Leseförderung in Äthiopien durch Eselskutschen und neue Schulbibliotheken

Nach Luis Soriano in Kolumbien mit seinem Bücheresel (“Biblioburro“) und den Kamelbibliotheken in Kenia folgen nun die “Eselskutschen” der Organisation “Ethiopia Reads“. In einem Artikel auf “Yourhub” heißt es lakonisch, dass der Äthiopienheimkehrer Yohannes Gebregeorgis feststellte, dass es in den ländlichen Gebieten dort mehr Esel als Bücher gab. Insgesamt sind bisher fünf Esel im Einsatz, um Kindern in entlegenen Gegenden Literatur und den Umgang mit Büchern näherzubringen. Die mobile “Eselsbücherei” ist eine Idee von Ato Yohannes Gebregeorgis, der viele Jahre in den USA unter anderem in der “San Francisco Public Library” als Bibliothekar tätig war. 2002 kehrte er mit dem Ziel zurück Bibliotheken nachhaltig aufzubauen.  Er ist auch der Mitbegründer von “Ethiopia Reads”, mit der der Grundstein für die Lese- und Lernförderung junger äthiopischer Kinder gelegt wurde. Gebregeorgis kam als politischer Flüchtling in die USA und wurde 2008  in einem Video als  “CNN-Hero” nominiert. Dies verschaffte ihm die Aufmerksamkeit für sein Anliegen zu werben, um Geld- und Buchspenden und zu erhalten. In Äthiopien verfügen nur 1 % aller Schulen über eine Bibliothek. Seit der Gründung von “Ethiopia Reads” wurden 52 neue Bibliotheken im Land geschaffen.

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[Kurz] Es werden nicht nur Bibliotheken geschlossen

“Dannenwalde bald mit Bibliothek” heißt es in der Märkischen Allgemeinen. Die Bücherstube wird ehrenamtlich durch Gabriele Eggert geführt und gehört dem Dannenwalder Heimat- und Kulturverein. Die Bibliothek wird im ehemaligen, jüngst renovierten Arztzimmer des Gemeindehauses eingerichtet und vermutlich zum Ende des Monats eröffnet. In den zehn Regalen werden dann rund 1000 Bücher aus Spenden zu finden sein. Noch ist man dabei alles zu sortieren. Der Dannenwalder Heimatverein wird die Öffnungszeiten demnächst bekannt geben.

Die erste Bibliothek von READ Global in Bhutan und was wir von diesem Land lernen könnten

Am 26.05. diesen Jahres wurde mithilfe der Organisation READ Global eine neue Bibliothek in einer ländlichen Region Bhutans eröffnet. Die Organisation kümmert sich vor allem um die Entwicklungshilfe in ländlichen Regionen Indiens und Nepals. Seit kurzem gibt es eine neue Abteilung für den Bhutan, die noch im Aufbau ist. 15 % des Budgets der Bibliothek stammt aus Mitteln der Kommune. Im untenstehenden Video werden Angaben zum zukünftigen Bestand der Bibliothek und zur Bedeutung der Einrichtung auf dem Lande gemacht. Der Ansatz der Organisation liegt vor allem in der Förderung von Bildung, von Wohlstand und der Unterstützung von Unternehmen. Er ist besonders nachhaltig. Beim Stichwort Bildung geht es darum die Bedürfnisse in den Dörfern zu befriedigen. Das sind in allererster Linie der Zugang zu Büchern, zu Computern, zu Lernmaterialien, zu Bewerbungstrainings, zur Gesundheitsfürsorge und dem Angebot an Workshops die Fähigkeiten und Strategien lehren, um Konflikte zu lösen. Der Wohlstand wird durch die Zusammenarbeit des Austauschs von Ideen und Beziehungen erreicht, welche Familien und Kindern ermöglicht in ihren Dörfern zu bleiben. Der Unternehmensaspekt beinhaltet die Zusammenarbeit mit lokalen Selbstständigen, welche sich um die Bedürfnisbefriedigung der dortigen Bevölkerung kümmern, Jobs zur Verfügung stellen und nachhaltige Erträge für das READ Center erwirtschaften.

Auf der Webseite der Deutschen Welle erschien am 09.06. ein Artikel, der auf eindrucksvolle Weise deutlich macht, wie dort Ausgaben für öffentliche Einrichtungen bewertet werden. Dadurch würden womöglich Bibliotheken und andere Einrichtungen der öffentlichen Daseinsfürsorge einen anderen Stellenwert erhalten und als essenziellerer Bestandteil betrachtet werden als beispielsweise hierzulande:

Jede öffentliche Investition, jede politische Gesetzesänderung muss sich daran messen lassen, ob sie tatsächlich dem Allgemeinwohl dient – und nicht einem imaginären übergeordnetem Ziel wie “Wachstum”. Um das herauszufinden, berief die Regierung eine Kommission, die am Forschungsinstitut Centre for Bhutan Studies in der Hauptstadt Thimphu nach der “Glücksformel” forscht.”

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Neustart nach 10 Jahren

Eigentlich passt das Thema ja nicht ganz in dieses Blog, aber weil es eine positive Geschichte ist und nur “um die Ecke” in meiner alten Heimat passiert ist, Sachsen-Anhalt auch mal positive Nachrichten braucht, dachte ich, so einen Hoffnungsschimmer sollte ich dann doch aufnehmen.

In Tarthun (Karte), nicht weit von Magdeburg, wurde nach über 10 Jahren die Bibliothek wiedereröffnet. Geöffnet ist die Bibliothek parallel zu den Sprechzeiten im Gemeindebüro immer dienstags von 15 bis 18 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr.

Es ist ein Anfang, der meiner Meinung nach, ein wenig Unterstützung gebrauchen kann, und wenn es nur die ist, dass man auf die Bibliothek aufmerksam macht.

Quelle:
Hengstmann, Kristina: Neue Bücherregale sind “herzlich willkommen”: Tarthuner Bibliothek nach zehn Jahren wieder eröffnet; auf Volkstimme.de, Ausgabe Staßfurt

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