Der beschwerliche Weg zur modernen Bibliothek

Vor einiger Zeit berichtete ich an dieser Stelle von einer Bibliothek ohne Katalog. Die Mitarbeiter dort waren ganz froh, dass sie sich mit dieser Technik nicht auseinander setzen mussten und sahen den OPAC eher als Gefahr und nicht als Service am Nutzer. Auch sonst erinnerte die Bibliothek  in Niederkassel-Ranzel eher an die alten Thekenbibliotheken, als an eine moderne Einrichtung, die gern von jung und alt besucht wird.
Dass dies auch anders geht, zeigt das Beispiel der Bibliothekarin Christiane Golz. Sie betreibt eine One Person Library in Stahnsdorf (Brandenburg) und sie will mehr. Mehr Personal und finanzielle Mittel, um den Service am Nutzer auszubauen. Dabei denkt man erstmal: Welche Bibliothek will das nicht? Doch wenn man dann die bescheidenen Wünsche der Bibliothekarin in der Märkischen Allgemeinen liest, spürt man, wie unterschiedliche die Probleme doch in einer Stadtbibliothek und einer Dorfbibliothek sind. Frau Golz möchte einen Internetauftritt für ihre Bibliothek und eventuell einen elektronischen Katalog. Fast bescheidene Wünsche, die vor allem an der mangelnden Finanzierung und der fehlenden Zeit scheitern, nicht aber am Engagement der Bibliothekarin.
Da bleibt zu hoffen, dass sich zumindest im Interesse der Nutzer der Wunsch nach mehr Personal umsetzen lassen. Denn so wie Frau Golz in dem Artikel wirkt, klappt das mit dem Internetauftritt dann schon ganz von alleine.

Aufmerksam geworden durch:
Plieninger, Jürgen : Modernisierung der Bibliothek erfordert Aufwand via Netbib.de

Die etwas andere Fahrbibliothek II.

Am 28. Oktober 2008 berichtete bereits die Zeitung Welt über eine der wohl ungewöhnlichsten Fahrbibliotheken weltweit. Der kolumbianische Grundschullehrer Luis Soriano bereist seit mehr als 10 Jahren mit seinem Biblioburro, was übersetzt nichts anderes als Bücheresel heißt, an den Wochenenden das kolombianische Hinterland und bringt den Menschen Bücher. Doch er bringt ihnen nicht nur Bücher, er liest ihnen auch vor oder bringt ihnen das Lesen und Schreiben bei, denn vielerorts existiert in dieser Region keine Schule. Und die Menschen sind nicht nur dankbar, sondern sie warten auf ihn und seinen Esel, der ihnen ein kleines Stück der Welt in ihre Dörfer bringt.
Die Geschichte des Biblioburro und seines Betreibers fasziniert. So widmete sich die NDR Sendung Weltbilder vom 7.04.09 mit einem Beitrag Luis Soriano und begleietete ihn auf seiner Tour durch das kolumbianische Hinterland. Und am Ende hat dieser durchaus Recht, wenn er sagt, dass ein Buch die Welt verändern kann.

Aufmerksam geworden durch:
Plieninger, Jürgen: Neues von Biblioburro via Netbib.de