Bibliotheksbenutzung will gelernt sein

Man kann es auch kompliziert machen und Hürden aufbauschen, die vermutlich waschechte BibliothekarInnen gar nicht so sehen. Da ist es natürlich gut, wenn eine Zeitschrift wie die Süddeutsche sich das mal genauer anschaut.

In der Uni-Bibliothek das richtige Buch zu finden, ist eine Wissenschaft für sich. Denn es ist gar nicht so einfach, sich in den Datenbanken zurechtzufinden. Wer eine falsche Signatur bestellt, erhält statt Goethes Faust einen medizinischen Wälzer.

Ja, das passiert, wobei ich nicht unterschreiben möchte, dass das Finden eines bestimmten Buches in der Öffentlichen Bibliothek einfacher ist. Sicherlich kann man in kleinen Büchereien die Regale entlanggehen, bis man den richtigen Buchstaben oder das richtige Thema gefinden hat. In der ZLB in Berlin möchte ich das allerdings weniger tun als in der kleinen Hochschulbibliothek, in der ich abeite. Ja, ja, und dann bringt die Süddeutsche die vermaledeiten Zettelkataloge zurück ins Spiel, die ich in der öffentlichen Bibliothek öfter gewälzt habe als in jeder wissenschaftlichen Bibliothek, wo sie mittlerweile zu einem Fossil werden und durch elektronische Kataloge abgelöst werden. Wann hat der Autor selbst eigentlich das letzte Mal eine große Bibliothek genutzt?
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Marketing von Bibliotheksdienstleistungen: Wie die “Harold B. Lee Library” für ihre Datenbanken wirbt (Teil 1)

Die “Harold B. Lee Library” ist Teil der “Brigham Young University” im Bundesstaat Utah. Der  folgende Spot “The Used Car salesman” macht auf eindrucksvolle Weise deutlich, wie das Antonym von glaubhaft/verlässlich mit dem Klischee des klassischen Gebrauchtwagenhändlers assoziiert wird und so die Bedeutung der Bibliotheksdienstleistungen am Beispiel der Datenbanken eine größere Wertschätzung erfahren. Auch herkömmliche Suchmaschinen verfügen nicht über diese USP (Unique Selling Position) und könnten niemals mit dem Slogan werben “Wir stehen für verlässliche , glaubhafte und zitierfähige Informationen”, was wiederum die allermeisten Bibliotheken zu leisten vermögen. Im Werbetext auf dem Youtube-Channel heißt es:

“Einigen Quellen kann man nicht trauen. Glücklicherweise verfügt die “Harold B. Lee Library” über einen Zugang zu tausenden aktuellen wissenschaftlichen und zitierfähigen Quellen. Bitten Sie einfach einen Bibliothekar um Hilfe oder besuchen Sie die vielen Datenbanken auf der Webseite der Bibliothek. Bibliotheksdatenbanken sind die Quelle für aktuelle und zuverlässige Informationen. Vertrauen Sie uns.”

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