Tumblr und Bibliotheken

Zuerst eine kurze Einführung für alle die noch nicht wissen was Tumblr ist.

Bei Tumblr handelt es sich um einen, im Januar 2007 gegründeten, Mirkro-Blogdienst, irgendwo zwischen Twitter und dem bekannten Weblogs alle WordPress und Co. Mittlerweile werden mehr als 20 Mil. Blogs mit Tumblr geführt (damit hat es WordPress überholt).

Nach der Eröffnung eines Accounts kann man einen (oder mehrere Blogs) mit Wunschadresse eröffnen , so diese noch nicht vergeben ist. Es gibt vorgegebene Designs, welche teilweise bezahlt werden müssen, man kann aber auch selbst programmieren. Postings anderer Nutzer können via “Reblog” auf dem eigenen Blog veröffentlicht werden. Mit Klick auf das Herzsymbol, von der Funktionsweise mit dem aus Facebook bekannten “Gefällt mir” Button zu vergleichen, zeigen dass einem der Beitrag gefällt. Veröffentlicht werden können Bilder, Videos, Zitate, Texte, Audiodateien. Auch eine Chatfunktion bietet der Tumblr.

Da dieser Dienst auch in Deutschland immer bekannter wird, stellt sich die Frage, ob und wie sich Bibliotheken beteiligen sollten.

Bisher gibt es keine mir bekannten Übersichten aus denen hervorgeht welche Bibliothek Tumblr nutzt, jedoch konnte ich eine sehr kurze Liste mit Bezug auf amerikanische Bibliotheken finden. Wie so oft ist die New York Public Library dabei.
Die Bibliotheken nutzen Tumblr vor allem für die Veröffentlichung von Bildern, Videos, Zitaten etc. Die Bibliotheksblogs zielen eher auf den Unterhaltungswert ab, weniger auf das vermitteln von (Fach-)Informationen, Öffnungszeiten oder Datenbankenbenutzung.

Wie so oft, kann man auch hier soziales Netzwerk mit sozialen Netzwerk verbinden. So kann man zum Beispiel Postings von Tumblr auch auf dem eigenen Facebook Account präsentieren.

Was spricht für die Nutzung von Tumblr für Bibliotheken?
– keine Begrenzung von Zeichen (Twitter mit 140 Zeichen)
– Bilder werden direkt angezeigt, der Nutzer muss keine Links anklicken
– einfach zu benutzen, man muss sich nicht in eine Blogsoftware oder ein CMS System einarbeiten
– Social Tagging (Schlagwortvergabe) kann genutzt werden
– Möglichkeit dass Nutzer fragen stellen können
– eingebundene Chatmöglichkeit

Negative Seiten:
– bisher keine Kommentarfunktion unter den Beiträgen möglich (nur wenn ein Nutzer den Beitrag rebloggt, kann er diesen auch kommentieren)
– Feedback hauptsächlich über Vergabe von “Herzen” oder Anzahl von Reblogs
– in Deutschland weniger bekannt als Facebook
– schwierige Urheberrechtssituation (!)

Sollte es eine Bibliothek in Deutschland geben, die Tumblr nutzt, so wäre es schön wenn jemand den Link hier posten würde. Ich wäre an Erfahrungen interessiert.

Abschließend noch ein paar lesenswerte Links zum Thema Tumblr im Allgemeinen:
10 gründe, warum Tumblr super ist!
Das Durcheinandertagebuch (taz)
Tumblr Makes Blogging Blissfully Easy

P.S. Tumblr ist übrigens ein Platz wo man jede Menge Buch- und Bibliotheksliebhaber trifft. Einige meiner Favoriten möchte ich nicht vorenthalten.
Libraries in Pop Culture
Bookfessions
Librarianista
School Librarians
Nose in a book
Libraryland
Punk-ass book jockies!