Nach dem Esel kommt nun das Kamel

An dieser Stelle habe ich bereits mehrfach vom Bücheresel aus Kolumbien berichtet, der sich größter Beliebtheit in der einheimischen Bevölkerung erfreut. Eine ähnliche ungewöhnliche Fahrbibliothek gibt es auch in Kenia. Dort bringen allerdings nicht die Esel, sondern drei Kamele Bücher in die abgelegenen Nomadendörfern. Jeden Morgen brechen diese, mit jeweils zwei Bücherboxen ausgestattet, in die Wüste auf, um die umher wandernden Nomaden aufzusuchen. Ähnlich wie in Kolumbien haben auch in Kenia ein Großteil der Bevölkerung keine Bibliothek in der Nähe oder die Möglichkeit diese regelmäßig aufzusuchen, so dass der Service dankbar angenommen wird. Ein Grund für die Einrichtung dieser Bibliothek ist die hohe Rate an Menschen, die nicht lesen können und die Tatsache, dass besonders viele der Nomaden nicht regelmäßig oder nie eine Schule besuchen. Dies soll die Bibliothek auf dem Rücken der drei Kamele ändern. Dass man für den Transport auf Kamele zurückgreift, liegt vor allem am sandigen Untergrund und heißen Klima in Kenia. Für diese Bedingungen sind die Kamele am besten geeignet, um auch die entlegensten Siedlungen erreichen zu können.
An diesem Beispiel und dem des Bücheresels sieht man, dass Not erfinderisch macht und es sich durchaus lohnt, sich nach alternativen Konzepten umzusehen. Sie sind zudem ein Beleg, dass gerade in Gebieten, in denen Bibliotheken keine Alltäglichkeit sind, das Interesse am Service der Einrichtungen und Büchern groß ist. Es zeigt auch, dass in unserer heutigen hochtechnisierten Welt Bücher immer noch der Schlüssel zum Wissen und der Welt bedeuten können.

Aufmerksam geworden durch:
Kenya: The Camel Mobile Library Service via Resource Shelf

Deutschland ein Wintermärchen

Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Schnee und eisige Temperaturen haben sich flächendeckend über’s Land gelegt. Das Thema verfolgt uns dieser Tage von außen nach innen, auch wenn sich der Schnee vom Sofa aus weit besser ertragen lässt als frierend draußen. Wie schön ist es doch, wenn man es sich bei diesen arktischen Temperaturen im kuscheligen Warmen mit einem Buch bequem machen kann, fehlt nur ein heißes Getränk und die passende Lektüre.

Doch was, wenn das eigene Bücherregal gerade nicht das richtige bietet und der Weg zur nächsten Bibliothek so weit ist? Da würde eine rollende Bibliothek sehr gelegen kommen. Man könnte schnell in Pantoffeln in die Fahrbibliothek huschen und die richtige Lektüre für den Abend wählen. Ja, wenn es so etwas in der eigenen Gemeinde nur geben würde. In Pforzheim gibt es einen solchen Bücherbus, mit 3500 von 10000 Medien rollt die Fahrbibliothek durch die Stadt und hat fast 3600 Nutzer, die rund 40000 Medien pro Jahr ausleihen. Die Bibliothekarin Jana Tenner hat eigens dafür einen Busführerschein gemacht und fährt nun Tag ein, Tag aus mit dem 18 Jahre alten Gefährt durch Pforzheim.

Gut, sie würde auch dieser Tage durch die Stadt fahren, ja wenn nicht ausgerechnet jetzt im Bus die Heizung versagt hätte. So steht das Gefährt jetzt auf dem Gelände des Stadtverkehrs Pforzheims. Dort wartet die Fahrbibliothek auf wärmere Temperaturen, denn bei diesem Wetter kann man es weder der Mitarbeiterin, noch den Kunden zumuten, findet die Leiterin der Stadtbibliothek Anja Bendl-Kunzmann. Der Betrieb wurde erstmal für die nächste Woche buchstäblich auf Eis gelegt. Nun hofft man in Pforzheim, dass das Gefährt dann wieder flott ist und zurück auf die Straße kann. Bis dahin bleibt dem Nutzer nur, in die Stadtbibliothek zu gehen oder auf das heimische Bücherregal zurückzugreifen.

P.S.: Das Fahrzeug wurde übrings mit Spenden finanziert. 😉

Quelle: Messmer, Dorothee: Fahrbibliothek fährt nicht: Heizung im alten Bus defekt. In: Pforzheimer Zeitung

Die etwas andere Fahrbibliothek III. – Neues aus Kolumbien

Bereits zweimal habe ich an dieser Stelle vom Biblioburro, was nichts anderes als „die Bibliothek des Esels“ heißt, berichtet. Diese ungewöhnliche kolumbianische Bibliothek wurde vor 10Jahren von dem Lehrer Luis Soriano ins Leben gerufen. Dieser bringt mit seinen beiden Eseln Alfa und Beto jedes Wochenende Bücher ins Hinterland. Dort wird er mittlerweile von Groß und Klein erwartet. Die strahlenden Kinderaugen und die wachsende Nachfrage sind dabei sein einziger Lohn.

Die Bücher seiner Fahrbibliothek hat er bis vor kurzem in seinem eigenem Haus aufbewahrt, doch damit ist jetzt Schluss. Dank einer Finanzhilfe einer lokalen Finanzierungseinrichtung konnte nun eine kleine Bibliothek mit 4000 Bücher gebaut werden. So wurde nun aus einem Bedürfnis Kindern Bildung zu vermitteln eine Institution. Trotz dieser positiven Entwicklung reitet Luis Soriano immer noch jedes Wochenende von Dorf zu Dorf, um dort den Kindern Bücher zu bringen und ihnen bei den Schularbeiten zu helfen. Für die Kinder in dem Gemeindedepartement von Nueva Granada kann man nur hoffen, dass er dies noch sehr lange tun kann und er ihnen noch viele Wochenenden die Welt in Form von Büchern in ihre Dörfer bringt.

Ursprüngl. Artikel:
Chelala, César: Biblioburro – Bibliothek des Esels: Mit Büchern Frieden nach Kolumbien bringen via Epoch Times online

Die etwas andere Fahrbibliothek II.

Am 28. Oktober 2008 berichtete bereits die Zeitung Welt über eine der wohl ungewöhnlichsten Fahrbibliotheken weltweit. Der kolumbianische Grundschullehrer Luis Soriano bereist seit mehr als 10 Jahren mit seinem Biblioburro, was übersetzt nichts anderes als Bücheresel heißt, an den Wochenenden das kolombianische Hinterland und bringt den Menschen Bücher. Doch er bringt ihnen nicht nur Bücher, er liest ihnen auch vor oder bringt ihnen das Lesen und Schreiben bei, denn vielerorts existiert in dieser Region keine Schule. Und die Menschen sind nicht nur dankbar, sondern sie warten auf ihn und seinen Esel, der ihnen ein kleines Stück der Welt in ihre Dörfer bringt.
Die Geschichte des Biblioburro und seines Betreibers fasziniert. So widmete sich die NDR Sendung Weltbilder vom 7.04.09 mit einem Beitrag Luis Soriano und begleietete ihn auf seiner Tour durch das kolumbianische Hinterland. Und am Ende hat dieser durchaus Recht, wenn er sagt, dass ein Buch die Welt verändern kann.

Aufmerksam geworden durch:
Plieninger, Jürgen: Neues von Biblioburro via Netbib.de

Die etwas andere Fahrbibliothek

Der kolumbianische Grundschullehrer Luis Soriano betreibt die wohl ungewöhnlichste Fahrbibliothek weltweit.  Mit einem blauen Schild, auf dem das Wort „Biblioburro“ („Bücheresel“) zu lesen ist, und zwei Eseln begibt er sich jedes Wochenende in das kolumbianische Hinterland, um den Menschen etwas zum Lesen zubringen. Diese außergewöhnliche „Fahrbibliothek“ betreibt er seit 10 Jahren mit privaten Mittel. Aus seinen bescheiden Anfängen mit 70 Büchern ist mittlerweile eine feste Institution mit 4800 Büchern geworden. Und das Konzept kommt an, denn mittlerweile wird er in den Dörfern erwartet und das vor allem von den Kindern, denen er auch vorliest.

Ein Artikel von Eva Sudholt zu dieser außergewöhnlichen One-Person-Library findet sich heute in der Welt: Wo die Literatur auf Eseln geliefert wird

Ursprüngl. Artikel:
Romero, Simon: Colombian ‚Biblioburro‘ has 4,800 books and 10 legs:engl: via The International Herald Tribune

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