Bibliothek des Museums für Uranbergbau
Hermann Meinel, Leiter des Bad Schlemaer Museums für Uranbergbau, zeigt in einem Brigadebuch, das 1940 erstellt wurde, wie akribisch genau die Arbeiter Informationen und Zeichnungen in der Frühzeit des Wismut-Bergbaus festhielten. In der Spätzeit ist diese Genauigkeit und Ordentlichkeit – das Herzblut – nicht mehr zu endecken. Daraus ließe sich sicherlich schon einiges über die Einstellung der Menschen zu ihrer Arbeit herauslesen. Neben Akten und Büchern beherbergt das Museum weitere Unterlagen, welche das Team nun möglichst vielen Wissenschaftlern zugänglich machen will.
Um den Zugang zu vereinfachen, werden die Medien dieser umfangreichen Bibliothek zurzeit elektronisch erfasst. Dieses Verzeichnis soll im Anschluss online zugänglich gemacht werden. In 830 Datensätzen sind derzeit 1/3 der Medien erfasst.
Bisher ist die Bibliothek eher ein Geheimtipp, den gut informierte Wissenschaftler, z.B. aus Deutschland oder den USA, und Autoren für ihre Forschungen und Arbeiten nutzen. Mit der besseren Sichtbarkeit im Netz hofft man nun, besser bekannt zu werden und dabei helfen zu können, offene Fragen klären zu können, denn davon gibt es genug.
„Beispielsweise ist immer noch nicht abschließend geklärt, ob die Sowjetunion 1945 schon wusste, wie viel Uran es in unserer Region gab.“
Mit der Öffnung der Bestände und der besseren Sichtbarkeit will das Museum einen Schritt hin zum „Europäischen Uranbergbaumuseum“ schaffen. Förderlich für diese Pläne ist es, wenn renomierte Wissenschaftler die Einrichtung in Bad Schlema kennen und nutzen.
Quelle:
Niehus, Gunter: Geheimtipp mausert sich zum Forscher-Paradies, 18.05.2011