Wissensbewahrung im 21. Jahrhundert am Institut für Landtechnik in Weihenstephan

Am Institut für Landtechnik der TU München in Weihenstephan liegt ein wahrer Wissensschatz. Als der Leiter des Lehrstuhls, Professor Hermann Auernhammer, 2009 in den Ruhestand ging, war dieser in Gefahr.

Moderation: Florian Schrei
Autor: Christoph Schuster
Redaktion: Margit Lendzian

Zum Internationalen Tag gegen Lärm: “Libraries Can Be Loud” (TEDxUCLA) von Karen Lauritsen

Karen Lauritsen arbeitet für die Robert E. Kennedy Library in Cal Poly, San Luis Obispo. Sie schreibt Geschichten über ihre Identität als ein “Third Culture Kid“.

Richard Stallman über Leser, Freiheit und Bücher

Open Access – von PHD-Comics auf den Punkt gebracht

What is open access? Nick Shockey and Jonathan Eisen take us through the world of open access publishing and explain just what it’s all about.

Ein interaktives Transkript gibt es auf der Seite von Youtube.

Aufmerksam geworden über
Jens Wonke-Stehles Beitrag in der geschlossen Facebookgruppe “LIS New Professionals Deutschland”

(Die Ironie ist mir bewusst: Open Access und dann geschlossene Gruppe 😉 – daher lohnt sich der Hinweis hier im Blog dann wohl doch 🙂 )

Die Zukunft der Bibliothek der Harvard Universität

Ein Video über die neue "Joe and Rika Mansueto Library" der Universität Chicago

“Reality shows that you cannot do your research well having materials off-site. […] The cost of what you would give up in terms of research, studying, and teaching outweighs the cost of the building.”

Judith Nadler

Die Zeitschrift Wired  berichtete am 11.05. über die “Joe and Rika Mansueto Library”, welche am 16.05. feierlich eröffnet wurde.  Finanziert wurde sie unter anderem aus Spendengeldern im Wert von 25 Millionen Dollar, welche von einem Alumni, Joe Mansueto und seiner Frau Rika stammen. Mehr Fotos hierzu gibt es auf der Webseite: http://mansueto.lib.uchicago.edu

In die Bibliotheksplanung wurde der Soziologieprofessor Andrew Abott miteinbezogen, der in Abstimmung mit interessierten Fakultätsmitgliedern zusammenarbeitete, so dass sich am Ende wohl kaum jemand beschweren kann nicht in den Prozess der Bibliotheksplanung eingeweiht worden zu sein. Der Architekt heißt Helmut Jahn und stammt aus Deutschland. Das besondere an dieser Bibliothek sind die modernen Lagerungsmöglichkeiten (“automatic retrieval system”), wie das untenstehende Foto zeigt. Das unterirdishe Lagerungssystem hat ein Fassungsvermögen von 3,5 Millionen Medieneinheiten. Im beigefügte Video wird dies näher erläutert. Eine weitere Kooperation gibt es mit der Firma Google (“Google Books Library Project“), die aber schon länger besteht. Das folgende Video (siehe unten) zeigt, wie sich bei der Bestellung von Büchern Roboter und andere Maschinen in Bewegung setzen und in relativ kurzer Zeit der Lieferungsprozess abläuft. Derartige Maschinen finden insbesondere in der Industrie Verwendung.



All that technology means scholars at the library won’t have to fear the phrase “Some pages are omitted from this book preview,” or get a couple hours into their research only to find that a key book they’re looking for isn’t available digitally.”

Angela Watercutter

Aus aktuellem Anlass: Die Eröffnung des Rolex Learning Centers der Ecole Polytechnique Fédérale (EPFL) de Lausanne am 22.02.2010

Am 22.02. 2010 wird das von der japanischen Architektin Kazuyo Sejima und ihrem Partner Ryue Nishizawa (Büro SANAA) neu entwickelte Rolex Learning Center (RLC) der ETH (EPFL) Lausanne nach 5 Jahren Bauzeit eröffnet. Der Baubeauftragte, Projektleiter und Vizepräsident der EPFL Francis-Luc Perret bezeichnete es als “Garderobe, bei der man seinen Streß abgibt” und andere wiederum verwenden den Begriff bâtiment paysage, da es sich in die Alpenlandschaft, den Genfer See und den Hügeln gut einfügt. Der pédagogue professionel Monsieur Dillenburg, der für die Didaktik und pädagogische Entwicklung am Campus zuständig ist,  wies in einer Radiosendung auf Radio Suisse Romande ausdrücklich darauf hin, dass es ein Learning Center ist und keine Bibliothek und widersprach der Radiomitarbeiterin, dass der Ort keinesfalls zur Stille und Ruhe ermahnen soll, sondern zur Interaktion und  Gruppenarbeit einlädt. Auf der Webseite des RLC sind zwar schon viele Informationen zu finden, aber dennoch hätte ich mir als Bibliothekar mehr Infos gewünscht, die über die architekturphilosophischen und hochschulpolitischen Ziele hinausgehen. Die Hälfte des 110 Millionen Franken teuren Gebäudes wird von Schweizer Unternehmen (Nestlé, Logitech, Credit Suisse, Novartis usw.) getragen, wobei die Firma Rolex sicherlich keinen unerheblichen Beitrag leistet. Den Kern des Gebäudes bildet eine Bibliothek mit über 500.000 ME. Das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet wurde, ist 88.000 m² groß und wurde im Sinne eines Lern- und Begegnungszentrums gebaut. Es stellt ein “nahtloses Netzwerk“ aus Restaurants, einer Bank, einer Buchhandlung, Lese- und Hörsälen, Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen und Parkanlagen dar. Roman Hollstein vermutete in der Neue Zürcher Zeitung am 18.02., dass dieses Gebäude ein neuer architektonischer Wallfahrtsort wird. Nach der 2008 errichteten vollautomatischen Métro ist Lausanne um eine technische und architektonische Sehenswürdigkeit reicher. Ein Ziel des Architektenpaares war es,  den Austausch der Studierenden aus aller Welt zu fördern, was ja einer der Grundgedanken der Bologna Hochschulreform ist.  Außerdem wurden die bisher “geschützten Zonen des Wissens” in einem offenen Raum zusammengeführt, der sowohl  Studierenden, Forschern, Dozenten, als auch der Allgemeinheit täglich von morgens 7 Uhr bis Mitternacht gleichermaßen offenstehen soll. An der EPFL sind aktuell etwa 11.000 Hochschulangehörige tätig, wovon 7.000 Studenten und Professoren sind. Zu den 4.000 Forschern zählen auch Mitarbeiter kleinerer Start-Up-Firmen. Der Hochschulpräsident Patrick Aebischer wünschte sich ein Gebäude, bei dem die tradionellen Grenzen zwischen den Fakultäten durch einen Geist der Zusammenarbeit (spirit of collaboration) ersetzt werden und einem Campus, der offen und einladend für die Öffentlichkeit ist. Sie zählt weltweit zu den internationalsten Universitäten, wobei die Hälfte der Fakultätsangehörigen außerhalb der Schweiz angeworben wurde  und 60 % der PhD Studenten aus dem Ausland kommen. Finanziert wird die ETH direkt von der eidgenössischen Schweizer Regierung und nicht etwa vom Kanton Waadt. Weiterlesen

[Kurz] Professoren läuten die Alarmglocken

Viele Professoren aus dem Aktionsbündnis “Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft” haben bei der Bundesregierung und beim Bundestag gegen die Kommerzialisierung von Wissen, das mit öffentlichen Mitteln erzeugt wurde, im Rahmen der geplanten weiteren Novelle des Urheberrechtsgesetzes Bedenken angemeldet. Sie wandten sich in Briefen an Ministerien, deren Abgeordnete sich den Lehrstuhlinhaber der Sorge der Allianz der Wissenschaftsorganisationen anschließen. Sie befürchten, dass mit den Plänen für den 2. Korb der Urheberrechtsreform “die Kooperation von Wissenschaftlern über die Datennetze erheblich erschwert, die wissenschaftliche Erforschung insbesondere audiovisueller Dokumente massiv behindert und die schon in der letzten Zeit dramatisch gestiegenen Kosten für die Bereitstellung und Nutzung digitaler Informationsmaterialien für Bildung und Wissenschaft weiterhin erheblich steigen werden”. Immer lauter fordern die Professoren inzwischen, endlich im Einklang mit dem Koalitionsvertrag ein “bildungs- und wissenschaftsfreundliches Urheberrecht zu schaffen”.

Ausführlicher Artikel:
Krempl, Stefan: Professoren schlagen Alarm wegen der Urheberrechtsnovelle via heise online