Bücher für die Mongolei

Zeit-Online stellt in regelmäßigen Abständen interessante Projekte von Studenten verschiedener Hochschulen und Disziplinen vor. Im Dezember ist die kurze Vorstellung einem Projekt namens “Bücherbrücke” gewidmet, welches kurz gesagt gebrauchte englischsprachige Bücher in die Wüste schicken will. Die Idee dazu entstand vor vier Jahren, als einige Pfadfinder aus Neumarkt in der Oberpfalz in die Mongolei reisten. Es folgte ein Gegenbesuch aus der Partnerstadt Arvaikher in der Mongolei. Bei der Reise in die Mongolei wurde schnell deutlich, wie wichtig Bildung und Fremdsprachen für die Zukunft der Kinder sind, so entstand die Vision einer bildungsgerechten Welt.

Die Initiative “Bücherbrücke Mongolei” will akutem Lehrbuchmangel in den Schulen der Region entgegen wirken. Mir diesem Ziel konnten vier städtische und 22 weitere Schulen mit Lehrmitteln ausgestattet und Lehrkräfte geschult werden. Außerdem bietet das Projekt Sprachkurse für Kinder und Lehrkräfte an.

Doch was hat das ganze jetzt für einen bibliothekarischen Hintergrund?

Ganz einfach: Im Zuge des Projektes entstand auch eine Schulbibliothek, die nur durch gespendete Bücher bestückt wurde. Diese stammen vor allem aus Schulen in Bayern und Baden-Württemberg. Da die Spenden so zahlreich waren, musste man sich bald von der Idee des Versandes per Post verabschieden und nahm statt dessen einen Container, der mit etwa 300 Bücherkisten bestückt wurde. Die Vorarbeit in Deutschland wurde durch eine Bibliothekarin unterstützt und vor Ort wurden zwei weitere Bibliothekare geschult, die sich nun um den täglichen Betrieb kümmern. Die ganze Bibliothek wurde in zwei Monaten vor Ort von acht Bücherwächtern und mongolischen Jugendlichen aufgebaut. Am 2.September 2009 feierte man Eröffnung und seit dem nutzen jeden Tag 150 Kinder diese Einrichtung. Bei Bücherbrücke handelt es sich um ein Projekt, das von Erfolg gekrönt ist.

Doch die Initiatoren wollen mehr. Immer noch werden für die Bibliothek und die Schulen Bücher gesammelt. Gleichzeitig soll die “Bücherbrücke Mongolei” ein Anfang sein und man hofft ähnliche Bücherbrücken auch außerhalb der Mongolei errichten zu können. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sucht das Projekt Studenten, die als Bücherwächter vor Ort arbeiten möchten oder als Buchsammler weitere Bücher sammeln.

Man kann dem Projekt auf Twitter oder auf den Facebook-Fanpages Bücherbrücke bzw. BookBridge folgen. Ein interessantes Projekt, das zeigt, dass auch das alte Medium Buch noch die Tür in eine bessere Welt öffnen kann.

Quelle: Studentisches Projekt: Bücher in die Wüste schicken auf Zeit-Online

Hotels für Bücherfreunde

Welcher Bücherwurm träumt nicht davon einmal in mitten von Büchern zu nächtigen. Dieser Traum lässt sich heute ganz einfach in einem sogenannten Bücherhotel verwirklichen. Diese haben sich darauf spezialisiert, dem Bücherfreunde ein perfektes Umfeld zu bieten. Die Bewertung der Hotels erfolgt ganz nach dem Motto Lesen mit kleinen Büchersymbolen.  So darf der Gast in einem Fünf-Buch-Bibliotel eine Buchauswahl von mindestens 1500 Büchern erwarten.

Zum Service der Häuser gehört es, dass der Gast sich bereits im Vorfeld ein Buch seiner Wahl auf das Zimmer bestellen kann, welches bei der Ankunft für bereit liegt. Zudem ist der ganze Service des Hotels auf die Bedürfnisse einer wahre Leserate abgestimmt. So sind die Essenszeiten flexibel und auch das Lesen bei Tisch ist gestattet. Außerdem warten gemütliche Leseplätze im ganzen Haus auf den Gast.
Die Idee stammt von dem Salzburger Unternehmer Sebastian Mettler, der selbst leidenschaftlich gern liest. Mittlerweile gibt es in Österreich 50 dieser Bibliotels, die sich teilweise sogar auf bestimmte Genre spezialisiert haben.

Doch warum in die Ferne schweifen, auch in Deutschland kann man in einem Bücherhotel nächtigen und natürlich lesen. Das erste Bücherhotel Deutschlands liegt auf dem Gutshof in Groß Breesen in Mecklenburg-Vorpommern im Dreiländereck zwischen Hamburg, Rostock und Berlin. Hier wird man von über 100.000 Büchern erwartet, die in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind. Zum einen befinden sich natürlich in den Zimmern selbst Bücher, zum anderen gibt es ein Bücherhaus mit Bücherstube, außerdem ein Gutshaus mit Bibliothek und ein Denkhaus mit Privatbibliothek. Die Bestände des Hotels sind aber weder sortiert noch archiviert, so dass man sich auf gut Glück durch die Bücherberge wühlen muss. Der Gast kann gern eigene Bücher mit bringen und diese mitgebrachten Bücher dann tauschen: für zwei eigene gibt es im Tausch ein Buch aus dem Bestand des Hotels zur Mitnahme.

Eine schöne Idee 💡 finde ich. Der Vorteil, wenn man als bekennende Leserate in einem solchen Hotel absteigt, ist mit Sicherheit, dass man eine Menge an Gepäck spart, denn die eigene Literatur für den Urlaub kann man sich ja getrost vor Ort suchen. Und dass dieses Konzept durchaus funktioniert, zeigt das erste Bücherhotel Österreichs in Bad Kleinkirchheim, welches seit zehn Jahren existiert.

Quelle:
Bibliotels: “Bücherhotels” erobern neue Gäste via ORF.at

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