Ein Vorhaben: Bibliotheken braucht das Land!

Luxemburg hat sein Problem erkannt: Bibliotheken braucht das Land!

Das luxemburgische Kulturministerium will in Zukunft seine öffentlichen lokalen Bibliotheken gezielter fördern und neue Bibliotheken in den Gemeinden schaffen. Dazu stellt man am Mittwoch ein entsprechendes Gesetzesvorhaben vor.
Damit will man einen Beitrag zur Entwicklung der Wissensgesellschaft leisten. In Vordergrund tritt auch die soziale Komponente öffentlicher Wissensvermittlung.

In einer Gesellschaft, in der Informationen und Bildung eine zunehmende wirtschaftliche Rolle spiele, sei es wichtig, dass alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu diesem Wissen habe – gerade auch auf lokaler Ebene.

Laut Staatssekretärin Modert besteht ein großer Nachholbedarf im Bereich Öffentlicher Bibliotheken. Neben der Nationalbibliothek, Spezialbibliotheken in Forschung und Wirtschaft sowie Bibliotheken im Erziehungswesen seien gerade 14 kommunale Bibliotheken vorhanden. Soweit ich den Artikel an dieser Stelle verstanden habe, werden weitere 116 Gemeinden durch Vereinsbibliotheken (???) versorgt.

Durch das Gesetz soll die Schaffung neuer Bibliotheken angeregt werden und der Ausbau bestehender Institutionen sowie die Kooperation untereinander gefördert werden. Der Staat soll zukünftig etwa 50% der Betriebskosten (bis max. 45.000 Euro/Jahr) übernehmen. Außerdem soll es zusätzlich Subventionen von 20.000 Euro für die Anschaffung von Büchern und „Informatikmatikmaterial“ (ich nehme an Hard- und Software) geben.

Natürlich soll nun nicht jede Gemeinde ihre kleine Bibliothek bekommen, sondern das Projekt soll in diesem Fall die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen unterstützen.

Die Nutzung regionaler Synergien wird ebenfalls einmalig mit 75.000 Euro unterstützt.

Heißt dies, die anderen Zuwendungen sollen jährlich aufgebracht werden? Vermutlich nicht.

Die Rolle eines „Service Providers“ soll die Nationalbibliothek übernehmen, ohne die Autnonomie der lokalen Partner zu beschneiden. Dies soll besonders im Rahmen einer technischen Unterstützung passieren, z.B. was die Weiterbildung der Bibliothekare im Umgang mit Bibliothekssoftware angeht.

Quelle
Bibliotheken braucht das Land via Wort.lu

Verschärfung des Copyrights in den USA

Der amerikanische Justizminister Alberto Gonzales hat einen neuen Gesetzesentwurf:engl: zum Schutz von Immaterialgüterrechten vorgestellt. Wird dieser Entwurf umgsetzt, könnten Copyright-Verletzungen in den USA bald deutlich schärfer verfolgt werden. Der Intellectual Property Protection Act of 2007:engl: soll bereits der Versuch einer Urheberrechtsverletzung strafbar machen.

Lebenslängliche Haft droht zugleich beim Einsatz unlizenzierter Software mit Todesfolge oder bei der Verwendung illegal kopierter Programme bei einem Mordversuch. Als Beispiel für die Anwendung einer solchen Klausel brachten Vertreter des Justizministeriums dem US-Magazin CNet News:engl: zufolge Mitarbeiter eines Krankenhauses ins Spiel, die nicht-lizenzierte Computer-Programme nutzen und damit Schaden anrichten würden.

Nun, der maßlose Einsatz von Strafen ist schon öfter in den USA zu beobachten. Aber müssen „normale“ versuchte oder ausgeführte Copyright-Verletzungen mit Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren geahndet werden (so der Entwurf)? Dabei wird weder zwischen Privatkopier noch kommerziellen Kopierern unterschieden, so lange nur irgendein finanzieller Gewinn herauskäme. In Zukunft also dann besser nicht mal daran denken, eine Copyright-Verletzung zu begen, denn hier sieht das Justizministerium dieselbe „moralische Schuld“ wie bei tatsächlichen Copyright-Sündern.

Die Verfolgung von versuchten und tatsächlichen Urheberrechtsverletzungen will Gonzales deutlich effektiver gestalten. So soll seiner Ansicht nach Ermittlern dabei das Telefonabhören in vergleichbarem Umfang wie bei der Aufklärung von Kapitalverbrechen gestattet werden. Gerätschaften wie Computer, deren Einsatz beim Begehen eines Copyright-Verstoßes beabsichtigt war oder erfolgte, dürften von der Polizei laut dem neuen Vorstoß deutlich einfacher beschlagnahmt werden.

Krempl, Stefan: US-Justizminister hält an drastischer Copyright-Verschärfung fest via heise online

Fair Use – neuer Anlauf

Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses legten am 28. Februar einen Gesetzentwurf vor, der unter bestimmten Voraussetzungen das Knacken von Technischen Schutzmaßnahmen erlauben soll. Dies würde dazu führen, dass der „Digital Millennium Copyright Act“ (DMCA) von 1998 liberalisiert würde.

Mehr dazu:
Gehring, Robert A.: US-Abgeordnete wollen Urheberrecht liberalisieren auf iRights.info
Neuer US-Gesetzesvorschlag will Recht auf Privatkopie stärken auf heise online