New Declaration on Open Data – Feedback erwünscht

Bereits am 22.10. wurde ein Entwurf der New Declaration on Open Data veröffentlicht.

In der Ankündigung zu dieser Erklärung heißt es:

Open Data has enormous unfulfilled promise to change how governments work and to empower citizenship. Even as more governments and issue experts discover new potential in the public release of data, civil society groups still need clear guidelines and mechanisms for cooperation. Global Open Data Initiative hopes to help provide both, and we hope this draft declaration will help us fill that gap.

In der Erklärung wird gefordert:

  1. Daten standardmäßig als Open Data zu veröffentlichen (Make data open by default).
  2. Diesen Prozess menschen-orientiert zu gestalten (Make the process people-centered [or “put the users first”]).
  3. Kostenlosen Zugang zu diesen Daten zu gewähren (Provide no-cost access).
  4. Rechenschaftspflicht/Verantwortlichkeit für die Kerndaten (Put accountability at the core).
  5. Infestitionen in die Infrastruktur (Speicherkapazität)(Invest in capacity)
  6. Verbesserung der Qualität offizieller Daten (Improve the quality of official data)
  7. Engagement für rechtliche und poltische Reformen um eine offenere, transparentere und partizipativere Verwaltung zu schaffen (Enact legal and political reforms to create more open, transparent and participatory governance)

Die Global Open Data Initiative wünscht sich ein aktives Feedback. Noch bis zum 08.11. können Vorschläge, Meinungen und Kritiken zu dieser Erklärung eingereicht werden.

Does this draft adequately describe open data’s promise, and the challenges we face in fulfilling it? Are there other issues it should cover? Are there additional standards, initiatives, or guidelines to which we should refer to (if even in an extended notes section)?

Quellen
Declaration : A Citizens’ Call to Action on Open Data, Global Open Data Initiative
Announcing our new declaration on open data – and inviting your feedback, Global Open Data Initiative

[Bericht] Podiumsdiskussion „Open Science – Chancen und Herausforderungen der digitalen Wissenschaft“

Gestern fand im Rahmen der Open Access Week und des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquiums (BBK), veranstaltet vom Open Access Koordinationsbüro der Helmholtz-Gemeinschaft, dem Computer- und Medienservice, der Universitätsbibliothek und dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin sowie dem Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin, die Podiumsdiskussion „Open Science – Chancen und Herausforderungen der digitalen Wissenschaft“ im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
Das Thema versprach eine interessante Diskussion, zumal die Protagonisten auf dem Podium aus sehr unterschiedlichen Einrichtungen und Fachrichtungen kamen und sich in der Person von Dr. Angelika Lex eine Vertreterin eines der derzeit umstrittensten wissenschaftlichen Verlage – Elsevier – der Debatte stellte.
Den Einstieg machte nach einer Begrüßung durch den Leiter des Grimm-Zentrums, Dr. Andreas Degkwitz, der Mathematiker und Präsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin (ZIB) Prof. Dr. Martin Grötschel. Ausgehend von einer Maximalforderung, die er in einem Interview vor nunmehr 11 Jahren in Bezug auf die wissenschaftliche Informationsversorgung formuliert hat – “Ich will alles und zwar sofort, jederzeit, überall und kostenlos zur Verfügung haben” – schlug er aus dem Blickwinkel des Wissenschaftlers einen weiten Bogen vom Bekenntnis zu und der Umsetzung von Open Access, über die Publikationspraxis bis hin zum Umgang mit Forschungsdaten und der Verantwortung für deren nachhaltigen Zugang. Er endete mit der Erkenntnis, die sich im Folgenden wie ein roter Faden durch die Diskussion zog: nämlich, dass wir anfangen müssen, unsere eigenen Forderungen, vor allem in Bezug auf Open Access, auch selbst umzusetzen.
In dieser Stimmung begann die eigentliche Podiumsdiskussion, an der neben den bereits erwähnten Dr. Degkwitz, Prof. Dr. Grötschel und Dr. Lex noch Dr. Christoph Bruch (Helmholtz-Gemeinschaft), Prof. Dr. Ortwin Dally (Deutsches Archäologisches Institut), Dr. Jeanette Hofmann (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) und Dr. Anne Lipp (Deutsche Forschungsgemeinschaft) teilnahmen. Die Rolle des Moderators übernahm Prof. Dr. Peter Schirmbacher (CMS der Humboldt-Universität zu Berlin). Alle PartizipantInnen machten ihre jeweiligen Standpunkte deutlich, bevor dann das Publikum mit Fragen in die Diskussion einbezogen wurde. Dabei kristallisierten sich schnell einige zentrale Fragen heraus: Welche Rolle werden die wissenschaftlichen Verlage in der Zukunft spielen? Schaffen es die WissenschaftlerInnen, sich von (künstlichen) Institutionen wie dem Impact Factor zu lösen? Wo liegt die moralische/akzeptable Obergrenze für die Gewinnspanne eines wissenschaftlichen Verlags? Wie werden WissenschaftlerInnen zukünftig miteinander arbeiten (kollaborativ in virtuellen Forschungsumgebungen)? Wie gehen wir mit dynamischen Publikationsformen um? Und last but not least: welche Aufgaben erwachsen den Gedächtnisinstitutionen aus den aktuellen Entwicklungen?

Fazit: Eine spannende Veranstaltung, bei der ein Thema diskutiert wurde, das sicher nicht nur den Teilnehmern gestern Abend im Auditorium des Grimm-Zentrums auf den Nägeln brennt, dessen Komplexität aber natürlich nicht in zwei Stunden erschöpfend diskutiert werden kann, wie neben Herrn Schirmbacher zum Abschluss der Veranstaltung (“ich weiß, Sie würden hier mit uns auch noch bis Mitternacht diskutieren”) auch Matthias Fromm im Fazit seines lesenswerten Blogbeitrags feststellt.

[Kurz] Neuer Übersetzungsentwurf der Open Knowledge Definition zur Diskussion freigegeben

Ein kurzer Hinweis auf einen neuen Übersetzungsentwurf der Open Knowledge Definition, der von Christian Hauschke und Ulrich Herb erstellt und gerade zur Diskussion freigegeben wurde. Die Autoren rufen zur aktiven Mitarbeit an dem Übersetzungsvorschlag direkt am/im Dokument bis zum 21.08.2011 auf. Der englische Originaltext findet sich unter: http://www.opendefinition.org/okd/

[Kurz] KOBV-Kuratorium empfiehlt Freigabe der Katalogdaten als Open Data

Die Debatte um die Freigabe von Katalogdaten wird nun auch beim Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg diskutiert und einhellig befürwortet:

Nachdem zahlreiche Bibliotheken weltweit ihre Daten frei zur Nachnutzung ins Netz gestellt haben, spricht sich auch das KOBV-Kuratorium für die Freigabe von bibliographischen Daten aus und schließt sich damit dem Empfehlungen der Kommission für Erschließung aus dem Bayerischen Bibliotheksverbund zur Veröffentlichung der Daten aus der gemeinsamen Verbunddatenbank B3Kat an.

Bei Fragen der Lizenzierung und der technischen Aufbereitung besteht zwar noch (verständlicher) Diskussionsbedarf, es gibt aber bereits Empfehlungen, die hier online nachgelesen werden können.