesen. Andererseits entdeckt man auch sehr schnell neue interessante Twitterer.

WordPress-Nutzer erhalten außerdem mit Twitter Tools ein wirksames Plugin, mit dem sie ihre Zwitschernachrichten im Blog anzeigen lassen, vom Blog aus auch eigenständige Microposts veröffentlichen oder einen kurzen Hinweis auf einen neuen Blogbeitrag bei Twitter anzeigen lassen können.

Interessant, wofür Twitter gut sein kann. Inzwischen kursieren die Twitterthesen von Autopoiet im Netz. David Lee King veröffentlichte in seinem Blog 10 Möglichkeiten für Bibliothekare, Twitter zu nutzen:engl: . Der Selbstlernkurs 13 Dinge wurde mit der Bonusrunde Twitter ergänzt.

Twitter ist inzwischen da. Der Dienst versorgt uns fast in Echtzeit mit Informationsschnitzeln, die wir weiterverfolgen können oder nicht. Er ist schnell, aufs wesentlichste der Information reduziert und er ist einfach von jedermann nutzbar. Wir können unsere Bibliothekskunden so besser erreichen. Allerdings besteht die Frage, die ich auch immer wieder bei Blogs und anderen bibliothekarischen Community-Angeboten stelle: Wie kriegen wir jetzt die Bibliotheksnutzer dazu, diese Angebote auch zu konsumieren/nutzen/dabei mitzuwirken?

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 2007

Klar, aber der Wert von Information ist nicht mit Grundbedürfnissen wie dem Atmen und Trinken zu vergleichen. Information heißt, zu lernen, wie man sauberes Trinkwasser aufbereitet und die Luft zum Atmen nicht sinnlos vergeudet. Man kann die Qualität von Wasser aber nicht mit der von Information vergleichen.

Die alten Medien haben gar keine andere Wahl. Wie wollte man heute noch ohne digitale Medien auskommen und publizieren?

Nicholas Negroponte


Nicholas Negroponte, 63, war als Gründer und langjähriger Leiter (1985- 2006) des Media Labs am Massachusetts Institute of Technology (MIT):engl: einer der Vordenker der digitalen Revolution.

Quelle:
Graff, Bernd und Jakobs, Hans-Jürgen : Im Interview: Internet-Vordenker Nicholas Negroponte Erfolg ist der Feind in der Süddeutschen Zeitung online

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 1997

Die Menge der in Umlauf befindlichen Botschaften war nie so groß wie heute, aber wir verfügen nur über sehr wenige Instrumente, die uns erlauben würden, die relevanten Informationen herauszufiltern und entsprechend unseren zwangsläufig subjektiven Sichtweisen und Bedürfnissen Bezüge herzustellen, uns also im Fluß der Information zurechtzufinden. Hier ist der Raum des Wissens kein protokollierbarer Gegenstand mehr, sondern wird zum Projekt. Einen Raum des Wissens errichten hieße, sich mit institutionellen, technischen und begrifflichen Instrumenten auszustatten, um Informationen “begehbar” zu machen, so daß sich jeder selbst in diesem neuen Raum lokalisieren kann und die anderen je nach seinen Interessen, Kompetenzen, Plänen, Mitteln und wechselseitigen Identitäten erkennen kann.

Pierre Lévy * 1956 in Tunis. Er ist ein französischsprachiger Philosoph.

    Pierre Lévy: Die Kollektive Intelligenz. Eine Anthropologie des Cyberspace, Mannheim 1997, OT: L’ intelligence collective. Pour une anthropologie du cyberspace, Paris 1995, 25

Quelle:
Cruise missiles: zu schnell zum Denken der Kritik? auf hyperdis.de

1 2