Willkommen in der BnF

Die „Bibliothèque nationale de France“ (BnF – Nationalbibliothek Frankreichs) sammelt das französische Dokumentenerbe, bewahrt es und macht es der Öffentlichkeit zugänglich. Die Sammlungen der BnF sind weltweit einzigartig: vierzehn Millionen Bücher und Druckschriften, aber auch Manuskripte, Stiche, Fotografien, Karten und Pläne, Partituren, Münzen, Medaillen, Tondokumente, Videos, Multimedia, Decors, Kostüme….. Alle geistigen, künstlerischen und wissenschaftlichen Fachrichtungen sind in einem enzyklopädischen Geist vertreten.

Etwa 150.000 Dokumente erweitern jährlich den Fundus durch Pflichtexemplare, Kauf oder Schenkungen. Dank der digitalen Bibliothek Gallica sind heute über eineinhalb Millionen Dokumente abrufbar. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen zeigen diese Reichtümer und machen sie bekannt: das ganze Jahr über werden Ausstellungen, Konferenzen, Kolloquien, Konzerte und Begegnungen programmiert und von Bibliothekaren sowie von Persönlichkeiten der Kulturwelt präsentiert.

Mareike König berichtete vor kurzem über zwei bedenkliche Copyfraud-Abkommen der französischen Nationalbibliothek. Bruno Racine, der Direktor der BnF wehrte sich aber entschieden gegen Vorwürfe einer angeblichen Privatisierung der Public Domain seiner Einrichtung.

Aus aktuellem Anlass: Zum heutigen Public Domain Tag 2012

Jedes Jahr laufen Urheberrechte aus und die Werke werden dann gemeinfrei. Weltweit gilt, dass der Urheberrechtsschutz 70 Jahre nach dem Tod des Autors endet.Statt den Todestag der AutorInnen hierfür heranzuziehen, gilt jedes Jahr der 1. Januar als der internationale Public Domain Tag. Mehr Informationen gibt es auf der folgenden Seite: www.publicdomainday.org/2012

Heute wurden die Werke dieser SchriftstellerInnen und AutorInn gemeinfrei:

(1) Sherwood Anderson (American novelist and short story writer)

(2) Gabriel Alomar i Villalonga (Spanish poet, essayist and educator)

(3) Elizabeth von Arnim (Australian-born British novelist)

(4) Robert Baden-Powell (Founder of the Scout Movement)

(5)  Frederick Banting (Canadian medical scientist, one of the main discoverers of insulin)

(6)  Henri Bergson (French philosopher)

(7) Raffaello Bertieri (Italian publisher, graphic and type designer)

(8)  Gutzon de la Mothe Borglum (American artist and sculptor)

(9) Louis Brandeis (Associate Justice on the Supreme Court of the United States)

(10) Frank Bridge (English composer and violist)

(11) August Cesarec (Croatian writer and left-wing politician)

(12) Louis-Joseph Chevrolet (Swiss-born American race car driver and co-founder of the Chevrolet Motor Car Company)

(13) Robert Delaunay (French artist)

(14) Simon Dubnow (Jewish historian, writer and activist)

(15) James Frazer (Scottish social anthropologist)

(16) Arkady Gaidar (Soviet writer)

(17) James Joyce (Irish novelist and poet)

(18) Alter Kacyzne (Jewish (Yiddish) writer, poet, and photographer)

(19) Gustav Gerson Kahn (German musician, songwriter and lyricist)

(20) Tullio Levi-Civita (Italian mathematician)

(21) Lazar Markovich Lissitzky (Russian artist)

(22) George Minne (Belgian artist and sculptor)

(23) Gaetano Mosca (Italian political scientist)

(24) Jelly Roll Morton (American ragtime and early jazz pianist, bandleader and composer)

(25) Kole Nedelkovski (Macedonian revolutionary and poet)

(26) Ignacy Jan Paderewski (Polish pianist and second Prime Minister of Poland)

(27) Petar Poparsov (Macedonian Revolutionary)

(28) Rabindranath Tagore (Bengali polymath)

(29) Santiago Rusiñol (Catalan post-impressionist/Symbolist painter,)

(30) Marina Ivanovna Tsvetaeva (Russian and Soviet poet)

(31) Hugh Walpole (English novelist)

(32) Wilhelm II (The last German Emperor)

(33) Virginia Woolf (English author, essayist, and publisher)

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2009 – Jahr des E-Books – Ein paar Gründe

Bereits Ende August 2008 habe ich ja schon mal gemutmaßt, dass dieses neue Jahr, das Jahr des E-Books wird. Siehe dazu auch die ersten beiden Kommentare. Jetzt habe ich bei Chris Andrews 20 Gründe:engl: als Bestätigung gefunden und werde sie nachfolgend ins Deutsche übertragen (ohne Gewähr 😉 ).

1. NEUE E-BOOK-READER LASSEN LAPTOPS UND iPHONE ALT AUSSEHEN

In 2009 wird es eine Verschmelzung digitaler Technologien und Materialien geben, die die Lesegeräte leichter, vielseitiger und attraktiver machen. Diese werden eine ästhetische Lücke zwischen existierenden Laptops und Handys schließen. Die Reader-Hardware wird nicht nur mobil sein, sondern sich auch für die Arbeit im Büro oder die Nutzung Zuhause eignen. Das beste ist, diese Geräte werden Café-freundlich sein.Ob das ausreichend ist? Siehe dazu die Diskussion im heutigen Beitrag: E-Book-Reader – Was ist die Zukunft?

2. KRITISCHE MASSE IST ERREICHT – JETZT GEHT ES UMS WACHSTUM

E-Book-Reader haben inzwischen ein ähnliches Wachstum wie der iPod während seiner ersten Jahre auf dem Markt. Der iPod benötigte ca. zwei Jahre bis die erste Million an Nutzern erreicht war. Das E-Book hat jetzt ungefähr eine halbe Million Nutzer, welche im letzten Jahr entsprechende Lesegeräte erworben haben und etwa eine weitere halbe Million, die vorhandene Geräte (PCs, PDAs, Laptops, Handys, Spielekonsolen) – vorrangig iPod und iPhone.

3. MILLIONEN MENSCHEN WERDEN ERSTE ERFAHRUNGEN MIT DIGITALER TINTE (ELEKTRONISCHEM PAPIER) MACHEN UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Weniger als 1% der Menschen, die das Internet nutzen, haben schon einmal mit Elektronischem Papier zu tun gehabt, welches den Leskompfort deutlich steigert. Der erste Anbieter dieser neuen Technlogie hinter den E-Book-Readern ist die Firma E-Ink:engl: . Sie werden überrascht feststellen, wie sich die Meinung der Menschen zu E-Books komplett ändern wird, je mehr Menschen dieser Technologie begegnen.

4. WENN ES EINE SACHE GIBT, DIE SICH JEDER WÜNSCHT, IST ES KOMPFORT

Bücher und E-Books, in allen ihren Formen, sind Komfort und Nahrung für den Geist. Bücher emöglichen es Ihnen, für einen Moment abzuschalten, zu denken, sich zu erinnern und zu reflektieren, alles in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. Sie sind dauerhaft und persönlich. Ob Sie Siddhartha zum 11. Mal lesen oder ob Sie auf der Suche nach einem neuen Kochbuch sind, eBooks bieten auch einen zeitgemäßen Komfort für geistige Bedürfnisse.

5. WAS SIE WOLLEN, WENN SIE ES BENÖTIGEN? – NUN, DAS IST PRAKTISCH

Jedes Buch, zu jeder Zeit und an jedem Ort? Sie müssen den Lieblingsausschnitt von „Alice im Wunderland“ genau jetzt finden? Wie ist es mit einem ruhigen Gedicht, bevor Sie eine dynamische PowerPoint-Präsentation beginnen? Sie benötigen ein Kapitel aus Ihrem Lehrbuch für Buchhaltung? Die praktischen Vorteile eines E-Books werden hier die emotionalen Gründe für ein Buch überwiegen. (Anmerkung: Bei hochaktulellen, zeitlich begrenzt aktuellen, kurzen Beiträgen oder Faktenwissen setzt sich das E-Book zunehmend durch. Eine Akzeptanz langer Texte in elektronischer Form ist wohl noch nicht ausreichend. Hier hat man wohl erst die erreicht, die stark technisch versiert sind.)

6. WOLLEN SIE EINEN FILM HERUNTERLADEN ODER TAUSEND EBOOKS?

Tausend E-Books herunterzuladen dauert ungefähr genauso lange und verbraucht etwa den gleichen Speicherplatz wie man für einen Film benötigt. Das heißt, die Kosten für die Lieferung sind billig, wovon alle Seiten profitieren (d.h. sowohl die Verleger als auch die Nutzer). Es müssen auch keine neuen Netzwerke für Vertrieb, Werbung etc. aufgebaut werden. Auch wenn das nicht heißt, dass die E-Book-Preise geringer sein werden als die ihrer gedruckten Gegenparts, so gibt es zumindest ein wenig Hoffnung. (Anmerkung: Diese Hoffnung ist verschwindend gering, wenn sich die Verlagslobby mit ihrer Forderung nach einer Buchpreisbindung für E-Books die gleichen Erfolge feiert wie bei der Lobby-Arbeit im Bereich Urheberrecht.)

7. DIE GELDMENSCHEN: EINSTIEGSKOSTEN SIND IM MOMENT NIEDRIG, POTENTIELL ABER AUCH HOCH

In einigen Jahren, wenn die E-Book-Industrie besser entwickelt ist, wird es Firmen weit mehr Geld kosten, in dieses Feld einzusteigen. 2009 ist das perfekte Jahr sowohl für Risiko-Investitoren (, die ihre Methoden verfeinert haben, nicht aber ihr Endziel GEWINNE), Firmeninvestoren als auch kleinere Kapitalanleger Geld zu risikieren, in der Hoffnung ein Akteur auf einem Wachstumsmarkt zu werden.

8. EINE MILLION E-BOOKS IMMER ZUR HAND: ES IST DAS „ANDERE INTERNET“

Viele Bücher sind durch einen rigorosen konzeptionellen, korrigierenden, editierenden und abschließenden Bearbeitungsprozess gegangen. Jedes Buch hat seinen eigenen einzigartigen Inhalten, zusammengefasst in einem kompakten, fest umrissenen Angebot.
Stellten Sie sich eine Million E-Books ähnlich wie einer Million Websites vor, bei der jede(s) mehr als 200 Seiten enthält und wo auf jede Seite des Buches direkt zugegriffen werden kann. Zusammengenommen stellen diese E-Books eine riesige neue Informationsquelle dar.

9. DAS BUCH IST NUR EIN FORMAT, NICHT ANDERS ALS EINE CD, VHS ODER DVD

Wir liebten diese linearen Medien wie LPs, dann die weniger linear aufgebauten CDs, aber inzwischen haben wir uns im Großen und Ganzen von LPs gelöst und bald auch von den CDs. Das Buch ist nur ein Lieferformat, das über erstaunliche 500 Jahre bestand, aber im Grunde genommen diente es nur dazu, Inhalte zu transportieren, etwas, das E-Books viel Besser können. (Anmerkung: Der Umgang mit dem Internet und seinen freien Verlinkungen fällt noch immer vielen „linear“ geprägten Lesern schwer. Häufig werden entsprechende lineare Strukturen genutzt, um Inhalte sinnvoll zu transportieren. Über Verlinkungsstrukturen des Internets können hingegen in E-Books Themenbeziehungen dargestellt werden, die in linearer Form verloren gegangen sind.)

10. EIN WORT: ENERGIE

Der Energieverbrauch für E-Book-Reader ist deutlich geringer als für derzeitig genutzte Laptops und Handys. Sie können für einige Wochen fortwährend lesen, ohne dass der Reader aufgeladen werden muss. Vergleichen Sie das einmal mit anderen Geräten, die Sie momentan so nutzen. (Anmerkung: Interessant wäre hier auch der Vergleich zwischen der Energie, die derzeit aufgewendet werden muss, um ein Buch zu drucken und der Erstellung und Verwendung der elektronischen Form des Buches. Welche Energiebilanz ist langfristig gesehen besser?)

11. AUTOREN, VERLEGER UND VERKÄUFER PROFITIEREN FINANZIELL

Bereits jetzt vermelden Firmen einen höheren Profit mit E-Books als mit Büchern. Viele direkte Kosten, die mit der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern verbunden sind, entfallen bei E-Books, z.B. Druck-, Vertriebs-, Lager- und Verwaltungskosten. Es entfallen bei E-Books auch indirekte Kosten wie Personalkosten.

12. MIT BÜCHERN HERUMSPIELEN IST OKAY, SIE ZU LESEN IST BESSER

Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Zeit im Auto verbringen, um zum Buchladen zu fahren oder die Bibliothek zu durchforsten. Es ist okay. Die Wahrheit zu dieser Zeit ist, dass die Bücherjagd nicht die Zeit ist, die Sie mit dem Buch verbringen. Sie können aufgrund von E-Book-Suche und Softwaredownlaod schneller in ein Buch eintauchen, was bedeutet, Sie mehr Zeit, um sie mit dem Buch zu verbringen. (Anmerkung: Das funktioniert nur, wenn der Leser in der Lage ist, die Software zu installieren (Technische Kompetenz) und das gewünschte Buch über die Suchmöglichkeit zu finden (Recherchekompetenz). Macht das die Bibliotheken überflüssig? Es klingt ein wenig so. Nein, es macht nur deutlich, dass Bibliotheken einen Wandel mitmachen müssen. Ihre Angebote dürfen nicht in den Gebäuden bleiben. Sie müssen den Nutzer am Schreibtisch, im Café oder auf dem Sofa erreichen. Es heißt ein wenig Abschied vom Bibliotheksgebäude – ich denke, für die wird es zunehmend im Rahmen der Bibliothek eine andere Aufgabe geben – und ein Willkommen für Online-Angebote. Die Formel 24/7 wird genauso ausschlaggebend sein, wie ein gutes elektronisches Angebot und die entsprechende Vermittlung von Kompetenzen (i.e.S. Informationskompetenz).)

13. EINE WIRKLICH GRÜNE TECHNOLOGIE – OHNE ES NUR ZU VERSUCHEN

Obwohl sehr viel über Technologien gesprochen wurde, die „Bäume retten“ sollen, war dies meistens nur Gerede. Vor über 20 Jahren feierte Chris Andrews die CD-ROM als die Technologie, „die Bäume rettet“, nur um dann festzustellen, dass die Menschen CD-ROMS in dem Umfang nutzen, wie sie Seiten drucken. Jetzt mit den Vorteilen der Digitalen Tinte für E-Books besteht keine Notwendigkeit all diese Seiten zum besseren Lesen auszudrucken, da das bessere Lesen durch den E-Book-Reader ermöglicht wird. (Anmerkung: Nur die bessere Lesbarkeit ist in vielen Fällen nicht der einzige Grund, Seiten auszudrucken. Gerade im wissenschaftlichen Bereich sind manuelle, handgeschriebene Anmerkungen ein wichtiger Grund. Das Unterstreichen per Stift und die handschriftliche Anmerkung geht schneller als das Scrollen oder Hinspringen per Maus zu der gewünschten Stelle. Auch wird durch das manuelle Verfassen der Annotationen der Gedankenprozess erheblich weniger gestört. Nur wenn die Reader diese Funktionalität ebenfalls integrieren, haben sie eine Chance, sich gegen andere Geräte und das Gedruckte durchzusetzen.)

14. AUF GRUND EINER SCHWIERIGEN WIRTSCHAFTSLAGE WERDEN FIRMEN VERSUCHEN, SICH IM E-BOOK-GESCHÄFT ZU ETABLIEREN

Wie viele Firmen fragen sich gerade, in welche Wachstumsmärkte sie vorstoßen können und wo sie wirklich im Wettbewerb mithalten können? Viele Firmen der Unterhaltungsindustrie,Telefonhersteller und Anbietern von Geschäftsequipment können ihre bestehenden Ressourcen so umstellen, dass sie E-Book-Reader, Peripheriegeräte, Software herstellen und Dienstleistungen erbringen können. Dies bedeutet ein höheres Investment in E-Books und mehr Wahlmöglichkeiten fürr Konsumenten.

15. EIN VERSUCH UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Das erste Mal, wenn Sie ihr Lieblings-E-Book per WLAN auf Ihren E-Book-Reader in weniger als einer Minute heruntergeladen haben, wird garantiert nicht Ihr letztes Mal sein. Es ist eine wunderbare Erfahrung, plötzlich in einem Buch zu lesen, vielleicht in einem neuen Buch oder in einem Buch, dass Sie die letzten fünf Jahre nicht angesehen haben – und das alles ohne Stress. Einfach das Buch bestellen, einen Schluck Tee und das Buch ist fertig.

16. DAS iPHONE, NINTENDO DS SETZEN ZUNEHMEND AUF E-BOOKS UND WERBEN DAFÜR

Es gibt bereits Geräte ohne die aktuelle Technologien der Digitalen Tinte, die ihren Nutzern aktuell einen Zugang zu Büchern ermöglichen. Obwohl die Qualität: der Lesbarkeit ein Problem sein wird, bringt dies einigen Millionen Menschen die Idee des E-Book-Lesens näher.

17. RECHTEGERANGEL: ALLES OKAY BEI E-BOOKS

Bei Musik und Filmen gab es (und gibt es) bezüglich der Rechte schwere Argumentationsschlachten zwischen Firmen und der Industrie. Für Bücher ist die Situation wesentlich klarer, denn es gibt einfachere Regelungen zum geistigen Eigentum mit weniger Beteiligten. Normalerweise werden Bücher von einer Person geschrieben. Vergleichen Sie das einmal mit den riesigen komplex gestalteten Teams, die Musik oder einen Film schaffen. (Anmerkung: Wenn es so einfach wäre, es nicht zu viele verschiedene zu kommerzielle Interessen gäbe, die mit Büchern verbunden wären, könnten Bibliotheken E-Books „gewinnbringend“ im geistigen Sinne für Ihre Nutzer anbieten, müssten nicht krampfhaft Lösungen gesucht werden, die alte Nutzungsmöglichkeiten für dieses „neue“ Medium erzwingen, so z.B. die rechtlichen Bedingungen des § 52 b UrhG oder das Angebot der Onleihe)

18. DIE RIESIGE ANZAHL FREI ERHÄLTLICHER E-BOOKS

Es gibt hunderttausende gutbekannter Bücher in der Public Domain (in Deutschland betrifft dies die Zahl der gemeinfreien Werke), die frei angeboten werden können, genau jetzt und legal. Wo wir selten Musik hören oder Filme sehen, deren Schutzfristen abgelaufen sind, lieben wir viele klassische Bücher, die vor langer Zeit geschrieben worden sind. Denken Sie einmal an Alice im Wunderland:engl: oder Die Kunst des Krieges:engl: .

19. EINE NEUE GENERATION UNABHÄNGIGER AUTOR TRITT JETZT HERVOR

Das Schreiben und Editieren von 200 Seiten ist harte Arbeit, egal ob für ein Buch oder E-Book. Dennoch gibt es wie im Musikbusiness die Theorie, dass einige gute Autoren – bedingt durch das bestehende System – niemals verlegt werden. Nun können sie die Sache selbst in die Hand nehmen und ihr Werk unabhängig als E-Book veröffentlichen, um es so einer großen Öffentlichkeit für wenig Geld zugänglich zu machen. Achtung: Unabhängig bedeutet nicht gleich „gut“ – dieses Label ermöglicht nur eine neue Möglichkeit für neue Stimmen.

20. ES IST DER INHALT

Tatsächlich ist das Buch oder das E-Book nur der Informationsträger. Es vermittelt ein lange und vielleicht herzerwärmende oder möglicherweise informative Mitteilung – vom Autor an Sie. Alles was Ihnen hilft, sich in einer dynamischeren, effizienteren und informativer Art in den Inhalt zu vertiefen, nützt Ihnen. In diesen Bereichen punktet das E-Book. Entscheidend ist der Inhalt.

Vieles spricht dafür, dass 2009 entscheidend sein kann für die Durchsetzung von E-Books. Die Punkte sind allerdings auch diskussionswürdig.

Google und die Digitalisation

Immer wieder umstritten und doch auch geliebt, wenn man findet, was man such: Google und Google Books. Hohe Aufmerksamkeit wird dem Projekt zuteil, weil:

Some of the attention can be traced back to Google’s high recognition factor, which inevitably makes its new endeavors newsworthy. And then Google is clearly navigating some uncharted waters for fair use. The speed and scope of the effort, covering such a large amount of materials in a relatively short amount of time, also draws attention.

Diesen Problemen sind andere Projekte, wie das wesentlich ältere Project Gutenberg:engl: und das American Memory Project:engl: ausgewichen.

Folgende Bibliotheken haben ihre Bestände Google zum Scannen zur Verfügung gestellt.

– Libraries sticking with public domain (at least for now):

  • University Complutense of Madrid
  • Harvard University
  • The New York Public Library
  • Oxford University
  • Princeton University
  • University of Wisconsin-Madison
  • National Library of Catalonia and affiliates
  • – Libraries open to scanning materials regardless of copyright status (at least until the courts decide):

  • University of California
  • University of Michigan
  • Stanford University
  • University of Texas
  • University of Virginia

    Noch nicht aufgezählt in dieser Liste ist die Bayerische Staatsbibliothek.

    Auffallend ist, dass all diese Bibliotheken bereits im Vorfeld Erfahrungen mit der Digitalisierung von Büchern hatten. Michigan ist ein Vorreiter dieser Bewegung.

    University of Michigan, arguably the leader among the Google library partners, has been working on a variety of digitization initiatives since the late 1980s. Anne Karle-Zenith, special projects librarian, University Library, UM, cited the current statistics on their digitization progress prior to Google: “141 text collections with 25 million page images online, plus 3 million pages of encoded text and 89 image collections containing approximately 200,000 images.”

    Und warum machen Bibliotheken eigentlich bei diesem Projekt mit? Neben einer vermeintlichen Lösung der Archivierungsprobleme, bringt es Michael Popham, Chef der Oxford Digital Library, Oxford University Library Services, auf den Punkt: “What Google brought was an exciting vision and the resources to make that a reality.”

    Gesamter Artikel:
    Grogg, Jill E., Ashmore, Beth: Google Book Search Libraries and Their Digital Copies:engl: auf Information Today Inc.

    Sind gemeinfreie Werke wirklich Werke der Public Domain?

    In Archivalia – heute schon mehrfach drauf bezogen, gibt es eine heftige Diskussion zur Gemeinfreiheit. Nun so einfach Gemeinfreiheit mit Public Domain gleichzusetzen, hieße meiner Meinung nach zu sagen, das Urheberrecht ist Copyright. Allerdings müssen an dieser Stelle Juristen laut aufjaulen, denn wir sprechen hier über zwei unterschiedliche Rechtssysteme, die im Endeffekt zu ähnlichen (!) Ergebnissen kommen. Seine Urheberpersönlichkeitsrechte kann man in Deutschland nicht veräußern (§ 29 UrhG), auch wenn man auf eine aktive Verfolgung verzichten könnte. Aber selbst wenn man in einem Fall diese nicht verfolgt, so kann man es in einem anderen dennoch tun. Werke der Public Domain unterliegen dem Copyright, wo vor allem kommerzielle Interessen verfolgt werden. Betroffen sind also im deutschen wie im amerikanischen Rechtssystem die Verwertungsinteressen, sprich wieviel Geld man damit verdienen kann.

    WIPO will Public Domain

    Wir sind zur Zeit immer mit Nachrichten konfrontiert, wo es darum geht, restriktiv den Zugang zur Information zu gestalten, um kommerzielle Vorteile mitzunehmen. Da überrascht die Ankündigung der WIPO, die „den Schutz der Public Domain in ihren Regulierungsverfahren berücksichtigen und verstärkt analysieren will, welchen Nutzen eine reichhaltige und zugängliche Public Domain hat“.
    Die 184 Mitgliedsstaaten der WIPO vereinbaren ihr Vorgehen zur gesetzlichen Regulierung von geistigem Eigentum. Die Beschlüsse sind dann für alle Mitglieder bindend und müssen in der nationalen Gesetzgebung berücksichtigt werden.

    Mehr dazu:
    Spielkamp, Matthias: WIPO will Public Domain stärken auf irights.info