Bestandserhaltung in der Morgan Library in New York


Weiterführende Links: http://www.themorgan.org und http://www.phaseone.com/repro-solutions

Wie Julia Westlake alte Bücher in der Bibliothek der Kunsthalle Hamburg rettete

Historische Bücher der Kunsthalle Hamburg wurden vom „Säurefraß“ bewahrt. Julia Westlake hilft, die Werke wieder einzusortieren, und erfährt viel über den Bücherschatz.“

https://www.youtube.com/watch?v=7caDWsI9Od0&feature=youtu.be

Video wurde auf YouTube gelöscht. Um Flashfehler zu beheben, wurde der Einbettungscode entfernt., 08.08.2018

Bibliothek des Museums für Uranbergbau

Hermann Meinel, Leiter des Bad Schlemaer Museums für Uranbergbau, zeigt in einem Brigadebuch, das 1940 erstellt wurde, wie akribisch genau die Arbeiter Informationen und Zeichnungen in der Frühzeit des Wismut-Bergbaus festhielten. In der Spätzeit ist diese Genauigkeit und Ordentlichkeit – das Herzblut – nicht mehr zu endecken. Daraus ließe sich sicherlich schon einiges über die Einstellung der Menschen zu ihrer Arbeit herauslesen. Neben Akten und Büchern beherbergt das Museum weitere Unterlagen, welche das Team nun möglichst vielen Wissenschaftlern zugänglich machen will.

Um den Zugang zu vereinfachen, werden die Medien dieser umfangreichen Bibliothek zurzeit elektronisch erfasst. Dieses Verzeichnis soll im Anschluss online zugänglich gemacht werden. In 830 Datensätzen sind derzeit 1/3 der Medien erfasst.

Bisher ist die Bibliothek eher ein Geheimtipp, den gut informierte Wissenschaftler, z.B. aus Deutschland oder den USA, und Autoren für ihre Forschungen und Arbeiten nutzen. Mit der besseren Sichtbarkeit im Netz hofft man nun, besser bekannt zu werden und dabei helfen zu können, offene Fragen klären zu können, denn davon gibt es genug.

„Beispielsweise ist immer noch nicht abschließend geklärt, ob die Sowjetunion 1945 schon wusste, wie viel Uran es in unserer Region gab.“

Mit der Öffnung der Bestände und der besseren Sichtbarkeit will das Museum einen Schritt hin zum „Europäischen Uranbergbaumuseum“ schaffen. Förderlich für diese Pläne ist es, wenn renomierte Wissenschaftler die Einrichtung in Bad Schlema kennen und nutzen.

Quelle:
Niehus, Gunter: Geheimtipp mausert sich zum Forscher-Paradies, 18.05.2011

Schimmelbedrohung für historischen Bibliotheksbestand

Eigentlich ist man dabei das Schlossmuseum zu sanieren, eigentlich, denn wegen Geldmangels stocken die Arbeiten gerade. Die Büros aus dem Nordflügel müssen jedoch verlagert werden, denn die Situation ist ernst.

Der unsanierte Nordflügel des Museums ist von Schwamm und Schimmel betroffen – nichts ungewöhnliches in historischen Gemäuern, aber beeinträchtigt werden auch die Innenräume im Neuen Palais. Dort untergebracht sind die Büro der Mitarbeiter und die Bibliothek.

Wie schlecht es um diese bestellt ist, zeigten Messungen des Zentrums für Bucherhaltung in Leipzig, die eine Schimmelbelastung bestätigten. Bei wenigen Büchern ist der Schimmel bereits sichtbar, aber dennoch wirbeln die Mitarbeiter bei jedem Exemplar, das sie den Regalen entnehmen, erneut Schimmelsporen auf und tragen sie auch in die anderen Räume. Für eine mechanische Reinigung des Bestandes ist Geld eingeplant. Die Reinigung soll durch eine in Arnstadt lebende Restauratorin durchgeführt werden.

Aber mit einer Reinigung allein ist das Thema Schimmel in den Büroräumen nicht erledigt. Betriebsärztliche Untersuchungen der Mitarbeiter ergaben Hinweise auf Sensibilisierungen und allergische Reaktionen auf Schimmelsporen, so dass von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen ist. Jetzt macht auch der Hauptpersonalrat Druck. Es muss etwas getan werden, z.B. im baulich bereits sanierten Südflügel erstmal provisorische Arbeitsplätze einzuricht, wobei provisorisch heißt, dass die Übergangszeit wohl schon acht bis zehn Jahre dauern wird, da die Sanierung vermutlich noch so lange dauern wird.

Ob die Stadt, die eine Fürsorgepflicht trifft, dem zustimmt, ist nicht klar, aber der Umzug der Büros ist zwingend notwendig. Das Schimmelproblem ist der Stadt bekannt (und eigentlich hätte man schon damals aus Interesse an den Mitarbeitern reagieren müssen), aber neu sei, dass nun auch Personen davon betroffen sind. Eine Verlagerung der Büros würde schätzungsweise 20.000 Euro kosten, die von keiner Förderung übernommen werden. Eine Containerlösung wäre denkbar, aber auch das kostet Geld, welches bisher von der Stadt nicht eingeplant worden ist. Dennoch soll bei einem Okay die Vorbereitungen sofort beginnen, auch wenn die Kosten nicht im Haushaltsplan ständen.

Aber das ist ja nicht das einzige Problem. Mit dem Umzug der Büros wird der Bestand auch nicht nutzbarer, wenn er weiterhin in den verschimmelten Räumen bleibt. Neben dem Schimmelproblem gibt es auch einen Platzmangel, so dass man die historische Bibliothek, die 20.000 Bände umfasst, incl. des alten Bestandes der Museumsgesellschaft, Fachbüchern zu Kunsthandwerk und Kunstwerken, Katalogen und Schriften aus und über Arnstadt nicht einfach umziehen lassen kann. Die Bibliothek ganz zu schließen kommt ebenfalls nicht in Frage, da die Bestände sowohl für die tägliche Arbeit im Schlossmuseum als auch von weiteren Interessenten genutzt werden.

Mehr zu Schimmel auf Büchern und Archivalien:
Schimmelpilze auf Büchern und Archivalien, Merkblatt des Sozialministeriums von Meckenlenburg Vorpommern, 1999
Neuheuser, Hanns Peter: Checkliste Staub, Schmutz, Schimmel in Archiven, Bibliotheken und Museen, Bibliotheksdienst, 36 (2010) 10, S. 1228-1242
Haberditzl, Anna: Was tun mit schimmelbefallenen Archivalien und Büchern?, Der Beitrag erschien erstmals in: Bestandserhaltung. Herausforderung und Chancen, hrsg. von Hartmut Weber (Veröff. der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg Bd. 47), Stuttgart 1997, S. 259-281.

Quelle:
Köhler, Antje: Schimmel bedroht historische Bücherei in Arnstadt, Thüringer Allgemeine