Frag!
Charmant gemacht – noch etwas Nettes, um in den Feierabend zu gehen.
Bibliothekarisch – die berufliche Tätigkeit eine:r Bibliothekar:in betreffend.
Charmant gemacht – noch etwas Nettes, um in den Feierabend zu gehen.
“Perhaps no place in any community is so totally democratic as the town library. The only entrance requirement is interest.” Lady Bird Johnson
Ein Filmprojekt von Auszubildenden der Stadtbibliothek / Universitätsbibliothek Wuppertal
Beitrag von Margareta Lindner, München
Im Rahmen des EU-Förderprogramms LEONARDO DA VINCI – GO EUROPE, das den Erfahrungsaustausch von Berufstätigen fördert, war ich im Februar 2014 zwei Wochen lang Gast bei der Internationella biblioteket und der Stockholms Stadsbibliotek in Schweden. Eigentlich hätte ich schon längst einen Fachartikel über meine Einblicke und Erfahrungen dort schreiben sollen. Aber man schiebt so was ja immer gern vor sich her. Wolfgang Kaiser hat mich jetzt gedrängt, zumindest eine kleine Fotostory zu posten, was ich hiermit tue.
Die Internationella biblioteket befindet sich im Zentrum von Stockholm in unmittelbarer Nachbarschaft der Zentralbibliothek im Asplundgebäude.
Sie wurde 1991 als staatliche Fernleihzentrale für fremdsprachige Medien für Bibliotheken in ganz Schweden gegründet.
Im Jahr 2000 wurde zusätzlich eine öffentliche Bibliothek als Teil der Stockholmer Stadtbibliothek eingerichtet. Seitdem wird die IB zu 50 % von der Stadt, und zu je 25 % von Staat und Land finanziert.
Mit einem Medienetat von 170.000 Euro verfügt die IB über 200.000 Medien in 120 Sprachen, davon befinden sich ca. 40 % im Freihandbereich und ca. 60 % im Magazin. Etwa 60 Sprachen werden von den 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern laufend aktualisiert und gepflegt.
Ausleihstärkste Sprachen sind Russisch, Persisch, Chinesisch, Thai, Spanisch, Arabisch, Polnisch, Japanisch. Die Bibliothekarinnen und Bibliothekare haben selbst Kenntnisse in 27 Sprachen.
Neben der Fernleihe von Medien aus dem eigenen Bestand berät die Internationella biblioteket auch andere Bibliotheken in ganz Schweden bei der Erwerbung fremdsprachiger Medien. Auf ihrer Internetseite http://www.interbib.se hat sie dazu eine Datenbank mit Bezugsadressen aus aller Welt eingerichtet: http://www.interbib.se/sv/for-bibliotek/inkopsstallen
Die Stockholmer Stadtbibliothek bietet fremdsprachige Medien aber nicht nur in dieser Spezialbibliothek an, sondern in allen Stadtteilen mit hohem migrantischen Bevölkerungsanteil.
Auch bei den Medienangeboten für Kinder wird Wert auf ein breites fremdsprachiges Spektrum gelegt.
Die Zentralbibliothek in dem von Erik Gunnar Asplund entworfenen und 1924-1927 erbauten beeindruckenden Rundbau ist das Schmuckstück der Stockholmer Stadtbibliothek.
Wie wichtig der Stadtbibliothek Stockholm auch das Thema Inklusion ist, zeigt sich im Eingangsbereich der Zentralbibliothek. Dort trifft die Besucherin, der Besucher als erstes auf die große Abteilung mit Medien für sehbehinderte Menschen, die sogenannten Daisy Books.
Bücher in leichter Sprache für Menschen mit kognitiven Einschränkungen gehören in allen Bibliotheken selbstverständlich zum Bestand. Für dieses Mediensegment im Kinderbereich wurde in Schweden das Label “Äppelhylla” entwickelt.
Es folgt endlich mal wieder ein tolles Video aus Europa, in dem Bibliothekarinnen sich und ihre Profession mit viel Selbstironie und Humor beschreiben. Diesmal sind es keine Schauspielerinnen, sondern “echte” Bibliothekarinnen der Bibliothèque Gutenberg aus dem 15 Arr. in Paris, die ihren Beruf so darstellen, wie er eigentlich ist. Die Regiesseurin des Filmes ist Alice Morelli. Was macht eigentlich ein Bibliothekar/eine Bibliothekarin? Ein Beruf, den man schwer in einem Satz zusammenfassen kann? Ohne Zweifel ist die Profession des Bibliothekars sehr vielseitig und verlangt ein Vielzahl an Kompetenzen: die Organisation von Veranstaltungen, die Informationsvermittlung und die Recherche. An manchen Tagen ist man “Verkäufer, Möbelpacker, Psychologe oder Privatdetektiv”.
Les Bibliothécoeurs de Gutenberg von Bibliotheques-Paris
Gefunden über: Archimag.com
Die 25. Ausgabe von LIBREAS ist heute mit dem Themenschwerpunkt “Bibliothekarin sein – Nutzerin sein. Frauen und Bibliotheken” erschienen. Im Editorial, das keines ist, stellte Karsten Schuldt im Dialog mit Heike Stadler am Schluss folgende Statements zur Diskussion:
Sind wir also auf ein unerledigtes Problem gestossen, auf eine Lücke? Konzentrieren wir uns im Bibliothekswesen immer wieder nur auf die Bibliothek und Dinge, die zu lösen sind, aber stellen gar nicht die Frage, wer die Bibliothek macht? Eigentlich wollten wir mit einer Erkenntnis aus diesem Text herauskommen. Aber vielleicht ist diese Lücke alles, was wir herausgefunden haben, dieses Fehlen der Berufsgeschichte. Ich finde ja, dass es Parallelen zwischen politischer Geschichte, zwischen der Geschichte der Frauenbewegungen und diesen Texten aus der bibliothekarischen Fachpresse gibt; aber mir scheint, wir wissen zu wenig, um das untersuchen zu können.
Und was erwartet uns nun in dieser Ausgabe?
Abstract: Wenn über die Qualität von Katalogen diskutiert wird, sollte das Potential, das eine gendersensible Verschlagwortung bietet, genutzt werden. Dazu brauchen wir mehr Analysen, die Lücken, Fallen und Fehler in den bisherigen Systematiken und Klassifikationen auf der Grundlage der Ergebnisse der Geschlechterforschung aufzeigen. Die existierenden Frauen-, Lesben- und Genderbibliotheken im deutschsprachigen Dachverband i.d.a.haben dazu eine über Jahrzehnte ausgebildete Expertise angesammelt und sind bereit zur Kooperation.
Abstract: Nach zehn Exiljahren in London kam die jüdische Journalistin Jella Lepman 1946 im Auftrag der amerikanischen Regierung zurück nach Deutschland, als Beraterin für die kulturellen und erzieherischen Belange der Frauen und Kinder. Um der geistigen Verarmung der deutschen Nachkriegskinder entgegenzuwirken, organisierte sie eine große Internationale Jugendbuchausstellung, die im ganzen Land gezeigt wurde und später den Grundbestand der Internationalen Jugendbibliothek in München bildete. Aus Amerika führte Jella Lepman ein fortschrittliches Konzept für die Gestaltung und Leitung einer Jugendbibliothek ein, das zunächst auf viel Widerstand von Seiten der ausgebildeten deutschen Bibliothekare stieß. Die von ihr gegründete Bibliothek ist heute weltweit die bedeutendste Institution dieser Art. Der Beitrag porträtiert diese außergewöhnliche Frau, die keine ausgebildete Bibliothekarin war und doch das Bibliothekswesen im Jugendbereich in Deutschland revolutionierte, den deutschen Kinder- und Jugendbuchmarkt zu einem der internationalsten überhaupt gemacht hat und ihr ganzes Leben der Verbreitung hochwertiger Kinder- und Jugendliteratur als Beitrag zur Völkerverständigung widmete.
Angelehnt an den Titel “Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft”, wurde das folgende Video “Didier Soulier produziert. Es zeigt die
Architektur: Mecanoo
„Auskunft ist Jazz — Das bibliothekarische Auskunftsinterview” wurde im Rahmen eines Studienprojekts des Studiengangs Bibliothekswesen der FH Köln im Wintersemester 2013/14 und im Sommersemester 2014 durch eine studentische Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann Rösch konzipiert und hergestellt.
Im folgenden Video handelt es sich um den Lehrfilm „Auskunft ist Jazz — Das bibliothekarische Auskunftsinterview“. Er zeigt anhand beispielhafter Szenarios all die Vorgehensweisen beim Auskunftsinterview, bei der die Schülerin Clarissa auf der Suche nach Informationen für ihre Facharbeit an der Auskunftstheke der Bibliothekarin Nadine begegnet. Der Film soll in der universitärer Lehre, sowie in der bibliothekarischen Aus- und Fortbildung Anwendung finden. Hierzu gibt es auch eine Kurzversion, sowie eine filmische Checkliste.
In jeweils negativen und positiven Varianten werden anhand des folgenden Auskunftsgesprächs die Erzeugung der Grundstimmung zu Anfang, die Ermittlung des Informationsbedarfs mit Hilfe geeigneter Fragetechniken, die gemeinsame Recherche und die Qualitätskontrolle durch das Follow-up zum Abschluss gezeigt. Zwischen den Szenen sorgt ein Moderator erklärend für Orientierung und es werden weitere unterhaltsame und lehrreiche Szenen aus dem bibliothekarischen Alltag gezeigt. Darüber hinaus geht der Film auch auf schwierige Phänomene wie großer Andrang und ungeduldige Nutzer an der Auskunftstheke ein.
Musik: “Sandu” von Hugo ‘Droopy’ Contini ist unter einer Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 International License veröffentlicht