Vorstellung eines iPad-Pilotprojekts der Stadtbibliothek Houston für Kinder im Alter zwischen 2-6 Jahren

„You’re never too young to give an iPad a try“

Allan Turner am 28. 01. 2011 im Houston Chronicle

Vor etwa 10 Tagen startete die Stadtbibliothek Houston ein Pilotprojekt. Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren erhielten iPads, welche sie im Kinder- und Jugendbereich (ohne Internetverbindung) der Bibliothek für eine Stunde nutzen können. Der Verleih setzt voraus, dass die Kinder von einer mindestens 14-jährigen Person begleitet werden. Die iPads sind eine Ergänzung zu den Desktop-Computern gedacht, die sich in der Kinderabteilung der Bibliothek befinden. Sandy Farmer, die für diesen Bereich der Bibliothek verantwortlich ist, meinte hierzu Folgendes:

„An iPad is interactive. You touch it, you turn it and it does things. Kids understand this very well. here are tons of apps out there for young children — alphabet, colors, maps – some of them are really cool. … It’s an opportunity for kids to sit down and learn in a unique way.“

Sandy Farmer hat für dieses Projekt das Blog „Library iPads for Kids“ eingerichtet, wo alle Fortschritte und Erfahrungen dokumentiert werden. Außerdem werden Apps vorgestellt und bewertet.

Falls dieses Pilotprojekt gut angenommen wird und erfolgreicht ist, wird die Bibliothek diesen Service auf andere Stadtteilbibliotheken im Herbst diesen Jahres und 2012 ausdehnen. Sara McNeil, eine Professorin für  Bildungsforschung der Universität Houston, nannte das iPad eine „ideale“ Erfindung für Kinder und meinte hierzu:

„Even children as young as 12 months should be able to use the devices. Young children are very tactile creatures. If you look at an iPad, there are many connections that are symbiotic. It works entirely on touch. It starts almost instantly and responds almost instantly. […] Through the use of iPads, children, in essence, can teach themselves. There are so many applications that I think the Houston Public Library will be able to find and put on iPads. I think it will be a great aid to literacy and mathematical development — all kinds of things that will help these children.“

Die «wärmste Bibliothek aller Zeiten» oder wie die Stadtbibliothek Hangzhou auf Twitter eine hohe Rensonanz erfuhr

Vor einer Woche stieß ich über die Webseite www.asienspiegel.ch auf die Stadtbibliothek in Hangzhou (Provinz Zhejiang in China), die aufgrund ihrer wenig restriktiven Einlassbestimmungen für Aufmerksamkeit sorgte. Im Moment herrschen dort, ebenso wie bei uns, Minustemperaturen. Viele Heizungen funktionieren nur mangelhaft oder gar nicht:

F: „Was tun also Personen ohne feste Heimat in dieser Stadt , um diese Tage zu überstehen? „

A: „Sie gehen in die Bibliothek.“

Der Stadtteil Jiangang wurde erst 2008 eröffnet und es befinden sich dort noch sehr viele Baustellen. Für die Arbeiter ist dies eine Möglichkeit der Kälte zu entfliehen und die Besucherzahlen der Bibliothek zu erhöhen.  Außerdem hat die Bibliothek 24-Stunden täglich geöffnet. Über den User «Helantai» und über eine Twittermeldung des Sina-Weibo-Dienstes im Internet wurde diese Meldung weiterverbreitet. Zudem wurde die Twitter-Nachricht über die «Wärmste Bibliothek aller Zeiten» von über 16’000 Personen innerhalb kürzester Zeit weitergeleitet. War dies bisher in China noch ungewöhnlich Obdachlosen und Wanderarbeitern ein Obdach in der Bibliothek zu gewähren? Oder weshalb diese hohe Resonanz? Um nachzuprüfen, ob die Bibliothek der Stadt tatsächlich Obdachlose und WanderarbeiterInnen offenherzig Zutritt gewährt, verschaffte sich ein Journalist von Chinanews selbst ein Eindruck von der Lage dort. Am Ort des Geschehens angekommen, entdeckte der Journalist tatsächlich „dösende“ WanderarbeiterInnen von einer nahegelegenen Baustelle und Obdachlose, die sich ihre Zeit mit Lesen und Aufwärmen vertrieben. Auf Anfrage eines Nutzers, der mehr darüber wissen wollte antwortete der Bibliotheksdirektor:

„Ich habe kein Recht darauf, sie davon abzuhalten hereinzukommen und zu lesen – aber Sie haben das Recht, zu gehen.“

Das Recht auf Bildung als ein Menschenrecht, zu dem nicht alle Zugang haben, muss laut dem Direktor auch diejenigen einschließen, die am Rande der Gesellschaft stehen und sollte nicht nur denen gewährt werden, die über matriellen Besitz (z.B. in Form von Geld oder anderem Vermögen) verfügen. Auf einer Webseite wird die Bibliothek wie folgt dargestellt:

„It is the paradise for children and adults; it not only can enrich knowledge, but also can enhance cultural quality.“

Gibt es hierzulande eigentlich Statistiken, aus denen hervorgeht, wieviele Personen der (sogenannten) Unterschicht und/oder der marginalisierten Bevölkerungsgruppen eine öffentliche Bibliothek besuchen? Wie sollten öffentliche Bibliotheken mit Obdachlosen umgehen? Die Stadtbibliothek in San Francisco engagierte für die Betreuung von Obdachlosen einen Sozialarbeiter. Der dortige Sozialarbeiter Melvin Morris beschrieb seine Aufgaben folgendermaßen:

tells people caught shaving or bathing in the sinks to move on, and summons security for more serious problems, such as hostile junkies. But usually, he simply reaches out with compassion. ‚I come from the same place they come from,‘ he said. ‚When I talk to them, they can’t believe I was actually homeless. I tell them they could do it, too.Weiterlesen

"Wertvollste Einrichtung Naumburgs"

„Für mich ist die Bibliothek die wertvollste Einrichtung Naumburgs“, heißt es in einem Kommentar zur Kundenbefragung in der Stadtbibliothek Naumburg im Jahr 2010.

Auch weiteres Lob findet sich in dieser Befragung, jedoch gibt es viele Mängel, die offensichtlich sind. So wünschen sich die Nutzer dringend ein neues Gebäude, in welches sich die Kinder- und Jugendbibliothek integrieren lässt. Davon kann man momentan aber nur träuemen und muss sich der baulichen Situation am provosorischen Standort stellen. Ein Wasserschaden, dessen Ursache zum Glück behoben werden konnte, hat jedoch sichtbare, häßliche Flecke hinterlassen.

Doch auch die baulichen und räumlichen Mängel können die Lesebegeisterten der Stadt Naumburg nicht von einer Besuch der Stadtbibliothek und Kinder- und Jugendbibliothek abhalten, welche sich als die meist besuchtesten Kultur- und Bildungseinrichtungen der Stadt bezeichnen können.

Das macht die Statistik für das Jahr 2010 wieder deutlich. Rund 34 000 Besucher wurden gezählt, die insgesamt 167 500 Medien ausgeliehen haben, davon 56 000 in der Kinderbibliothek am Stephanplatz. Das sind rund 11 000 Entleihungen mehr als 2009.

So gut diese Zahlen sind, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der als Nutzer eingetragenen Kunden rückläufig sind. Zurzeit gibt es 2.523 aktive Nutzer, davon 800 Kinder und Jugendliche. Ein Grund dafür könnten die Nutzungsgebühren sein, so dass sich jetzt nicht mehr alle Familienmitglieder anmelden, sondern nur noch eines, welches dann die Medien für alle anderen mit ausleiht. Die fünfstellige Erhöhung der Ausleihzahlen lässt sich sicherlich auf das bessere Angebot der Bibliothek zurück führen. So gab es 2010 mit 42.000 Euro einen größeren finanziellen Rahmen als im Vorjahr. Auch die Veranstaltungen, zu denen insgesamt „37. 1 400“ [sic!] Besucher kamen, waren ein voller Erfolg für die Angebote der Bibliothek.

Ein Wunsch zur Verbesserung von Service und Angeboten wäre eine Zusammenführung der Stadt- und der Kinder- und Jugendbibliothek in einem „Neubau mit Standort in der Innenstadt“. Auch die Schulen seien gern Willkommen, das Angebot der Bibliothek intensiver zu nutzen. Willkommen sind auch die Einwohner aus den Ortsteilen von Naumburg.

Quelle:
Heilig, Helga: „Wertvollste Einrichtung Naumburgs“, MZ-Web

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