[Zitat] Unkommentiert – 2013

Ich glaube die Idee der Bibliotheken ist im kollektiven Bewußtsein der Menschen in Indien präsenter und dominanter. Es gibt zum Beispiel viele Bibliotheken, die Tag und Nacht geöffnet sind. Es ist für mich schon ein wenig absurd, dass hier in Deutschland Tankstellen oder Kioske rund um die Uhr geöffnet haben, nicht aber Bibliotheken.” Ranga Yogeshwar (Interview mit dem dbv) in didacta: Das Magazin für lebenslanges Lernen September/Oktober 2013

[Infografik] Die fünf Gesetze der Bibliothekswissenschaft


Quelle: Mediabistro

Ranga Yogeshwar erhält die Karl-Preusker-Medaille 2012

 “Für mich sind Bibliotheken der Klebstoff, der in einer Kultur das Wissen zusammenhält, vielfältige Informationen zusammenführtund es gleichzeitig  ermöglicht, diese  zu  teilen. Das Teilen von Gedanken gehört zur Offenheit und Freiheit einer Gesellschaft. Bibliotheken sind Orte, die dieses Teilen ermöglichen.” Ranga Yogeshwar (Schirmherr der Langen Nacht der Bibliotheken NRW 2012)

Der Dachverband der Bibliotheks- und Informationsverbände, Bibliothek & Information Deutschland (BID) e.V., verleiht die Karl-Preusker-Medaille 2012 an den Physiker und Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar. Die Bundesvereinigung würdigt damit Yogeshwars besonderes Engagement für Bibliotheken und Informationseinrichtungen. In der Begründung heißt es, dass Yogeshwar sich seit vielen Jahre für Bibliotheken stark macht und wieder wieder verdeutlichte hat Ranga Yogeshwar ist nicht nur einer der bekannten Wissenschaftsjournalisten und Physiker im deutschsprachigen Fensehen, sondern auch der Enkelsohn von Ranganathan, der unter anderem die Facettenklassifikation erfand. Er ist der diesjährige Preisträger der Preusker-Medaille. Jürgen Plieninger macht auf netbib auf den Namengeber dieses Preises aufmerksam:

Die Medaille erinnert an Karl Benjamin Preusker (1786-1871), der am 24. Oktober 1828 im sächsischen Großenhain eine Schulbibliothek gründete, aus der wenig später die erste Öffentliche Bibliothek in Deutschland hervorging. Die Karl-Preusker-Medaille wird seit 1996 an Personen und Institutionen verliehen, die den Kultur- und Bildungsauftrag des Bibliotheks- und Informationswesens fördern und unterstützen.

Die Preisverleihung findet am 31.10.2012 im Rahmen der Abschlussveranstaltung der bundesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) In Köln statt. Ultra Biblioteka schlägt stattdessen den Gebrüder-Grimm-Gedächtnis-Dutt vor.

Im folgenden Video wird Ranga Yogeshwar von David Weinberger interviewt. Es geht um Yogeshwars Verhältnis zu seinem Großvater Ranganathan.

Ranganathan für Repositorien

Ed Summers, seines Zeichens Bibliotheks-Hacker und Repositorienspezialist, hat einen interessanten Beitrag in seinem Blog inkdroid über “gute” Repositorien geschrieben. Darin wendet er die Fünf Gesetze der Bibliothekswissenschaft auf Repositorien an:

1. Repositorienobjekte sind zum Benutzen da

Repositorien können zwar als so genannte Dark Archives konzipiert und betrieben werden, aber das stellt ihre Existenzberechtigung in Frage, die darin besteht, von Menschen benutzt zu werden. Was nicht benutzt wird, wird schnell unbrauchbar oder – wie Ed Summers es ausdrückt – verrottet sogar.

2. Jedem Leser / jeder Leserin sein bzw. ihr Repositorienobjekt

Repositorien müssen die unterschiedlichen Anwendungsfälle (Use Cases) einer heterogenen Nutzerschaft unterstützen, die durch die verschiedenen Blickrichtungen auf Repositorienobjekte entstehen.

3. Jedem Repositorienobjekt sein Leser

Gleiches gilt selbstverständlich auch umgekehrt: Repositorienobjekte müssen über verschiedene Wege auffindbar sein, von innen über intelligente Such- und Filterfunktionen genauso wie von außen (“Discovery happens elsewhere“). Dafür müssen sie eindeutig referenzierbar sein.

4. Die Zeit des Lesers / der Leserin sparen

Repositorien müssen vernetzbar sein, damit ihre Inhalte über verschiedene Sucheinstiege effizient und effektiv gefunden werden. Idealerweise werden sie so automatisch Teil des Recherche-Workflows der Nutzerinnen und Nutzer. Die Repositorienobjekte kommen zum Nutzer und zur Nutzerin, nicht umgekehrt.

5. Das Repositorium ist ein wachsender Organismus

Repositorien sollten immer erweiterbar sein (Skalierbarkeit) und sich neuen Entwicklungen anpassen können. Dies bedeutet, dass der Lebenszyklus der Repositorienobjekte und der Funktionen des Repositoriums weitestgehend technologieunabhängigkeit sein sollten.

Diese Betrachtung fasst die Anforderungen an (digitale) Repositorien wie ich finde präzise zusammen beziehungsweise reduziert die oft diffusen Blickrichtungen auf das Wesentliche. Ein bemerkens- und bedenkenswerter Ansatz, der durchaus Mantra-Potenzial hat.

Quellen:
Ed Summers: on “good” repositories, inkdroid, 08.03.2011
Lorcan Dempsey: Discovery happens elsewhere, orweblog, 16.09.2007
Rosemie Callewaert (@rcallewaert): Could Ranganthan his 5 Laws of Library Science serve as a touchstone for repositories? ~> http://t.co/dYCkFGl via Twitter