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Web 2.0 ist Kommunikation!

Twitteraccounts

Das Microblog ist eine Form des Blogs, bei der dem Autor nur ein begrenzter Zeichensatz für seine Nachricht zur Verfügung steht, häufig zwischen 140-200 Zeichen.

Einige Beispiele für wissenschaftliche Bibliotheken auf Twitter (Stand: 14.04.2010):

(Eine Liste von Bibliothekaren und Bibliotheken, die beim bekanntesten Microblogging-Dienst Twitter aktiv sind, gibt es im LISWIKI oder beispielsweise bei Bibliothekarin @ Twitter.)

Wer twittert aus der engeren Umgebung der UBA?
@Mensasanierung – Studentenwerk der Uni Augsburg zur Mensasanierung
imb_Augsburg – Institut für Medien und Bildungstechnologie der Universität Augsburg
sturawiwi – Studentenrat der Wirtschaftwissenschaft duer Universität Augsburg

Weitere Informationen zu Twitter in Bibliotheken:
Wie Zwitschern die Bibliotheken, Zukunftswerkstatt, 05.08.2009

Facebook-Fanpages

Facebook lässt sich am besten in Facebook präsentieren. Für die Innensicht gibt es den Account: Versuch Bibliothek und die dazugehörige Fanpage Learning Librarians.

Fanseiten – sichtbar in der Timeline der Facebook-Nutzer.
Offizielle Beispiele:
Universitätsbiblitohek Dortmund auf Facebook (Fanseite), Stand: 189 Fans
TIB/UB Hannover auf Facebook (Fanseite), Stand: 173 Fans

Facebook-Gruppen – nicht sichtbar – bedarf aktivem Aufsuchen durch Mitglied:
Inoffizielles Beispiel:
Auch die UBA ist auf Facebook in einer inoffiziellen Gruppe vertreten, d.h. wir sind schon da. Jetzt ist die Frage, wie reagieren wir oder können wir reagieren?

Facebook-Gruppe:
UB Augsburg. Flüsterleise!

Bibliotheksblogs

Blog der UB Konstanz: http://www.ub.uni-konstanz.de/ – Beispiel für einen Beitrag mit Kommentaren – Web2.0-Element fast unsichtbar in die Homepage der Bibliothek integriert

Blog der Staats und Universitätsbibliothek sowie der angeschlossenen Fachbibliotheken in Hamburg – http://www.sub.uni-hamburg.de/blog/ – Blog deutlich getrennt von der Homepage, aber vom Design her gut integriert.

Blog der SLUB Dresden : http://blog.slub-dresden.de/ – Gutes Beispiel für transparenten Umgang auch mit Kritik

Informationen aus der UFB Erfurt/Gotha – http://ufbinformation.wordpress.com/ – deutlich erkennbares Blog als zusätzliches Angebot der Bibliothek

Wie mit Twitter beginnen und worauf achten

Twitter ist flüchtig, schnelllebig und am Anfang verwirrend…
Sie kennen anfangs dort kaum jemanden und es ist schwierig, ins “Gespräch” zu kommen. Bevor Sie ganz offiziell loslegen:
Melden Sie sich an, überspringen alle Angebote, automatisch jemandem zu folgen und schreiben Sie in Ihrem Profil etwas zu sich oder Ihrer Einrichtung, für die Sie twittern. Bitte veröffentlichen Sie auch gleich einen Tweet, damit die Twitterer, denen Sie folgen wissen, dass Sie aktiv werden möchten.

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Was sollte man nicht machen

Warum scheitert man im Web 2.0?

1: Dabei sein, weil alle dabei sind!
Social Media kostet Zeit, bedarf einer klaren Vorstellung was geht und was nicht. Daher sollten Ziele definiert sein.
Warum nehmen wir am Social Web teil?
Wie viele Leser wollen wir erreichen?
Wieviel Zeit nehmen wir uns dafür?
Wann stimmt für uns das Ergebnis und wann nicht?

2: Jeder darf alles!
Je mehr mitmachen, desto geringer ist der Zeitaufwand für jeden anderen. Doch je mehr mitmachen, desto deutlicher sollten Zuständigkeiten (thematisch, organisatorisch) und Themen gelärt sein.
Wer schreibt worüber? (Themen)
Gibt es eine redaktionelle Kontrolle? (Endfreischaltung, Kommentare)
Wer betreut welche Plattform? (Blog, Facebook, Twitter)
Welcher Stil sollte gewählt werden? (Du, Sie aber persönlich, Sie)
Was ist das Hauptziel dieser Aktivität? (Was wollen wir als Bibliothek im Web 2.0 erreichen?)

3: Zögern
Social Media ziehen Massen an, d.h. ein Großteil unserer Nutzer befindet sich bereits im Web 2.0.
Erfahrungen mit Web 2.0 kann man nur durch Aktivitäten sammeln. Viele Bibliotheken wagen bereits erste Schritte im Social Web. (Bspw.: Bibliotheken mit Weblogs, bei Facebook oder Twitter).

4: Werbung
Es ist kostenlos oder vergleichsweise billig, unsere Bibliothek so positiv zu präsentieren. Web 2.0-Angebote könnten so leicht Flyer oder Informationsbroschüren ersetzen.
–> Social Media ist ein zusätzliches Instrument, Informationen zu plazieren. Viele Angebote dienen aber auch einer schnellen, hürdenfreieren Kommunikation mit unseren Nutzern.

5: Zu komplizierter Workflow
Zu viele Regeln und zu viele Sicherheiten hemmt. Es schreckt interessierte Kollegen ab, sich an den Social-Media-Angeboten der Bibliothek zu beteiligen. Langwierige, schlecht beschriebene und organisierte Freigabeprozesse und zu komplexe Workflows lassen solche Angebote scheitern. Vorteile wie Schnelligkeit und Spontanität können so nicht genutzt werden, zählen aber zu den wichtigsten Zutaten. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern, dass sie im Sinne der Bibliothek schreiben, geben Sie ihnen ggf. “Social-Media”- Richtlinien vor.

6: Unterschätzung des Aufwands
Social Media erledigt sich nicht von selbst, sondern muss jeden Tag neu gelebt werden. Daher ist es wichtig, sich genaue Gedanken zu machen, wie man das Ganze angeht. Je mehr Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen der Bibliothek gewonnen werden können, etwas Zeit in der Woche dafür zu opfern, desto interessanter wird das Angebot, desto mehr “Nachrichten” gibt es, desto besser wird das Angebot auch wahrgenommen.

7: Rechtsproblematiken im Web
Urheberrechte sind ein großes Problem im Netz. Schnell kann es hier zu Streitigkeiten geben. Klären Sie daher in regelmäßigen Abständen Ihre Autoren auf, was erlaubt ist. Eigens erstellte Bilder, Audio-Dateien und Videos, die das Angebot der Social Media aufpeppen stellen in den meisten Fällen kein Problem da. Sollte auf externe Angebote zurückgegriffen werden, z.B. Fotos von Flickr oder Videos, so sollten Sie auf freie Lizenzen zurückgreifen. Um ganz sicher zu gehen, sollte darauf geachtet werden, dass eine kommerzielle Nutzung erlaubt ist.

8: Gleich juristisch werden…
Wenn Probleme auftauchen – jemand schreibt überkritisch über die Bibliothek, verdreht Tatsachen – nicht sofort mit dem Rechtsanwalt drohen. Die Web2.0-Gemeinde unterstützt fast automatisch den scheinbar “Schwächeren” und das wäre in diesem Fall nicht die Bibliothek. Nehmen Sie Kontakt auf oder schreiben Sie Ihre eigene Sicht der Dinge.

9: Monologisieren
Durch die einfache Nutzbarkeit gestaltet sich eine Kommunikation auf elektronischem Wege wesentlich einfacher. Ein-Weg-Angebote werden daher schnell abgelehnt, da unsere Nutzer im Web 2.0 zumindest die Möglichkeit haben möchten, mit uns in Interaktion zu treten. Es ist ein Geben und Nehmen. Ein unverkennbarer Vorteil ist: Bibliotheken können so auf schnellem Wege erfahren, wo Schwächen oder Stärken bestehen, und in einacher Weise darauf reagieren.

10: Themenwahl und Ton
Weltbewegende oder hypertolle Neuigkeiten gibt es nicht so oft im Bereich von Bibliotheken. Darauf warten unsere Nutzer nicht. Sie möchten, wenn Sie den Angeboten der Bibliothek im Web 2.0 folgen über “Aktuelles” auf dem Laufenden gehalten werden. Wählen Sie dabei einen Stil, der nicht anbiedernd ist, d.h. seriös klingt, aber auch nicht zu distanziert wirkt. Autoren sollten auch keine Angst haben, als persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Ihr persönlicher Stil ist der größte Vorteil, der Bibliotheken im Social Web erfolgreich sein lässt.

11: Fehlende Transparenz
Gehen Sie offen mit Kritik um. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken, sondern sehen Sie es als Chance, den Service Ihrer Bibliothek zu verbessern. Sie werden mit der Zeit feststellen, dass Sie so auch Lob erhalten. Schönen Sie nichts und seien Sie ehrlich in dem Rahmen, der Ihnen gegeben wurde. Zeigen Sie sich gesprächsbereit. Viele Probleme entspringen häufig missverständnissen.

12: Zu hohe Erwartungen
Im Social Web baut man eine Community auf. Man ist ein Teil des Ganzen. Sie sollten Zeit einplanen. Stellen Sie sich realistische Ziele und machen Sie sich klar, dass der Aufbau einer “Community” (regelmäßige Leserschaft) wie auch im normalen Leben nicht von heute auf morgen funktioniert. Ein realistisches Ziel – je nach Benutzerzahlen – könnte sein, nach Ablauf eines Jahres 100 bis 150 regelmäßige Leser zu haben. Dies bedeutet für uns, dass wir Geduld haben und kontinuierlich arbeiten müssen.

13: Angst vor Fehlern
Niemand macht gerne Fehler, gerade wenn diese in der Öffentlichkeit passieren, aber die Angst davor sorgt dafür, dass man es ganz sein lässt oder mit angezogener Handbremse fährt. Wenn Sie Fehler machen, dann sollte offen damit umgegangen werden. Fehler können im Web 2.0 verziehen werden. Stehen Sie also dazu. Auch Sie lernen ständig dazu.

Erarbeitet auf Grundlage von:
Pitz, Bernd : Web 2.0: Die größten Fehler der Unternehmen im Mitmachnetz, that’s publishing, 04.04.2010

Andere für sich arbeiten lassen

Menschen sind verspielt. Es ist Teil ihrer Neugier und teil des Lernens. Diesen Spieltrieb nutzen verschiedenste Netzprojekte, um mit kleinen Spielchen Freiwillige sonst unlösbare Aufgaben erledigen zu lassen.

Schon Tom Sawyer machte Zaunstreichen seinen Freunden schmackhaft, weil er tat, als sei dieses ein großer Spass. Danach schufteten die Freunde freiwillig für ihn und beschenkten ihn auch noch. Diesen psychologischen Trick nutzen Internetportale wie Flickr, YouTube oder del.icio.us lassen sich mit Inhalten von ihren Nutzern füttern, seien es Fotos, Filme oder Links, die dann auch gleich noch durch die Vergabe von Tags seitens der Nutzer inhaltlich erschlossen werden.

Richtige Bibliothekare und Archivare würden systematisch vorgehen, wären aber teuer. Doch können diese Aufgabe mit guten Resultaten auch ganz normale Menschen bewältigen, wenn es nur genug von ihnen sind – “Social Tagging” nennt sich das.

Wie man Freiwillige durch das Angebot kleiner Spiele und die Herausforderung des Wettbewerbsgeistes motiviert, einen Dienst der Gemeinschaft zu erbringen, wurde von Markus Krause und Hidir Aras von der Universität Bremen untersucht. Auch Luis van Ahn von der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh hat für seine Doktorarbeit ein kleines Online-Game entwickelt, welches als Zugabe zuverlässige Beschreibungen von Bildinhalten ausgab. Ziel des von ihm entwickelten Spiels war, dass zwei zufällig zusammengestellte Teams möglichst die gleichen Begriffe für Bilder, Töne oder Texte vergeben, um als Belohnung Punkte zu erhalten. Van Ahn berechnete, dass so alle Google Bilder innerhalb weniger Monate beschriftet sein könnten, wenn dieses Spiel eine ähnliche Popularität erreichten würde wie übliche Online-Spiele.

Krause und Aras haben dieses Spielmodell leicht modifiziert, um den Prozess noch weiter zu beschleunigen:

Hier denken sich die Spieler die Begriffe nicht selbst aus, sondern müssen ein einmal gewähltes Stichwort in Bezug setzen zu bestimmten Teilen einer Webseite.

Auch hier geht es letzendlich um die Übereinstimmung der Tags, die dabei abfallen und die später den Suchenden ihre Recherche erleichtern.

Der Spieltrieb, der den Menschen innewohnt, kann auch genutzt werden, um bestimmte Verhaltensweisen zu erreichen, z.B. für ein ökologisch korrektes, d.h. benzinsparendes Fahren, welches durch das Cockpit eines Autos belohnt wird.
So arbeitet der Autohersteller Ford an einer Idee:

Auf einem Display blüht oder verdorrt eine Weinranke, je nachdem, wie gut der Mensch mit seinem Tankinhalt haushält.

Einen ähnlichen Ansatz hat der Klimaforscher Byron Reeve von der Stanford University. Dabei sollen die Menschen im Netz um den niedrigsten Stromverbrauch konkurrieren.

Die Mitspieler sollen die Daten ihres eigenen Stromverbrauchs in virtuelle Welten einfließen lassen, die wie World of Warcraft oder Second Life funktionieren, nur dass sie niedrigen Stromverbrauch mit höheren Punktzahlen belohnen. Wobei Datenschützer die aktuell geplanten intelligenten Stromleser, die dafür nötig wären, nicht besonders mögen.

Das Ganze geht weiter. Konkrete Ideen können auf Ideenportalen Geld einbringen. Auf der Plattform Atizo beispielsweise schreiben Unternehmen ihre Probleme aus und lassen dann die Community um die besten Lösung in Wettbewerb treten. So sind 2000 Schweizer Franken für Produktideen aus Schweizer Poulettfleisch ausgeschrieben. 357 Ideen wurden dafür bereits eingereicht, obwohl es nur einen Gewiner gibt und noch kann man bis 25.11. weitere Ideen einreichen.

[D]ie erst 2008 ins Leben gerufene Seite lockt immer mehr “Innovatoren” an. 5.300 haben sich inzwischen registriert. Seit der Gründung hat die Seite über 50 Projekte durchgeführt, unter anderem für namhafte Kunden wie Migros, Google, Swisscom und BMW.

Können sich Bibliotheken dieses Verhalten zunutze machen? Sicherlich gäbe es hier die Möglichkeiten dess Social Taggings. Spiele müssen dabei die Nachteile des Social Taggings jedoch in Griff bekommen:

Ben Heuwing kommt in seiner Magisterarbeit “Tagging für das persönliche und kollaborative Informationsmanagement: Implementierung eines Social-Software Systems zur Annotation und Informationssuche in Bibliotheken” von 2008 zu folgendem Ergebnis:

Es konnte eine relativ geringe Wiederverwendung des Vokabulars und eine geringe Überschneidung bei den getaggten Ressourcen festgestellt werden. Damit sich daraus keine Nachteile für die Benutzbarkeit ergeben, sollten geeignete Methoden für die Unterstützung bei der Tagvergabe und der Suche angewendet werden. (S. 128)

Quelle:
Wie man andere einspannt, ohne dass sie es merken auf Zeit.de

Auch Internetnutzer haben Rechte

Die Buhmänner oder Frauen der Nation – so mag man als Urheberrechtsinteressierte meine – sind die Internetnutzer. Hier verbreitet sind Raubkopierer, Piraten und Diebe, d.h. alle Gesetzlosen finden sich hier an dieser Stelle zusammen. Und diese müssen verfolgt, überwacht und möglichst ausgesperrt werden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale betreibt Aufklärung und hat eine neue Website mit dem Titel “Surfer haben Rechte” gestartet. Neben der Vorstellung der einzelnen Dienste und Anbieter (Soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Webmaildienste, Onlinespiele, Tauschbörsen, Auktionen, Bewertungen und Preisvergleiche sowie Onlineshops) wird auch auf rechtliche Themen eingegangen:

Die Website soll aufklären. In der Presseerklärung der Verbraucherzentrale heißt es:

Internetnutzer erfahren auf surfer-haben-rechte.de, was Rechtsthemen wie Urheberrecht, Datenschutz oder Vertragsrecht sind und was sie im Onlinealltag bedeuten. Praxisnah informiert die Webseite, was bei konkreten Angeboten zu beachten ist. Checklisten helfen dabei, die wichtigsten Punkte stets im Blick zu behalten.

Entstanden ist die Seite im Rahmen des Projektes „Verbraucherrechte in der digitalen Welt“ im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)und wurde vom Bundesverbraucherministerium gefördert.
“Surfer haben Rechte” kooperiert mit dem Projekt Verbraucher sicher Online der Technischen Universität Berlin.

Netzpolitik.de schreibt dazu:

Für die regelmäßigen Netzpolitik-Leser wird da nicht viel Neues dabei sein. Aber schön, dass es mal eine praktische Webseite zur Medienkompetenz-Vermittlung mit vielen Informationen über digitale Verbraucherrechte gibt, die man an weniger informierte Nutzer weiterempfehlen kann.

[Studie] Internetbasierte Kooperationen im Social Web

Die Kulturpädagogin Christiane Schulzki-Haddouti hat eine umfangreiche Studie zum Social Web vorgelegt. Die Journalistin begutachtete dafür mehr als 1000 Anwendungen Andwendungsfällt und interviewte 47 Experten.
Diese Studie “Kooperative Technologien in Arbeit, Ausbildung und Zivilgesellschaft” (BY-NC-SA) konnte sieben Faktoren ermitteln, die für den Efolg und die Akzeptanz eines Social-Web-Angebots notwendig sind. Dazu zählen flexible Strukturen, kontextorientierte Regeln, die Untersützung von partizipativen Identitäten, soziale Umgangsformen aller Beteiligten oder auch das Feedback.
Frau Schulzki-Haddouti entwarf zudem Szenarien für

  • Wissensmanagement in Unternehmen (mit Fallbeispielen, z.B. für IBM, Coremedia)
  • Forschergruppen (mit Fallbeispielen, z.B. für das MPI für Wissenschaftsgeschichte)
  • Berufliche Bildung (mit Fallbeispielen, für Das Produktions-Lern-System (PLS), Daimler AG und Business Learning, Siemens AG)
  • Nichtstaatliche Organisationen (NGO) (mit Fallbeispielen, z.B. Ehrenamtportal Greenpeace, Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung)

Das klingt nach jeder Menge Lesestoff für die nächste Zeit.
Diese umfangreiche Studie ist eine Analyse für die Innovations- und Technikanalyse (ITA) im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts am Fachbereich Media der Hochschule Darmstadt.

Quelle:
Studie über internetbasierende Zusammenarbeit via heise online

Twitter als Eliteschmiede

Der Internet-Kritiker Keen, bekannt geworden durch sein Buch “Die Stunde der Stümper” zeigt sich im Spiegel-Online-Interview mit Michael Soukup geläutert.

Keen verweigert sich dem Netz nicht. Er ist selbst bei Twitter unterwegs, geht aber auch auf sehr ironische Art mit dem Internet um. So warnte Keen in seinem Buch vor einer “Diktatur der Affen” und sprach immer wieder von der “Verdummung durch Web 2.0”. Er steht dazu, ein Polemiker zu sein, der mit seiner Art von Humor Dinge und Probleme beschreibt. Dass dies missverständlich sein kann, zeigten die erbosten Reaktionen von Bloggern auf sein Buch. Dieses richtete sich gegen die enthusiastische Begeisterung bezüglich Web 2.0. Ein akademisch gehaltenes Buch wäre kaum aufgefallen und hätte keine Reichweite bekommen. Keen geht es nach eigener Aussage nicht darum, sich damit zu profilieren. Er wollte einfach nur das unendliche Geltungsbedürfnis und die neuen Fakten des Lebens aufzeigen. Es gibt eine neue Realität, die vielen nicht gefällt und die man dennoch akzeptieren muss.

Viele Leute wollen nicht bei Web 2.0 mitmachen, weil es sie nervt. Aber sie haben keine andere Wahl. Idealismus wird durch Selbstmarketing ersetzt. Künstler, Journalisten, Musiker und Autoren der alten Schule haben keine Chance mehr. Wer überleben will, muss permanent an seinem Internet-Image feilen, seine eigene Ich-Tag aufbauen.

Der Kritiker sieht im Microbloggingdienst Twitter ist ein gutes Beispiel für diese Behauptung, denn bei Twitter ist seiner Meinung nach eine neue Elite im Begriff zu entstehen. Dabei beginnt eine Hierarchie zwischen Talent und Publikum das Amateurhafte wieder zu verdrängen. Hilft Twitter das Web 2.0 zu professionalisieren?

Keen selbst sieht in seinem Blogger- und Twitterleben keinen Widerspruch zu seinen polemischen Äußerungen.

Ich bin talentiert und ein guter Verkäufer. Das Web ist für mich ein wichtiges Marketingmittel. Aber ich verkaufe wenigstens das Internet nicht als die große Demokratisierung.

In seinem Buch kritisierte er schwerpunktmäßig die angebliche Kommerzialisierung des Internets, die aber nur in den seltensten Fällen wirklich als erfolgreich zu bezeichnen ist. Wer besitzt schon Google, wohl das einzige Unternehmen, das in der Gratiskultur des Netzes, Milliarden verdient. Aber Google verdient dieses Geld durch die Verwendung freier Inhalte. Es syndiziert diese Inhalte und blendet Werbung ein, mit der das Unternehmen Milliardenumsätze generiert.

Bei Twitter zeigt sich Keens Meinung nach, dass vor allem bisherige Medienstars die meisten Follower, d.h. Leser haben. Allerdings heißt es für diese, dass sie auch ihre menschliche Seite mit ins Gewicht werfen müssen, denn das ist ein Teil der Twitterkultur.

Keen sieht im Microblogging Twitter eine Trendwende, die einen Bedeutungsverlust der Blogosphäre nach sich gezogen hat. Grund dafür ist, dass gerade die neuen Dienste die alte Hierarchie der Experten stützt. Spätestens hier muss ich beim Lesen des Interviews schlucken. Keen spricht im Zusammenhang dieser Wende von einem Web 3.0. Das Buzz-Word wird in anderen Fachkreisen nämlich mit einer weitgehenden Automatisierung des Webs, dem Semantic Web verwendet. Automatisiert werden sollen in diesem Zusammenhang die Erkennung von Bedeutungszusammenhängen von Inhalten.

Auch finde ich es ingesamt schwierig, von einer zunehmenden Bedeutung von Experten zu sprechen. Hier verkennt man die Veränderungen des Web 2.0, des Social Webs bzw. Mitmachwebs. Die vorherigen Experten des Web 1.0 waren diejenigen, die in der Lage waren, Websiten zu gestalten, Daten auf Server zu laden und ggf. die technische Seite des Computers oder Internets zu beherrschen. Auf diese Form des Expertentums reagierten die Anwendungen des Web 2.0, das jetzt jedem ermöglichte, Teil des Internets zu werden, ohne programmieren können zu müssen. Aber auch im Web 2.0 setzten sich jene durch, die sich qualitativ als Experte in einem Bereich von den anderen absetzten. Microbloggingdienste wie Twitter beschleunient diese Entwicklung nur.

Keen steht der Entwicklung in vielen Teilen weiterhin kritisch gegenüber. Eine Professionalisierung des Internets in dieser Form sieht er als positive Entwicklung an, bemerkt jedoch dazu:

Während wir als Teil der Medienelite verstehen, wie das Internet tickt, sind die meisten Menschen dem Web 2.0 schutzlos ausgeliefert. Ihnen fehlt die gesunde Portion an Misstrauen. Denn Blogs zerstören zunehmend die professionelle Informationsvermittlung. Da niemand redaktionell eingreift und Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt prüft, verbreiten sich Fehler und Lügen im Web wie Bakterien. Wir wissen, dass auf Wikipedia vieles nicht stimmt, unseren Kindern ist das aber nicht bewusst.

Zurecht äüßert der Spiegeljournalist Soukup, dass hierin aber auch die Gefahr der Verklärung der alten Medien zu sehen sei: So wurden 2007 bei einem Vergleich von Wikipedia mit der Encyclopädia Britannica nur geringe Qualitätsunterschiede festgestellt und der Online-Brockhaus schnitt sogar schlechter als die Freie Enzyclopädie ab. Keen erkennt das eigentliche Problem in der fehlenden redaktionellen Gewichtung. Ausschlaggebend für die Länge und Genauigkeit eines Wikipediaartikels sind eher ein (Massen)Interesse als die Bedeutung eines Themas.
Keen erkennt an, dass sich aus Blogs professionelle Online-Magazine entwickeln können, z.B. TechCrunch. Hier wurden ehemals amateurhafte durch professionelle Strukturen ersetzt.

Keen relativiert in diesem Interview mehr und mehr seine eigenen Aussagen, auch wenn er 80 – 90 Prozent seiner Prognosen als eingetroffen bezeichnet. In seinem nächsten Buch will er die sozialen Netzwerke jedoch differenzierter betrachten. Eine entsprechende Aufmerksamkeit dürfte ihm nach dem ersten Rundumschlag sicher sein.

Quelle
“Bei Twitter entsteht eine neue Elite”, Andrew Keen im Interview mit Michael Soukup, via Spiegel online

Indianer im Netz

Im Norden der USA, genauer gesagt in Idaho, lebt ein Indianerstamm namens Coeur d’Alene. In ihrem Reservat gibt es seit 2005 ein WLAN-Netz und ein Computerzentrum mit 40 Rechnern, die kostenlos genutzt werden können. Und der Stamm hat noch mehr, nämlich eine eigene interaktive Homepage. Das mag jetzt nichts außergewöhnliches sein, doch dieses Seite ist die einzige die von Indianern für Indianer gemacht wird. Der Sinn der Seite soll es sein die eigene Kultur zu pflegen und für die Nachwelt zu erhalten. Die Homepage bietet vor allem Videos und Audio-Beiträge, aber auch ein Blog ist zu finden. Mitmachen kann jeder und mittlerweile sind Indianer aus der ganzen USA und Kanada aktiv.
Ich persönlich finde RezKast :engl: ist ein schönes Beispiel wie man das Social Web für die Kulturpflege nutzen kann und es macht Spaß, auch als nicht Indianer, mal durch das Angebot zu surfen und mehr über diese Kultur zu erfahren. Dabei stellte ich übrings auch fest das es tatsächlich auch ein englisches Dummie-Buch zum Thema gibt. 😉

Und hier geht es zur Homepage:
RezKast :engl:

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