Google lässt seine Bibliothek erforschen

Google hatte mit Google Books 2004 ein Projekt angestoßen, dass gar nicht durchdacht war. Ziel war es einfach, alles Wissen der Welt online sichtbar zu machen und dazu zählen auch Bücher. Doch was anfangen mit diesem Projekt? Wie dieses optimal gestalten und allen zugänglich machen? Urheberrechte? Anfangen und machen hieß erstmal. Das Google Books settlement diente dazu, unter anderem die Copyright-Fragen zu klären. Auch sonst verlässt man sich da bei Google in aller Ruhe auf Gerichtsentscheidungen. Doch wie kann man die Bücher den Nutzern besser zugänglich machen? Um den Nutzen seiner rasch wachsenden Online-Bibliothek besser erfassen zu können, gibt Google dieses und nächstes Jahr je eine halbe Million Dollar aus.

Finanziert werden damit zwölf Projekte unter verschiedenen Fragestellungen und außerdem weden Tausender der online zugänglichen Bücher geprüft.

Google is hoping the research will validate its long-held belief that making electronic copies of old books will bring greater enlightenment to the world.

Damit will man auch den Vorwurf entkräften, Google, welches das Copyright mit Füßen tritt, würde Bücher nur digitalisieren, um den eigenen Profit zu steigern.

Zu den Gewinnern von Googles „Digital Humanities Awards“ gehört auch ein Projekt der George Mason University, welches durch tiefere Analysen des Vokabulars zeitgenössischer Bücher ein genaueres Porträt des Viktorianischen Zeitalters zeichnen möchte. Das Projekt am Magdalen College Oxford erstellt einen Index übersetzter europäischer Literatur des Zeitraums von 1701-1917 (Bibliotheca Academica Traslationum), um die Änderungen der Übermittlung von Wissen innerhalb dieser Periode zu untersuchen. Andere Forscher der University of California, Los Angeles und der University of Washington erforschen Werkzeuge und Techniken zur automatisierten Bibliotheksanalyse. Für Google forschen derzeit 23 Gelehrte an 15 Universitäten.

Der Enthusiasmus von Google beim Buchscannen wurde inzwischen durch verschiedene änhängige Gerichtsverfahren bezüglich Urheberrechtsverletzungen etwas gestoppt. Dennoch sind derzeit über 12 Millionen Bücher eingescannt, wobei nicht alle online gestellt wurden. Betroffen sind vor allem copyrightgeschützte Bücher out of Print. Hier wartet Google auf eine Entscheidung bezüglich des Google Settlement, um so die Rechte für den digitalen Vertrieb von Büchern Out of Print zu erhalten. Viele lehnen dies ab, z.B. das U.S. Department of Justice, Verbraucherschützer und Google-Konkurrenten, die befürchten, dass dem Giganten so zu viel Macht auf dem digitalen Buchmarkt eingeräumt wird.

Quellen:

Orwant, Jon: Our commitment to the digital humanities, Official Google Research Blog
Google puts $1m into academic research projects for digitised books, Guardian.co.uk PDA digitalcontentblog
Liedtke, Michael: Google finances projects to test digital library, Associated Press
Google prüft Online-Bibliothek, nachrichten.at