Wie unabhängig ist die Wikipedia?

Einer der meistgelesenen Artikel in diesem Blog ist gut 4 1/2 Jahre alt, aber die Frage „Wie zitiert man Wikipedia korrekt?“ lockt die Leser ins Blog, obwohl sich an der Einschätzung, dass die Wikipedia nur eingeschränkt zitierfähig ist, noch immer stimmt.

Die Studie „Verdeckte PR in Wikipedia“, welche der Journalist Marvin Oppong im Auftrag der Otto Brenner Stiftung erstellte, deckt konkrete Einzelfälle von Manipulationen bei Wikipedia auf, welche von Firmen oder Politikern durchgeführt wurden. Häufig arbeiten professionelle PR-Agenturen, die in dieser Art der subtilen Manipulation den freiwilligen Kontrolleuren der Wikiepdia haushoch überlegen sind.

Ein Fazit seiner Arbeit ist, dass die Wikipedia-Community mit ihrer Freiwilligen-Struktur momentan nicht in der Lage ist, dem Problem selbst Herr zu werden. Dazu seien die Manipulationsversuche zu zahlreich. Zugleich versucht er, Lösungen für die Wikipedia-Autoren und –Betreiber anzubieten.

Für die Nutzer heißt das, dass sie sehr genau prüfen müssen, was sie in der Wikipedia lesen, kritisch hinterfragen sollten und wenn es um die wissenschaftliche Arbeit geht, dann müssen Referenzquellen herangezogen und die Originalquellen verwendet werden. Anders als bei Lexikas und Nachschlagewerken von Verlagen gibt es keine professionelle Qualitätskontrolle. Und sollte Ihnen etwas auffallen, was noch nicht gemeldet ist, wo Sie ein Problem sehen, dann sollten Nutzer auch die Diskussionsseiten der Wikipedia nutzen und dort ihre Bedenken äußern. Umgekehrt kann man diese Seiten auch nutzen, um Schwachstellen in den Artikeln der Wikipedia zu entdecken und sich kritische Anregungen für die eigene Arbeit holen.

Die ganze Studie ist frei einsehbar im Web:

Quellen:
Verdeckte PR bei Wikipedia: Studie weist Manipulationen nach, Deutschlandradio Kultur
Steiner, Falk: Studie: Viel verdeckte Werbung auf Wikipedia, Deutschlandfunk

SiDiM – Schwachsinn der zur Methode wird?

DRM war diese Woche aber auch aus einem anderen Grund Thema. Das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie und Forscher der TU Darmstadt testen derzeit eine automatische Personalisierung von E-Books unter dem Projekttitel „SiDiM“. SiDiM steht für „Sichere Dokumente durch individuelle Markierung“ und soll digitale Texte mit einem kommerziellen Wert oder anderen Gründen, z.B. Dokumente mit Betriebsgeheimnissen, vor unkontrollierter Verbreitung schützen, da diese ein Hindernis für die Verbreitung oder besser gesagt den Vertrieb auf digitalem Wege sei. Der Kopierschutz ist ein psychologischer: Nicht die Datei sondern deren Inhalte sollen individualisiert werden. Aus „unbrauchbar“ wind z.B. in einem anderen Exemplar „nicht brauchbar“. So sollen Raubkopien verhindert werden.

Das Fraunhofer Institut SIT schreibt:

Eine Lösung dieses Problems ist die Individualisierung der Dokumente durch sichtbare und unsichtbare Markierungen, die einzelne Kopien unterscheidbar machen. Benutzer werden so zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Kopie angehalten und vor illegaler Weitergabe abgeschreckt, da die Kopien anhand der Markierung auf sie zurückverfolgt werden können. In SiDiM sollen daher als Kerninnovation effiziente und neuartige Individualisierungsmechanismen auf der Basis von Digitalen Wasserzeichen realisiert und als Anwendungsfall in die Wertschöpfungskette von Ebooks integriert werden.

Die Unveränderbarkeit von Text ist das derzeit größte Gut von gedruckten Büchern, wenn es um die wissenschaftliche Nutzung kennt. Über verschiedene Verfahren versuchen Bibliotheken und ihre Repositorien bei elektronsichen Werken nachweisen, das ihre Dokumente unverändert geblieben sind (Digitale Fingerprints aus einem Hashwert bestehend). Und die Buchbranche arbeitet nun daran, dies ein für alle Mal durch „Individualisierung“ als Kopierschutz-Technologie zu zerstören.

Der Text wird automatisch verändert, was in der Wissenschaft, wo es darauf ankommt, gerade bei wörtlichen Zitaten, den Autor einer Aussage, Behauptung genau zu zitieren. Ein Wörtliches Zitat heißt, dass dieses Zitat Buchstabe für Buchstabe mit der Textfassung übereinstimmen muss. Da wird es schwierig, wenn in einem Exemplar im Vergleich zu einem anderen, plötzlich ein anderes Wort steht oder der Zeilenumbruch in einem Gedicht verändert wurde. Wird man zukünftig zitieren müssen „Autor, Titel des Werkes, zit. nach: Exemplar von Frau sowieso, 5. Exemplar der Bibliothek XY?“, nur damit der Wissenschaftler nicht mehr in Beweisschwierigkeiten kommt? Oder muss man das Buch mehrfach erwerben, um herauszufinden, welche Stellen dem Original entsprechen?

Kleine Textänderungen mögen auf dem ersten Blick harmlos und sicherlich auch vertragl. mit dem Autor regelbar sein. Auch Belletristik kann Gegenstand von Texteditionen, Literaturwissenschaftlichen Arbeiten etc. uns somit Teil von Forschung sein. Das verursacht Bauchschmerzen und Bibliothekare und Bibliothekarinnen sollten Stellung dazu beziehen, nicht dass dies ernsthaft wahr wird.

Haupt kommt in Bezug auf Autoren zum Fazit:

Vorweg: SiDiM ist als Entwicklung zunächst einmal kein Kurzwechsel in Sachen “hartes DRM”. Der Börsenverein beziehungsweise dessen Wirtschaftstochter MVB predigt schon seit Jahren den Verzicht auf harten Kopierschutz. Das Akezptanz-Problem liegt nicht bei Verband oder Händlern, sondern bei den Verlagen und (glaubt man Verlagsmenschen: vor allem) bei den Autoren, die teilweise ausdrücklich auf einem harten Kopierschutz bestehen sollen. Ob man diese Gruppe mit einer semantischen Veränderung ihrer Texte gewogen stimmen kann, muss doch sehr bezweifelt werden.

Auffallend ist, dass derzeit keine positiven Reaktionen auf diese Variante gibt.

Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit CoSee (Konsortialführung), 4Readers (EKZ), juni.com und Notos Rechtsanwälte sowie die MVB (Konzeption, Implementierung und Validierung einer Architektur). Finanziert wird die Forschung im Rahmen von KMU-innovativ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Der Börsenverein ruft derzeit zur Evaluierung der „sichtbaren Wasserzeichen“ auf.

Und hier noch eine kleine Erinnerung aus Sicht von Mela Eckenfels, einer Autorin, warum DRM sterben muss (2011):

Einige Reaktionen aus dem Netz:
Meier, Steffen: Projekt SiDiM: DRM bei E-Books und Unmut im Netz, Meier meint
Pachali, David: Kopierschutz: Forscher wollen E-Books individualisieren, irights.info
Haupt, Johannes: DRM der Zukunft: Individualisierte E-Books. Ernsthaft?, Lesen.net
Holzhauer, Steffen: Neue Posse des Börsenvereins: inhaltsverändernde Wasserzeichen in eBooks, Phantanews
Eckenfels, Mela: Kopf sucht Tischplatte: Wasserzeichen-DRM, Schreibsucht
Warner, Ansgar: “Vorsicht, Buchfälscher”: Börsenverein plant automatische Textmanipulation als DRM-Variante, E-Book-News.de
Kim: SiDiM vs. DRM: Neuartiger Kopierschutz schreibt eBooks um, E-Book-Fieber.de
Hoffelder, Nate: New DRM Promises to Ruin a Good eBook in the Name of Protecting It, The Digital Reader

„Redefining Research“: Eine Infografik zur heutigen Entwicklung und Nutzung von Wikipedia

„According to this infographic, you don’t matter. You are replaceable. You are overpriced. You are irrelevant in a world embracing Wikipedia. You are obsolete.“ Matthew C. Winner

Nach 244 Jahren regelmäßigem Erscheinen der Encyclopedia Britannica in Printform wurde der Druck eines der bekanntesten Nachschlagewerke im März diesen Jahres eingestellt. Durch den Wettbewerbsdruck mit Wikipedia wird Encyclopedia Britannica künftig online zur Verfügung stehen.Wikipedia liefert auf 26 Millionen Seiten Inhalt und Informationen zu unterschiedlichen Themengebieten. Obwohl des Öfteren die Informationsqualität und die Glaubwürdigkeit der Quellen auf Wikipedia infrage gestellt wird, achten die Schreiberlinge bei Wikipedia auf Aktualität und Fehler. Studien haben gezeigt, dass Wikipedia inzwischen genauso fehlerfrei und präzise ist, wie die Encyclopedia Britannica. Die folgende Infografik zeigt, wie Wikipedia die Suche nach enzyklopädischem Wissen revolutioniert hat und zu einer vertrauenswürdigen Wissensquelle wurde. „The Busy Librarian„, aber auch Joyce Valenza setzten sich kritisch mit dieser Infografik auseinander, welche Behauptungen aufstellt, dass Schüler mehr Wikipedia als Bibliotheken nutzen. Die Infografik wirft in der Tat einige Fragen auf, welche sich u.a. auch auf das Nutzungsverhalten von öffentlichen Bibliotheken im Vergleich mit Wikipedia beziehen. Lassen sich eine Enzyklopädie wie Wikipedia mit öffentlichen Bibiotheken so einfach vergleichen und gegenüberstellen? Ich denke, es ist nicht jedes Detail an dieser Infografik zu hinterfragen, da durchaus einige Aussagen Tatsachen entsprechen.

Wikipedia
Via: Open-Site.org

Wie zitiert man Wikipedia korrekt?

Mal ganz abgesehen von den Problem, die man so hat, wenn man Wikipedia als Quelle angeben will, weil die Zitierfähigkeit von Wikipedia als sehr eingeschränkt zu beurteilen ist, hapert es jedoch bei einigen schon daran, Wikipedia richtig zu zitieren.
Sie benötigen zum Zitieren einen Link, der den entsprechenden Stand der Seite festhält. Den bekommen Sie jedoch nicht, wenn Sie über die Google-Suche auf Wikipedia zugreifen oder direkt Artikel über die normale Artikelseite aufrufen. Nutzen Sie dafür die Tatsache, dass Wikipedia die Versionen der Seite speichert und verwenden Sie den dafür vorgesehenen Permanentlink.

1. Variante

  1. Rufen Sie die Wikipedia-Seite des Artikels auf, z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Zitierf%C3%A4higkeit
  2. Links im Menü gibt es die Menübox „Werkzeuge“. Dort finden Sie einen Navigationspunkt „Permanentlink“ Klicken Sie auf diesen Link und sie erhalten im URL-Fenster den Permanentlink der geöffneten Seite zum Zitieren.

2. Variante

  1. Rufen Sie die Wikipedia-Seite des Artikels auf, z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Zitierf%C3%A4higkeit
  2. Links im Menü gibt es die Menübox „Werkzeuge“. Dort finden Sie einen Navigationspunkt „Seite zitieren“. Klicken Sie auf diesen Link und sie erhalten einen Zitatvorschlag für die Seite, die Sie zitieren möchten (siehe Beispiele).
  3. Tipp: Auf diese Weise erhalten Sie auch eine Kopiervorlage für einen BibTeX-Import in ein Literaturverwaltungsprogramm, z.B. Citavi oder Bibsonomy.

3. Variante

  1. Rufen Sie die Wikipedia-Seite des Artikels auf, z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Zitierf%C3%A4higkeit
  2. Wechseln Sie dann zur Seite Versionen/Autoren: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zitierf%C3%A4higkeit&action=history
  3. Dort klicken Sie auf „Datum und Uhrzeit“. Damit öffnen Sie die entsprechende Version. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zitierf%C3%A4higkeit&oldid=60350199 – Der Link enhält eine entsprechende ID, die für diese Version des Beitrages steht.

Mit Klick auf diesen Link gelangen Sie nun immer zu der Wikipedia-Seite, auf die Sie sich in Ihrem Zitat beziehen.

Mit Zitierfähigkeit wird die Eigenschaft einer schriftlichen Quelle bezeichnet, in wissenschaftlichen Arbeiten als Zitat zu fungieren, das bedeutet als (autoritativer) Beleg im Rahmen der eigenen Argumentation genannt werden zu können.

Mit dem Begriff Zitierfähigkeit wird die Eigenschaft einer schriftlichen Quelle bezeichnet, in wissenschaftlichen Arbeit als Referenz oder als Belegstelle im Rahmen der eigenen Argumentation genannt zu werden. Die Nennung erfolgt in der Regel mittels Anmerkung, wobei verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen können.

    Seite „Zitierfähigkeit“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. April 2007, 18:50 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zitierf%C3%A4higkeit&oldid=30810773 (Abgerufen: 17. September 2009, 17:10 UTC)

Auf die Thematik bin ich über heise online „Wikipedia korrekt zitieren“ aufmerksam geworden.

Wie zitierfähig ist Wikipedia?

Die Frage stellt sich bei Wikipedia immer wieder. Es ist eine berechtigte Frage, die sich aber relativ leicht beantworten lässt.

Wikipedia ist eine Enzyclopädie, die ähnlich wie der Brockhaus oder die Britannica den Stand des Wissens widerspiegelt. Häufig sagt man, dass sie „Allgemeingut“ beinhalten, das den Ist-Stand des Wissens in knapper und allgmeingültiger Form wiedergibt und als Nachschlagewerk eingestuft wird.

Bei der Wikipedia kommt hinzu, dass sie von „Allen“ gestaltet wird, d.h. jeder kann auch sehr aktuelle Erkenntnisse dort niederschreiben, allerdings muss er dafür nicht unbedingt ein „ausgewiesener Experte“ sein. Das heißt, es können sehr aktuelles aber auch falsches Wissen in die Beiträge eingeflossen sein. Das macht die Sache schwierig.

Enzyclopädien mit relativ kurzen Beiträgen, häufig auch nur als Lexika bezeichnet, werden auf keinen Fall zitiert, da hier nur das wichtigste Wissen stichpunktartig erklärt wird.

Enzyclopädien mit sehr ausführlichen Beiträgen können zitiert werden, wobei es meistens jedoch eine recht ausführliche Literaturliste gibt, die auf die verwendeten Artikel oder Bücher hinweisen. Hier empfiehlt es sich – auch wenn es mit Mehrarbeit verbunden ist – aus den Originalquellen zu zitieren.

Die Wikipedia, die sich als Online-Enzyclopädie versteht, hat im Gegensatz zu den anderen Enzyclopädien weitere Nachteile: Dass der Autor nicht immer ein Experte ist, hatte ich schon erwähnt. Ein Problem ist, dass die Identität des Autors nicht immer ermittelt werden kann. Man kann bei der Wikipedia auch anonym Beiträge ändern.

Das nächste Problem ist die schnelle Veränderbarkeit eines Beitrages. Es gibt zwar ein Archiv, welches eines Logbuches gleich, Änderungen nachvollziehbar macht, aber es macht die Arbeit unnötig kompliziert.

Die Wikipedia ist ein guter Einstieg in die Recherche, um sich einen groben Überblick über ein Thema zu verschaffen. Sie erfordert jedoch ein hohes Maß an Vorwissen, um zu entscheiden, ob das, was im Text steht, sachlich richtig ist oder nicht.
Die Wikipedia bittet die Autoren darum, die Quellen mit denen sie gearbeitet haben, mit anzugeben. Hier findest du also erste relevante Literatur, mit der du weiterarbeiten kannst. Häufig sind es frei zugängliche Zeitschriftenartikel oder Bücher zum Thema, die in vielen Fällen einen weiteren Überblick zum Thema geben.

Fazit:
Zitierfähigkeit: nein
Einstieg ins Thema: ja

Wie zitierfähig ist Google Books?

Hm, die Frage dachte ich, stellt sich nicht. Allerdings tauchte sie bei Suchanfragen ans Blog immer wieder auf. Daher soll es hier eine Antwort geben.

Google Books hat zum jetzigen Zeitpunkt etwa sieben Millionen Bücher im Index, die per Volltextsuche durchforscht werden können. Volltextsuche heißt, dass alle Seiten als Volltext indiziert worden sind. Es heißt jedoch nicht, dass man alle Bücher auch im Volltext angezeigt bekommt.

Bibliothek (Google Library) Bibliothek (Google Library) Verlag (Google Print)
Urheberrechtsschutz abgelaufen urheberrechtlich geschützt urheberrechtlich geschützt
Anzeige im Volltext keine Anzeige/ Anzeige in Auszügen Anzeige in Auszügen

Google Books ist rein theoretisch schon daher keine Zitiergrundlage, da von vielen Büchern nur Auszüge vorliegen oder überhaupt keine Vorschau möglich ist. Sie erhalten allenfalls eine Bestätigung, dass sich das Zitat auf einer bestimmten Seite, in einer bestimmen Randnote befindet. Das Zitat selbst ist damit noch nicht überprüft!

Google Books bildet zwar die Orignale ab und man könnte dann daher davon ausgehen, dass der gefundene Ausschnitt in dem angegebenen Buch auch wirklich auf Seite xy steht. Das mag sein, aber zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört auch, das Umfeld des Zitates zu evaluieren. Denn wenn der Autor dieses Zitates hier gerade etwas Gegenteiliges zu seiner eigentlichen Meinung darlegen wollte, zitiert man zwar vermutlich formal korrekt, inhaltlich jedoch verfälschend. Zitate dürfen in diesem Sinne nicht aus dem inhaltlichen Kontext herausgelöst werden.

Sollte das Buch im Volltext vorliegen – das tut es meist, wenn die Schutzfrist der Urheberrechte abgelaufen ist und das Werk gemeinfrei ist. Hier kann man das Buch in einer vollständigen, zitierfähigen Form einsehen. In diesem Fall zitieren Sie das Buch und können dann als nächstes optional angeben, dass Sie das Buch elektronisch bei Google Books eingesehen haben. Bedenken Sie jedoch, dass die Bücher meistens sehr alt sind und sich eher für eine historische Arbeit oder einen historischen Überblick eignen.

Die feinere Form ist es, sich das Buch, auf das man über Google Books aufmerksam geworden ist und bei dem man Dank der Ausschnitte und Angaben feststellen konnte, dass es für einen wichtig ist, über die Bibliothek zu besorgen, z.B. als Leihe vor Ort oder aus den Verbundbibliotheken, bzw. per Fernleihe.

Google Books ist wie eine Datenbank ein Nachweisinstrument, das auch z.T. die Volltexte in einer einheitlichen Umgebung zur Verfügung stellt. Sie würden an Stelle einer anderen Datenbank auch nicht diese Zitieren sondern die entsprechende Quelle.

Daher zitiert man nicht Google Books sondern die Originalquelle. Wenn Sie einen Link zu Google Books angeben, legen Sie offen, welche Version des Buches genau angeschaut wurde und Sie erleichtern damit anderen Nutzern den Zugang zum Buch.

Eine Zitierfähigkeit von Google Books ist zu verneinen. Auch einen Einstieg ins Thema erhält man mit einer Recherche in Google Books nur bedingt. In Google Books ist derzeit eher eine zusätzliche Recherchemöglichkeit zu sehen, die zu weiterer Literatur führt.

Google feierte vor wenigen Tagen eine Vergleich zwischen dem Unternehmen und den Verlagen. Stolz berichtet Google, dass sie nun zukünftig Volltexte von vergriffenen Büchern anbieten dürfen.

Im Rahmen dieser Vereinbarung können wir nun diese vergriffenen Bücher zur Vorschau, zum Lesen und zum Kauf in den USA zur Verfügung stellen. Die permanente Verfügbarkeit vergriffener Bücher sicherzustellen war einer der Hauptgründe, weshalb wir dieses Projekt ins Leben gerufen haben.1

Wichtiger Punkt des Vergleiches ist:

Der vorgeschlagene Vergleich autorisiert Google ebenfalls dazu, öffentlichen Bibliotheken sowie Bibliotheken in Einrichtungen für höhere Bildung einen kostenlosen Zugang zu der Bücherdatenbank zu gewähren.2

Das gilt allerdings nur für die USA. Eine Entscheidung für Deutschland / Europa muss noch abgewartet werden.

  1. Die Zukunft der Google Buchsuche []
  2. Was bietet der Vergleich an? []

Studentenprojekt zum Wissenschaftlichen Schreiben

Eine Hausarbeit zu schreiben ist eine kleine Staatsaktion, eine Abschlussarbeit zu verfassen hingegen ein Staatsakt. Zumindest ist das in meiner Erinnerung so, die noch recht frisch ist. Probleme lassen sich da nicht auf sich warten. Formalia, optionale Gestaltungsmöglichkeiten, Inhalt – alles muss in eine ansprechende Form gebracht werden und gerade die formalen Dinge sollten keine Zeit kosten.
Ich bin eine geübte Schreiberin und hab mich auch nicht mit Microsoft Word gestritten, aber damit bin ich wohl aus Erfahrung heraus eine Ausnahme und lerne immer wieder etwas hinzu. Mit jeder neuen Version wird Word komplizierter und umfangreicher. Formatvorlagen, die Unis zur Verfügung stellen, sind auch nicht immer sehr hilfreich, sondern gerade für den wenig geübteren Schreiber eine Herausforderung, die Zeit kostet, entmutigt und zu altgewohnter Bastelei verleiten. Zu diesem Zeitpunkt ist man dann noch lange nicht beim Literaturverzeichnis angekommen, dass ja nur so gespickt ist mit Schwierigkeiten. Meine Schwester hat mir da so manches Stündchen Arbeit beschäftigt.
Um so besser ist, wenn Studenten Studenten helfen. Mit dem Projekt Wissenschaftliches-arbeiten geben sie eine „Anleitung zum Schreiben einer Hausarbeit“.

Punkte der Seite sind:

  • Aufbau der Hausarbeit
  • Zitierfähigkeit
  • Zitierregeln
  • Organisation
  • Layout

.

Die kölner Studenten bieten zudem Vorlagen für die Hausarbeit an, um den formalen Anforderungen gerecht zu werden.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Studenten scheinbar aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz berichten, z.B. wenn es um das Zitieren von Internetquellen gibt und der leidigen Frage, wo man bei langen URLs den Zeilenumbruch macht.

c) Umbruch in der URL

Gerade bei langen Internet-Adressen (URLs) kann es vorkommen, dass die Adresse nur mit einem Umbruch (also in mehr als einer Zeile) dargestellt werden kann.
Anstelle des Einfügen eines Bindesstrichs – wie bei der Silbentrennung am Zeilenende – empfehlen wir, den Umbruch unmittelbar nach einem Slash („/“) einzufügen und die URL ohne weiteren Hinweis in der nächsten Zeile weiterzuführen.

Für die, die sich selbst prüfen wollen, gibt es auch ein Quizz auf den Seiten:

Du kannst ein Inhaltsverzeichnis fehlerfrei erstellen? Teste dich in unserem Quiz zum Bibliographieren!

Vermisst habe ich allerdings ein paar Worte zum „Geistigen Eigentum“ (Urheberrecht) und Plagiatismus. Wo sind hier die Grenzen? Bis zu welchem Grad bewege ich mich noch im gesetzlichen Rahmen? Dies ist besonders notwendig, wenn man solche Werbung einblendet:Widerspruch "Ghostwriter" und "Wissenschaftliches Arbeiten"

Hinweis durch:
Stabenau, Edlef: Anleitung zum Schreiben einer Hausarbeit via netbib weblog bereits am 14.10.2008

Wikipedia gegen Brockhaus Online

Wikipedia Deutschland punktet beim einem Text des ‚Stern‘ im Bereich Aktualität und Richtigkeit gegenüber Brockhaus Online. Bei dem Test erreichte Wikipedia einen Durchschnitt von 1,7 gegenüber dem Durchschnitt von 2,7 beim Brockhaus.

Bei 43 Artikeln bekam Wikipedia bessere Noten als die Konkurrenz. Nur bei sechs Stichworten lag der Brockhaus vorn, in einem Fall erhielten beide Nachschlagewerke die gleiche Note.

Zweiflern sollte dies zu denken geben, wenn es um die Zitierfähigkeit von Wikipedia geht. Die Zitierfähigkeit steht immer wieder zur Diskussion.

Und fast will es scheinen, als ob Wikipedia schon fast zu komplex wird.

Einzig bei der Verständlichkeit liegt der Brockhaus vorn. Einige Wikipedia-Artikel sind für Laien schlicht zu kompliziert, viele zu weitschweifig, urteilten die Tester.

Quelle: Wikipedia siegt im Test gegen Online-Ausgabe des Brockhaus via de.internet.com

Wikipedia nicht zitierfähig

Die Diskussion, ob Wikipedia zitierfähig ist oder nicht, ist auch an unserem Institut zu finden. Heise berichtet : Das Middlebury College :engl: (Vermont) hat sich dazu entschieden Wikipedia als wissenschaftliche Quelle zu verbieten:engl: .

Don Wyatt, der Leiter der Fakultät, erklärte, die Lehrer hätten die Aufgabe, „die Verbreitung von Falschinformationen zu reduzieren. Auch wenn Wikipedia einigen Wert besitzt, vor allem den Wert, Studenten zu zitierbaren Quellen zu führen, ist es nicht selbst eine geeignete Quelle für Zitate.“

Es gibt bereits auch eine Reaktion von Wikipedia selbst.

Jimmy Wales, der Mitbegründer von Wikipedia, findet das Verbot, Wikipedia als Quelle für Zitate zu verwenden, nicht kritikwürdig: „Sie empfehlen eigentlich genau, was wir vorgeschlagen haben: Studenten sollten keine Enzyklopädien zitieren. Ich hoffe, dass sie auch nicht die Encyclopaedia Britannica zitieren.“

Hier wird ein offener Weg bestritten. Es geht um mehr Informationskompetenz, die sich die Studenten aneignen sollen. Wörterbücher und Enzyklopädien sind Werke, die Allgmeinwissen – sprich Wissen, das jeder besitzen sollte – enthalten. Sie sind nicht zitierfähig.