MOOC, OPCO – E-Learning anders? [Update 01.05.2012]
Einigen Twitter-Menschen und Bloglesern dürfte ein Hash-Tag seit dem 16.04.2012 häufiger begegnen, nämlich #opco12. Dahinter versteckt sich der OpenCourse 2012, eine Online-Weiterbildungsmöglichkeit, die dabei die Trends des Horizon-Reports genauer unter die Lupe nimmt und schaut, inwieweit diese für den E-Learning-Bereich nutzbar sind.
Beim OPCO12 geht es in den ersten beiden Wochen um das Thema „Mobile Apps“ – eine Anwendungsorientierte Sicht. Dazu fand letzte Woche eine Online-Vorlesung statt, die sich jederzeit nachholen lässt, da sie aufgezeichnet wurde.
Der OpenCourse ist ein MOOC, d.h. ein Massive Open Online Course.
Monika E. König fasst diese Veranstaltungen wie folgt zusammen:
- MOOC => Massive Open Online Course
- kostet nix, frei zugänglich, online
- Angebot des Veranstalters: Oberthema, Ablaufplan/Taktung, Inhaltsinput (Online Ressourcen), (teilw.) “technische Infrastruktur”
- Aufgabe der Teilnehmer: Beziehungsaufbau, Weiterverarbeitung des Inputs und dadurch Generierung und Mitaufbau eines sozialen Lernraumes (Inhalte & Beziehung) oder frei nach Downes & Siemens bezogen auf das Tun: ORIENTIEREN -> ORDNEN -> BEITRAGEN -> TEILEN.
Wer es genauer wissen will, dieses Erklärvideo zeigt, was man unter einem „MOOC“ versteht:
Für Bibliotheken könnte dies eine neue Form der Informationskompetenzvermittlung ermöglichen. So ließen sich entsprechende Kurse dezentral durch Experten gestalten und begleiten. Angereichert würden diese dann durch die selbst erarbeiteten Beiträge.
Die Beiteiligung am OPCO12 wird bspw. Studierenden im Bereich Softskills in der Informatik für das Modul Bachelor/Master-Studierende und des Lehramts im Bereich Medienkompetenz durch Universität Frankfurt anerkannt und mit ECTS-Punkten bedacht.
Diese Kurse erlauben ein vernetztes Lernen, ein Zusammenfinden von Experten und Laien, einen einfachen Austausch über die gestellten Themen. In einer Art und Weise kann man dabei wohl eine Online-Variante des „Open Space Learnings“ sehen, welches durch einen lockeren Lernverband im Netz ermöglicht wird. In eigener Zeiteinteilung werden durch die Lernenden je nach eigener Lernattitüde in einem festgesteckten Zeitraum die Lernziele erarbeitet. Für die Kursleiter bedeutet dies beim Aufwand: einen gewissenen technischen Rahmen zu schaffen, z.B. für Live-Events und einen theoretischen Vorbau zu schaffen (Lese- und Informationsempfehlungen), der sich jedoch im Rahmen hält. Dazu kommt das regelmäßige Screening der Ergebnisse (Blogartikel, Infografiken, Videos etc.). Für die meisten Dinge (zentrale Informations- und Verwaltungsplattform, Veröffentlichung von Ergebnissen) können die Angebote des Social Web (Blog, Twitter, Videoplattformen, Etherpads, Audioboo usw.) hervorragend auch gemeinsam genutzt werden.
Der Gewinn könnte jedoch jeden der Beteiligten überraschen. So wäre das Ergebnis für die Lernenden, dass sie positiv darin bestätigt werden, beim Aneignen von Wissen. Es gibt einen gewissen Zeitdruck, der widerum einen guten Rahmen für die Aneignung von Neuem bildet. Dabei besteht immer die Möglichkeit, sich eigene Lernschwerpunkte zu schaffen. Die Veranstalter gewinnen ebenfalls ein Mehr an positiver Bestätigung, Verbesserung des eigenen Wissens, neue Perspektiven und ggf. wunderbare neue Vermittlungsmittel, die sie bei anders gearteten Weiterbildungskursen und Lehrveranstaltungen nutzen können.
[Update 01.05.2012]
In diesem Video erklärt Dave Cormier, was von den Lernenden erwartet wird und wie sich „normales“ Lernen vom Lernen in einem MOOC unterscheidet:
Quellen:
- Monika E. König: Vorgedanken zur #rp12 zu OpenScience; hier: Lehre – öffentlich – , Lernspielwiese
- OPCO12