Carson Block: “The Great Library Swindle: Your Rights Are At Risk”

Der folgende Vortrag wurde am 17 Mai 2012 auf der Ignite in Fort Collins gehalten.

Quelle: Facebookfanseite “Libraries Are Essential” vom 23. Mai 2012

Michael Stephens: “Hyperlinked Libraries”

Welche Trends und Technologien haben Einfluss auf Dienstleistungen öffentlicher Bibliotheken? Wie sieht der physische und virtuelle Bibliotheksraum aus? Diese Präsentation erkundet das “hyperlinked library model”durch den Blick auf partizipative Dienstleistungen, die Transparenz und aufkommende Technologien.

Die “Teen Tech Week” 2012 (TTW) von YALSA: Geek Out @ your library

Derzeit (04.03.-10-03.2012) findet  die “Teen Tech Week” in den USA statt. Interessierte öffentliche (Schul-) – und Stadtbibliotheken können sich daran beteiligen. Im folgenden Video erklärt die Präsidentin von YALSA, Sarah Flowers, was es mit der “Teen Tech Week” auf sich hat.

“Teen Tech Week is a national initiative aimed at teens, librarians, educators, parents, and other concerned adults meant to encourage teens to take advantage of libraries’ nonprint resources. The 2011 theme — Mix and Mash @ your library — focuses on encouraging teens to use library resources to express their creativity by developing their own unique online content and safely sharing it by using online collaborative tools. It also positions the library as a place for safe exploration of the many types of technology available at libraries, including DVDs, music, gaming, video production, online homework help, social networking, tech workshops, audiobooks and more.”

YALSA

Internetbasierte Tools, wie Facebook, Instant Messenger und Smartphoneappplikationen sind Teil der Kultur und der Freizeit von Teenagern geworden. Schulbibliotheken und öffentliche kommunale Bibliotheken öffnen derzeit noch bis 10. März ihre Türen, um insbesondere Jugendlichen im Teenageralter moderne Informations- und Kommunikationstechnologien in den jeweiligen Bibliotheken näher zu bringen. Dabei geht es auch darum die “digital literacy skills” vieler Jugendlichen zu verbessern, indem Digitale Medienworkshops, E-books, Datenbanken, einer Online-Hausaufgabenhilfe und Gaming-Wettbewerben angeboten werden.

In diesem Jahr steht die Teen Tech Week unter dem Motto Geek Out @ your library. Jugendliche und Bibliothekar_innen werden zusammenarbeiten, um sich ihren eigenen und einzigartigen Webtechnologiecontent zu schaffen. Außerdem wird den Jugendlichen beigebracht wie sie “ethical users” ihrer Informations- und Kommunikatonstechnologien werden können. Eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass bei einer Mehrheit von jungen Menschen, welche sie ihre Lieblingssongs aus dem Internet herunterladen oder Instant Messaging-Dienste mit ihren Freunden zusammen nutzen, dass es an kritischem Denken und an Informationskompetenz mangelt. Gemäß einer Pew Internet-Studie, gaben 70 Prozent der befragten Jugendlichen an, dass sie Ratschläge zum Thema Internetsicherheit von Lehrer_innen oder einem anderen Erwachsenen in der Schule erhielten. Laut Sarah Flowers sind sich die Bibliothekar_innen dort weitesgehend einig, welche wichtige Rolle Informations- und Kommunikationstechnologien für Teenager spielen:

“Libraries and librarians recognize that technology plays an important part in a teen’s life. […] Education is the key to safe and ethical use of the Web and other technologies, and librarians are uniquely suited to provide teens and their families with the knowledge they need.”

Viele Teenager in den USA bewerten Bibliotheken als  “technology hubs”, die einen Zugang zu Experten gewähren: Bibliothekar_Innen
Das U.S. National Crime Prevention Council fand heraus, dass 43 % der Jugendlichen in den USA bereits Opfer von Cyberbullying-Attacken im letzten Jahr wurden. Wie hoch sind die Zahlen in Deutschland und was konkret unternehmen Schulen, Bibliotheken und Eltern dagegen? Die öffentliche  Briggs Lawrence County (Ohio) Bibliothek wird Teenagern Informationsveranstaltungen zum Thema Cyberbullying anbieten und St. Johns (Fla.) County Public Library wird Internetsicherheitsworkshops anbieten, um den Jugendlichen zu zeigen, wie diese sich online besser schützen können.
Außerdem wird es im Rahmen der Teen Tech week in manchen Bibliotheken ein Geek Olympics Wettbewerb geben. Jugendliche werden in folgenden Disziplinen gegeneinander antreten: einem Suchmaschinenwettbewerb, Webseitenerstellungswettkampf, ein unknackbares Passwort und eine digitale Pinwand zu entwickeln usw.
Partner, Förderer und Sponsoren der diesjährigen “Teen Tech Week” sind ALA Graphics, Audio Publishers Association, AudioGO, Figment.com, Hackasaurus, Peachtree Publishers und Tutor.com.

Ein TEDx-Vortrag (SanMigueldeAllende) von Aleph Molinari: “Bridging the Digital Divide”

“Through education and technology-focused community centers, Aleph Molinari empowers the 5 billion people who cannot access or use the Internet and other technologies.” TEDx San Miguelde Allende

Am letzten Sonntag postete ich einen Vortrag von Chrystie Hill, in dem sie auch Busse in Mexiko erwähnte, die weniger klassische Bücherbusse sind, sondern vielmehr den “Digital Divide” in ländlichen Regionen bekämpfen. Über ähnliche Busse wird auch Aleph Molinari im folgenden Vortrag sprechen. Er macht mit seiner Arbeit deutlich, was konkret gegen die digitale Spaltung getan werden kann. Der wirtschaftswissenschaftler Aleph Molinari arbeitet daran, die digital Spaltung zu verringern, indem er Menschen Zugang zu Bildungs- und Informationstechnologien ermöglicht. Im Jahr 2008 rief er die Stiftung Fundación Proacceso ins Leben. Ein Jahr später gründete er das “Learning and Innovation network”, das “Community Center” zur Bildung von Communties nutzt, welche vom “Digital Divide” besonders betroffen sind. Dieses Netzwerk besteht aus 42 Bildungszentren in Mexiko, denen ca. 28.000 Nutzer_Innen angehören. Dieses “Learning and Innovation network” erreichte mehr als 115.000 Nutzer_Innen in weniger als zwei Jahren. Ende 2011 war das Netzwerk auf über 70 Bildungszentren angewachsen und wird dann bis Ende 2012 etwa 350.000 Nutzer_Innen erreicht haben.

Lee Rainie: "Libraries and the New Community Information Ecology"

Im Zuge der Neuerscheinung eines Buches und anstehenden Diskussionen im April und Mai, spricht der Forscher Lee Rainie über seine langjährigen beruflichen Leidenschaften: “Der Rolle von BibliothekarInnen und JournalistInnen in der US-amerikanischen Gesellschaft.” Rainie ist der stellvertretende Direktor des in Washington ansäßigen “Pew Internet & American Society project”, eines Non-Profitinstituts. Das folgende etwa 30-minütige Gespräch wurde per Skype aufgezeichnet. Bill Densmore (“Journalism That Matters‘”)  spricht darin mit Rainie darüber, wie Bibliotheken sich im neuen Medienökosystem anpassen und erfolgreich sein können. Besonders interessant fand ich dabei die Antworten darauf, wie BibliothekarInnen und Journalisten mehr zusammenarbeiten können und was diese durch den Medienwandel miteinander verbindet.  Lee Rainie geht auch auf neue Aufgabenfelder ein, welchen BibliothekarInnen und Journalisten  in der heutigen Gesellschaft zukäme, um den heutigen Aufmerksamkeitökonomien weiterhin relevant  zu bleiben.

Weiterlesen

Die Vorstellung des Drehbaren Lesepults an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol (Innsbruck)

“Bibliotheken werden allgemein als Aufbewahrungsorte für Bücher und Zeitschriften definiert, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Definition betont besonders die Art der Objekte, die von einer derartigen Institution angesammelt werden. Bei genauerer Betrachtung jedoch sollte es klar sein, dass Bibliotheken nicht nur als reine Aufbewahrungsorte angesehen werden können, sondern durch die vermutlich dort stattfindenden Aktivitäten charakterisiert werden müssen. […] Bücher sind doch schließlich dafür vorgesehen, auf bestimmte Art und Weise benutzt zu werden – sie sind Artefakte, die hergestellt werden, damit die Menschen sie lesen. Wir glauben trotzdem, dass betont werden muss, dass eine Bibliothek dafür da ist, ein bestimmtes menschliches Verlangen zu stillen und dass die Bücher, die dort zu finden sind, eine von vielen Möglichkeiten für die Menschen sind, an Informationen und Inhalte zu gelangen. Mehr Bewusstsein für die Art der Aktivitäten, die in diesen Institutionen, die wir Bibliotheken nennen, vermutlich stattfinden, könnte daher dazu beitragen, sie besser zu planen und zu gestalten und bei Bedarf in die richtige Richtung zu erweitern.

Michael Clegg & Martin Guttmann

Dieses etwas längere und gekürzte Zitat stammt vom Künstlerduo Clegg und Guttmann und soll erklären, welches Konzept hinter dem “Drehbaren Lesepult” steht.  Auch hier scheint der Kunstbegriff des „sozialkommunikativer Prozesses” eine Rolle zu spielen, wenn auch in anderer Form als bei der “Open Library” (“a psycho-social research project”). Im Zusammenhang mit der Eröffnung des “Offenen Bücherschranks” im Juni 2010 in Wien-Ottakring stieß ich bereits bei meinen Recherchen zu den Urhebern und Ideengebern auf die beiden Künstler. Der Lesebereich der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck erhielt vor etwa 2 Jahren ein drehbares historisches “Bibliotheksmöbel”, dessen innenarchitektonische Entwicklung auf Jacob Schübler (ca. 1730) zurückgeht. Die Benutzung bzw. Benützung (wie es in Österreich heißt) ist ausdrücklich erwünscht und in aller erster Linie sind  hierbei Studenten angesprochen.

“Le Labo BnF” in der Bibliothèque François Mitterrand: Ein zeitgemäßer Ort für neue Technologien und Nutzer

Vor fast genau einem Monat, am 2. Juni hat die Nationalbibliothek Frankreichs (BnF), die Bibliothèque François Mitterrand das sogenannte “Labo BnF” eröffnet.  Die Zeitung “Le Figaro” betonte, dass die zur Eröffnung 1996 vergebene Einschätzung über die Bibliothèque François Mitterrand nun Wirklichkeit wird, dass es sich bei der BnF mit dem “Labo” um eine neue Art von Bibliothek handelt:  “N’avait-on pas dit, à l’époque de sa construction, qu’elle serait une bibliothèque «d’un genre nouveau»?”  Zu diesem Zeitpunkt war man sich vielleicht noch nicht der Außmaße und der zukünftigen (möglichen) Rolle der Bibliothek  bewußt. Spätestens jetzt wird klar, dass es sich bei der Funktion des damals (1996)  neuen Baus der Bibliothek, um eine neue und zusätzliche Aufgabe handelt, den Menschen die Befürchtungen und Ängste vor den neuen Technologien zu nehmen. Letzteres betont der Direktor Bruno Racine in vielen Stellungnahmen.  “Labo BnF” erstreckt sich auf einer Fläche von 120 m² und ist jeden Montag von 14-19 Uhr, Dienstag bis Samstag von 10-19 Uhr und an den Sonntagen von 13-19 Uhr geöffnet. Im Gegensatz zur kostenpflichtigen und aktiven Nutzung der Nationalbibliothek, ist dieser Bereich für alle Besucher frei zugänglich, unabhängig davon, ob jemand über einen Ausweis verfügt oder nicht. Dieser neugeschaffene Raum ist das erste öffentliche “Experimentierlabor“, dass den NutzerInnen ermöglicht die neuen Technologien des Lesens (E-Books), des Schreibens (z.B. elektronische Tinte) und des Web 2.0 näher zu bringen. Den Besuchern wird auf die “userorientierte” Weise ein anderer Zugang zum Bestand der Bibliothek gewährt. Gibt es denn vergleichbare deutschsprachige Bibliotheken, die ähnliche Dienstleistungen zum Ausprobieren anbieten und Räume hierfür zur Verfügung stellen?

Die BesucherInnen werden im Eingangsbereich des “Labo BnF” auf einen riesengroßen Multitouch-Bildschirm stoßen, wo der Zugang auf tausende digitalisierte Bestandsdaten möglich ist. Diese “Auswahlmauer” stammt aus den USA und ermöglicht eine Übertragung der Daten auf Terminals oder auf elektronische Lesegeräte und ist das erste Gerät seiner Art, das jemals in Europa installiert wurde.  Die “Mauer” mag im Betrachter Assoziationen mit  dem Film Minority Report von Spielberg wecken. Es ist möglich mit einem Stift auf digitalem Papier zu schreiben. Der Bildschirm verfügt über ein Augmented-Reality-System, wo die Öffentlichkeit zum Beispiel 3D-Modelle eines Theaters sehen kann. Darüber hinaus gibt es noch einen digitalen Koran von der Größe einer Streichholzschachtel und viele andere Technologien. Das “Labo BnF” verfügt auch über einen Twitteraccount und über ein Blog. Weitere Hightlights sind das sogenannte “Storytelling”, das iPad und der Einbeziehung der Kognitionswissenschaften in Form von Robotern. Diese wurden vom Institut des Systèmes Intelligents et de Robotique (ISIR) entwickelt und  vor allem dafür verwendet nicht-frankophonen Besuchern und Menschen mit Behinderung beim Zugang zu den neuen Technologien behilflich zu sein. Zur Vermittlung der Technologien finden auch Konferenzen und themenbezogene Workshops statt. Weiterlesen

Nachtrag: Frauentag

Na, eigentlich halte ich ja nix von solchen Tagen: Entweder immer oder gar nicht, aber hier dann doch eine als interessant zu nennende Meldung von Spiegel Online von gestern(aber warum gerade am Frauentag?):

Immer weniger Frauen lassen sich in Informations- und Kommunikationstechnologie ausbilden, murrt die EU.

Also Frauen, fühlt euch aufgerufen: Hinein ins Vergnügen. Hier gibt es viel zu entdecken und zu verbessern.

Mehr dazu:
Felix Knoke, Frauen, wo seid ihr? auf Spiegel Online (Netzwelt-Ticker)

1 3 4 5