Neues zum Plan3t.info

Nach der Abschaltung des Servers für den Plan3t.info sind übers Wochenende und heute wichtige Weichen für die Weiterführung an anderer Stelle gestellt worden. Daher gibt es nun auch die folgende Frage zu beantworten. Welche Farbe soll der neue Planet bekommen. Hierzu gibt es eine kleine Umfrage auf Twitter. Ich würde ja sagen, jeder, der mich kennt, weiß wie er abstimmen muss, aber nein, gefragt ist natürlich Ihr/Euer persönlicher Geschmack. Bis Mittwoch früh 08:00 Uhr können Sie auf Twitter mitentscheiden und der Tweet mit den meisten Zustimmungen entscheidet über die Farbwahl.

Option 1

Option 2

Option 3

Ein Nachtrag: Das Video zur Eröffnung der Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha

Durch Zufall wurde ich gestern im niederländischen Bibliotheekblaad auf das Video zur Eröffnung aufmerksam. In dieser Bibliothekszeitschrift gibt es eine Rubrik, die sich mit Aktualitäten des Bibliothekswesens im Ausland befasst. Wie am 12.05. bereits berichtet, wurde die Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha eröffnet. Das folgende 22-minütige Video, in dem viele Laudationes gehalten werden, machte deutlich, dass diese Bibliothek keinesfalls nur „ostalgische“ Gründe hat. Ernst Röhl fragte ähnlich wie es manch einer von alten Radio-Eriwan-Witze kennt, warum in der Bildungsrepublik Deutschland so viele Bibliotheken geschlossen werden. Die Antwort lautete, weil „Lesen bildet“. Dies soll an dieser Stelle nicht weiter kommentiert werden, weil es Satire ist, welche die Gründe vereinfach darstellt. Es kommt unter anderem der Sohn von Peter Sodann zu Wort, Eberhard Gönner, Elmar Faber, Walter Niklaus und Gregor Gysi. Am deutlichsten zeigt Christoph Links vom gleichnamigen Verlag auf, was verschiedene Institutionen, Bürger und die Wissenschaft an dieser Bibliothek an Mehrwert haben. Er verweist auf die Buchwissenschaften, Historiker und der historischen Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in Frankfurt, die künftig in der Peter-Sodann-Bibliothek arbeiten wird, um die Geschichte der DDR-Verlagslandschaft zu erforschen. Leider tauchen in diesem Video keine Bibliothekar_Innen als Laudatoren und Redner auf. Ob die Crème de la Crème der Bibliothekar_Innen aus Verbänden, Hochschulen und Forschungsbibliotheken aus dieser Region in Sachsen dem Ereignis fernblieb und/oder eben auch „Westdeutsche“ unter den Gästen waren, geht aus dem Video nicht hervor. Mittlerweile verfügt die Bibliothek über eine eingängige URL (http://www.psb-staucha.de) und einen OPAC (http://psb.allegronet.de), der auch extern für Neugierige und potentielle Ausleiher verfügbar ist. Die zahlreichen 850 Spender werden im rechten Bereich der Webseite aufgelistet.

Die Peter-Sodann-Bibliothek wurde heute eröffnet

„Bibliotheken sind Orte, in denen die Menschen „die Chance bekommen, das Leben und sich selbst zu erkennen“ Peter Sodann

Spätestens nach dem Bibliothekartag in Berlin 2011 wußte jeder aus der Bibliotheks- und Informationswelt, wer Peter Sodann ist und was er vorhatte. Heute wurde nun seine Bibliothek im sächsischen Staucha unweit von Riesa eröffnet.

Anläßlich der Eröffnung der DDR-Bibliothek, welche selbst die „BILD“-Zeitung ohne Anführungszeichen schrieb, ließe sich das W. Ulbricht in den Mund gelegte Zitat „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ auf „niemand hatte die Absicht eine Bibliothek mit DDR-Literatur zu errichten“ umformulieren. Denn niemand hatte 22 Jahre die Absicht, die Idee, die Courage und das Durchhaltevermögen eine frei zugängliche und nicht-institutionelle Bibliothek über die Literatur aus der ehemaligen DDR aufzubauen. Die Deutsche Bücherei in Leipzig, welche diese Literatur sammelt, verfügt vermutlich nicht über die Benutzungsoffenheit einer Ausleihe, sondern nur eine Präsenzbestandsregelung, wobei die Bücher dort meist von BibliothekarInnen nach bestimmten Kriterien selektiert wurden. Mehrere Jahre suchte Sodann vergeblich Mitstreiter, Räumlichkeiten und Aufmerksamkeit, um all den gesammelten Büchern ein würdevolles Zuhause zu ermöglichen. Wer hätte gedacht, dass das doch so schnell ging und tatsächlich verwirklich werden konnte? Große Print- und Onlinemedien wie BILD, Focus, Spiegel, Welt und diverse Zeitungen und das Fernsehen (ARD, MDR usw.) berichteten seit geraumer Zeit über Sodanns Vorhaben. Auch auf bibliothekarisch.de entbrannte eine Diskussion mit mehreren Kommentaren im Februar 2011. Ein ehemaliger Bundespräsidentenkandidat und Tatortdarsteller hat nun eine Bibliothek ins Leben gerufen, die von vielen anfangs belächelt wurde. Zu Unrecht. Sollten nicht auch andere ehemalige Bundespräsidenten oder Tatortdarsteller sich ein neues Wirkungsfeld suchen? Könnten diese nicht schon allein aufgrund ihres Gehalts als Rentiers oder ihres Bekanntheitsgrads auch Bibliotheken aufbauen, fördern oder Fürsprecher für ein Bibliotheksgesetz werden?

Die DDR ist heute nur noch ehemalig, für manche gar einmalig oder eben mit dem Zusatz Ex auszusprechen, als wenn eine gesamte Bevölkerung von heute auf morgen mit ihrem Staate Schluss macht. Doch verschwanden all die publizierten, produzierten und verfassten Bücher und Theaterstücke von heute auf morgen in Mülltonen oder nur im neuen Gedächtnis einer gar westdeutschen ignoranten Öffentlichkeit? Oder nahm der im Stich gelassene Staat diese mit ins Grab? Was bleibt von alledem? Laut Volker Schlöndorff, der hierzulande als „einer der großen deutschen Regisseure“ gilt, waren DEFA-Filme furchtbar und hauptsächlich Mittelmaß.

Ich stehe dazu, dass es neben großartigen Defa-Filmen wie ,Ich war 19’, ,Spur der Steine’, ,Jakob der Lügner’, ,Der geteilte Himmel’ oder ,Solo Sunny’ doch hauptsächlich Mittelmaß gab und dass diese Filme im Westen ganz allgemein nicht wahrgenommen wurden und nicht nur von mir nicht.“

Doch waren die Filme im Westen Deutschlands zwischen 1945-1990, wenn man von einigen wenigen Regisseuren und Filmen (deren Zahl mit Sicherheit unter 10 liegt) absieht, denn wirklich so viel besser? Genauso verhält es sich mit der Literatur, die in jüngster Zeit sehr häufig von westdeutschen „Experten“ diffamiert wurde. Dennoch wäre es sicherlich von Nöten auch im Deutschunterricht in jeder Schule etwas mehr Wissen hierüber zu vermitteln. Neben Christa Wolf, Jurek Becker, Christoph Hein und Volker Braun, gab es sicher noch andere wie Wolfgang Hilbig, Stefan Heym oder Werner Bräunig, die ebenso einen Platz in der Literaturgeschichte verdient haben.

Ich maße mir hier keinesfalls ein Urteil an wie andere sogenannte „Experten“, da ich weder in der ehemaligen „DDR“ lebte und auch deren Literatur und Filme nicht gut genug kenne. Doch bei den westdeutschen Experten habe ich ebenso meine Zweifel, ob diese so gut informiert sind, wie diese sich nach außen hin darstellen. Im folgenden Kurzbeitrag „Die DDR wohnt in Staucha bei Riesa“ wird aktuell über die Aufbauarbeit der Bibliothek berichtet.

Zukünftig sind Führungen durch die Bibliothek geplant, die 800 Quadratmetern umfasst und sich auf dem Heuboden eines umgebauten Kuhstalls befindet. Es handelt sich um etwa eine halbe Million Bücher, die Sodann aus DDR-Zeiten in mühevoller Kleinstarbeit sammelte. Bislang sind aber „erst“ 180.000 Bücher frei zugänglich. Dabei haben Bibliotheken, Professoren und Privatleute mit dazu beigetragen, dass diese Sammlung stetig wuchs. Außerdem plant Sodann ein kleines Kulturzentrum, ein Antiquariat, Scheunen-Theater und ein Café auf dem alten, aber sanierten Rittergut zu errichten. Das Haupthaus, in dem das Gemeindehaus untergebracht ist, will Sodann zu einem Hotel umgestalten lassen.

Eine jüdische Bibliothek für Litauen: Vorstellung der neugegründeten „Vilnius Jewish Library“

„Für die Zukunft Litauens ist es sehr wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir ein Teil der reichen und vielfältigen Tradition der europäischen Kultur sind. Dieses Projekt wird einen Teil des vielfarbigen Mosaiks, das Vilnius einmal war, wieder herstellen. Das wird uns dabei helfen, das kulturelle Erbe unseres Landes in seiner ganzen Bandbreite wahrzunehmen.“ Arunas Gelunas

Amos Oz beschrieb in seinem Buch „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ die litauische Herkunft seiner Großeltern und Eltern, die in ihrer neuen Heimat Israel eher schlecht zurecht kamen. Geistig noch verwurzelt in Wilna und Odessa haben sie die meisten ihrer Träume aufgeben müssen. Oz‘ Vater wurde „nur“ Bibliothekar. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren 40 Prozent der Einwohner von Vilnius Juden (220.000). Als «Jerusalem des Nordens» galt die Stadt als Mittelpunkt der jüdischen Kultur und Sprache in Nordeuropa. Während der deutschen Besatzung wurden mehr als 90 Prozent aller in Litauen lebenden Juden ermordet. Die Stadt Vilnius war ein kulturelles Zentrum für jüdische Kunst und Kultur. Es blieben nur wenig vom einst jüdischen Erbe übrig. Zahlreiche Bibliotheken verschwanden damals. Das Staatliche Jüdische Gaon-von-Vilnius-Museum und das Zentrum für Toleranz setzen sich dafür ein die Litauer über die schmerzvolle Geschichte des Holocaust aufzuklären, die bis zur Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1990 von der Sowjetunion größtenteils geheim gehalten wurde. Auch wenn es bis heute zwischen der litauischen und jüdischen Gemeinde nach wie vor viele Missverständnisse gibt, wurde dieses Jahr offiziell zum ‘Jahr der Erinnerung an die Opfer des Holocaust in Litauen’ ausgerufen. Laut  Rachelė Kostanian, der Kuratorin der Holocaust-Ausstellung im Jüdischen Museum vollziehtsich seit wenigen Jahren in der Gesellschaft ein spürbarer Wandel vollzieht: „Der Holocaust ist etwas stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt.“ Heute hat die jüdische Gemeinde in Vilnius nach eigenen Angaben rund 3000 Mitglieder.

 

Am 16.12.2011 wurde die erste Jüdische Bibliothek seit 1943 in Vilnius eröffnet. Der Initiator und Gründer der Bibliothek ist der US-Amerikaner Wyman Brent. Er, der Buchhändler ist, hat keinerlei jüdisch-litauischen Wurzeln und hatte einfach den Traum eine jüdische Bibliothek in Litauen zu gründen. Im folgenden Video aus dem Jahr 2010 wird von Brents Deutschlandreise 2010 berichtet. Es wird auch über weitere Vorbereitungsreisen in Europa berichtet, wo Wyman Brent zahlreiche Buch- und Medienspenden erhielt und die Kontakte mit jüdischen Einrichtungen herstellte.

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Ein Imagevideo zur neuen Webseite digitale-etalages.nl

Im folgenden witzigen Video wird für die neue Webportal digitale-etalages.nl geworben. Nachhaltigkeit ist eines der Schlüsselthemen der Webseite.  Weitere Informationen zum Thema Essen und Kochen, zur Wissenschaft und Technologie, sowie zu Bildung und Wasser bietet diese Internetseite.

Rumänien erhält 26,9 Millionen US-Dollar von der Bill & Melinda Gates Stiftung

Wie das Internetportal Romania Business Insider gestern berichtete, werden die öffentlichen Bibliotheken Rumäniens demnächst von der Bill & Melinda Gates Stiftung  nochmal mit 26,9 Millionen US-Dollar unterstützt. In Polen, Lettland und Vietnam sponsert die Bill & Melinda Gates Stiftung ähnliche Programme. Ziel ist es 800 Bibliotheken in Rumänien zu modernisieren. Bisher wurden schon öffentliche Bibliotheken mit 3.800 Computern ausgestattet. Biblionet wurde ebenfalls von der Bill & Melinda Gates Stiftung finanziert und beinhaltete unter anderem Weiterbildungsmaßnahmen für BibliothekarInnen.


Eines der Ziele von Biblionet ist es, den Zugang der Bevölkerung Rumäniens zu öffentlichen Bibliotheken  zu forcieren und das nationale Bibliothekswesen besser zu organisieren. Ein Blick auf die Webseite lohnt sich, wie ich finde, da es die Tragweite und den Erfolg von Biblionet deutlich macht. Biblionet wurde 2007 gegründet und definiert auf der Webseite folgende Ziele:

  1. Facilitating Access to Information […]
  2. Preparing Public Librarians  […]
  3. Promoting the Value of  Libraries […]
  4. Fostering Government Support […]

Die finanzielle Förderung von Biblionet durch den Staat wird nach Auslaufen der Unterstützung durch die Bill & Melinda Gates Stiftung im Jahr 2013 nötig werden. Der gegenwärtigen Haushaltslage des Landes zu urteilen, wird dies  sicherlich schwierig werden.  Im Zuge der Finanzkrise erhielt Rumänien einen Kredit von insgesamt 17 Milliarden Euro vom IWF (Internationalen Währungsfonds), weiteren internationalen Organisationen und der Europäischen Kommission. In den letzten zwei Jahren hat sich die Staatsverschuldung von 109,1 Milliarden Lei bzw. 21,6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2008 auf nunmehr 193,89 Milliarden Lei und damit auf 37,9% des BIP  im Jahr 2010  fast verdoppelt. Gegenüber dem Internationale Währungsfonds (IWF) und der Europäische Kommission hat sich die rumänische Regierung verpflichtet das Haushaltsdefizit auf unter 4,4 % des BIP zu senken. Wenn die Löhne weiter so niedrig bleiben in Rumänien und der Staat versucht seine Schulden durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer und anderen Möglichkeiten zulasten der Bürger auszuschöpfen, wird es weiter einen sogenannten Brain Drain geben. Bereits im letzten Jahr verließen 2,77 Millionen Rumänen das Land, was einem Anteil von ca. 13 % (11,8 % Hochschulabsolventen) an der Gesamtbevölkerung entspricht. Spätestens 2013 ist ein erhöhter Brain Drain zu befürchten, wenn am 1. Mai in der EU der Arbeitsmarkt für Rumänen und Bulgaren geöffnet wird.

Peter Sodann sucht finanzielle und personelle Unterstützung für die "DDR"-Bibliothek in Staucha

„Wer diese Bücher wegwirft, wirft auch mich und viele DDR-Bürger weg.“ Peter Sodann

Peter Sodann, Schauspieler (z.B. als langjähriger Darsteller des Tatort-Kommissars Ehrlicher), ehemaliger Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten (2009: 91 Stimmen) und ehemaliger Intendant des Neuen Theater Halle (bis 2005) hatte Ende November 2010 für seine sich in Entstehung befindliche Bibliothek, welche sich zur Aufgabe setzt alle in der  Ex-„DDR“  erschienen Bücher aus den Jahren 1945-1989 zu sammeln, eine dauerhafte Bleibe in Staucha (bei Riesa) gefunden. Zum Bestand zählen Raritäten wie etwa der in der Ex-„DDR“ verbotenen Zeitschrift „Junge Kunst“, der Band „Was tun?“ von N. G. Tschernyschewski, die „Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“, Prinzessin Zitrinchen“ oder auch „Ohne Kampf kein Sieg“ Manfred von Brauchitsch. In Staucha ist die Bibliothek nun in dem durch EU-Fördermittel sanierten Dreiseithof untergebracht. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Rittergut. Zwei ehemalige Getreideböden werden zu Bibliotheksräumen umgebaut. Laut  Peter Sodann wird der Platz für die nächsten fünf bis sechs Jahre reichen.

Zurzeit sucht Sodann nach UnterstützerInnen, die bereit sind ihm beim Bibliotheksaufbau zu helfen. Auf seiner Webseite wirbt Sodann um Freiwillige, welche bei der Katalogisierung, bei der Erweiterung des Bestandes und der  Betreuung Bibliothek mithelfen wollen. Auf seiner Internetseite ruft Sodann dazu auf , dass „jeder Bürger dieses Landes der Dichter und Denker einen Euro spendet“. Bisher wurden schon 140.000 Bücher durch 1-Euro-Jobber katalogisiert. Verstößt dies nicht gegen gegen die politische Agenda der Partei „die Linke“, zu der Sodann sich so offen bekennt? Doch Sodann scheint für die Umsetzung seines Vorhabens wohl jedes Mittel recht zu sein und  dabei auch in Kauf zu nehmen „linke“ Prinzipien zu verletzen. Weitere Kosten kommen für den Kauf von Regalen, für Strom und Heizung hinzu. Ziel ist es aus der Büchersammlung eines Tages eine öffentlich zugängliche Bibliothek zu machen.  Es besteht die Möglichkeit dem „Verein zur Förderung, Erhaltung und Erweiterung einer Sammlung von 1945-1990 im Osten Deutschlands erschienener Literatur“ beizutreten und den weiteren Aufbau zu unterstützen. Verwundernswert dabei ist meiner Meinung nach, dass es erst der Initiative eines Peter Sodann bedurfte, um diese Bücher zu sammeln und für die Nachwelt zu bewahren. Verfügt nicht die „Deutsche Bücherei“ in Leipzig bereits über alle in der ehemaligen „DDR“ verlegten Bücher (und mit dem „Giftschrank“ auch über die verbotene Literatur)? Meiner Ansicht wäre es besser gewesen, einen zentraleren Ort zu finden, der näher an „Westdeutschland“ liegt, um auch den „Westdeutschen“ diesen Bestand näher zu bringen und so die Literatur und die Geschichte der DDR besser kennen zu lernen. Peter Sodann und seiner Initiative wünsche ich weiterhin alles Gute. Weiterlesen

[Leseempfehlung] Neue Bibliothekszeitschrift: “The Journal of Research on Libraries and Young Adults”

Es gibt eine neue bibliotheksorientierte Open-Access Onlinezeitschrift: „The Journal of Research on Libraries and Young Adults“ (JRLYA) Die erste Ausgabe erschien am 15.11. 2010. Insgesamt gibt es vier Ausgaben pro Jahr (im November, Februar, Mai und August). Ziel ist es die Theorie, die Forschung und Praxis im Bereich der Jugendbibliotheksarbeit zu zusammenzubringen und zu unterstützen. Die elektronische Peer-Review-Zeitschrift wird von YALSA herausgegeben:

Weitere Zielsetzungen und Inhalte des Journal of Research on Libraries and Young Adults sind:

  • to serve as a vehicle for disseminating research of interest to librarians, library workers  and academics who focus on library service to young adults, ages 12 through 18.
  • to provide researchers with a respected vehicle for publishing research of interest to professionals who focus on library services to young adults.
  • to serve as the official research publication of the association, including but not limited to publishing annotated lists of recent research from YALSA’s Research Committee, Henne Award winning research and papers from YALSA’s biennial Young Adult Literature Symposium.
  • the scope of the journal includes all aspects of library services to young adults at every level and for all types of libraries.

Außerdem enthält das E-journal literarische und kulturelle Besprechungen von klassischen und aktuellen Publikationen für junge Erwachsene. In aller erster Linie richtet sich das Journal of Research on Libraries and Young Adults an Akademiker, MitarbeiterInnen an öffenlichen Bibliotheken und SchulbibliothekarInnen, sowie LehrerInnen  an Sekundarschulen, die sich für die Entwicklung und Bildung  junger Erwachsener einsetzen.

Volltextausgabe: Journal for Research on Libraries and Young Adults, 01 (2010) 01, ISSN: 2157-3980

Aus aktuellem Anlass: Am 21.09. wurde die “Bibliothèque de l’Hôtel de Ville” in Paris wiedereröffnet

Die seit 2007 geschlossene Bibliothek, wurde am 21. September wiedereröffnet. Früher hieß sie „Bibliothèque administrative de la Ville de Paris und nun „Bibliothèque de l’Hôtel de Ville„. Die Kosten der Renovierung beliefen sich auf ungefähr 1.870 000 Euro. Im 5. Stockwerk des Pariser Rathauses angesiedelt, bietet sie auf einer Fläche von 600 m² 100 Leseplätze und einen Bestand von ca. 600.000 Medieneinheiten. Sie wurde komplett renoviert und ist nun endlich auch barrierefrei. Bereits während der  „Journées du patrimoine“  gab es  am 18.09. und 19.09. die Gelegenheit eines Besuchs der Bibliothek. Unter dem folgenden Link gibt es ein Video, das Bertrand Delanoë, den Bürgermeister von Paris, dabei zeigt, wie er die Laudatio zur Wiedereröffnung der Bibliothek hielt. In seiner Rede betonte Delanoë die Bedeutung dieser Bibliothek, die 1871 von Alexandre Vattemare errichtet wurde.  Er bezeichnete Vattemare nicht nur als unermüdlichen Förderer eines internationalen Kulturaustauschs, sondern auch als den Erfinder der modernen öffentlichen Bibliothek („bibliothèque américaine“). Auf der Webseite der „Bibliothèque Administrative de la Ville de Paris (BAVP)“  gibt es mehr Informationen zur Geschichte, zum Service und zum wertvollen historischen Bestand der Bibliothek.

Aus aktuellem Anlaß: das Ausmaß der Zerstörung durch die Flutkatastrophe in Pakistan am Beispiel der “Northern University Library”

Durch die Flutkatastrophe verloren 10 Millionen Menschen in Pakistan ihr Zuhause. Sie zählt somit zu den größten humanitären Katastrophen der letzten Jahrhunderte. Almählich beginnen die Familien in ihre zerstörten Häuser zurückzukehren. Eine der Gegenden, in denen die Schäden am verheerendsten ausfielen, war die Provinz Khyber Pakhtunkhwa (bis April 2010 Nordwestliche Grenzprovinz ), deren Hauptstadt Peschawar ist. Der Campus und die dazugehörige Bibliothek, die zur einzigen Universität in dieser Region gehört, der Northern University, wurden komplett zerstört. Dabei wurde, wie die folgenden Fotos zeigen, die Universität erst 2008 neu eröffnet. Die Universitätsbibliothek verlor alle ihre 11.704 Bücher, ihre Regale, ihre sonstigen Möbel und ihre wertvolle Computerausrüstung. Studenten und Mitarbeiter sind unermüdlich im Einsatz zerstörte Forschungs- und Diplomarbeiten wieder zusammenzufügen.  Bis vor kurzem hinderten überflutete Straßen die Universitätsangehörigen daran Zugang zu den Gebäuden zu bekommen.  Die Fotoschau unter dem folgenden Link „Flood Disaster At City Campus“  macht das wahre Ausmaß der Zerstörungen weiter deutlich. Im Moment wird alles getan, um die Bibliothek möglichst bald wieder zu eröffnen, obwohl die Bedürfnisse an anderer Stelle dringender befriedigt werden müssten. Eigentlich handelt es sich bei der Universität um eine Finanzierung durch den „Education Development Research Trust“, der sich um die Bildungschancen junger Männer und Frauen kümmert denen sonst die Mittel fehlen Hochschulen zu besuchen. Nach einer Anhörung bezüglich der Zerstörungen, nahm sich die „Asia Foundation“ mit einer Buchspende von 5.000 Stück dem Problem an. Vorletzte Woche kam eine erste Box mit 500 Büchern an. Eine nächste Lieferung wird zur Wiedereröffnung der Universität Ende September erwartet. Es ist der Region ein baldiger Wiederaufbau und ein optimistischer Neubeginn zu wünschen, selbst wenn dieser noch dauern wird. Die „Asia Foundation“ beschreibt auf ihren Webseiten, was mit den Spendengeldern geschieht und wie geholfen werden kann.

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