#bibtag21 – Mitschrift zu „Projektplanung und strategisches Management“ (Vorträge 1-4)
Disclaimer: Dies ist eine Mitschrift. Sie ist weder vollständig noch sind die Informationen von mir zusammengestellt, sondern nur während der folgend genannten Veranstaltung von mir mitgeschrieben und zeitnah ohne Überarbeitung hier veröffentlicht worden.
Vor welchen Herausforderungen stehen wir und welche Antworten könnte die Bibliothekswissenschaft geben? Fünf Thesen
Olaf Eigenbrodt (Hamburg, Deutschland)
Abstract Text: Die Geschichte der „Bibliothekswissenschaft“ im deutschsprachigen Raum ist von der grundsätzlichen Debatte darüber geprägt, ob es sich überhaupt um eine eigene Disziplin handelt, andererseits von wechselnden Perspektiven auf die fachliche Ausrichtung, die Methodik und die Verbindung zur bibliothekarischen Praxis. Ohne das nicht unumstrittene Konzept der „Turns“ im wissenschaftlichen Umfeld zu bemühen, lässt sich feststellen, dass sich historische, verwaltungswissenschaftliche und informationstheoretische Paradigmen einander ablösten bzw, ineinander übergingen. Derzeit ist es üblich, die Bibliothekswissenschaft – wenn überhaupt – immer gemeinsam mit oder als Teil der Informationswissenschaft zu benennen. Dabei ist der Fokus einerseits auf die digitale Transformation von (wissenschaftlicher) Information und deren Bedingungen, andererseits auf das sich im selben Maß verändernde Verhältnis von „User“ und Informationsdienstleister gerichtet. Dies ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung von Bibliotheken, aber ist es auch ausreichend?
https://dbt2021.abstractserver.com/program/#/details/presentations/121
Gleichzeitig lebt man in der bibliothekarischen Praxis eine theoretische Unbeschwertheit, die sich aus unterschiedlichen – meist sozial- und kulturwissenschaftlichen – Kontexten bedient, ohne diese kritisch einzuordnen oder wenigstens genau zu kennen. Dies betrifft z.B. die geradezu märchenhafte Inflation „Dritter Orte“ oder auch die teils originellen Herangehensweisen an Themen wie Nutzer:innenbeteiligung oder Servicemarketing. Einerseits werden, wie von Karsten Schuldt beschrieben, Ergebnisse bibliothekswissenschaftlicher Forschung schlicht ignoriert, andererseits, so das Dilemma, finden Praktiker:innen in der Forschungsliteratur oft nicht die gesuchten Antworten.
Der Vortrag stellt vor diesem Hintergrund fünf Thesen zu ausgewählten Herausforderungen an Bibliotheken und mögliche Antworten der Bibliothekswissenschaft zur Diskussion – nicht, um einen „Turn“ zu initiieren, sondern um mögliche Wege aus dem genannten Dilemma aufzuzeigen.
Als Lehrbeauftragter stellt er 5 Thesen auf
Einordnung
- Informationswissenschaftl. Wende der BibWiss. im Verlauf der letzten 20 Jahre -> wie kann Bib die digitale Transformation unterstützen
- Thesen keine Kritik, sondern Reflektion und erkannte Desiderate für BibWiss. im DACH-Raum
- Aufgreifen Text von Karsten Schuldt
Man sieht „(…) immer und immer wieder, dass versucht wird, diese Ansprüche irgendwie zu erfüllen. Immer und immer wieder wird die Praxisorientierung hochgehalten. Immer und immer wieder werden Lösungen für wahrgenommene Probleme und Herausforderungen erarbeitet.“
Karsten Schuldt (Karsten Schuldt, „Zur Beziehung von Forschung und Öffentlichen Bibliotheken“. LIBREAS. Library Ideas, 37 (2020). https://doi.org/10.18452/21539 )
- Hat kleine Schlagwortwolke aus den Forschungsprojekten der 8 Institute im DACH-Raum erstellt.
These 1
- Bibliotheken brauchen Unterstützung bei der Entwicklung einer den aktuellen Herausforderungen entsprechenden Organisationskultur
- Was braucht es? Methodenkasten oder strategische Leitplanken?
Wie ist die Managementkultur? Denken wir bei der Adaption dieser Theorien darüber nach (Managementtheater vs. Managementkultur)