Disclaimer: Dies ist eine Mitschrift. Sie ist weder vollständig noch sind die Informationen von mir zusammengestellt, sondern nur während der folgend genannten Veranstaltung von mir mitgeschrieben und zeitnah ohne Überarbeitung hier veröffentlicht worden.
Beitragende und Moderator*innen Ute Engelkenmeier (Berlin, Deutschland) Karin Holste-Flinspach (Reutlingen, Deutschland) Sophia Manns-Süßbrich (Deutschland) Luis Moßburger (Regensburg, Deutschland) Nora Neuhaus de Laurel (Bremen, Deutschland) Frauke Schade (Deutschland) Lucia Werder (Deutschland)
Was tun Bibliothekar:innen? Abfrage unter #bibtag21-TN. Finde interessant, dass das "Förden der Entwicklung von Kompetenzen" im Vergleich zu anderen Tätigkeiten am wenigsten eher niedrig bewertet wird pic.twitter.com/sPqT9gNaw6
— Anne Christensen @xenzen@openbiblio.social (@xenzen) June 16, 2021
Im September Workshop mit Externen (Außensicht: Bürgermeister, Medienvertreter, Kanzler, Berufsberater), um zu lernen, wie wir unser Bild besser kommunizieren
Disclaimer: Dies ist eine Mitschrift. Sie ist weder vollständig noch sind die Informationen von mir zusammengestellt, sondern nur während der folgend genannten Veranstaltung von mir mitgeschrieben und zeitnah ohne Überarbeitung hier veröffentlicht worden.
Vor welchen Herausforderungen stehen wir und welche Antworten könnte die Bibliothekswissenschaft geben? Fünf Thesen
Olaf Eigenbrodt (Hamburg, Deutschland)
Abstract Text: Die Geschichte der „Bibliothekswissenschaft“ im deutschsprachigen Raum ist von der grundsätzlichen Debatte darüber geprägt, ob es sich überhaupt um eine eigene Disziplin handelt, andererseits von wechselnden Perspektiven auf die fachliche Ausrichtung, die Methodik und die Verbindung zur bibliothekarischen Praxis. Ohne das nicht unumstrittene Konzept der „Turns“ im wissenschaftlichen Umfeld zu bemühen, lässt sich feststellen, dass sich historische, verwaltungswissenschaftliche und informationstheoretische Paradigmen einander ablösten bzw, ineinander übergingen. Derzeit ist es üblich, die Bibliothekswissenschaft – wenn überhaupt – immer gemeinsam mit oder als Teil der Informationswissenschaft zu benennen. Dabei ist der Fokus einerseits auf die digitale Transformation von (wissenschaftlicher) Information und deren Bedingungen, andererseits auf das sich im selben Maß verändernde Verhältnis von „User“ und Informationsdienstleister gerichtet. Dies ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung von Bibliotheken, aber ist es auch ausreichend? Gleichzeitig lebt man in der bibliothekarischen Praxis eine theoretische Unbeschwertheit, die sich aus unterschiedlichen – meist sozial- und kulturwissenschaftlichen – Kontexten bedient, ohne diese kritisch einzuordnen oder wenigstens genau zu kennen. Dies betrifft z.B. die geradezu märchenhafte Inflation „Dritter Orte“ oder auch die teils originellen Herangehensweisen an Themen wie Nutzer:innenbeteiligung oder Servicemarketing. Einerseits werden, wie von Karsten Schuldt beschrieben, Ergebnisse bibliothekswissenschaftlicher Forschung schlicht ignoriert, andererseits, so das Dilemma, finden Praktiker:innen in der Forschungsliteratur oft nicht die gesuchten Antworten. Der Vortrag stellt vor diesem Hintergrund fünf Thesen zu ausgewählten Herausforderungen an Bibliotheken und mögliche Antworten der Bibliothekswissenschaft zur Diskussion – nicht, um einen „Turn“ zu initiieren, sondern um mögliche Wege aus dem genannten Dilemma aufzuzeigen.
Informationswissenschaftl. Wende der BibWiss. im Verlauf der letzten 20 Jahre -> wie kann Bib die digitale Transformation unterstützen
Thesen keine Kritik, sondern Reflektion und erkannte Desiderate für BibWiss. im DACH-Raum
Aufgreifen Text von Karsten Schuldt
Man sieht „(…) immer und immer wieder, dass versucht wird, diese Ansprüche irgendwie zu erfüllen. Immer und immer wieder wird die Praxisorientierung hochgehalten. Immer und immer wieder werden Lösungen für wahrgenommene Probleme und Herausforderungen erarbeitet.“
Karsten Schuldt (Karsten Schuldt, „Zur Beziehung von Forschung und Öffentlichen Bibliotheken“. LIBREAS. Library Ideas, 37 (2020). https://doi.org/10.18452/21539 )
Hat kleine Schlagwortwolke aus den Forschungsprojekten der 8 Institute im DACH-Raum erstellt.
These 1
Bibliotheken brauchen Unterstützung bei der Entwicklung einer den aktuellen Herausforderungen entsprechenden Organisationskultur
Was braucht es? Methodenkasten oder strategische Leitplanken? Wie ist die Managementkultur? Denken wir bei der Adaption dieser Theorien darüber nach (Managementtheater vs. Managementkultur)
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Datenkompetenz als neue Schlüsselkompetenz – Welche Rolle haben Bibliotheken?
Simone Fühles-Ubach (Köln, Deutschland)
Abstract Text: Die Rufe nach breit aufgestellter Datenkompetenz werden immer lauter. Schon 2018 hieß es im Harvard Business Review: „Data is the new oil, Artificial Intelligence is the new electricity, The Internet of things is the new nervous system.“[1] Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hat Datenkompetenz als die Schlüsselkompetenz der Zukunft bezeichnet. Die DaLI – Data Literacy Initiative der TH Köln plant in einem dreijährigen, fakultätsübergreifenden Projekt dem planvollen und sicheren Umgang mit Daten sowie ihrem bewussten und ethisch adäquaten Einsatz näher zu kommen. DaLI entwickelt ein modulares, interdisziplinäres Programm, um Datenkompetenz systematisch und hochschulweit in Lehre und Forschung zu verankern. Zusätzlich werden mit einem DaLI Lab, Kooperationsprojekten und einer Ringvorlesung Schnittstellen zu regionalen Akteuren, Organisationen und in die Zivilgesellschaft gebildet. Langfristige Zielsetzungen von DaLI sind die umfassende Sensibilisierung für den Umgang mit Daten in allen Disziplinen und die curriculare Einbindung einer fachübergreifenden, professionellen Ausbildung für die gesamte Hochschule. Wenn Datenkompetenz also eine Grundkompetenz aller Studierenden sein soll, dann ist die Frage, welche Anforderungen an Bibliotheken und Bibliothekare im Kontext von Datenkompetenz gestellt werden . Während die Vermittlung von Informationskompetenz bereits als etablierte Bibliotheksdienstleistung gelten kann, müssen sich Bibliotheken im Bereich der Datenkompetenz sowohl personell als auch inhaltlich erweitert aufstellen. [1] Futurist Gerd Leonhard. Harvard Business Manager LIVE Executive Forum. Munich, April 2018.
nichts Neues, sondern ein Thema in den letzten 2 Jahren
Was kann die Hochschule da tun (Forschungsprojekt)
Definition(en) Data Literacy – Datenkompetenz
Fähigkeit, planvoll mit Daten umzugehen, im Kontext auf kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anwenden zu können (2015) – Definition nach Ridsdale (auch Ethik ist wichtig)
Daten zu erfassen, erkunden, managen, kuratieren, analysieren, visualisieren, interpretieren, kontextualisieren, beurtelen und anzuwenden (2019) – Definition nach Stifterverband –> sehr viel weiter gefasst als die Definition von 2015)
Datenkompetenzen und Forschungsdatenzyklus
Datenkultur ist ein Ausgangspunkt, Datenschutz und Datenethik
Sammeln, Managen, Anwendung, Evaluation
Sammeln der Daten, Sicherstellen Datenqualität <- Bibliothek eine Schnittstelle
Daten organisieren, bereinigen, konvertieren, Metadatenerstellung und -nutzung, Datenpflege, Datenbereitstellung
Danach kommen Aufgaben der Forschenden: Tools, Grundlagen Datenanalyse
Kritisches Denken bei der Anwendung von Daten, Datenkultur (OA), Datenethik, Zitieren von (Forschungs-)Daten, Teilen von Daten, Bewerten von datenbasierten Entscheidung
Das wird vom Forschungsdatenzyklus umrundet
Gesamtprojekt Data Literacy an der TH Köln
gibt virtuelles Vorlesungsverzeichnis zu Data Literacy, was es da bereits an der TH Köln gibt (SS 2021)
Virtuelle Zulassung durch 15 Lehrende aus 5 von 12 Fakultäten möglich
Basis-Modul (Schlüsselmodul) für alle BA-Studierende wird erstellt (4 ECTS) + durchgängiges Datenprojekt begleitet (Umwelt) im WiSe 2021/22 mit Zertifikat (13 ECTS)
DaLI Lab
Ort und Heimat, hybrid mit Homebase in der Bibliothek – Kontext und Forschung zusammenbringen
Vorstellungen zum DaLI Lab sehr unterschiedlich
DaLI-Projektwoche – hochschulübergreifend
Learning Nugget von Studierenden für Studierenden unterschiedlichster Fakultäten
2 Wochen Vorlauf (Lektüre, eLearning-Nuggets waren zu erstellen) (Videos, Präsentation, Quizzes, Podcast-Konzept, Infoheft, Computerspiel)
Studierende in der Evaluation zeigten Aha-Effekt (Bewusstseinsschärfung)
Data Literacy Basismodul – Welche Rolle können Bibliotheken spielen?
Datenkultur/-bereitstellung/-managen
(…), Interpretation, Einordnung jedoch projektimmanent beim Forschenden Bewusstsein schaffen -> Aufnahme in Schulungen zum wissenschaftlichen Arbeiten
Zugänglichmachung: Zugänge und Infrastruktur bieten
Kooperative Entwicklung von Services zu Open Educational Resources an der SLUB Dresden gemeinsam mit der TU Dresden
Anna Arndt (SLUB, Dresden, Deutschland)
Abstract Text: Im Zuge der Openness Bewegung in Bildung, Wissenschaft und Forschung entsteht aus einer gemeinsamen Initiative der Technischen Universität Dresden, des Zentrums für Interdisziplinäres Lehren und Lernen (ZiLL) der TU Dresden und der Sächsischen Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) derzeit ein Service- und Beratungsangebot zum Thema Open Educational Resources (OER). Offene, das heißt frei zugängliche und nachnutzbare, Lehr- und Lernmaterialien sind für Lernende und Lehrende gleichermaßen attraktiv. Lernenden ermöglichen sie orts- und zeitunabhängig Zugriff auf Lerninhalte und damit einen unmittelbaren Zugang zu Wissen. Lehrende unterstützen sie bei einer effizienten Erstellung hochqualitativer Unterrichtsmaterialien und tragen zur professionellen Sichtbarkeit bei. Nicht zuletzt die aktuelle Situation der virtuellen Semester verdeutlicht, dass ein Bekenntnis zur Offenheit in der Wissenschaft nicht nur für die aus der Forschung resultierenden Publikationen nötig ist, sondern gleichermaßen auch für die in der akademischen Lehre eingesetzten Materialien angestrebt werden sollte. Mit dem Service- und Beratungsangebot der SLUB Dresden und der TU Dresden zu OER werden Universitätsangehörige auf diesem Weg ermutigt, den Openness Gedanken sowohl auf ihre Forschung als auch in ihrer Lehre anzuwenden und somit einen partizipativen Wissenserwerb ohne gesellschaftliche Schranken zu ermöglichen. In einem 15-minütigen Kurzvortrag soll interessierten Kolleginnen und Kollegen wissenschaftlicher Bibliotheken und anderer Bildungseinrichtungen die gemeinsame Initiative und bisherige Ergebnisse vorgestellt werden. Die Referierenden präsentieren durchgeführte Veranstaltungen und die dabei gewonnenen Erfahrungen zu deren Aufbau, Konzeption und Evaluation.
SLUBTutorials, SLUBCasts haben diese frei zur Verfügung gestellt
e-Tutorial auf OPAL (von Makerspace über Orientierung bis hin zu bibliothekar. Fachthemen)
SLUB-Casts – Erklärvideos auf YouTube (auch hier freie Lizenz) = bibliothekar. Fachthemen
Mit Beginn Pandemie OER Empfehlung und FAQ mit TU Dresden (CC0) (ZiLL + SLUB) – Bekenntnis an die Lehrenden -> OER Display (Plattform auf Basis github https://slub.github.io/oer-display/) als Inspiration mit Best-Practice-Beispielen (Schaufenster) – SLUB prüft Einträge nach OER-Kriterien (thematisch sonst zu vielfältig)
Seit Ende 2020 Beratung Lehrender zur Erstellung OER im Rahmender Wissensbar (Themen: Einführung, CC Lizenzvergabe, Didaktik, Tools zur Erstellung von OER, Plattformen zur Recherche nach und Veröffentlichung von OER) (1 Stunde)
Veranstaltungen zu OER (Basiswissenkurs für Lehrende, weitere Veranstaltungen in Planung, z.B. Wo veröffentlichen, wo etwas finden, Rechtsfragen)
Integration OER in SLUB-Katalog ist in Planung (Projekt) (Eher Verweise, z.B. aus OPAL, OERSI)
Ein Hinweis aus dem Chat: in BW betreiben wir an der UB Tübingen (noch) mit Unterstützung des MWK das zentrale OER-Repositorium für die BW- Unis und Hochschulen: https://www.oerbw.de/
Wie häufig Beratung nachgefragt 1-2x die Woche, semesterabhängig, regelmäßig Anfragen per E-Mail, aus denen sich die Beratung ergibt
Werden eigene Materialen auch OER angeboten (Eigenproduktionen der Labs) werden auf der Webseite als OER eingebundne, im Schaufenster noch nicht
Verweise auf Plattformen abhängig von Materialien (z.B. Videocampus Sachsen), aber sehr heterogen, u.a. aber auch github.io
Gibt es ein eigenes Portal (an der SLUB, regional) – SLUB nur Schaufenster, aber kein eigenes Repositorium, Sachsenweit nur der Videocampus
Katalogisierung: Wer wählt aus und erschließt? <- Im Moment nur technische Prüfung
Gibt es Anreizsysteme an der TU Dresden – in FAQ Benefits von OER erklärt, aber keine gesonderten Anreize, derzeit nur eine Empfehlung
Hinweis aus dem Chat „Zur einheitlichen Erfassung von OER wird aktuell auch ein JSON-Metadatenprofil entwickelt, dass aktuell auch kurz vor der ersten Veröffentlichung steht: https://dini-ag-kim.github.io/lrmi-profile/draft/„
Disclaimer: Dies ist eine Mitschrift. Sie ist weder vollständig noch sind die Informationen von mir zusammengestellt, sondern nur während der folgend genannten Veranstaltung von mir mitgeschrieben und zeitnah ohne Überarbeitung hier veröffentlicht worden.
Abstract Text: Discovery Systeme sind in der Bibliothekswelt seit einigen Jahren stark etabliert. In ihrem Funktionsumfang unterscheiden sich viele dieser Bibliothekskataloge jedoch wenig von der Kernkompetenz „alter“ OPAC-Katalogsysteme: der Recherche und dem Zugang zum eigenen Bestand. Unbestritten bleibt dies deren Hauptaufgabe. Leider haben Nutzende selten die Möglichkeit, weiterführende Zusammenhänge im Bestand bzw. darüber hinaus herzustellen. Auch der „one to rule them all“-Suchschlitz macht es den Nutzenden schwer, sich die Bestände in einer intuitiven Weise zugänglich zu machen. Im Zeitalter von Normdaten, (Linked) Open Data, Knowledge Graphen bzw. Open Source liegen viele der notwendigen Werkzeuge auf dem Tisch. Woran liegt es also, dass Bibliothekskataloge selten alternative und explorative Suchansätze anbieten? Die Vortragenden möchten den im EFRE-Projekt „Linked Open Data“ von der SLUB Dresden entwickelten explorativen Suchansatz vorstellen und praxisnahe Einblicke in dessen Konzeptions- und Entwicklungsphasen geben. Welche Rolle spielen maschinelle Verfahren, Konkordanzen bzw. gut gepflegte Vokabularien/Thesauri zur Aufbereitung der Daten? Warum ist eine strukturierte und intellektuelle Erschließung von Beständen auch heute dabei unerlässlich? Welche Herausforderung gibt es bei der Datenvisualisierung und der Umsetzung des Suchinterfaces? Warum ist die enge Zusammenarbeit zwischen Bibliothekaren*innen, Spezialisten*innen, Informatikern*innen bzw. Designer*innen wichtig? Mirko Clemente ist ein freiberuflicher Designer. Er hat sich auf webbasierte Datenvisualisierungen netzwerkartiger Daten wie Wissensstrukturen und Klassifizierung spezialisiert und bereits einige Projekte im bibliothekarischen Umfeld realisiert. Jens Nauber und Tom Schilling (SLUB Dresden) befassen sich mit der Strukturierung, Bereitstellung und maschinellen Aufbereitung bibliografischer Metadaten für unterschiedliche Informationssysteme, wie der Linked Open Data API und dem Katalog der SLUB.