Einsatzmöglichkeiten von RSS-Feeds in Bibliotheken

Es gibt verschiedene Möglichkeiten RSS-Feeds in Bibliotheken zu verwenden und nutzbringend für Nutzer und Bibliothekspersonal  einzusetzen.

  1. RSS-Feeds für Neuerwerbungen im Online-Katalog
  2. RSS-Feeds für ausgewählte Zeitschriften: Table-of-Content-Dienste
  3. Einsatz im Konto des Bibliothekskataloges, um über Ablauf von Leihfristen, eingegangene Bestellungen usw. zu informieren
  4. RSS-Feeds für aktuelle Schulungen, Veranstaltungen, Ausstellungen
  5. RSS-Feed für neue elektronische Medien, z.B. für Datenbank-Testzuänge
  6. RSS-Feeds für digitale Services der Bibliothek und Sammlungen
  7. RSS-Feed für den digitalen Newsletter der Bibliothek (weiterer Zugang zu den Informationen)
  8. RSS-Feed für Pressemitteilungen und Pressespiegel der Einrichtung
  9. RSS-Feed für Öffnungszeiten und Ausleihzeiten, incl. für “Notfallschließungen”
  10. RSS-Feed für Jobangebote der eigenen Einrichtung erstellen.
  11. RSS-Feed zu einer Sammlung anderer Feeds, z.B. lokaler Websites von Newsanbietern oder aller Feeds der übergeordneten Einrichtung (Universität, Behörde, Firma) anbieten.
  12. Thematische Sammlung von RSS-Feeds in entsprechenden RSS-Aggregator angeboten, um Sichtbarkeit von Bibliotheksangeboten u. -services im Web zu erhöhen.
  13. RSS-Feed zu speziellen Themengebieten abonnieren und sie  Nutzern auf personalisierten Seiten als Zugang zu ausgewählten RSS-Feeds, Bibliotheksinhalten, von der Bibliothek abonnierten Datenquellen und Hilfsangeboten der Bibliothek anbieten.
  14. Einsatz von einigen RSS-Feeds im Intranet, um Bibliothekspersonal z.B.  über bibliothekseigene Projekte oder Entwicklungen in der Bibliothekswelt auf dem Laufenden zu halten.

Ausführlicher bei Bibliothekarisch.de

Der nützliche Einsatz von RSS-Feeds in Bibliotheken

Viellesern ist der Service, den RSS-Feeds bieten, gut bekannt. Für jene, die sich mit dieser Materie noch nicht so auskennen: RSS steht für „really simple syndication“ und ermöglicht tatsächlich eine „wirklich einfache Verbreitung“ von Inhalten. Mit Hilfe von RSS können Sie aktualisierte Inhalte einer Website (z.B. News, Blogeinträge) abonnieren. Die Bereitstellung der Daten erfolgt über sogenannte RSS-Feeds, die Sie als dynamische Lesezeichen oder mit einem Feed-Reader (offline, online) abonnieren können.

RSS-Feeds unterstützen das Teilen und Liefern von Informationen, so dass man eigentlich nützliche Einsatzgebiete innerhalb der Bibliothek dafür entdecken kann.

  1. RSS-Feeds für Neuerwerbungen im Online-Katalog, z.B. mit Hilfe von MyBibRSS erstellbar. Ein anderes Beispiel zeigt die Liste der RSS-Feeds der Fachhochschulbibliothek Hannover.
  2.  

  3. RSS-Feeds für ausgewählte Zeitschriften: Table-of-Content-Dienste, z.B. “Individualisierter Zeitschrifteninhaltsdienst über RSS-Feeds in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung”
  4.  

  5. Einsatz im Konto des Bibliothekskataloges, um über Ablauf von Leihfristen, eingegangene Bestellungen usw. zu informieren (Ersatz der technisch unzuverlässigeren Benachrichtigungsmails)
  6.  

  7. RSS-Feeds für aktuelle Schulungen, Veranstaltungen, Ausstellungen (z.B. Feed der UB der LMU München
  8.  

  9. RSS-Feed für neue elektronische Medien (z.B. RSS-Feed der UB Regensburg für E-Books)
  10.  

  11. RSS-Feeds für digitale Services der Bibliothek, z.B. OPUS (z.B. RSS-Feed für OPUS des ZIB Berlin), elektronische Semesterapparate, Sammlungen (z.B. Liste von RSS-Feeds des Münchner Digitalisierungszentrums), etc.
  12.  

  13. RSS-Feed für den digitalen Newsletter der Bibliothek, z.B. ZIK-newsletter – Bibliothek aktuell der Bibliothek der FH Münster
  14.  

  15. RSS-Feed für Pressemitteilungen und Pressespiegel der Einrichtung
  16.  

  17. RSS-Feed für Öffnungszeiten und Ausleihzeiten, incl. für “Notfallschließungen”
  18.  

  19. RSS-Feed für Jobangebote der eigenen Einrichtung, z.B. der TIB Hannover, global gibt es in Deutschland einen RSS-Feed für Bibliojobs (leider nicht sehr nutzerfreundlich)
  20.  

  21. RSS-Feed einer Sammlung anderer Feeds, z.B. lokale Websites von Newsanbietern, aller Feeds der übergeordneten Einrichtung (Universität, Behörde, Firma), um diese dann auch auf einer eigenen Webseite anzubieten
  22.  

  23. Thematische Sammlung von RSS-Feeds in entsprechenden RSS-Aggregator angeboten, um Sichtbarkeit von Bibliotheksangeboten u. -services zu erhöhen. Beispiel für thematische RSS-Feed-Sammlung: Stöhr, Matti: Literaturverwaltung im Fokus auf Netvibes.com
  24.  

  25. RSS-Feed zu Interessengebieten abonnieren und diese dann auf personalisierbaren Nutzerwebseiten anbieten. Die Nutzer hätten dann an einer Stelle Zugang zu ausgewählten RSS-Feeds, Bibliotheksinhalten, von der Bibliothek abonnierten Datenquellen und Hilfsangeboten der Bibliothek.
  26.  

  27. Einsatz von einigen RSS-Feeds im Intranet, um Bibliothekspersonal auf dem Laufenden zu halten, z.B. über Projekte an der eigenen Bibliothek (z.B. aus einem Projektwiki), über Entwicklungen in der Bibliothekswelt o.ä., z.B. Planet Biblioblogs

Liste mit US-amerikanischen Beispielen zum Einsatz von RSS: Russell, John F.: The Libraries that Feed Us!, …Best! …Dream! …Ever! (for Library 2.0), vom 28.02.2008

Beispiele für RSS-Feeds aus dem Katalog: Examples of RSS from the Catalog, Library Success Wiki, Stand: 29.09.2009

Auffällig ist, dass die zugrundeliegende Quelle bereits über zwei Jahre alt ist und nur wenige der dort beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten in die Arbeit von Bibliotheken (in Deutschland) übernommen worden ist. Häufig werden verschiedene Bereiche, z.B. Nachrichten zur Einrichtung, Stellenausschreibung, Öffnungszeiten, neue elektronische Angebote in einem Feed zusammengefasst. Nicht zu allen Anwendungsbereichen habe ich Beispiele gefunden, daher würde ich mich freuen, wenn in den Kommentaren noch das ein oder andere Anwendungsgebiet belegt oder neue Anwendungsgebiete hinzugefügt würden.

Quelle:
Wolfe, Cheryl: 10 Ways Libraries Can Use RSS, The Moxie Librarian, vom 27.02.2008

Die Datenkrake Google

Bereits Ende Januar flimmerte der Bericht über den Äther. Nano berichtete auf 3sat über Google:

Sammeln, nicht suchen: die Datenkrake Google :video:

Neben den ungeheuren Datenmassen macht auch der Datenschutz bei Google vielen Sorgen. Im verschriftlichten Bericht heißt es dazu:

Probleme mit dem Datenschutz stellte “Privacy International” auch bei anderen Firmen fest, sie seien aber nirgends so schwerwiegend, heißt es in der Untersuchung.

Auch wir haben hier schon vor über einem Jahr berichtet, auf welche Daten Google zugreifen kann:
Was Google über uns weiß …

Mit dem letzten Vorkommnis setzte Google dem Ganzen die Krone auf. So hat Google mit dem durch die Straßen fahrenden Google-Street-View-Wägen auch offene WLAN-Netze ausspioniert, die Daten nicht nur erfasst sondern auch gespeichert. Hier zeigt sich, was für Google technisch möglich ist. Was aber das Schlimmste ist, ist die Tatsache, dass dann nicht gefordert wird, diese unrechtmäßig bezogenen Daten zu löschen, sondern dass die Politik darüber nachdenkt, diese selbst zu verwenden.

Interkulturelle Bibliotheksarbeit mal anders: Bibliomigra – eine fahrende und mehrsprachige Bibliothek in Turin

„Toleranz sollte nur ein vorübergehender Zustand sein, er muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Johann Wolfgang von Goethe

Der am 21.05. jährlich begangene UNESCO-Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung bot Anlass mich eingehender mit dem Projekt  der Künstlergruppe Arteria mit dem Namen Bibliomigra zu beschäftigen. Der kreative Ideengeber von Bibliomigra heißt Davide Serra.

Doch zuerst sollen die politischen Voraussetzungen näher erläutert werden, welche diese Initiative erleichterten. Vor kurzem widmete sich der Courrier International in einer Übersetzung eines Artikels aus La Stampa der Stadt Turin. Seit Ende April 2010 hat sich mit Erringen der Mehrheit der Lega Nord bei den Regionalwahlen in Piemont, dessen Hauptstadt Turin ist, das politische Klima auch dort verändert. Francesco Jori zufolge, reicht es nicht aus den Wahlerfolg dieser Partei allein durch den von ihnen propagierten Rassismus und ihrer Intoleranz gegenüber EinwanderInnen und dem starken Populismus, sowie den antieuropäischen Ressentiments alleine zu begründen.

Turin ist aufgrund der politischen Machtverhältnisse im Stadtrat im Vergleich mit anderen italienischen Städten, gegenüber ZuwanderInnen viel freundlicher und integrativer und nähert sich dem Thema Migration anders als viele italienische Kommunen, die eigentlich eher durch Negativschlagzeilen in jüngster Zeit auf sich aufmerksam machten. Den Vereinten Nationen zufolge ist Turin ein Best Practice Modell für die Integration von Migranten. Die illegale und “unsichtbare” Einwanderung ist insbesondere in Turin in den letzten Jahren zu einem wachsenden Phänomen geworden. Im historischen Stadtteil, in Borgo Dora/Porta Palazzo, beträgt der Anteil der Migranten 50 %.  Kleine unabhängige Vereine und Gruppen, wie die Initiative von Arteria, nutzen die “Straße” als einen Ort der interkulturellen Kommunikation und Prozessen der aktiven Staatsbürgerschaft.  Bibliomigra, eine mehrsprachige fahrende Bibliothek, bietet – alleine durch seine Präsenz in verschiedenen Teilen der Stadt – Literatur unterschiedlichster Art an. Bei den beiden Fahrzeugen handelt es sich um zwei alte Apecars der Marke Piaggio, die so umfunktioniert wurden, wie auf dem Bild oben oder im Film unten zu sehen ist. Das Projekt läuft seit drei bis vier Jahren und MitarbeiterInnen von Arteria steuern vor allem Porta Palazzo an, der Platz für den größten Freiluftmarkt Europas bietet. Zweimal pro Woche in der Zeit von 18:30 Uhr und 21:30 Uhr kümmern sich die MitarbeiterInnen von Arteria vor allem um junge Migranten, die dort “abhängen”, wie es Antonella Aduso, die Vize-Präsidentin von Arteria, ausdrückte.

Aufgrund der Budgetkürzungen sind die beiden Fahrzeuge von Bibliomigra nur noch jeweils ein bis zweimal in der Woche unterwegs, statt wie früher drei bis viermal pro Woche.  Arteria ist die Nichtregierungsorganisation, welche diese kreativen Projekte durchführt. Ein weiteres vorbildliches Projekt nennt sich Una Finestra Sulla Piazza (‘A Window onto the Square’). Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von soziokulturellen Akteuren, welche sich um unbegleitete Migrantenkinder  kümmern. Darüber hinaus macht diese strategische Wieder-Aneignung des öffentlichen Raumes die Flüchtlinge und marginalisierten Gruppen, deren sozialer und kultureller Status ansonsten versteckt und vernachlässigt würde, sichtbarer gegenüber der sogenannten Mehrheitskultur.  Hierbei wird mit jungen Menschen gearbeitet, indem mit ihnen Fußball, Basketball, Badminton, Volleyball, Jenga, Schach und vieles mehr gespielt wird. Außerdem werden Flyer in den Rathäusern der Bezirke  und bei örtlichen Nichtregierungsorganisationen verteilt, um die Menschen über die Projekte zu informieren und die Kontakte und Begegnungen herzustellen.

Im Moment gibt es zwei Bibliomigra-Fahrzeuge, wobei eines im 7. Bezirk unterwegs ist und von der Stiftung Compagnia di San Paolo finanziert wird, wie mir Antonella Aduso verriet Das zweite Fahrzeug, wird hauptsächlich im 3. Bezirk von Turin eingesetzt. Bibliomigra ist sowohl für ZuwanderInnen als auch für Italiener wichtig. Die angebotenen Bücher gibt es nicht nur in Fremdsprachen, sondern auch in italienischen Dialekten.  Weiterlesen