Im Rahmen der Diskussion um ein neue deutschprachige LIS-Open-Access-Zeitschrift hat Christian Hauschke die Möglichkeit eingeräumt, ein wenig mit einer Open Journal Systems-Installation herumzuprobieren.
Bei seiner Testinstallation gibt drei Gruppen, in welche man, wenn man sich angemeldet hat, eingeteilt werden kann und für die spezifische Rechte vorgesehen sind.
Der Leser (Subscriber)
Angemeldet wird er über die neuste Ausgabe der Zeitschrift zeitnah informiert.
Der Autor
Nach der Anmeldung kann der Autor sein Dokument hochladen. Als erstes sind die Autoren-Daten zu nennen. Pflichtfelder sind durch ein Sternchen gekennzeichnet. Es gibt einen Button, mit dem sich weitere Autoren hinzufügen lassen. Zudem kann festgelegt werden, welcher davon als Hauptkontakt für die redaktionelle Korrespondenz dienen soll.
Außerdem muss die entsprechende Rubrik festgelegt werden, in welche der Beitrag eingeordnet werden soll. Ich habe meinen Beispielbeitrag als “Forums-Beitrag” gekennzeichnet, um das Peer-Review-Verfahren für diesen Beispielsfall zu umgehen. Als Format funktionieren: Word-Format, RTF oder WordPerfect. Sofern der Beitrag anderweitig schon veröffentlicht wurde, muss die Redaktion darüber informiert werden. Der Beitrag wurde in Form von zwei Beiträgen bereits in diesem Blog veröffentlicht. Dies lies sich als URL im Text belegen, d.h. Literaturangaben mit URL sind möglich. Der Text selbst sollte mit möglichst geringen stilistischen Auszeichnungen eingereicht werden.
Bei den Metadaten, wird neben den Autoren zudem der Titel des Beitrags und der angezeigte Abstract festgelegt. Für die Titelseite lässt sich ein Bild hochladen. Außerdem wird festgelegt, welche Sprachen der Beitrag enthält, d.h. ob er deutsch und/oder englisch indiziert werden soll. Es lässt sich nicht kennzeichnen, in welcher Sprache bestimmte Abschnitte des Textes sind. Der Beispieltext ist zu 1/3 englischsprachig. Deshalb habe ich zwei Sprachen für die Indexierung verwendet. Zudem lässt sich die Organisation nennen, welche den Beitrag unterstützt.
In seinem “Dashboard” sieht man dann den Stand seiner eingereichten Beiträge, z.B. “Zur redaktionellen Bearbeitung anstehend”.
Der Redakteur
Redakteure können Beiträge für die Bearbeitung in ihrem “Dashboard” auswählen, bzw. haben diese zur Bearbeitung zugewiesen bekommen. Er kennzeichnet dann den Beitrag bei “Anfragen” als “in Bearbeitung”. Nun kann er nach festgelegten Regeln diesen bearbeiten. Es gibt entsprechende Vorgaben für die redaktionelle Arbeit. Die bearbeitete Datei wird dann wieder hochgeladen. Zudem kann ein Kommentar zu dieser bearbeiteten Datei hinterlassen werden. Nachdem das Lektorat beendet wurde, wird die veränderte Datei nun für die Kontrolle durch den Autor erneut hochgeladen (Schritt 1).
Der Autor lädt nun die kontrollierte Datei hoch und die Redaktion übernimmt die Schlusskontrolle (nur noch Rechtschreibkontrolle). Nun erfolgt noch die Zuweisung zu einer entsprechenden Ausgabe der Zeitschrift, um eine zeitliche Planung zu ermöglichen. Danach wird der Beitrag zum Layouter, der nun die entgültige Formatierung anfertigt. Danach gibt es ein Korrekturlektorat von Autor, Lektor und Layouter als Schlusskontrolle.
Fazit
Im Ganzen fand ich die Führung und den Workflow sehr selbsterklärend und fehlerminimierend. Ein paar Dinge sind mir bei der Bearbeitung unklar geblieben.
- Legt der Administrator fest, wann die Ausgabe erscheint?
- Müssen Auszeichnungen, wie Überschriften festgelegt werden und passiert das durch den Layouter?
- Muss das Artikelbild bereits in das Textdokument eingebunden werden?
>> Wer im Rahmen der Diskussion ebenfalls diese Möglichkeit testen möchte, findet die Zugangsdaten und weiterführende Informationen im newLIS-Wiki unter Projekte (Best Practice)
[Ergänzung] LIS steht für Library Information Science