Ich konnte nicht drumherum, hier einmal auf den neuen und für mich ersten sinnvollen Twitch-Kanla hinzuweisen, über den ich gestern gestolpert bin. Der Kanal strömt monatlich einmal Wissenschaft aus, in einem lustigen Gespräch von Lambert Heller, Henning Krause und Claudia Frick, vielen auch gut bekannt als @lambo, @henningkrause und @FuzzyLeapfrog. Unter @forschungsstrom findet man sie auch gemeinsam bei Twitter.
Der nachfolgende, gestern aufgezeichnet Stream, ich würde nicht Podcast sondern eher Vlog dazu sagenEinschränkung: Najaja, so ganz erfüllt man mit Vlog aber auch nicht die Definition. Temporärer Stream? Entscheided einfach selbst, liebe „Macher*innen“.), war gefüllt mit munterem Geplänkel, Wissenswerten zum Thema Corona (auch das Bier), Anorexia, Open Access, Verlage und Emoticons. Da ich während der Live-Übertragung gerade mit anderen Dingen beschäftigt war, habe ich die Aufzeichnung erst kurz vor Mitternacht geöffnet. Ein Fehler, weil ich es nicht geschafft habe, das Video bis heute Nachmittag zu pausieren. Ich habe durchgeschaut. Entsprechend gut standen mir heute Morgen die Augenringe beim Fototermin auf Arbeit.
Ach ja, der nächste themenbunte Wissenschaftsstrom wird am Donnerstag, den 02.04. um 21.00 Uhr verströmt. Wer mag, kann sich bei Twitch anmelden und live während der Übertragung mitchatten.
Achtung, hinter mehr versteckt sich ein iFrame zu Twitch. Wer also aus Datenschutzgründen verhindern will, dass Twitch Infos erhält, klickt bitte nicht weiter…
[Update 02.04.] iFrame zu Twitch entfernt, da das Video max. 14 Tage dort vorgehalten wird. -> Ältere Folgen sind nun über die Kommentare aufrufbar.
In diesem kleinen Video von 2010 erklärt Anali mit Begeisterung, was Open Access bedeutet:
einfacher, billiger Zugang zur Information
Möglichkeit größerer Sichbarkeit der laufenden Forschung
ein Mehr an Zugang zu Forschungsinformationen, die aus Steuergeldern bereits bezahlt wurde
für Forscher ein höherer Impact
Verbesserung der Kreativität durch einfacheres Nachnutzen, Weiterverwenden und Mixen
Und kein Argument hat seit dem an Wahrheit und Bedeutung verloren, nicht?
Für die bibliothekarische Wissenschaftskommunikation setzt sich der Open Access-Gedanke in der Umsetzung nur langsam durch im deutschsprachigen Bereich durch, aber es gibt bereits einige Beispiele von als OA-gegründeten Journals:
Bis auf das letzte Beispiel waren das alles studentische Gründungen, wobei mit LIBREAS gibt es eine Zeitschrift, die sich von diesem Image als studentische Zeitschrift inzwischen gelöst hat. 027.7 steht für „Hochschul- und Universitätsbibliotheken“ und ist das erste Journal, welches nicht auf einer studentischen Perspektive entstanden ist und Ergebnis der Diskussion um die Notwendigkeit einer Open-Access-Zeitschrift für den Library-Information-Science-Bereich in Deutschland ist (Stichwort: #newLIS).
Aus dieser Diskussion um #newLIS entsteht derzeit ein weiteres Journal unter dem Titel „Informationspraxis„, welches am 04.06.2014 offiziell gegründet werden soll. Wir suchen Autoren, Herausgeber, Redakteure, Reviewer und natürlich auch Autorinnen, Herausgeberinnen, Redakteurinnen, Reviewerinnen und Menschen mit technischem Verstand, um nicht nur hochwertige Informationen aus der Community für die Community zugänglich zu machen, sondern auch um die Möglichkeiten einer elektronischen Open-Access-Zeitschrift zu testen (siehe:Über uns).
Karen Lauritsen arbeitet für die Robert E. Kennedy Library in Cal Poly, San Luis Obispo. Sie schreibt Geschichten über ihre Identität als ein „Third Culture Kid„.
Derzeit gibt es auf Twitter zum Thema #newLIS eine erneut aufflammende Diskussion. Erstmals 2012 schwappte diese in den Social Media-Kanälen hoch. Unter dem Hashtag #newLIS wird weiterhin über ein Open Access Journal nachgedacht. Dabei werden immer Fragen wie diese besprochen: Wer wird als Zielgruppe angestrebt? Was soll inhaltlich geschehen? Soll dieses Journal massentauglich praxisnah berichten, auch auf die Gefahr hinaus, dass dann Beiträge zu Auslandsaufenthalten und Lobeshymnen auf eigentlich gescheiterte DFG-Projekte erscheinen werden. Oder sollen es Aufsätze sein, tief recherchiert und belegt mit einen hohen wissenschaftlichen Niveau? Kann man auch vielleicht jede Stufe akzeptieren und die besten durch verschiedene Review-Stufen adeln?
Ich habe mehrfach über diese Diskussion hier im Blog berichtet und habe mit Storify versucht, die aktuelle Diskussion etwas nachvollziehbarer zu machen.
Was glauben Sie / glaubt ihr: Gibt es wirklich einen Bedarf für ein neues Journal im Bereich des Bibliotheks-, Archiv- und Informationswesens oder ist das einfach nur vertane Zeit?
In der akademischen Welt bestehen E-Books in der Regel aus PDF-Dateien. Der Vorteil dieser Dateien ist, dass man sie genauso gut zitieren kann wie das gedruckte Pendant. Leicht lassen sich außerdem Nutzungsbeschränkungen integrieren, z.B. Kopier- und Druckverbote. Nachteilig wirkt sich dieses Format jedoch auf die Nutzung auf anderen Lesegeräten aus. Schon auf einem Tablet wird es schwierig, so ein Dokument vernünftig zu lesen. Daher wird nicht umsonst häufig gesagt und manchmal sogar schriftlich festgehalten, das diese PDFs keine E-Books, sondern eben einfach nur Textdokumente sind.
Was ist jedoch die Alternative? Wird es jemals soweit kommen, dass wissenschaftliche Literatur das „goldene Gefängnis“ des PDFs überwindet?
Eine Leseempfehlung dazu:
Lambert Heller, Ronald The and Sönke Bartling: Dynamic Publication Formats and Collaborative Authoring, In: S. Bartling and S. Friesike (eds.), Opening Science: The Evolving Guide on How the Internet is Changing Research, Collaboration and Scholarly (2014), DOI: 10.1007/978-3-319-00026-8_13 (Open Access)
Letzte Woche gab es wieder unterschiedliche interessante Neuigkeiten aus der Bibliotheks-, Informations- und Buchwelt. Das Team hat folgende Beitragsempfehlungen zusammengestellt:
Services in Bibliotheken ändern sich zur Zeit stark, um Bibliotheken gegenüber Internet und neue Medien bieten konkurrenzfähig zu halten. Bibliothekarinnen und Bibliothekare müssen sich mehr auf ihre Kundengruppe und ihre Trägerorganisation einlassen. Dies geschieht zunehmend in Form des „Embedded Librarian“, d.h. des integrierten Bibliothekars. Das Blog Service für One-Person Libraries macht auf die neuste Checkliste für OPLs aufmerksam. Wie so eine Form aussehen kann, kann man anhan der 38. Checkliste für “Embedded Librarianship” von Anne Jacobs, Düsseldorf einmal nachvollziehen. Ist dies auch etwas für Ihre Einrichtung?
Die SLUB Dresden hat den 3. Platz des dbb Innovationspreises 2013 mit Goobi gewonnen. In ihrem Blogbeitrag feiern sie nicht nur diese Auszeichnung, sondern erklären auch, warum sie auf Open Source Software setzen und solche, z.B. mit Goobi, auch selbst (mit)entwickeln.
DRM… Igitt findet Buchhändlerin Luise Schitteck in ihrem Blog „eLuise – do bookdealers dream of electric books“. Sie schreibt ihre Sicht der Dinge und ich bin mir sicher, viele Bibliothekarinnen und Bibliothekare werden ihr beipflichten.
Die Kurt-Tucholsky-Bibliothek in Berlin-Pankow wird dazu gezwungen, Bücher aus ihrem Bestand auszusondern! Laut Vorgaben vom Amt für Kultur soll die ehrenamtlich geführte Bibliothek wie „normale“ öffentliche Bibliotheken jährlich 15% ihrer Bestände abbauen. Doch irgendwann wäre bei der Fortführung nach dieser „Logik“ aufgrund des schon geringen Etats, kaum überhaupt ein Buchbestand am Ende mehr vorhanden. Für den 19.6. sollen vier BibliothekarInnen des Bezirks zur Unterstützung beim Bestandsabbau verpflichtet werden, jedoch: „Ausgeliehene Bücher können aber nicht ausgesondert werden! Wenn Ihr helft gerade diese Bücher zu retten und sie ausleiht, können sie am kommenden Mittwoch nicht aussortiert werden.“
In Großbritannien und den USA sind wieder einige öffentliche Bibliotheken von der endgültigen Schließung betroffen, so z.B. 9 Bibliotheken allein in Sunderland. Die mediale Aufmerksamkeit in Form von Petitionen, Aktionen und der Schaffung von mehr Öffentlichkeit scheint dort viel mehr vorhanden zu sein, als beispielsweise hierzulande, wo manchmal bei Schließungen von Stadtteilbibliotheken in überregionalen Medien und im Web 2.0 selten von Aktionen und Kampagnen berichtet wird, um diese zu verhindern. Der bedrohten Schließung der Queens Library kann durch das Verfassen von Petitionen an die gewählten Volksvertreter begegnet werden, wobei es auf der Webseite Save Queens Library ein vorgefertigtes Formular gibt. PublicLibraryNews geben auf ihrer Webseite wirkungsvolle Tipps für mögliche Kampagnen, um Öffentlichkeit zu schaffen. Carolyn McIntyre fasst zusammen, was den geplanten Schließungen in New York und London gemeinsam ist: „Both are eliminating their public libraries against the will of the public and replacing them with luxury housing, using secretive, deceptive tactics. Budget cuts resulting in extremely profitable deals for . . . . whom exactly?“ Berlin ist also vermutlich auch bald gefährdeter als es jetzt schon bereit ist sich einzugestehen, wenn durch den neuen ZLB-Bau dezentrale Stadtteilbibliotheken womöglich ebenso von Schließungen bzw. weiteren Umwandlungen (in ehrenamtlich geführte Einrichtungen) bedroht sein könnten. Die Verkürzung von Öffnungszeiten und die Schließung in den Sommerferien sind vor allem in Berlin Mitte an der Tagesordnung.
The Journal of Librarianship and Scholarly Communication seeks to share useful innovations, both in thought and in practice, with the aim of encouraging scholarly exchange and the subsequent benefits that are borne of scrutiny, experimentation and debate. As modes of scholarly communication, the technologies and economics of publishing and the roles of libraries evolve, it is our hope that the work shared in the journal will inform practices that strengthen librarianship and that increase access to the „common Stock of Knowledge.“