„Let’s Read Together“in der Nationalbibliothek von Singapur

Im letzten Jahr hat das National Library Board von Singapur Bücher aus Bibliotheksregalen entfernen lassen nachdem es aus der Öffentlichkeit Hinweise bekommen hat, da es Leute gab, welche „Familienwerte bedroht sahen. Es gab damals Bücher in den Regalen, die gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Kinderbüchern thematisierten. Einige Bürger organisierten als Reaktion auf diese Zensurmaßnahmen ein Buchevent, das sich „Let’s Read Together“ nannte.

Ljubljana – Welthauptstadt des Buches vom 23.04.2010-23.04.2011

Nach Amsterdam (2008)  und Beirut (2009) wird ab heute für ein Jahr Ljubljana  zur  Welthauptstadt des Buches. Sie konnte sich 2008 gegen Städte wie Riga, Wien, Sankt Petersburg und andere durchsetzen.

Seit dem 15.04. gibt es auf den folgenden Webseiten umfangreiche Informationen: http://www.ljubljanasvetovnaprestolnicaknjige.si/ und http://www.ljubljanaworldbookcapital.si/ Allerdings wird man noch von der englischsprachigen URL direkt auf die slowenischsprachige Webseite verlinkt. Bisher gibt es leider noch keine englische Übersetzung der Webseite. Meine Informationen stammen größtenteils vom Stand des Landes Slowenien auf der Leipziger Buchmesse 2010.

Das offizielle Programm wurde am 19.04. in Anwesenheit des Bürgermeisters  von Ljubljana, Herrn Zoran Jankovic und der slowenischen Kulturministerin Frau Majda Sirca, sowie der Generaldirektorin der UNESCO, Frau Irina Bokova,  in Paris vorgestellt. Es sei unbedingt erwähnt, dass Slavoj Žižek zu den drei konzeptionellen Entwicklern und Organisatoren des Programms zur Weltbuchhauptstadt zählt. In diesem einen Jahr werden nicht nur  Bücher und Literatur im Vordergrund stehen, sondern auch der interkulturelle Dialog. Zu diesem vielfältigen Programm zählt unter anderem das Festival „Literaturen der Weltkontinente“, an welchem Schriftsteller aller Kontinente teilnehmen werden, sowie der Weltkongress „Bücher als Motor der Entwicklung der Menschheit“ mit anerkannten Fachleuten und Forschern.

Mit dem Hissen der Flagge der neuen Weltbuchhauptstadt durch den Bürgermeister von Ljubljana wird das ein Jahr dauernde Event eröffnet. Am Abend wird es eine vom slowenischen Regisseur Matjaz Berger entwickelte Theaterperformance geben, bei der durch die Begegnung von Kunst, den Wissenschaften und der Philosophie, der Buch- und Lesekultur Anerkennung zuteil wird. Insgesamt wird es etwa 300 Veranstaltungen geben, welche folgende Ziele haben:

1.) die Leseförderung, 2.) die Lesekultur zu stärken, 3.) den Zugang zu Büchern zu erleichtern, 4.) die Vielfalt der Literatur verschiedenster Gattungen einer möglichst großen Öffentlichkeit näherbringen

Zu den Programmhighlights zählen die folgenden Schwerpunkte:

  • The International within the Local: Dabei handelt es sich um eine Reihe von Poesielesungen  durch Gastautoren aus China und aus vielen anderen Ländern.
  • Ljubljana liest: Growing up with books ist ein Projekt für dreijährige Kinder und für Grundschüler, bei dem jedes Kind ein Geschenk in Form eines Bilderbuchs oder eines slowenischen Romans erhält.
  • Books for everyone: Zur Förderung des Lesens werden 21 Bücher (unterschiedler Gattungen) in ausreichender Anzahl gedruckt und für jeweils 3 € verkauft Weiterlesen

Ein Nachtrag zu meiner Reise in die Niederlande: das „Lezersfeest“ und „Nederland leest“

Als ich bis zum 5.11. 2009 in den Niederlanden war, fiel mir durchaus beim Besuch der Bibliotheken auf, dass zu diesem Zeitpunkt die landesweite niederländische Kampagne „Nederland leest“  (23.10.-20.11.) in vollem Gange war. Es beteiligten sich sehr viele Bibliotheken, wie unter dem folgenden Link zu sehen ist. Leider verpasste ich das Lezersfeest am 7.11., bei dem sich die Stadtbibliothek Rotterdam in eine riesengroße Tanzfläche verwandelte und es ein großes Dansfeest gab. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Lezersfeest- Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Rotterdam und dem Büro Fris. Das Ziel des Lezersfeest ist das Lesen zu fördern, indem für die  Öffentlichkeit Veranstaltungen mit nicht-elitärer Literatur angeboten werden. Dabei werden die „Leser“ ermutigt sich mit Literatur und dem Lesen im Allgemeinen zu befassen. Das Hauptanliegen des Lezersfeest ist es, eine Verbindung zwischen dem Lesen und der Freude an Literatur zu vermitteln, indem eine positive Einstellung zu Literatur vermittelt wird. Die Hauptzielgruppe sind Menschen zwischen 18 und 80 Jahre alt, wie es auf der Webseite heißt.  Das Programm findet sich unter dem folgenden Link.  Nachdem ich mich mit der Chefredakteurin der Zeitschrift NL Unlimited (Ausgabe für Rotterdam) einen Abend vor meiner Abreise über diese Veranstaltung unterhielt, die ja damals durchaus das Stadtgespräch in Rotterdam war,  stellte ich mir sofort die Frage ob es so etwas auch in Deutschland gibt. In Berlin oder München gibt es zwar immer wieder Literatur- und Poesiefestivals, aber auch aus anderen Städten habe ich von solchen Veranstaltungen in einer Bibliothek nie zuvor gehört. Vermutlich bin ich nocht nicht gut genug informiert und es gibt tatsächlich Veranstaltungen in Deutschlands Bibliotheken, die inhaltlich ähnlich sind.  Events auf der Lit.Cologne und der Buchmesse Leipzig finden meines Wissens auch in Bibliotheken statt. Insgesamt habe ich bei sehr vielen deutschen Literatur- und Kulturveranstaltungen – außer dem Poesiefestival in Berlin (2005 im Hebbel am Ufer) und Veranstaltungen in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Printemps de la Poésie (2006) am Goethe-Institut Rabat – durchaus öfter das Gefühl, dass bei den meisten Literaturveranstaltungen  bzw. das elitäre Publikum in der Mehrheit ist. Von einem Poetry-Slam oder einem Tanzfest in einer deutschen Bibliothek habe ich bis heute noch nicht gehört.  Die Chefredakteurin der Zeitschrift NL Unlimited stellte mir netterweise Fotos und nachträglich Informationen zur Verfügung. Zu Beginn schien es mir schier unglaublich, dass die Bibliothek als Ausgehalternative für einen Samstag im Jahr in den Mittelpunkt der Bürger Rotterdams (und Umgebung) rückte. Die Karten kosteten zwischen 14,50 – 17,00 €. Es fanden mehrere Poetry Slams statt und niederländische Autoren  wie z.B. Bart Chabot, Nicci French oder  Fayza Oum’Hamed  lasen aus ihren Büchern, die dort auch verkauft wurden. Außerdem gab es ein Popquiz, dass in der „Discothek“ stattfand. Darüber hinaus fand die Verleihung des Boek-delenprijs statt, den dieses Jahr Arthur Japin erhielt.  Insgesamt war das Programm sehr reichhaltig und facettenreich wie unter dem folgenden Link zu sehen ist. Bekannte DJs legten bis 3 Uhr morgens Musik auf.

Weiterlesen