Haimo L. Handl (Wort zum Sonntag): „Bibliotheken als Social City Centers“

„Mit der Spaßgesellschaft wuchs der Serviceanteil öffentlicher Einrichtungen in Konkurrenz mit dem «privaten» Markt. Auch Bibliotheken und Büchereien dürfen nicht mehr sein, was sie waren. Sie waren nämlich nicht effizient genug, nicht kostendeckend. Als ob derartige öffentliche Einrichtungen je Kosten decken könnten.“ Haimo L. Handl, 24.6.2012

[Zitat] Unkommentiert – 2012

„Was wäre, wenn die Hälfte der Theater und Museen verschwände, einige Archive zusammengelegt und Konzertbühnen privatisiert würden? 3200 statt 6300 Museen in Deutschland, 70 staatliche und städtische Bühnen statt 140, 4000 Bibliotheken statt 8200 – wäre das die Apokalypse? Was, wenn die frei gewordenen Mittel sich verteilen auf die verbleibenden Einrichtungen, auf neue Formen kultureller Produktion und Distribution, auf die Laienkultur, die Kunstausbildung und eine tatsächlich interkulturell ausgerichtete kulturelle Bildung? […] So wäre Zukunftsfähigkeit wieder Teil der Kulturpolitik.“

Dieter Haselbach/ Armin Klein, Pius Knüsel und Stephan Opitz (In: Der Spiegel 11/2012, S. 139)

Ein Imagevideo der Swindon Library aus dem Jahr 1946

Das folgende Video aus dem Jahre 1946 bietet einen interessanten Einblick in die Arbeit der „Swindon Library“. Es wurde damals von der britischen Regierung in Auftrag gegeben und war Teil des  „Britain can make it“ Programms. Dieses zeithistorische Dokument macht die damalige Aufbruchsstimmung nach dem 2. Weltkrieg ein wenig deutlich.

Borrow with interest from the Library from Swindon Viewpoint on Vimeo.

[Zitat] Unkommentiert – 2008

„Eine erfolgreiche Umsetzung von Diversity Management in Bibliotheken zeigt sich darin, dass das deutsche Bibliothekswesen als aufgeschlossen und weltoffen allen gegenüber gilt, attraktive Arbeitsplätze und Aufstiegschancen für unterschiedliche Talente und ebenso attraktive Angebote für NutzerInnen bietet.“

Hans Jablonski

Ein Vortrag von Studenten der Gerrit Rietveld Academie anläßlich der Konferenz "The Unbound Book": "The Absolute Library"

In der Zeit vom 19.-21. Mai diesen Jahres fand die Konferenz „The Unbound Book: A Conference on Reading and Publishing in the Digital Age“ in Amsterdam und Den Haag statt. Die folgende Einführung von Geert Lovink gibt einen ersten Vorgeschmack auf die Konferenz, die wie ein moderner „Bibliothekartag der Zukunft“ (mit dem Schwerpunkt Buch) im Zusammenspiel mit anderen Wissensgebieten wie u.a. den Sozial-, Medien- und Informationswissenschaften und der Verlags-, als auch der Designindustrie auf mich wirkte, obwohl ich nicht „live“ dabei war.

Session 2: The Unbound Book, introduction by Geert Lovink from network cultures on Vimeo.

Der folgende Vortrag „The Absolute Library“ setzt sich mit einem Zukunftsmodell für Bibliotheken und der Verlagsindustrie auseinander. Die Er- und Ausarbeitung der Präsentation stammt von den Studentinnen Laura Pappa, Marine Delgado und Clara Dutilleul. Sie studieren an der Gerrit Rietveld Academie. Dort werden Studiengänge wie u.a. Design, Grafisches Entwerfen und Schriftgestaltung angeboten. Das von den Studenten erarbeitete Konzept wirft sicherlich Fragen auf. Doch aufgrund der Originalität ihres Konzepts und soll an dieser Stelle ihr kurzer Vortrag vorgestellt werden..

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[Zitat] Unkommentiert – 2010 (Kommentare erwünscht!)

Wenn in einer Stadt die Zahl der Büchereibesucher sehr abgenommen hat oder es vielleicht sogar gar keine Besucher mehr gibt, dann wird die Bücherei geschlossen. […] Leider werden eines Tages die meisten Büchereien geschlossen werden. Die historischen unter ihnen werden zu nostalgischen Museen umfunktioniert. Denn die Menschen erreichen heutzutage Kultur und Bücher auf viel einfacheren Wegen. […] Wenn Senator Stuth heute anstelle von Büchereien in kulturelle Medien und Technologien investiert, die den Kindern den Zugang zu Büchern erleichtern, dann buhe ich ihn nicht aus; im Gegenteil, ich applaudiere ihm. Auch wenn diese Büchereien geschlossen werden, werden die heutigen Kinder ganz sicher gebildeter und mit mehr Wissen ausgestattet sein als die von gestern. Denn es ist für sie viel leichter, Wissen, Kultur und Bücher zu erreichen, ohne in eine Bücherei zu gehen. Der Zeitgeist bietet uns heutzutage weitaus weniger mühsame Wege zur Kultur.

Ertuğrul Özkök (am 14.11.2010 in BILD)

“Die Bibliothek der Zukunft” von Alan N. Shapiro im Rahmen der Konferenz “Wikipedia: Ein Kritischer Standpunkt” im September 2010 in Leipzig

„The concept of libraries as they are is in many ways obsolete. I am speaking about university libraries, public libraries, and online libraries. Recently, I looked closely at the websites of about 150 university libraries, primarily in the USA, but also in the UK, Australia, Germany, and other European and Asian countries. At my website, www.alan-shapiro.com, I am selling three books that I participated in producing. One book is on Star Trek, one is on art and technology, and one is on dance theory and social choreography. I decided to write to university libraries and ask them to buy copies of these three books. I was astonished to see that the user interface design of all of these portals to university libraries is exactly alike. They are all clones of each other. Yes, all 150 of them. I did not see one single exception to the rule of this bland and uniform landscape. The library services on offer are all mechanical, procedural, and functional. This is the paradigm in force. You can search the given library’s resources by keyword; by author, title, or subject; by ISBN number; by Library of Congress classification number (in the US); or by Dewey Decimal System number (that’s more in Europe). You can borrow a book, renew your checked out book if no other borrower wants it, or request that the library order a book from their standard distributor. You can ask a human librarian a question. This last feature is pretty good. But there is a very strict binary opposition or dualism in operation here: you can’t have an intelligent interaction or conversation with the software. With the software, you can only do a text string search or a category search. If you want learning guidance, if you want an intelligent conversation, you must interact with a biologically-based human being. We are completely stuck with a mechanistic idea and implementation of what the software interface to a library system is and can be.“

Alan Shapiro am 26.09. 2010 anlässlich der „Wikipedia Critical Point of View Conference“ am 26.09.2010 in Leipzig