Das Gedicht “Library” von Scroobius Pip

Vor wenigen Tagen veröffentlichte BBC 6 folgendes Animationsvideo des Spoken Word Poeten Scroobius Pip, das er im Rahmen einer Show Mitte November 2014 vortrug. Es kann als eine Art Reminiszenz an öffentliche Bibliotheken betrachtet werden.

Quelle: Westminster Libraries & Archives

[Zitat] Unkommentiert – 2014

Literatur ist die beste Art, ein anderes Land zu erkunden. Hätte ich zuerst ein Flugticket gekauft, um für drei Wochen nach Deutschland zu reisen, hätte ich Museen und Kirchen besucht, historische Stätten und schöne Landschaften gesehen. Ich hätte mit Leuten geredet, Fotos gemacht, und wäre wieder nachhause geflogen. Aber wenn ich einen guten deutschen Roman lese, werde ich in die Wohnzimmer eingeladen, die Kinderzimmer, selbst in die Schlafzimmer. Da kommt kein Tourist hin. Und deshalb ist die beste – und billigste – Art ein fremdes Land kennenzulernen: ein guter Roman. Amos Oz

[Zitat] Unkommentiert – 2010

Meine liebste Zufallsmaschine jedoch ist das DVD-Regal meiner örtlichen Bibliothek. Hintereinander gestapelt und buchstabenweise liegen dort Filme über Filme. Es hat etwas von einem leeren Laden, in dem ich mich einfach bedienen kann; das Ausleihen kostet nichts und ich darf jeden Film zwei Wochen behalten. […] Bibliotheken sind definitiv unter den größten Errungenschaften der Zivilisation, und, was mich betrifft, ein kostbarer Lieferant von Unvorhersehbarkeiten. Ariadne von Schirach

“The Library” von Gecko

Deep in the tropics of North London some lizards are stirring!

Nachdem 2013 in der Biblioblogosphäre und darüber hinaus sehr vielfältig und kritisch über das dbv-“Imagevideo” diskutiert wurde, ist das nun folgende Video eine frische und kreative Alternative mit einer eingängigen Melodie und dem dazu passendenText. Meiner Meinung nach wäre der folgende Song als Hintergrundsmusik zu einem Imagevideo doch ideal geeignet die Perspektive der Nutzer einzunehmen und die richtige Begeisterung für einen Besuch einer solchen Einrichtung zu vermitteln. Der Song transportiert auch Kritik an Studiengebühren, die Kürzungs- und Schließungsmaßnahmen durch James Cameron und Boris Johnson. Vielen mag dieser zu politisch sein, aber die Band versucht auf Mißstände im Bibliothekswesen und in der Bildungspolitik von Großbritannien aufmerksam zu machen und verwendet hierbei die Musikrichtung des Raggae, die ja in ihrem Kern oft politische Botschaften verkündete und immer wieder auf Armut hinwies, sowie Widerstand gegen Unterdrückungsmaßnahmen durch Regierungen forderte. Letztlich ist in bestimmten Zeiten und Ländern, in den Kürzungen und Schließungen durch Regierungen und Kommunalverwaltungen durchgesetzt werden, oftmals auch eine Re-politisierung der Bürger, Nutzer, Bibliothekare und Bibliothekarinnen von großer Bedeutung, um in der sogenannten Aufmerksamkeitsökonomie Gehör zu finden und auch in den Medien nicht nur einfach vorzukommen, sondern auch ein Image und eine Botschaft zu transportieren mit dem Ziel möglichst viele Menschen anzusprechen.

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Ein Plädoyer für mehr Inklusion statt Integration in Bibliotheken

Wurden zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung Veranstaltungen in öffentlichen Bibliotheken durchgeführt? Was würde eigentlich eine echte Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für öffentliche Bibliotheken bedeuten? Meist wird der Inkusionsbegriff in Bezug auf die Verwirklichung der inklusiven Schule verwendet. Wenn sich Bibliotheken als Bildungseinrichtungen definieren, müsste nicht diesbezüglich auch der Inklusionsgedanke und dessen Umsetzung eine größere Rolle spielen?

Außer der Personalpolitik im öffentlichen Dienst, die Menschen mit Behinderung fördert und der Forderung nach Barrierefreiheit, aber auch Bestände mit Büchern in leichter Sprache, sind mir bislang kaum Initiativen bekannt, die Inklusionsaspekten Rechnung tragen. Die Leiterin der Bücherei (“Treffpunkt Leichte Sprache“) für Leichte Sprache der Lebenshilfe Main-Taunus-Kreis, Annette Flegel, nennt auf der Webseite Aktion Mensch Vorschläge, wie Bibliotheken noch attraktiver für Lesefreunde mit Lernbehinderung werden können:

“Mit einigen der Besucher, die auch Prüfer für Leichte Sprache sind, würde sie gerne ein Buch übersetzen, das die Zielgruppe interessiert. “Vielleicht würden wir sogar selbst eines schreiben!”, sagt Annette Flegel. Und das wäre ja fast noch besser als Lesen!”

Inzwischen gibt es in Berlin, Erlangen, Ingolstadt und Trier, aber sicher auch in anderen kommunalen Bibliotheken in Deutschland Buchbestände in Leichter Sprache. Eine Vorreiterrolle nahm mit Sicherheit die Bibliothek des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin ein. Die Büchereizentrale Schleswig-Holstein bietet auf ihrer Webseite den Flyer Bibliotheken und Inklusion zum Download an. Darin wird begründet, weshalb Öffentlichen Büchereien einen Beitrag zur Inklusion leisten.

Das Verständnis über den Inklusionsbegriff wird durch den Flyer deutlicher. Bei einem Vergleich mit den gängigen Definitionen des Inklusionsbegriffs, sind durchaus Unterschiede mit den Erläuterungen im Flyer festzustellen, da diese sehr allgemein gehalten sind. Wie würde denn eine inklusive Bibliotheksarbeit in der Praxis aussehen? Was sollten öffentliche Bibliotheken anbieten und wie sollten sich diese verändern, damit auch dort eine echte Inklusion verwirklicht werden kann? Gebe ich auf den Suchfunktionen der Webseiten des Deutschen Bibliotheksverbands, dem Bibliotheksportal und B2i den Begriff Inklusion ein, erhalte ich jeweils 34, 3 und 8 Treffer. Bei einer genauen Analyse der Qualität der Treffer, stelle ich fest, dass die Verwendung des Begriffs im Zusammenhang mit der Bibliotheksarbeit nur einmal vorkommt. Dabei wurde der Integrationsbegriff durch einen “/”  mit dem Inklusionsbegriff in einem Atemzug genannt. Dabei ging es aber “nur” um ein Förderprogramm der Robert-Bosch-Stiftung (“Actors of Urban Change”).  Was ist also aber genau unter Integration und Inklusion zu verstehen und weshalb werden diese Begriffe oftmals in ähnlichen/gleichen Zusammenhängen verwendet?

Inklusion bedeutet, dass kein Mensch ausgeschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt werden darf. Als Menschenrecht ist Inklusion unmittelbar verknüpft mit den Ansprüchen auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität.  […] Inklusion  ist für alle Menschen wichtig, die nicht voll und gleichberechtigt an allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben können, etwa aufgrund ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung, einer Behinderung, ihrer Hautfarbe, Herkunft oder ihrer Geschlechtsidentität. Und als Menschenrecht geht Inklusion alle Menschen an, nicht allein diejenigen, die ausgeschlossen sind. Denn Menscherechte bauen darauf auf, dass jeder Mensch den anderen als Gleichen respektiert und sich deshalb solidarisch für die Rechte der anderen einsetzt. Nur wenn alle mitmachen, kann Inklusion gelingen.”

Das folgende Video aus der Reihe “Explainity einfach erklärt” erläutert vor allem den Begriff Inklusion und macht aber auch deutlich, dass Integration eine andere Bedeutung aufweist und in vielen Publikationen als Vorstufe zur Inklusion betrachtet wird.

Im Grunde genommen geht es um die Verwirklichung von Chancengleichheit und die gleichberechtigte Anerkennung von Vielfalt im Bildungskontext.

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[Zitat] Unkommentiert – Entstehungsjahr unbekannt

I don’t think people realise how vital libraries are or what a colossal danger it would be if we were to lose any more. Having had a truncated school life myself, all of my education from the age of 17 has been self-taught. I wouldn’t be the person I am today if it wasn’t for the opportunities the library gave me.”

Alan Moore

The Last Bookshop: Ein Kurzfilm

Der folgende Kurzfilm spielt in einer dystopischen Zukunft, in der es so gut wie keine Bücher mehr gibt. Passend zur gestrigen Karikatur, nun der folgende Film, der in Buchläden in London und Kent gedreht wurde. Die Regiesseure des Films sind Richard Dadd & Dan Fryer. Der Film ist eine Hymne bzw. ein Plädoyer für unabhängige und alternative Buchhandlungen, wie sie in einigen Städten zunehmen verschwinden:
http://www.thelastbookshop.co.uk

Musik: Owen Hewson

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