Entdecktes zum 01. April 2022

*Sofern möglich, wurde die datenschutzkonformste Variante der Einbindung gewählt, z.B. bei Twitter Opt-out of tailoring.

Erhöhte Aufmerksamkeit ist auf den Verkehrswegen der UB TU Berlin notwendig.


(Übrigens das ist kein Aprilscherz, daher aufmerksam durchlesen und vielleicht doch schon zuschlagen.) – Danke an Katapult und ihre Arbeit.

Hier könnt ihr 100 Karten über die Ukraine bereits vorbestellen. Der Preis ist extrem überteuert. 52 Euro für ein Buch. Damit wollen wir nicht den Gefahrenzuschlag der Katapulte bezahlen, die derzeit im Kriegsgebiet sind, nein, wir werden alle Erlöse des Buches an das Ukraine Team und den Journalismus in der Ukraine weiterleiten. Das Buch ist übrigens nur jetzt so schön teuer, also greift schnell zu. Wenn es nämlich erst mal in die Buchläden kommt, wird es nur noch 26 Euro kosten. Lächerlich.
100 Karten über die Ukraine wird auf Ukrainisch, Englisch und Deutsch erscheinen. Und selbstverständlich auch auf Russisch. Die russische PDF schicken wir dann natürlich an genau den russischen Server, der vor drei Jahren immer wieder unsere Magazin-PDFs gehackt, illegal hochgeladen und zum Download angeboten hat. Wenn wir das dort hochladen, ist es weltweit kostenlos abrufbar. Auch in Russland.

100 Karten über die Ukraine – Katapult-Shop

(unbezahlte Werbung)



Wolf, Thomas: Paukenschlag bei der Diskussion um Straßenumbenennungen in Siegen, SiWiArchiv

ACHTUNG, von einer Flatrate für Mahngebühren wird hier aber nicht gesprochen!




Idao, Sally, Shakespeare’s Globe discovers Shakespeare’s family ring, Shakespeare’s Globe


Etwas einfallslos…

wenn man das Ergebnis zu diesen Tweet kennt


Entdecktes zum 1. April 2021

Auch dieses Jahr sind die KollegInnen und der Mediendschungel mit Aprilscherzen nicht sparsam gewesen. Hier eine Auswahl dessen, was ich über den Tag so entdecken werde und entdeckt habe. Gerne können eigene Entdeckungen auch über die Kommentarfunktion hier im Blog ergänzt werden.

  1. In der Stadtbibliothek Köln wird es in der Tat und wortwörtlich schlüpfrig. So dicht ist eine Bibliothek ihren Nutzer*innen nur dann gekommen, wenn diese sich ein Tattoo haben stechen lassen.
    Trage die Stadtbibliothek auf deiner Haut
  2. Nicht ganz Aprilscherz, aber herrlich: Leihen Sie sich einen Osterhasen aus (allerdings leider nicht vorbestellbar). Bei der inhaltlichen Zuordnung waren meine Kollegen und i uns nicht ganz einig, wo man diesen hineinsystematisieren müsste.
  1. Die Stadtbibliothek Düsseldorf lässt ein Medium sprechen und sucht hier noch nach Optimierungsmöglichkeiten
  1. Nicht aus der Bibliothekswelt, aber doch sehr nett finde ich das Carbon Dating für Ältere, auf dass Miss Jones hinweist 😉
  2. Die Stadtbibliothek Göppingen beweist, wie früh sie bereits bei der Onleihe dabei waren, nämlich schon zu einem Zeitpunkt, als es die Onleihe noch gar nicht gab.
  1. Die Stadtbibliothek Münster kann nun DVDs und CDs sofort kopieren. Damit müssen sie nicht mehr ausgeliehen werden. (FB)
  2. Die Ratsbücherei Lüneburg weist in ihren Breaking News darauf hin, dass das Land Niedersachsen eine neue Kalenderordnung erlassen hat. (FB)
  3. Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen stellt für mehr Planungssicherheit für das WS 2021/22 bereits jetzt ihr neues Öffnungszeitenmodell vor. (FB)
  4. Der Auszubildende (FaMIEZ) der Bibliothek im Haus der Niederlande hat trotz Corona ein Buch zu seinem Ausbildungsverlauf veröffentlicht. (FB)
  5. Die Deutsche Nationalbibliothek verkündet die Anerkennung eines neuen UNESCO-Kulturerbes.
  1. Wiley hingegen unternimmt endlich etwas gegen die verdammten Missverständnisse bei der beliebten Dummies-Reihe.

Entdecktes zum 1. April 2020

Ich bin gespannt, ob den Kolleg*innen in den Bibliotheken auch dieses Jahr zum Scherzen ist.1. April und hier ist das, was ich gefunden oder mir gemeldet wurde:

Bibliotheken

  1. UB Kassel (via Facebook) liest vorgeschlagene Werke vor, weil die Bereitstellung auf anderem Wege aus Urheberrechtsgründen derzeit schwierig ist. (Dank für den Hinweis an Gabriele Bahr)
  2. Die Stadtbibliothek Münster ist ganz uneigennützig. Menschen dürfen gerade nicht zu Besuch kommen und in den Allwetterzoo dürfen sie auch nicht. In der Bibliothek langweilen sich Bibliothekar*innen, im Zoo die Tiere. Warum also die Tiere nicht zu einem Bibliotheksbesuch einladen? (Facebook)
  3. Die Bibliothek im Haus der Niederlande hat einen Auszubildenden in der sehr wertvollen Position des FAMIEZ eingestellt. Insbesondere in Zeiten von Corona kann der junge Herr durch Übernahme der Ausleihe das angestellte Bibliothekspersonal tatkräftig unterstützen. (Facebook)
  4. Die Kolleg*innen der Mediothek Krefeld haben auf die Corona-Krise reagiert und ihr Sortiment umgestellt. (Facebook)

Die UB Mainz hat dieses Jahr keinen Aprilscherz, ruft aber auf, Scherze zu teilen. (Facebook)

Aprilscherze von anderen

  1. Der Wiley-VCH Verlag musste seine 1.April-Aktion leider wegen Papiermangels absagen. (Facebook)

Entdecktes zum 1. April 2019

Auch dieses Jahr sind die KollegInnen und der Mediendschungel mit Aprilscherzen nicht sparsam gewesen. Hier eine Auswahl dessen, was ich über den Tag so entdecken werde und entdeckt habe. Gerne können eigene Entdeckungen auch über die Kommentarfunktion hier im Blog ergänzt werden.

  1. Kreativ wird es in der Stadtbibliothek Köln. Gehen Sie zum nächsten Makerspace und lassen sie sich automatisch Tattoos zum Selberstechen machen.
  2. MONDRIAAN IN DER BIBLIOTHEK IM HAUS DER NIEDERLANDE – Die Bibliothek des Hauses der Niederlande macht Schluss mit alten Zöpfen und stellt ausgewählte Literatur in einen besonderen Fokus.
  3. Präsentationskompetenz! Wenn Mathe auf Humor trifft – Eine neue Präsentationstechnik, die glatt an Wahnsinn grenzt, gibt es bei Fortbildung in Bibliotheken zu bewundern
  4. Michael Knoche erkennt: EINE GROSSE BIBLIOTHEK IST BESSER ALS ZEHN KLEINE – DIE UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MARBURG/​L – also neuer Standort, neue Linkadresse – Sehweisen
  5. Die Zweigbibliothek Medizin der Uni Münster dankt für eine großzügige Spende und sagt: Nur noch iPads: Bibliothek stellt Ausleihe von gedruckten Büchern ein. Weiterlesen

Entdecktes zum 1. April 2017

Diesesmal ist der 1. April am Wochenende. Entsprechend kurz ist die Linkliste daher bis jetzt, aber dennoch kommt sie:

  • Die Bibliothek FHNW Olten hat einen älteren Aprilscherz ausgegraben:

Weitere Aprilscherze in der Bibliothekswelt entdeckt? Bitte in den Kommentaren dalassen 🙂

Kurzes aus der Forschung: neues Ausgabeformat bei RDA entdeckt

Die Kollegen in der Formalerschliessung haben ein neues Ausgabeformat bei RDA entdeckt. Eine genauere Beschreibung ist zwar noch erforderlich, aber erste Eckdaten konnten bereits ermittelt werden.

Beschreibung: Die Ausgabe kann gedruckt, aber auch elektronisch erfolgen. Gerade die elektronische Form ist inzwischen weit verbreitet.
Das Format besticht durch künstlich erzeugte größtmögliche Origialnachäffung. Die emotionale Aussagekraft wird von Betrachterin zu Betrachterin, von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich interpretiert. Allerdings scheinen weitergehende Studien derzeit erforderlich.

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Entdecktes zum 1. April 2016

Besser spät als gar nicht … Auch dieses Jahr sind die KollegInnen und der Mediendschungel mit Aprilscherzen nicht sparsam gewesen. Hier eine Auswahl dessen, was ich über den Tag so entdecken werde und entdeckt habe. Gerne können eigene Entdeckungen auch über die Kommentarfunktion hier im Blog ergänzt werden.

  1. Stadtbibliothek Köln kündigt sehr stark bebildert ihre eigene Dating-Plattform für den 1. Juni an. Hoffen wir mal, dass die Entwickler bei all den Optionen bis dahin nicht selbst von irgendwelchen hotten Dates weggefangen wurden. Mit weiteren Tipps weist netbib auf die
    beziehungsstarke Stadtbibliothek Köln hin.
  2. Christian Hauschke bespricht die Lösung für rechtssicheres Kopieren von Texten mit CopyRight, was er bei der C’t entdeckt hat, die ein Clipboard-Verhüterli – Rechtssicheres Kopieren von Texten verspricht, vermutlich auch gesichert durch die vorgeschaltete PayWall.
  3. Es wird bunt, denn die WU-Bibliothek entwickelt neue Aufstellungssystematik, berichtet das VÖBBlog, welches die Aufstellungssystematik auch noch anderenorts entdeckte. Ich vermute, die Aufstellung kennen sicherlich auch einige Kollegen bereits aus ihrer heimischen Bücherstube. Sicherlich wird diese Ordnung den Anfragen einiger Nutzer sehr gerecht: Äh, ich hätte da gerne dieses Buch von letzter Woche, groß und grün war es und äh …
    Siehe dazu auch:

  4. Buchmesseliebhaber der Leipziger Buchmesse werden es lieben, was die Stadtbibliothek Salzgitter vemeldet. Unglaublich, aber die Buchmesse soll es zukünftig auch im Herbst in Leipzig geben.
  5. Marketingtechnisch ist die Stadtbibliothek Euskirchen zu der Erkenntnis gelangt, dass ein neuer Name benötigt wird, um das Zielpublikum nicht länger abzuschrecken. Ich hätte ja auf Butze statt Bude plädiert, aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache.
  6. Die Stadtbibliothek Göttingen hat auf Grund der ausstehenden Sportereignisse ein neues Aufgabenfeld für sich entdeckt: Public Viewing! Insbesondere die W5-Meisterschaften sind für mich von besonderem Interesse. (April, April!)
  7. Bunt wird es auch in der Bibliothek Salzwedel (Stadt- und Kreisbibliothek) oder zumindest um die Bibliothek drumherum. (Facebook)
  8. Die Bibliothek des Hauses der Niederlande hat unter sich einen Tunnel entdeckt, der mit wenig Aufwand zum Fußgängertunnel umfunktioniert werden kann. (Facebook)
  9. Hochmodern und als technischer Vorreiter ist die Stadtbibliothek Springe unterwegs, wenn es um die Auslieferung der vorgemerkten Medien geht. Schwierig stelle ich mir die Lieferung in diesem Zusammenhang von Online-Quellen vor.
    Siehe dazu auch:

  10. Eine interessante Möglichkeit, Mahngebühren zu begleichen, hat die Stadtbibliothek Duisburg entwickelt. (Facebook)
  11. Die Münsterländer Bibliothekshelden sind solche Helene Fischer-Fans, dass sie eine offizielle Abstimmung über das Bühnen-Outfit der Sänderin für die nächste Tournee durchführen dürfen. (Facebook)
  12. Die Stadtbücherei St. Felizitas, Lüdinghausen ändert drastisch ihr Bibliothekskonzept. (Facebook)
  13. Gerne würde ich in den Stadtbüchereien in Düsseldorf als Nutzer arbeiten, wenn es dort so einen tollen Service gibt. (Facebook)
  14. Eine neue Ausleihmöglichkeit (Facebook) gibt es in der Stadbücherei Eselkamp. Braucht gar nicht mehr nachfragen, alle Leihoptionen habe ich mit Blick auf meine Lesewunschliste schon vorgemerkt.
  15. Die Stadbibliothek Paderborn lässt die Stadt erstmal testen, bevor auch sie ihre Ausleihbelege auf diese lecker Option umstellt. (Facebook)
  16. Viele der Facebook-Links habe ich frech der Zusammenstellung der Kollegen der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW entnommen oder dort wiederentdeckt. Ein herzliches Dankeschön an diese Zusammenstellung Viel April, April am 1. April! auf Storify.
  17. Die Hofbibliothek wagt es, die treuen Leser auf die nächste Rechtschreibreform hinzuweisen (Facebook). Eine nachträgliche Anpassung und damit Platzersparnis wird vor allem bei elektronischen Textmedien möglich sein.
  18. Etwas strengere neue Regelungen für die UB-Lounge sieht die TU Berlin-Uni-Bibliothek vor.
  19. Aus Lang mach Kurz gibt es ja, schon wenn es um die automatische Erstellung von Abstracts zu Dissertationen geht. Einen umgekehrten Weg, aus Kurz mach Lang mittels Idee und Literaturverzeichnis, probiert die UB Kasse zu gehen. (Facebook)
  20. Ach ja April, April! Um den Fußboden vor dem Sand der Wüste Gobi zu schützen, mussten Bibliotheksbesucher der Bibliotheken der deutschen Schule in Shanghai die Bibliothek in Socken besuchen.
  21. Die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Bayern hat die Keller geräumt und stellt die Stücke nur heute am 1.4. April als Geschenk bereit für eine „bibliotheksgerechte“ Ausstattung. (Facebook)
  22. Ein wenig erinnert mich diese Entwicklung ja an stille Post, nur ohne Verluste. Offensichtlich geht das ja im Digitalen. Voss, Jakob: A novel approach to terminology mappings : coli-conc Technical Report 3, coli-conc
  23. „Rara? Wieso Rara?“ – Wow, das wusste ich nicht, dass die Erklärung dieses Begriffes so naheliegen ist, Staatsbibliothek Berlin.
  24. Sicherheit geht vor, zumindest bei der Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Facebook)

Außerhalb von Bibliotheken:

  1. Völlig überraschend ist die Entscheidung, den Berliner Ortsteil Wedding in Gesundbrunnen umzubenennen.
  2. Erpressungstrojaner „Highwayman“ zielt auf Autofahrer heißt es bei Heise und beschreibt eine echt fiese Masche der Wegelagerei.
  3. Erster Rundfunksender mit eigener Onleihe? Die EKZ beliefert den Hessischen Rundfunk? Okaaaaaaaaaaayyyyy
  4. Der Standard.at berichtet, dass Uber einen Fiaker-Fahrtendienst in Wien startet. Hottehüh!
  5. Zu gut, um wahr zu sein, war der angebotene Service „Mensa Delivery“ der Uni Tübingen. Fand auch der Spiegel Online Unispiegel
  6. Neues YouTube-Geschäftsmodell – Kommentare ab Juni kostenpflichtig, GameStar

Listen mit Aprilscherzen:

  1. The best higher education April Fool’s Day stories, Higher Education
  2. Best of Aprilscherze: Mario Götze wird königsblau, Spiegel Online Panorama
  3. April, April: Die besten Aprilscherze der Tech-Welt [Update], T3n
  4. Die besten Tech-Aprilscherze: Google-Nutzer fanden das gar nicht lustig, Spiegel Online Netzwelt
  5. Mode made by Zuckerberg, FAZ

Ein Aprilscherz, eine Buchhandlung und eine E-Mail-Konversation

Der Aprilscherz dieses Blogs scheint dieses Jahr wirklich gut bei unserer Leserschaft angekommen zu sein. Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. „Komisch“ ist nur, wenn man seinen Text unlizensiert und ohne Erlaubnis plötzlich auf einer kommerziellen Seite wiederfindet. Liebenswürdig wie ich bin, habe ich einfach ein paar nette Zeilen per Mail hingeschickt, da das Kommentieren nicht möglich ist.

Hier mein E-Mail-Text, den ich gestern abgesandt habe: Weiterlesen

Entdecktes zum 1. April 2015 (20:52 Uhr)

Auch dieses Jahr sind die KollegInnen und der Mediendschungel mit Aprilscherzen nicht sparsam gewesen. Hier eine Auswahl dessen, was ich über den Tag so entdecken werde und entdeckt habe. Gerne können eigene Entdeckungen auch über die Kommentarfunktion hier im Blog ergänzt werden. Eine richtige Liste werde ich jedoch erst im Laufe des späten Nachmittages erstellen können, da ich vorher noch ein wenig „auf Arbeit“ bin.

Diesen Hinweis, dass die Liste heute noch kommt, veröffentliche auch mit der Hoffnung, dass viele KollegInnen den Tag nutzen und ihr ernstes Image ein wenig aufhübschen. :cheesy:

  1. Bei so viel „Digital“ in der Bibliothekswelt wird es doch wirklich Zeit für ein neues Qualitätssiegel wie „No Digital
  2. Weiterlesen

Gütesiegel „No Digital“ in der Bibliothek

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Der Moderne Zettelkatalog

Die Digitalisierung ist nicht länger aufzuhalten? Wer nicht aufs E-Books setzt, hat im Konkurrenzkampf um den Kunden bereits verloren. Die Bibliothek als „Digitale Zapfsäule der Nation“ ist der logische Schritt in der Evolution dieser Einrichtung. Bist du nicht digital, bist du nicht vorhanden. Die digitale Profilneurose von Bibliotheken stört mehr und mehr KollegInnen. E-only, e-book first sind dabei Schlagwörter, die hier und da schon die ein oder andere Schlagader bei Kollegen hat gefährlich anschwellen lassen.

Brauchen wir in unseren „Digitalen Lebenswelten“ nicht auch einen Raum, in welchem wir durchatmen können, in welchem ein Handyverbot gilt, die analoge Vinylschallblatte knisternd durch die Kopfhörer uns einen Musikgruss schickt, das Zelluloid summend uns bewegte Bilder sendet und ein Buch noch alle haptischen Vorteile mit sich bringt, dass es zum Erlebnis macht?

Die Stadtbibliothek in Egeln hat sich jetzt nach intensiver Beratung dazu entschlossen, genau dieser Raum zu werden, analog, echt, greifbar. In einem Pilotprojekt will die mit dem Q-Siegel Stufe I ausgezeichnete Bibliothek einen beruhigenden Standard für ihre Kunden schaffen. Erholung pur im Stress digitaler Wellen, eine Ruheoase in Informationsflut.

Auf die Frage, wie weit die Verweigerung der Digitalität geht, antwortete die Bibliothekarin Frau N.:

Besonders begeistert sind unsere Kunden von der Serendipity bei der Katalogrecherche. Wir haben uns gegen einen Alphabetischen und für einen systematischen Katalog entschieden. Dieses Risiko war es wert, wie uns die Kundenreaktionen zeigen. Entdecken wird einfach groß geschrieben bei uns.

Schwierigkeiten beruhen allerdings noch beim Umgang mit der ungewohnten Technik wie Plattenspieler oder Film- und Diaprojektoren. Daher sind unsere Beratungsstunden am Donnerstag immer bestens besucht.

Angesprochen auf die eigene Arbeit, lächelte Frau N. vielsagend:

Für uns selbst bedeutet innerhalb von „No Digital“ die größte Umstellung, dass wir für die Erstellung der Katalogkarten jetzt in der Regel unsere Schönschrift bemühen. Dies ist einfacher, als mit der Schreibmaschine zu arbeiten. Dank Stempelkarten für die Bücher und Kundenkarten ist die Verwaltung ohne PC viel zeitsparender. Und wir ersparen uns selbst viel Stress mit komplizierten Lizenzen. Und so ein moderner Zettelkatalog hat kaum noch etwas vom Image der verstaubten, abgegriffenen Katalogkarten und speckigen Katalogkästen.

Auch der Bürgermeister der Stadt untersützt das Projekt nicht nur mit deutlichen Worten:

Wir unterstützen den Vorstoß unserer Stadtbibliothek und finazieren mit 12.000,- Euro einen geeigneten Medienraum, in dem ein professioneller Plattenspieler, Diaprojektor und Filmgenerator stehen werden. Zudem möchte ich unseren Bürgerinnen und Bürgern danken, durch deren Spenden eine hervorragende Sammlung an interessanten analogen Angeboten zusammengekommen ist, welches in den nächsten Wochen durch die Bibliothek vermittelt werden kann.

Gütesiegel NoDigital

Gütesiegel NoDigital

Der Standard für das Siegel „No Digital“ wird in dieser Bibliothek für 365 Tage erprobt. Sollte sich dieses Konzept bewähren, will man im Sinne einer „Roadshow“ Informationsveranstaltungen in ganz Deutschland für kleinere Öffentliche Bibliotheken veranstalten. Arbeitskapazitäten dürften bis dahin freiwerden, da der Berg an Schenkungen bis dahin eingearbeitet sein wird.

Die bisherigen positiven Reaktionen seitens des örtlichen Buchhandels und regionaler Verlage überraschte die kleine Bibliothek ebensosehr wie die vermehrten Angebote der in der Börde-Hakel ansässigen Autorinnen und Autoren zu kleinen „intimen“ Leseabenden in den Räumen der Bibliothek. Auch dies lässt die Bibliothek auf einen großen Erfolg ihrer doch nicht ganz umunstrittenen Aktion hoffen. Einige wenige kritische Stimmen befürchten dann doch, dass die Öffentliche Bibliothek der Stadt den Anschluss verliert.

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