[Kurz] Der BVB / das Gateway Bayern mit Browser-Plugin

Fast hätte ich es übersehen, obwohl ich täglich viel mit dem Gateway Bayern zu tun habe, aber seit neustem gibt es ein Browser-Plugin, mit dem man den Katalog wie Google bequem aus dem Browser heraus durchsuchen kann.

Mit dem Suchmaschinen-PlugIn des BibliotheksVerbunds Bayern (BVB) wird Ihre Literaturrecherche im Portal Gateway Bayern jetzt noch einfacher und noch viel schneller. Denn, egal, ob sie sich gerade mit Ihrem Browser auf unserem Portal befinden oder nicht, die BVB-Suchleiste steht Ihnen immer suchbereit zur Seite (nur im Firefox ab Version 2 und höher und Internet Explorer ab Version 7 und höher).

Sie brauchen nur noch Ihren Suchbegriff dort einzutragen und Ihre Enter-Taste zu drücken. Und schon erscheint, wie gewohnt, in Ihrem Browserfenster Ihre Gateway-Bayern-Trefferliste.

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Ausbildung am „lebenden Objekt“

Das ist eine super Idee, um es gleich vorweg zu nehmen. Schaffen Sie eine Bibliothek für junge Menschen. Dieser Idee folgt die neu eröffnete Stadtteilbibliothek Bocklemünd-Mengenich konsequent. Diese Bibliothek wird innerhalb der öffentlichen Bibliotheken als „Juniorfirma“ betrieben.

Angehende Fachangestellte für Medien und Information (FaMIs) haben in den vergangenen Jahren nicht nur das neue Konzept erarbeitet, sondern setzen es nun seit dem 01.02.2010 auch in der Realität um. Im Vorfeld wurde u.a. durch Umfragen ermittelt, welche Angebote die Zielgruppe möchte, welche Öffnungszeiten angenehm sind und wie die Räumlichkeiten gestaltet sein sollten. Das Konzept einer „Azubi-Bibliothek“ ist für Köln neu – und vermutlich auch für viele andere Städt. (Über Anmerkungen, wo es dieses Konzept in Deutschland schon länger gibt oder ob es das überhaupt woanders gibt, wären wir hier dankbar.)

Auch für den inhaltlichen Schwerpunkt als Jugend-Bibliothek gibt es kaum Beispiele. „Wir haben uns an der Hamburger Jugendbibliothek orientiert“, sagt die Auszubildende Cornelia Pohl, eine der insgesamt elf derzeitigen Bibliotheks-Auszubildenden bei der Stadtbibliothek.

Der Medienbestand (inklusive Konsolenspielen und Hörbüchern) soll genauso wie der Kontakt zu den jungen Nutzern weiterentwickelt werden. Zu den Angeboten sollen Veranstaltungen gehören, die die Leselust wecken, eine Hausaufgabenbetreuung und vieles mehr. Die Bibliothek setzt dabei dort an, wo Jugendliche normalerweise das Medium Buch und damit die Bibliothek aus den Augen verlieren. Man will vorrangig Jugendliche ab zwölf Jahren als Nutzer gewinnen und ihnen ein altersgerechtes und attraktives Angebot (Medien und Umfeld) machen. Hierbei setzt man auf die jungen BibliothekarInnen.

Die Direktorin der Stadtbibliothek, Hannelore Vogt, setzt große Hoffnung in das Konzept, die Bibliothek durch Auszubildende betreiben zu lassen. „Im Görlinger Zentrum leben viele Kinder und Jugendliche, die die Bücherei als Freizeit- und Bildungszentrum nutzen.
Diese Zielgruppe kann die Bibliothek am besten erreichen, wenn nahezu Gleichaltrige ihre Angebote entwickeln“, sagte die Bibliotheksdirektorin.

Der Bezirksbürgermeister Josef Wirges betonte, dass es gelungen sei, ein wichtiges Bildungsangebot zu erhalten und attraktiver zu machen. Gerade die Erweiterung der Öffnungszeiten kommt bei vielen Nutzern besonders gut an. So kann diese Bibliothek anstatt wie bisher an zwei Wochentagen von 14 bis 18 Uhr nun an drei Tagen zu auch schülerfreundlichen Zeiten aufgesucht werden. Die Bücherei nun mittwochs und freitags von 12 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Idee, Verantwortung innerhalb der Ausbildung übernehmen zu können und alle Seiten direkt am „lebenden Objekt“ kennenzulernen, gefällt mir sehr.

Aufmerksam geworden über:
Plieninger, Jürgen: FAMI-Stadtteilbibliothek, netbib weblog

Quelle:
Rösgen, Heribert: Lesefutter in der „Juniorfirma“, Kölner Stadtanzeiger vom 01.02.2010

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Wieviel Buch sollte in E-Books enthalten sein?

Dieser Beitrag bezieht sich als Kommentar zum Blogbeitrag von Wenke Richter des Meine-Verlags: Diskussion: sind E-Books eine eigene Medienform?.

Viele Dinge beim E-Book heute funktionieren nicht, weil sie zu nah am Buch gehalten werden. Wir brauchen im wissenschaftlichen Bereich bestimmte Punkte, die Bücher liefern, auch weiterhin:

  1. Unveränderbarkeit – elektronische Medien lassen sich einfacher und schneller manipulieren/verändern als gedruckte. Derzeitige Sicherungen (Fingerprint usw.) sind derzeit umständlich und selbst für technisch Versiertere – ich zähle mich jetzt mal dazu – nur bedingt nachvollziehbar und einsetzbar.
  2. Zitierbarkeit – ob die sich an Seitenzahlen festmacht, weiß ich nicht, aber ich muss jemandem anderen genau sagen können, in der Version XY an der und der Stelle steht der Beleg für mein Gesagtes. PDF-Dokumente, die diese Möglichkeit bieten (Druckform, unveränderbar), besitzen andere Nachteile.
  3. Lesbarkeit – Texte müssen gut lesbar sein. Bücher haben eine gute Auflösung. Um die Texte jedoch zu vergrößern oder zu verkleinern benötigt man Hilfsgeräte (Lupe, Kopierer). Die elektronischen Texte sollten auf vielen verschiedenen Lesegeräten darstellbar und lesbar sein. Der Vorteil digitaler Texte ist, dass sie in ihrer Schriftgröße anpassbar sind. Ihre skalierbaren Größen kolidieren aber immer wieder mit feststehenden Zeilenumbrüchen und Seitenanzeigen (alles, was auf ein Display passt). Was passiert jedoch mit Bildern?
  4. Randnotizen, Anmerkungen zwischen einzelnen Zeilen, Hervorhebungen mittels Marker sind in im Gedruckten jederzeit möglich (wenn z.B. in Bibliotheksbüchern auch nicht unbedingt gewollt). Diese Möglichkeiten sind bei derzeitigen e-Books nur umständlich oder gar nicht nutzbar. Beim Buch greife ich zum entsprechenden Stift, beim E-Text muss ich erst die Funktion aufrufen, eventuell eine Tastatur bedienen. Hier wird ein unmittelbarer Gedankengang erstmal unterbrochen.
  5. Querverweise – sie können bei E-Books per Link hergestellt werden. So ließe sich, wenn die Lesegeräte/Arbeitsgeräte es zulassen, direkt auf den entsprechenden Text verlinkt werden (mind. zur Einsicht der entsprechenden Passage). Das geht mit dem Buch nicht.
  6. Einbindung andere Medienformen: Versuchen Sie einmal einen Film in ein Buch einzubinden! Das funktioniert nicht. Interviews, z.B. können nur in schriftlicher Form wiedergegeben werden oder es kann auf eine externe Quelle verwiesen werden. Beim E-Book jedoch ist das kein Problem. Ton und bewegte Bilder beginnen eine Einheit zu bilden. Intentionen, die durch Gestiken unterstützt werden, können genau so gezeigt und wahrgenommen werden, ohne sie umständlich schriftlich umschreiben zu müssen.

Das sind nur einige Dinge, die mir spontan eingefallen sind. Das E-Book hat manchmal nicht genug Eigenschaften von Papier und manchmal zu viele Eigenschaften des digitalen Mediums. Es wäre aber fatal, sich beim E-book zu sehr am buch zu orientieren, da man damit die digitalen Eigenschaften und Möglichkeiten zu stark beschränkt.

Lesenswert sind dazu glaube auch immer wieder die Diskussionen, die vor einiger Zeit hier im Blog stattgefunden haben:

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Aus aktuellem Anlass: Über den Zustand der Bibliotheken und anderer Kultureinrichtungen in Haiti

Obwohl bereits auf der Webseite der IFLA und per E-mail (Swiss-Lib) durch Madame Danielle Mincio (IFLA Governing Board representative on the Preservation and Conservation)  über die Situation der Bibliotheken in Haiti berichtet wurde, soll dieser Blogbeitrag ausführlicher Auskunft über die Ausmaße der Zerstörung nicht nur bei  Bibliotheken geben, sondern auch bei anderen bedeutenden Kultur- und Bildungseinrichtungen des Landes. Für den Wiederaufbau von Bibliotheken zu spenden ist unter der folgenden Adresse (danielle.mincio[at]bcu.unil.ch) möglich und kann über Madame Mincio erfolgen. Mitglieder der IFLA können über die verbandseigene Stiftung( Stichting IFLA Foundation) spenden. Am 19.01.2010 wurde auf dem Midwinter Meeting der American Library Association (ALA) ein “Haiti Library Relief Fund” eingerichtet, um Geldspenden zu sammeln, die dem Wiederaufbau der Bibliotheken und Archive zugute kommen, welche durch das Erdbeben auf Haiti (12.01.) beschädigt und zerstört wurden.  Vor kurzem hat mich eine weitere Nachricht der Gruppenmoderatorin Brooke Wooldridge der Facebookseite der Carribean Digital Library erreicht, auf der täglich weitere aktuellere Informationen über die Bibliotheken und deren Zustand eingehen. Sie schrieb unter anderem, dass es jederzeit möglich ist sie (dloc[at]fiu.edu) auch im Hinblick auf die Planung konkreter Projekte vor Ort zu kontaktieren. Einer der wichtigsten Akteure bei der Wiederaufbauhilfe für kulturelle Einrichtungen ist die UNESCO. Haitit steht mit zwei Sehenswürdigkeiten auf der UNESCO-Weltkulturebeliste: dem National History Park mit dem Palast  Sans Souci und der Zitadelle in Ramiers. Sie stammen aus der Zeit der Unabhängigkeit Anfang des 19. Jahrhunderts. Außerdem zählt zum Weltkulturerbe Haitis das historische Zentrum der Stadt Jacmel. Viele Gebäude stammen aus dem späten 17. Jahrhundert und wurden im französischen Kolonialstil erbaut und einige Herrenhäuser dienten als Vorbild für das französische Viertel in New Orleans. Es ist nun Aufgabe der UNESCO die Ausmaße der Schäden abzuschätzen und deren Wiederherstellung so gut wie möglich zu koordinieren und durchzuführen.  Aus einem Artikel der New York Times geht hervor, dass ähnlich wie nach dem Irakkrieg große Gefahr in Verzug ist. Es gibt zahlreiche kulturelle Schätze in Museen (z.B. das Musée du Panthéon National Haïtien und das Musée d’art haïtien), Bibliotheken und Archiven, die gierigen Kunsträubern zum Opfer fallen könnten. Italienische und Französische Polizeispezialeinheiten sind seit kurzem dabei diese zu schützen. Laut Experten besteht Hoffnung für den Erhalt der Hauptsammlungen des Nationalmuseums. Auf die Frage warum der Bildhauer Patrick Vilaire nach dieser Katastrophe seine Aufmerksamkeit so sehr auf alte Bücher lenkte, antwortete er folgendes:

“The dead are dead, we know that. But if you don’t have the memory of the past, the rest of us can’t continue living.” (Die Toten sind tot, wir wissen das. Aber falls man nicht die Erinnerung an das Vergangene bewahrt, können die Überlebenden nicht weiterleben.)

Hier geht es auch um die Identität der Einwohner, die durch deren kulturelle Schätze zum  Ausdruck kommt. So wurde beispielsweise das Kunstzentrum in Jacmel (Centre D’Art de Jacmel) zerstört, das weit über die Landesgrenzen bekannt ist und deren Werke weltweit verkauft wurden.  In dieser Stadt befand sich auch eine vor wenigen Jahren gegründete Filmhochschule, sowie die Kunsthochschule Fosaj (gegründet: 2003).  In Port-au-Prince wurde zudem die Buchhandlung La Pléiade unweit des Präsidentenpalasts zerstört. Das Kulturzentrum der Hauptstadt la FOKAL und seine Bibliothek  Monique-Calixthe haben dem Erdbeben standgehalten. Eine der Organisationen, die sich weltweit für den Erhalt von Kultur einsetzt, ist die  Association of National Committees of the Blue Shield (ANCBS) mit Sitz in Den Haag, die den Menschen in Haitit helfen will, indem sie sich für deren kulturelles Erbe einsetzt.  Sobald die Situation stabiler wird, möchte Blue Shield Experten aus aller Welt ermöglichen ihre haitianischen Kollegen zu unterstützen, indem sie die Schäden des kulturellen Erbes abschätzt, die Restauration und den Wiederaufbau von Gebäuden unterstützt. Aus diesem Grunde sucht Blue Shield International ehrenamtliche Helfer wie etwa Archivare, Kuratoren, Restauratoren, Architekten und Bibliothekare. Über den folgenden Link kann eine Online-Registrierung erfolgen. Als nächstes will ich auf den Zustand einiger bedeutender Bibliotheksgebäude im Einzelnen eingehen. Aufgrund der Nachbeben und ständiger Veränderungen kann ich nicht zu 100% für Vollständigkeit und Aktualität garantieren:

  1. Die dreisprachige Schule und Bibliothek der Sirona Cares Stiftung in Grand Goave wurde komplett zerstört. Weiterlesen
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Deutschland ein Wintermärchen

Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Schnee und eisige Temperaturen haben sich flächendeckend über’s Land gelegt. Das Thema verfolgt uns dieser Tage von außen nach innen, auch wenn sich der Schnee vom Sofa aus weit besser ertragen lässt als frierend draußen. Wie schön ist es doch, wenn man es sich bei diesen arktischen Temperaturen im kuscheligen Warmen mit einem Buch bequem machen kann, fehlt nur ein heißes Getränk und die passende Lektüre.

Doch was, wenn das eigene Bücherregal gerade nicht das richtige bietet und der Weg zur nächsten Bibliothek so weit ist? Da würde eine rollende Bibliothek sehr gelegen kommen. Man könnte schnell in Pantoffeln in die Fahrbibliothek huschen und die richtige Lektüre für den Abend wählen. Ja, wenn es so etwas in der eigenen Gemeinde nur geben würde. In Pforzheim gibt es einen solchen Bücherbus, mit 3500 von 10000 Medien rollt die Fahrbibliothek durch die Stadt und hat fast 3600 Nutzer, die rund 40000 Medien pro Jahr ausleihen. Die Bibliothekarin Jana Tenner hat eigens dafür einen Busführerschein gemacht und fährt nun Tag ein, Tag aus mit dem 18 Jahre alten Gefährt durch Pforzheim.

Gut, sie würde auch dieser Tage durch die Stadt fahren, ja wenn nicht ausgerechnet jetzt im Bus die Heizung versagt hätte. So steht das Gefährt jetzt auf dem Gelände des Stadtverkehrs Pforzheims. Dort wartet die Fahrbibliothek auf wärmere Temperaturen, denn bei diesem Wetter kann man es weder der Mitarbeiterin, noch den Kunden zumuten, findet die Leiterin der Stadtbibliothek Anja Bendl-Kunzmann. Der Betrieb wurde erstmal für die nächste Woche buchstäblich auf Eis gelegt. Nun hofft man in Pforzheim, dass das Gefährt dann wieder flott ist und zurück auf die Straße kann. Bis dahin bleibt dem Nutzer nur, in die Stadtbibliothek zu gehen oder auf das heimische Bücherregal zurückzugreifen.

P.S.: Das Fahrzeug wurde übrings mit Spenden finanziert. 😉

Quelle: Messmer, Dorothee: Fahrbibliothek fährt nicht: Heizung im alten Bus defekt. In: Pforzheimer Zeitung

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Stadtteilbibliothek Wolfsburg-Westhagen

Eine Bibliothek kann Deine persönliche Begleiterin über viele Lebensabschnitte sein. Mit ihren vielen Medien bist Du immer gut versorgt.
Die Stadtteilbibliothek Westhagen ist ein gutes Beispiel für eine vielseitige Bibliothek, die jährlich mehrere Projekte und Aktionen anbietet, an denen auch Du teilnehmen kannst.
Schau doch mal rein!

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