[Infografik] Warum Vorlesen für Kinder so wichtig ist

Nicht nur die Vorlesestudie 2014 in Deutschland machte deutlich, dass Vorlesen Gespräche anregt und familiäre Bindungen fördert. In den USA wurde im letzten Jahr der Kids & Family Reading Report veröffentlicht, der ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Bedeutung des Vorlesens enthält wie die von der Stiftung Lesen herausgegebene Vorlesestudie.

Quelle: Kids & Family Reading Report

[Infografik] Die Vorteile des Lesens


Quelle: Ebook Friendly

Büchermenschen verbinden

Das folgende Video stammt von der Organisation “Reading Is Fundamental” (RIF). Sie fördert das Lesen für und mit Kindern. Außerdem arbeitet sie mit den Eltern, um diese dazu zu “erziehen” ihre Kinder frühzeitig beim Umgang mit Büchern (Vorlesen, lesen und Buchauswahl) zu coachen. Es sind insbesondere bildungsferne Kinder von der Geburt bis zum 8. Lebensjahr, für die sich diese Organisation einsetzt. Jährlich verschenkt sie mehrere Millionen Bücher an Kinder.

Musikproduzenten: The Roots mit gesanglicher Unterstützung von Jack Black, Chris Martin, John Legend, Regina Spektor, Jim James, Nate Ruess, Jason Schwartzman, Melanie Fiona, Levar Burton, Carrie Brownstein & Consequence

Der Bibliothekar/ El Bibliotecario

Vorgestern, am 4. Februar, feierte Facebook seinen 10. Geburtstag und hat hierzu zehn Geschichten verfilmt, in denen dieses soziale Netzwerk für die jeweiligen Personen besonders nützlich und hilfreich war. Das kleine Dorf San Juan La Laguna in Guatemala ist nur über eine einzige Straße oder per Boot erreichbar.

Der einzige kostenfreie Ort, um Zugang zum Internet zu erhalten ist die Gemeindebibliothek. Der Bibliothekar Yisrael Quic verwendet Facebook, um die Sprache der Maya, im Besonderen den speziellen Dialekt der Dorfbewohner, weiter am Leben zu erhalten und die Medien- und Informationskompetenz zu fördern. Dazu hat er kürzlich eine Gruppe gegründet, die der Kommunikation und dem Austauschs der lokalen Maya-Sprache dient. Yisrael Quic setzt sich dafür ein die Geschichte und Sprache seines Ortes für die Zukunft weiter zu pflegen und diese für die Nachwelt zu erhalten.

The Librarian / El Bibliotecario from Facebook Stories on Vimeo.

Kostenfreie “Lesestart”-Webinare im Monat Dezember

“Um Kinder von klein auf für Bücher und das Lesen zu begeistern, bedarf es guter Ideen und vieler Partner. Beteiligen auch Sie sich an „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ und tragen Sie dazu bei, die Bildungschancen von Kindern – egal welcher Herkunft und Lebenslage – deutlich zu steigern!” Lesestart.de

Seit dem 14. Oktober gibt es die Webinar-Reihe “Lesestart”, die sich speziell an Bibliothekare und Bibliothekarinnen richtet. Die drei nächsten interaktiven und kostenfreien Angebote zum „Lesestart“-Projekt finden morgen um 10 Uhr, am 9. Dezember (um 10 Uhr) und am 13. Dezember um 16 Uhr statt. Es werden Seminarinhalte online vermittelt, bei denen es um die Frühkindliche Leseförderung geht.  Weitere Highlights sind Buchempfehlungen, Tipps zur Netzwerkpflege, zur Vorlesepraxis, sowie die richtige Ansprache der Eltern.

Für die  Teilnahme werden ein Internetzugang, ein Browser, der Flash erlaubt und PC-Lautsprecher bzw. Kopfhörer benötigt. Die Dauer eines Webinars beträgt jeweils ca. 45 Minuten. Nach der Anmeldung wird ein Zugangslink zum “virtuellen Konferenzraum” verschickt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es ist auch möglich verpasste Webinare aus dem November und Oktober rückwirkend nochmal abzurufen und anzusehen.

Vorstellung von “Kirangolini”, dem Lesefrühförderprogramm der Büchereien Wien

Projektleiterin Martina Adelsberger präsentiert “Kirangolini”, die Veranstaltungsreihe im Rahmen von “Buchstart”, einer Initiative zur frühkindlichen Leseförderung. „Kirangolini” widmet sich der Lesefrühförderung von Kindern ab dem ersten Lebensjahr. In zahlreichen Zweigstellen in ganz Wien wird ein- bis zweimal im Monat mit den jungen BesucherInnen gesungen, getanzt, musiziert und erzählt.

Zitat unkommentiert

Aus aktuellem Anlass: Ein Zitat zum Welttag der Muttersprache von Havva Engin

Und da müssen wir in Deutschland mal weg von einer Haltung, die auch unter Pädagogen verbreitet ist. Sie lautet: Wenn Eltern nicht vernünftig deutsch können, kann man mit ihnen nicht kooperieren. Das ist Quatsch! Lesekompetenz von Kindern kann man auch in deren Erstsprache fördern. Wenn türkische Eltern schlecht deutsch sprechen, muss man sich fragen, wie man sie in ihrer Muttersprache zum Vorlesen motiviert. Man muss die Potenziale der Eltern erkennen und wertschätzen, damit sie diese für die Entwicklung ihrer Kinder nutzen und ihnen nicht immer nur ihre Defizite vorhalten. […] Mein Lieblingsprojekt kommt aus Kanada: Da werden eingewanderte Mütter schon im Kreißsaal mit Büchern beschenkt – in Englisch und ihrer Herkunftssprache. Eltern von Einjährigen werden zu Lesehappenings in Bibliotheken eingeladen. So wird Eltern nicht nur vermittelt: Lesen ist wichtig. Sondern auch, wie Leseförderung geht. So werden auch Menschen ans Lesen herangeführt, die aus Kulturen kommen, wo das vielleicht keine so große Rolle spielt.”

Havva Engin

Ein Video zur Leseförderung in der ersten Flughafenbibliothek der Welt

Dörte und ich berichteten ja bereits eifrig über die erste Flughafenbibliothek der Welt am Amsterdamer Schiphol Airport, welche im Oktober 2010 eröffnet wurde. Die Bibliothek trägt der Tatsache Rechnung, dass sie sich an einem Ort der Internationalität und Mehrsprachigkeit befindet. Zudem berücksichtigt sie, wie das folgende Video deutlich macht, dass neben Erwachsenen auch Kinder diesen Ort gerne aufsuchen und frühzeitig ans Lesen herangeführt werden. Das Vorlesen aus “analogen” Büchern für Kinder sollte laut einer Studie (am 28.12.2011 auf der Facebookfanseite von mir gepostet) weiterhin gefördert werden und keinesfalls darf das Printbuch durch ein elektronisches “Vorlesegerät” ersetzt werden. Das sogenannte “dialogische Lesen” komme beim traditionellen Buch nach wie vor stärker zum Ausdruck.

Laut einer 2006 durchgeführten Studie der Temple University ist die Kommunikationsbereitschaft der Eltern beim Vorlesen aus traditionellen Printbüchern höher. Statt sich mit den Kindern über den Inhalt der Bücher zu unterhalten, fanden die Forscher heraus, dass Eltern bei iPADs oder anderen elektronischen Lesegeräten die Inter-aktion eher unterbinden:

They were trying to control their children’s behavior” to get them to move through the story chronologically, she explained.[…] Readers with an e-reader were focused on the device, not the story. Children whose parents talk to them about what they’re reading gain reading skills faster, but children reading with parents from digital rather than physical books aren’t getting as much of that kind of interaction.”

Die Assistenzprofessorin dieser Studie, Mollie F. Collins appelierte an Eltern sich dieser Tatsache bewußt zu werden, dass das Vorlesen aus E-Books bestimmte Konsequenzen haben kann, dass Eltern dadurch ihre Interaktion mit dem Kind einschränken.

“We shouldn’t use e-books to replace traditional books, and we shouldn’t expect them to do something that they don’t. They’re not substitutes for a human being.”

Wäre eine Flughafenbibliothek nicht auch eine nötige Anschaffung für den sich im Entstehen befindlichen Berliner Großflughafen Berlin-Brandenburg? Auf der größte Flughafen-Baustelle Europas dürfte doch sicherlich noch Platz für eine solche Einrichtung sein. 🙂

[Kurz] Die Vorlesestudie 2011 wurde heute vorgestellt

„Die Studie zeigt überraschend eindeutig, in wie vielen Bereichen sich Kinder, denen vorgelesen wird, anders entwickeln als Kinder, denen nicht vorgelesen wird – nämlich nicht nur in ihrem Leseverhalten, sondern auch in ihrer sozialen Kompetenz, ihrem Schulerfolg und ihrer aktiven Freizeitgestaltung“

Dr. Simone C. Ehmig

Heute wurde in Berlin, die von der Stiftung Lesen, DIE ZEIT und die Deutsche Bahn finanzierte bundesweite und repräsentative Studie vorgestellt. Sie enthält wertvolle Informationen zur Bedeutung des Vorlesens für die Entwicklung von Kindern. Bei dieser Studie wurden in standardisierten und mündlich-persönlichen Interviews 500 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren nach ihren eigenen Vorlese-Erfahrungen in der Kindheit befragt, aber auch zu ihren aktuellen Freizeitaktivitäten, ihrer Mediennutzung, ihrem Leseimage und –verhalten. Diesmal ist die Vorlesestudie ganzheitlicher und beschreibt nicht nur die Vorlesesituation, wie es bei bisherigen Studien der Fall war. Die Bedeutung des Lesens und Vorlesens wird dabei deutlicher, da diese und empirisch nachgewiesen wurde. Dabei wird einmal mehr deutlich, dass das regelmäßiges Vorlesen in der Kindheit den „Lese-Knick“ in der Pubertät – die Abnahme der Lesehäufigkeit bei den 14- bis 19-Jährigen -, aufhalten kann. Wer Interesse an der kompletten Vorlesestudie hat, kann diese auf der rechten Seite der Webseite www.stiftunglesen.de/vorlesestudie downloaden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich auf der Webseite selbst als VorleserIn anzumelden. Was “uns” BibliothekarInnen und anderen als Leseratten titulierten Berufsgruppen/ Menschen, die vermeintlich gerne lesen, besonders freut, ist die Tatsache, dass das Klischee des sozial isolierten ‚Lese-Nerds’ nicht zutrifft und widerlegt wurde. Kindern, denen häufig vorgelesen wurde, sind sogar häufiger sportlich aktiv.  Vorlesen wird als Teil einer ganzheitlichen Erziehung beschrieben, welche die Lebensfreude und Aktivität anregt.

 

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