Schlagwort: Schenkung
Büchermenschen verbinden
Das folgende Video stammt von der Organisation „Reading Is Fundamental“ (RIF). Sie fördert das Lesen für und mit Kindern. Außerdem arbeitet sie mit den Eltern, um diese dazu zu „erziehen“ ihre Kinder frühzeitig beim Umgang mit Büchern (Vorlesen, lesen und Buchauswahl) zu coachen. Es sind insbesondere bildungsferne Kinder von der Geburt bis zum 8. Lebensjahr, für die sich diese Organisation einsetzt. Jährlich verschenkt sie mehrere Millionen Bücher an Kinder.
Musikproduzenten: The Roots mit gesanglicher Unterstützung von Jack Black, Chris Martin, John Legend, Regina Spektor, Jim James, Nate Ruess, Jason Schwartzman, Melanie Fiona, Levar Burton, Carrie Brownstein & Consequence
Eine Büchertelefonzelle an der Upper West Side von New York
Wie die New York Times am 7. September berichtete, gibt es an der Upper West Side eine Telefonkabine, in der gleichzeitig zwei angepasste Buchregale enthalten sind. Deshalb nenne ich diese Form der Bibliothek nicht Bücherzelle, da sich nach wier vor ein funktionsfähiges Telefon darin befindet. In New York gibt es nach wie vor etwa 13.000 Telefonzellen, deren Nutzung stetig zurückgeht und im Jahr 2014 wird sich entscheiden, ob all die Zellen erhalten bleiben, da durchschnittlich nur seches Gespräche pro Tag je Zelle geführt werden. Verlage, Buchläden und Nachbarn des Designers John H. Locke spendeten Bücher. Manchmal blieben diese darin nur wenige Stunden, manchmal einige Tage.
Im folgenden Video erkläutert John H. Locke, der Innenarchitekt und Ideengeber der Buchregale seine Intention. Auf seinem Blog nennt er diese Form „Parasite Book Share„. Bislang wurden schon vier solcher Regale auf der Upper West Side in Telefonzellen installiert. John Locke’s Regalkonzept wird als US-Beitrag auf der Biennale für Architektur in Venedig ausgestellt. Mehr Infos gibt es unter dem folgenden Link.
Anschluss an die Online-Welt
Wir streiten uns diskutieren zur Zeit darüber, wieviel Social Media in Bibliotheken einziehen soll, wie man Bibliotheken begeistert und wie man letztendlich auch die Entscheider überzeugen kann. Dabei sind wir so sehr in unserer Welt verstrickt, dass wir dabei ganz gerne vergessen, dass es noch immer Bibliotheken gibt, die selbst noch nichtmal im Web 1.0 angekommen sind.
In Böhmenkirch freut sich die Bibliotheksleiterin Ute Bölster zusammen mit dem Bürgermeister über ein „tolles Weihnachtsgeschenk“, denn zwei ortsansässige Firmen haben ihr KnowHow genutzt und im Wert von 2500,00 Euro der Bibliothek im Kronenhof eine umfangreiche Homepage gestaltet und sponsern ihr auch dauerhaft den Betrieb des dazu benötigten Webservers.
Unter www.bibliothek.boehmenkirch.de kann sich nun jeder über die Angebote, Ausleihbedingungen oder Veranstaltungen der Bücherei informieren. Auch der Medienbestand kann nun online recherchiert werden.
Quelle
Böhmenkircher Bibliothek hat eigene Homepage, Südwestpresse
Vorstellung des Bukarester Leseförderungsprojekts "Lecturi Urbane", das sich rumänienweit verbreitete
„Du öffnest ein Buch, das Buch öffnet dich.“
Chinesisches Sprichwort
Im letzten Jahr hatte Dörte ja bereits mit ihrem Blogeintrag „Die Auflösung der Bibliothek als fester Ort“ gewisse Entwicklungen näher dargelegt, wie sie die Hamburger Bücherhallen (Seite 29) in Kooperation mit der EKZ vorantreiben: Die Entwicklung von Containerbibliotheken
Nachdem Miriam Hölscher & Corinna Sepke 2010 den B.I.T.-Innovationspreis für ihre Masterarbeit „Moving Libraries: Mobile Bibliothekskonzepte als Antwort auf die Herausforderungen der modernen Informationsgesellschaft“ diese Art von Bibliotheken einem breiteren Publikum bekannt gemacht hatten, wurde vermutlich deutlich, wie sich Bibliotheken bereits verändert haben, was vielen Bücher- und Bibliotheksfreunden vielleicht bis zu dieser erfolgreichen Masterarbeit entgangen sein durfte.
An dieser Stelle soll eine Aktion vorgestellt werden, die Ähnlichkeit mit Bibliometro hat, aber bibliotheksunabhängig agiert: „Lecturi Urbane“
Ehrenamtliche HelferInnen folgen in regelmäßigen Abständen den Aufrufen, die auf der Webseite www.civika.ro angekündigt werden und treffen sich an einer bestimmten U-Bahnstation in Bukarest. Dort erhalten sie von den jeweiligen ProjektleiterInnen eine Tasche mit Büchern und gehen damit in die nächstbeste U-Bahn. Alex Sterescu schrieb 2010 sehr anschaulich wie die Fahrgäste in der U-Bahn durch die ehrenamtlichen HelferInnen auf das Projekt aufmerksam gemacht werden:
„Hier wird mit taktischem Geschick die Aufmerksamkeit der Fahrgäste geweckt: Einige der Teilnehmer kramen einfach ein Buch hervor und beginnen zu lesen, während die restlichen Volontäre den überraschten Metro-Reisenden ausgewählte Bücher schenken.“
Bei den Büchern handelt es sich zumeist um bereits gebrauchte Bücher. Mittlerweile konnten Sponsoren hinzugewonnen werden, die neue Bücher finanzierten. Die Bücherverschenkungsaktion, welche von der Bürgerinitiative CIVIKA ausging, zeigt, dass viele Menschen in den U-Bahnen Bukarests nicht unbedingt alle gerne lesen wollen, da sie gerade von der Arbeit heimkommen und erst einmal keine Lust auf Literatur haben. Menschen zum Lesen an öffentlichen Orten zu ermutigen ist das Ziel dieses Projekts.
Der Ideengeber Adrian Ciubotaru beschrieb die Reaktionen gegenüber der Kulturzeitschrift Dilemateca wie folgte:
„Es gab Fälle, in denen Menschen unsere Bücher mit der Begründung ablehnten, sie hätten bei der Arbeit die ganze Zeit auf ihren PC-Schirm gestarrt und davon Augenschmerzen bekommen. Die meisten waren allerdings erstaunt, dass eine Handvoll Jugendliche in der U-Bahn Bücher verschenkt. Und die große Mehrheit reagierte mit Bewunderung auf unsere Aktion, ich bin sehr zufrieden, dass uns die Leute ermutigt haben, die urbanen Lektüren fortzusetzen.“
„Lecturi Urbani“ mit Ciubotaru als Mastermind dieser inzwischen landesweiten Leseförderungsprojekts will eines Tages eine eine mobile „Underground-Bibliothek“ einrichten. Im Gegensatz zu Bibliometro sollen sich die Bücherregale in den U-Bahnwägen befinden, die es den Fahrgästen erlaubt kostenlos Bücher „auszuleihen“. Nach aktuelleren Quellen hat sich diese Form der Leseförderung mittlerweile auch auf andere Städte und Plätze Rumäniens ausgedehnt. Auf Facebook sind mittlerweile 21 rumänische Städte, die über eine Fanseite von „Lecturi Urbane“ verfügen, verzeichnet. Der Webauftritt macht sogar auf 31 Städte innerhalb Rumäniens aufmerksam, die sich ans „Lecturi Urbane“ mit dem oben angefügten Logo beteiligen. Außerdem ist „Lecturi Urbane“ auch auf Open Air Musikveranstaltungen präsent. Mittlerweile hat sich das Projekt aufs Land ausgedehnt und heißt dort: „Lecturi rurale„
Alex Sterescu machte in einem Artikel aus dem Jahr 2010 deutlich, das insbesondere nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Lesekultur in Rumänien vernachlässigt wurde. Einer Studie zufolge lesen 30 % der RumänInnen überhaupt nicht, weiter 30 % lesen nur 1-3 Bücher im Jahr. Weiterlesen
[Kurz] Lehmstedt-Bibliothek geht ans Institut für Buchwissenschaft der Uni Leipzig
Der Leipziger Verleger und Verlagshistoriker Mark Lehmstedt übergibt seine knapp 1.000-bändige Sammlung mit zahlreichen Monographien zur Geschichte von Verlagen, Buchhandlungen und Buchdruckereien, vielen Werken zur Bibliotheks- und Lesergeschichte, zur Geschichte der Buchillustration und der Zensur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert an das Institut für Buchwissenschaft der Uni Leipzig. Sammlung zählt als eine der größten deutschen Privatbibliotheken zum Thema Buchgeschichte. Die Übergabe erfolgt duch die großzügige finanzielle Unterstützung seitens des Leipziger Arbeitskreises zur Geschichte des Buchwesens. Mit dem bereits vorhandenen Materialien des Instituts entsteht so eine umfassende buchwissenschaftliche Bibliothek, die den Studenten und Mitarbeitern der Universität Leipzig für Forschungen zur Verfügung steht.
Die feierliche Übergabe der Sammlung findet am 3. November 2010 im Archiv des Instituts in der Hainstr. 11, 3. OG, Hinterhaus ab 19:30 Uhr statt.
Quelle:
Übergabe der Lehmstedt-Bibliothek an Leipziger Buchwissenschaft, Börsenblatt.net
[Kurz] Archiv des Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck
Der Tübinger Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck wird am Donnerstag, 18.00 Uhr sein Archiv an die Staatsbibliothek zu Berlin übergeben. Der Verlag wurde 1801 zusammen mit einer Buchhandlung in Frankfurt a.M. gegründet und 1878 durch die Verlege Kötzle und Siebeck übernommen, die ihn nach Tübingen und Freiburg verlegt haben. Bekannteste Wissenschaftler und Gelehrt, die in diesem Verlag publizierten waren unter anderem Adolf von Harnack und Max Weber. Themenschwerpunkte des Verlagen sind Theologie, Jura, Philosophie, Geschichte, Wirtschaftwissenschaften und Judaistik.
Das Archiv geht als Schenkung des Verlagseigentümers Georg Siebeck an die Staatsbibliothek. und spiegelt 175 Jahre deutscher Verlags- und Wissenschaftsgeschichte wider. Besonders wertvoll ist das Archiv, da es keine Kriegsverluste erlitt. In den rund 1181 Kartons sind Materialien von 1801 – 1975 enthalten, darunter Korrespondenzen mit den Autoren, Rezensionen von Wissenschaftlern, Briefe, Manuskripte und Verträge sowie Papiere zur Unternehmensentwicklung. Die Erschließung dieser wird ca. fünf Jahre dauern.
Quellen:
Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck übergibt Archiv an Staatsbibliothek Ad-hoc-News.de
Staatsbibliothek erhält Mohr-Siebeck-Archiv , FR-Online, 20.05.2010
Lamble, Jeanette: Presseeinladung für 10.6., 18 Uhr : Tübinger Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck übergibt Verlagsarchiv